fragen zu Aluminium-Getränkeflaschen

  • Hi zusammen.


    Ich hab mir für diverse Gelegenheiten unterwegs, Aluminium-Getränkeflaschen gekauft. So im Feldflaschen-design :). Im grunde bin ich auch zufrieden. Aber jetzt habe ich doch noch ein paar Fragen.
    Die Flaschen sind innen nicht irgendwie beschichten oder so, so das der Saft direkt mit dem Alu in Kontakt kommt. Teilweise höhrt man, daß dadurch Aluminium abgelöst wird und sich im Getränk auflöst. Möglich ist das ja, aber ist damit irgendeine Gefahr verbunden? Alu ist schließlich kein Schwermetall, oder sonstwie gefährlich. Sollte also einfach "durchwandern". Oder hab ich da was übersehen?
    Einen anderen Effekt habe ich kürzlich beobachtet: Ich hab mir ein kohlensäurehaltiges getränk (Spezi) abgefüllt. Schon eine Stunde später schmeckte das ganze total schlaff. Die Kohlensäure war komplett weg. Gibt es irgendeine reaktion zwischen dem Alu der Flasche und der Kohlensäure? Beim Einfüllen hat das jedefalls tierisch aufgeschäumt. Also wesentlich mehr und auch langanhaltender als normalerweise beim Einfüllen. Was war für dieses extreme "Ausgasen" die Ursache? Oder war die Kohlensäure nur deswegen weg, weil die Flasche evtl. nicht ganz Dicht ist.


    so nachdem ich jetzt schon mit nicht ganz Dicht anfange, mach ich den Witz gleich selbst: Daß ich nicht ganz Dicht bin, weiß ich selbst, es geht nur um die Flaschen :D:D:D


    Bin mal auf die Antworten gespannt.

    **** Commodore 64 Basic V2 ****
    64K RAM System 38911 Basic Bytes Free
    READY.

  • Ich denke mal, das die Kohlensäure einfach nur durch die auf Zimmetemperatur "aufgewärmte" Aluflasche so schnell entwichen ist, der Rest durch den Verschluss.


    Denke mal an die 2 lt Plastikflaschen, der letzte halbe Liter schmeckt wie Spühlwasser.


    Grüße misk

  • Also Aluminium Ionen können afaik schon schädlich sein, genauso wie auch Kupfer. Cu ist auch kein Schwermetall ;) Manche trinken Wasser aus Kupferleitungen jeden TAg (so wie ich :D), wenn du jetzt aber wahrscheinlich jeden TAg ein Gramm Kupfer aufisst wird dir das wohl schaden, genau wie bei Alu auch

    Viele Grüße
    Martin

  • Na so viel wird es wohl nicht. ich nehme die ja nicht jeden Tag, sondern nur wenn ich die mal brauche. Also so etwa 4-5 mal pro Jahr.


    Wenn ich die Alumenge die ich da in mich aufnehme zusammnzähle, dann bin ich schon lange an Handystrahlung gestorben, bis mich das Alu umbrigt. :)


    Oder es legt sich eine Aluschicht um mein gehirn, und schirmt es vor Handystrahlung ab.


    Ups. ich hoffe doch nicht, das der Thread jetzt abgleitet. Ich wollte ja eigentlich Ernsthaft über das Thema reden. :)

    **** Commodore 64 Basic V2 ****
    64K RAM System 38911 Basic Bytes Free
    READY.

  • also ich bin enorm beeindruckt, das du teilweise hörst, wie das Alu von den Getränken abgelöst und aufgelöst wird ! Alle Achtung ! :D


    (jetztaberschnellwech)

    Gemüsepuffer gelingen besonders lecker, wenn man sie direkt vor dem Servieren durch ein saftiges Steak ersetzt.

  • Zweigeteilte Fragen fordern auch zweigeteilte Antworten. :)


    • Toxizität von Aluminium: Akut ist keine vorhanden, da - wie Brainstorm schon vermutet hat - kaum Resorption über den Magen-Darm-Trakt auftritt. Aluminium ist sogar für den Körper essentiell. Die Auflösung von reinem Aluminium findet übrigens sehr schnell in (bereits nichtoxidierenden) Säuren statt, da Al ein unedles Leichtmetall ist. Allerdings bildet Al sofort an Luft eine dünne Deckschicht (=Passivierung) durch Aluminiumoxid Al2O3, das das darunterliegende Al vor weiterem Angriff schützt. Dieses Al2O3 haftet auf dieser metallischen Unterlage und verhindert so die Auflösung des Metalls. Diese Passivierungsschicht wird im sogenannten Eloxal-Verfahren normalerweise bewusst in ihrer Dicke vergrößert. Al2O3 ist übrigens nicht giftig (es löst sich auch extrem schwer löslich, es ist quasi "tot") - und nur damit kommt der Flascheninhalt ja in Kontakt; selbst wenn durch Kratzer eine Beschädigung stattfände, würde sich diese Schicht augenblicklich wieder bilden. Dabei sollten theoretisch nicht einmal Al(3+)-Ionen in Lösung gehen, sondern brav an der Flasche als Al2O3 "haften". OK, ein bisschen Verlust ist immer. ;) (Link 1, Link 2)
    • Der schale Flascheninhalt: Das Folgende ist jetzt schon eher spekulativ. Entweder hat die Aluminiumoxid-Deckschicht eine so große Oberfläche (Poren, Kratzer, Rauhheit), dass die Kohlensäure daran stark "perlt" und deshalb vom physikalisch gelösten Zustand ausgast, oder die Wärmeleitung der Aluflasche ist so hoch, dass durch die erhöhte Temperatur die Kohlensäure ausgetrieben wird (CO2 kann bei 40 Grad Celsius vollständig ausgetrieben werden; jedenfalls steht es so im Analytik-Buch zur Enfernung von Carbonat CO3(2-). Eine andere Möglichkeit wäre, dass du vorher einen Rest von etwas sehr Saurem in der Flasche hattest, wodurch CO2 ebenfalls ausgetrieben wird. Ich denke aber eher, dass es an der großen Oberfläche des Al2O3 liegt. Oder es ist wirklich nur Einbildung, dass Getränke aus Alu schneller schal werden.

    [edit: Immer diese Rechtschreibfehler. *seufz*]


    Gruß vom Schwob :)

    Wenn Du etwas gut kannst, ist es Zeit, etwas Neues zu lernen.

  • Wußte ich es doch, wenn unser DrSchwob (Dr.Schwob :) ) antwortet bleiben keine Fragen offen.
    Was die kohlensäure-ausgasung anbetrifft: die flasche war sauber. Da war höchstens noch ein tropfen Leitungwasser drin. Aber das mit der Rauheit kommt hin. Wenn man da mit dem finger oben reinfühlt, kann man schon die etwas rauhe oberfläche spühren. damit währe das einigermaßen logisch erklährt. :) Dann gibt es in zukunft unterwegs nur noch Saft :)
    Und was die Anlösung betrifft, brauch ich mir da ja auch keine Sorgen mehr zu machen.


    Danke für die schöne Antwort.

    **** Commodore 64 Basic V2 ****
    64K RAM System 38911 Basic Bytes Free
    READY.

  • Freut mich, wenn du jetzt beim Trinken deiner schlaffen Cola wenigstens weißt, warum - auch wenn sie dadurch kaum besser schmeckt, oder gibt es gustatorische und olfaktorische Placeboeffekte? ;)


    Aber die Rauheit, die ich meine, würdest du kaum spüren können: da geht es um winzigste Poren im Mikrometerbereich. Da bräuchtest du schon mikroskopische Finger. ;)


    Gruß vom Schwob :)

    Wenn Du etwas gut kannst, ist es Zeit, etwas Neues zu lernen.

  • Zitat

    Original geschrieben von DrSchwob
    Aber die Rauheit, die ich meine, würdest du kaum spüren können: da geht es um winzigste Poren im Mikrometerbereich. Da bräuchtest du schon mikroskopische Finger. ;)


    Grins. Ist klar. Aber ich denke mal, wenn man schon eine gewisse Rauheit fühlen kann, dann gibt es sicher auch eine nichtfühlbare Mikrorauheit. :)

    **** Commodore 64 Basic V2 ****
    64K RAM System 38911 Basic Bytes Free
    READY.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!