Geld anlegen

  • Zitat

    Original geschrieben von Louvain
    P.S.: Sich die 'Ahnung' zu verschaffen, wie man seinen Geldanlagen strukturiert aufbaut, kostet ohne Frage Zeit, doch hat man die Fakten verinnerlicht, so macht das Ganze irgendwann sogar richtig Spaß.


    Das Aneignen des Grundsatzwissens ist sicherlich sehr sinnvoll. Aber dann muss man seine Anlagen auch verwalten und "den Markt" beobachten, die Steuergesetze im Auge behalten, usw.


    Ich schaffe das nicht, denn "Geld anlegen" ist nicht mein Hobby. Also bin ich froh, wenn sich der Anlageberater 1-2x in 3...5 Jahren meldet, und bestimmte Dinge vorschlägt zu ändern.


    Aber so macht das jeder anders.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Zumindest in der Inflationsfrage bietet sich die gesetzliche Rentenversicherung an.


    (Nicht nur) weil Rentenbezieher inzwischen einen nennenswerten Teil der Wählerschaft stellen und die gesetzliche Rente (zwar nicht mehr unmittelbar) an die Lohnentwicklung gekoppelt ist, sehe ich eine zumindest in diesem Punkt relativ sichere Anlageform.


    Blöd ist nur, dass die gesetzliche Rente an die Existenz des deutschen Staates gebunden ist. Staat futsch=Rente (teilweise) futsch.
    Das gilt auch für Anleihen und andere an die Existenz des Staates gebundene Werte (z.B. Bargeld).


    Wer jetzt z.B. 25 Jahre alt ist, hat eine >50%-Wahrscheinlichkeit, dass bis zu seiner Rente mit 70 oder so der deutsche Staat mindestens 1x pleite war, und dass Renten-Anwartschaften massiv abgewertet werden.


    Offen gesprochen hat es für sehr viele Menschen mit wenig Einkommen gar keinen Sinn, irgendwas anzulegen. Es ist rein wirtschaftlich betrachtet sinnvoller, alles Geld jetzt auszugeben, und später in die Grundsicherung zu fallen.


    Wer viel Vermögen hat, muss den eventuellen totalen Crash mit berücksichtigen, und diversifizieren. Sachwerte (auch wenn diese zwangsbesteuert werden können) sind da immer noch besser als Zahlen im Computer (Bargeld).

  • Zitat

    Original geschrieben von Goyale


    Offen gesprochen hat es für sehr viele Menschen mit wenig Einkommen gar keinen Sinn, irgendwas anzulegen. Es ist rein wirtschaftlich betrachtet sinnvoller, alles Geld jetzt auszugeben, und später in die Grundsicherung zu fallen.


    Wenn der Staat pleite ist zahlt er mir trotzdem die Grundsicherung ? ich liebe Deutscheland *sing*

  • Zitat

    Original geschrieben von SAR
    Wenn der Staat pleite ist zahlt er mir trotzdem die Grundsicherung ? ich liebe Deutscheland *sing*


    Eine Grundsicherung oder wie immer das Ding heißt (hieß schon Armenhilfe, Sozialhilfe,...) wird es immer geben. Diese im Alter in Anspruch zu nehmen, kann für Bezieher geringer Einkommen wirtschaftlich leider sinnvoll sein.

  • Zitat

    Original geschrieben von Goyale Eine Grundsicherung oder wie immer das Ding heißt (hieß schon Armenhilfe, Sozialhilfe,...)


    Sicher, da können sich noch viele unserer Eltern bzw. (bei den jüngeren) unserer Großeltern dran erinnern, an so eine "Grundsicherung". Hamstern, Schwarzmarktgeschäfte, "Fringsen", oder einfach auch verhungern oder erfrieren.

  • deswegen haben die Engländer Robin Hood erfunden, die waren so arm.. da lief gar nichts mehr

  • Staat futsch bedeutet nicht Rente futsch!


    Ich halte den Untergang der BRD für sehr unwahrscheinlich. Aber lassen wir uns das ganze doch mal durchspinnen:


    In dem wahrscheinlichsten Szenario wird die BR Deutschland in einen EU-Superstaat eingegliedert. Die bislang in der Deutschen Rentenversicherung Versicherten könnten dann in die Europäische Rentenversicherung eingegliedert werden. Bisher erworbene Rentenanwartschaften in den einzelnen Ländern könnten in neue Anwartschaften der Europäischen Rentenversicherung umgerechnet werden. Es ändert sich für die Rentenbezieher dadurch nichts.
    Ich sehe dafür aktuell nicht den politischen Willen. Die Europäer sehen doch ihr Heil eher im Nationalen.


    In einem unwahrscheinlicheren Szenario würde die Bundesrepublik aufgelöst.


    Variante A: Einzelne Regionen würden einem anderen Staat zugeschlagen. Die Rentenversicherung des aufnehmenden Staates würde dann die Versorgung der Rentner übernehmen.


    Variante B: Der Bund wird aufgelöst und einzelne Regionen würden als Staaten weiterbestehen. Auch hier würde die Rentenversicherung der jeweiligen Region für die Renten der Versichertengemeinschaft aufkommen.


    Gefährlicher ist das Szenario "Rentenversicherung funktioniert nicht mehr" -> dann wären die Anwartschaften der Versichertengemeinschaft wertlos. Die Versorgung der Alten und Kranken würde von den Familien der Bedürftigen übernommen werden.


    Was könnte dazu führen, dass die Rentenversicherung nicht mehr richtig funktioniert:


    A: Zu viele Alte & zu wenige Beitragszahler (z.B. zu wenige Kinder oder eine besondere wirtschaftliche Krise)
    B: Zerfall der Versichertengemeinschaft (z.B. durch innere Unruhen)

  • Den Bestand des deutschen Staates sehe ich nicht als gefährdet an, denn selbst den zweiten Weltkrieg hat er überstanden (wenn auch kleiner als zuvor).


    Was mich zur Essenz bringt:
    Nicht der Staat geht unter, sondern allenfalls die Staatsform (derzeit eine Demokratie). Der Staat als solcher besteht fort und ebenso seine Verbindlichkeiten - solange es keinen Schuldenschnitt mit Zustimmung der Gläubiger gibt. Das müsste aus der Griechenland-Posse eigentlich noch geläufig sein.


    Wenn also etwas sicher ist, ist es die gesetzliche Rente, während sich alle anderen immateriellen Anlageformen mit der Insolvenz des Herausgebers ungünstigstenfalls in Luft auflösen und nur noch das Papier wert sind, auf dem sie gedruckt sind (also anders als der Volksmund behauptet). :p


    Die gesetzliche Rente hat sogar bereits mindestens eine Hyperinflation, eine Währungsreform und sonstige Krisen überstanden. Geht es um die Sicherheit einer immateriellen Vermögensanlage, dürfte die gesetzliche Rente kaum zu schlagen sein.



    Edit:
    Aus völkerrechtlicher Sicht geht es um den Staat Deutschland. Die gegenwärtige Bundesrepublik ist insoweit rechtlich identisch mit dem Deutschen Reich (beides war/ist Deutschland).

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