Festplatten werden vom BIOS nicht korrekt erkannt

  • Ich habe seit einiger Zeit folgendes Problem:


    Meine Festpaltten werden vom BIOS seit geraumer Zeit nicht mehr korrekt erkannt. Ich betreibe 3 SATA-HDs:


    400 GB Samsung (mit Bootpartition)
    320 GB Hitachi
    1000 GB Western Digital.


    Das Board ist ein ASUS M2A-VM mit AMD-Prozessor. Die Kapazität der Platten wird zwar jeweils richtig erkannt. Wenn man aber in den BIOS-Einstellungen kramt, stellt man fest, dass hinsichtleich der Geometrie (Zylinder, Spuren, Köpfe) alle Platten gleich sein sollen (was natürlich nicht sein kann). Rechnerisch müssten alle um 600 GB liegen.


    Ich kann mich daran erinnern, dass die Erkennung anfangs einwandfrei verlief. Dass sich das irgendwann einmal geändert haben muss, hatte ich zunächst überhaupt nicht bemerkt, denn:


    Windows XP vertraut nicht auf die vom BIOS ermittelten Werte, sondern trifft eigene Feststellungen - und zwar die richtigen. Solange ich Software verwende, die notwendige System-Daten über Windows bezieht, gibt es kein Problem.


    Einige Programme scheinen sich aber auf die vom BIOS (seit geraumer Zeit falsch) ermittelten Werte zu verlassen, so dass sie (wohl beim Plattenzugriff) völlig unerwartete Reaktionen bis hin zum Systemabsturz zeigen.


    Meine Suche nach der Ursache führte mich zu den falschen Werten im BIOS. Während der mündige User falsche Werte in der Vergangenheit (die es da aber nicht gab) von Hand hätte verändern können, sind die neuen Boards viel benutzerfreundlicher und besitzen daher eine unfehlbare Automatik, in die der Nutzer zum eigenen Schutz nicht mehr eigreifen kann. :mad:


    Da die Hardware nach wie vor dieselbe ist und Windows die Platten auch noch richtig erkennt, gehe ich mal davon aus, dass die HW in Ordnung ist und der Fehler irgendwo in der (Low-Level)-Formatierung der Platten steckt. Sicher bin ich mir aber keineswegs, zumal ich nicht weiß, ob die vom BIOS eingelesenen Werte überhaupt im Rahmen einer Formatierung verändert werden können. Verdächtig ist aber, dass alle Platten die gleichen Werte haben, so dass ich nicht ausschließen möchte, dass mir bei einem meiner Eingriffe ins System ein Fehler unterlaufen ist.


    Weiß jemand Rat?


    Zunächst werde ich die wenigen betroffenen Programme einfach nicht mehr nutzen. Dennoch wäre mir irgendwie an einer Lösung des Problems gelegen. Weder bei Tante Google noch auf des HP des Herstellers habe ich Hinweise zu meinem Problem finden können. Nur bei RAID-Installationen über 2 TB soll es bei meinem Board/BIOS zu Problemen bei der Festplattenerkennung kommen. Derartiges habe ich aber nicht und hatte es auch noch nie.


    Sollte meine Frage im Hardware-Bereich besser aufgehoben sein, bitte ich sie zu verschieben. Zunächst gehe ich aber (noch) davon aus, dass die HW einwandfrei arbeitet.


    Frankie

  • Re: Festplatten werden vom BIOS nicht korrekt erkannt


    Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Das Board ist ein ASUS M2A-VM mit AMD-Prozessor.

    Gute Wahl, steckt auch in meinem Desktop, auf dem ich grade dieses Posting verfasse ;)


    Ich betreibe allerdings nur eine 80 GB SATA-SSD sowie eine 250 GB SATA-HDD daran.


    Was mir so spontan dazu einfaellt:
    - BIOS aktuell? Ggf. mal updaten.
    - BIOS Default Einstellungen hast du schon geladen?
    - Was passiert, wenn du eine der SATA-Platten an einen anderen Port anschliesst?
    - In welchem Betriebsmodus ist der SATA-Controller?

  • So ... erst mal auf die schnelle:


    zu 1: BIOS ist Rev. 1301 (2007)


    Auf der ASUS-HP wird ausdrücklich davor gewarnt, das BIOS upzudaten, wenn nicht unbedingt erforderlich. Damit würde ich gern noch warten, weil Tante Google von etlichen Probanden berichtet, deren Schirm nach ihren Bemühungen dunkel blieb. Insbesondere, wenn sie versuchten, neben dem BIOS auch noch den auf dem Board installierten SATA-Controller upzudaten ... :rolleyes:


    zu2:
    Habe ich versucht - leider erfolglos.


    zu 3:
    Habe ich noch nicht ausprobiert.


    zu4:
    Im IDE-Modus. Aber auch im AHCI-Modus ergibt sich keine Veränderung.


    Abgesehen vom jetzigen Problem bin ich mit dem Board auch sehr zufrieden. Da ich haupsächlich Office-Anwendungen nutze, benötige ich weder eine externe Garfik- noch eine Soundkarte. Und auch in den Anschlussmöglichkeiten lässt das Board keinen meiner Wünsche offen.



    Erg.:
    Ich melde mich mal kurz ab, um die Platten ab- bzw. umzustecken.

  • In der Zwischenzeit habe ich etliche Konstellationen getestet. Jede der Platten war mindestens bei einem der Startversuche mal komplett ab.


    Fazit:
    Alle SATA-Platten werden abgesehen von der unterschiedlichen Größe stets mit derselben Anzahl an Spuren, Köpfen etc. erkannt.


    Einzig eine alte 20 GB IDE Festplatte, auf der ich für den Fall der Fälle ein Notsystem mit den allernotwendigsten Programmen installiert habe, wird richtig erkannt. Die ist im Normalbetrieb durch einen dafür vorgesehenen Schalter vom System abgekoppelt.


    Im Ergebnis kann ich leider nichts neues vermelden. :(


    Frankie

  • So...also meine 250er Platte iwr mit 65535 Zylindern, 16 Koepfen und 255 Sektoren erkannt. Das ist wohl das hoechste der Gefuehle, ich erinnere mich da an eine 137 GB Grenze. Und 65535 * 16 * 255 * 512 = 136899993600. Mehr gibt dieses uralte Interface nicht her, Platten die groesser sind muessen ueber LBA angesprochen werden (was das OS normalerweise eh tut).


    Ich vermute, bei dir stehen die gleichen Werte. Von daher ist das alles ganz normal - welche Software macht denn Schwierigkeiten?

  • In der Tat ... diese Werte haben auch alle meine Platten.


    Das mit der Höchstgrenze von 137 GB war doch mal vor ewigen Zeiten. Wenn ich mich recht entsinne, galt das zu Zeiten von XP ohne Sevicepack (oder max. SP1) - also in den Jahren 2002/2003.


    Mein Rechner wurde aber schon mit der 400er Platte (als Standard) ausgeliefert. Da gab es solche "kleinen" Platten kaum noch.


    Allerdings muss ich nun wohl davon ausgehen, dass diese Werte vom BIOS schon immer so ermittelt wurden, so dass der Fehler bei der Ausführung mancher Programme einen ganz anderen Grund haben muss. Die falschen Werte waren mir wohl nie aufgefallen ... ich hatte ja auch keinen Grund, sie zu überprüfen.


    Jedenfalls bin ich HEILFROH, dass mein Motherboard in Ordnung zu sein scheint. Nach dem Umstecken der Platten hatte ich schon die Befürchtung, dass der SATA-Controller des Boards einen "Knacks" hat. Puhhh ...


    Bei den Programmen handelt es sich insbesondere um Tools zur Datenrettung wie TestDisk 6.10 bzw 6.11 und den PCI-Inspektor, die bis vor einiger Zeit anstandlos ihren Dienst verrichtet haben. Während TestDisk lediglich eine falsche Plattengröße moniert (600 GB statt der tatsächlichen 400 GB), reagiert PCI aufgrund eines angeblich defekten Bootsektors absolut unberechenbar. Wegen der von Testdisk ermittelten 600 GB war ich davon ausgegangen, dass dieses Proramm die (falschen) Werte des BIOS zugrundgelegt hatte ... :confused:


    Aber schon mal vielen Dank für Deinen beruhigenden Hinweis. :top:


    Als nächstes werde ich heute Abend mal testen, ob der Bootsektor die gleichen Daten enthält, wie das automatische Backup am Partitionsende. Ich befürchte aber, dass die falschen Werte schon dorthin übernommen werden.


    Mich verwundert nur, dass die Windows-Systemprogramme den Bootsektor bei Überprüfung für einwandfrei halten, spezielle Programme für diesen Zweck aber teilweise unberechenbar reagieren.


    Hast Du insoweit vielleicht auch noch eine Idee?


    Frankie

  • Die Geometrie-Werte im BIOS sind bei Platten >120GB und bei SATA-Platten nur pro-forma und haben nichts mit der Realität zu tun. Und das dein BIOS dir da keine Veränderungen erlaubt ist richtig und wichtig. Der SATA-Controller bzw. die Festplatte selbst übernimmt für dich die korrekte Erkennung und Adressierung.


    Wenn ich dich richtig verstehe, machen dir die Programme testdisk und PCI Probleme und auf der Suche nach einer Lösung hast du vermutet, dass es ein BIOS Problem ist?


    Kannst du mal Screenshots machen, von TestDisk und von PCI bzw. deren Meldungen.


    Evtl. auch mal die S.M.A.R.T. Werte auslesen bzw. überprüfen lassen (mit HDD Health, HD Tune, smartmontools, HDDScan oder HWMonitor) - will den Teufel nicht an die Wand malen aber vll. reagieren PCI und TestDisk sensibler auf einen evtl. schon vorhanden Defekt während Windows noch gute Miene zum bösen Spiel macht.

  • Wie ich's befürchtet hatte ... sämtliche Auto-Backups der Bootsektoren stimmen mit den Originalen überein. :(


    Wenn PCI vor dem Absturz einen fehlerhaften Bootsektor bemängelt und Testdisk die falsche Plattengöße ... dann kann mit Bootsektor doch eigentlich nur der MBR gemeint sein, oder?


    Und hier bieten etliche Programme, die den MBR für ordnungsgemäß halten - wie etwa Paragon Drive Image - an, einen neuen MBR auf die Platte zu schreiben. Das hatte ich bisher nie gemacht ... könnte das des Rätsels Lösung sein oder droht hier noch größeres Unbill?


    Frankie

  • Naja... der Bootsektor ist der 1. bzw. 0. Sektor auf der Festplatte und normalerweise 512 Byte groß.


    Der MBR ist ein Teil des Bootsektors, 440 Bytes sind für ihn reserviert. Daneben enthält der Bootsektor auch die Partitionstabelle (64 Byte groß).


    Je nach Windowsversion bringt Windows ein eigenes Tool mit, um seinen MBR (neu) zu schreiben.


    Am MBR wird es aber wohl nicht liegen, denn sonst würde Windows wahrscheinlich nicht booten.


    Zur Zeit kann ich nur raten. PCI könnte ein Problem mit der Partitionstabelle haben.


    Es geht hier um deine Boot- bzw. Systemplatte, ja?

  • Ja, um sie geht es.


    Wenn sich das Problem auch in Zukunft ausschließlich auf die beiden bisher betroffenen Programme beschränken würde, könnte ich es lassen, wie es ist. Aber demnächst macht vielleicht ein anderes Programm noch üblere Schwierigkeiten.


    Wie kommt Testdisk an den Wert 600 MB? Ich gehe mal davon aus, dass auch dieser Wert irgendwo im Bootsektor verankert ist. Beim PCI befürchte ich, dass der bei Prüfung der Partitionen irgendwann im Nirvana landet, wenn die HD tatsächlich schon nach 400 MB zu Ende ist.


    Anfangs bestanden diese Probleme nicht. Der falsche Wert/die falschen Werte müssen bei irgendeiner Aktion auf die Platte gelangt sein.


    So hatte ich mal festgestellt, dass der Acronis Disk-Director bei der Vergrößerung von Partitionen gelegentlich nicht richtig arbeitet. So beginnen manche Partitionen nicht in den dafür vorgesehenen Sektoren 0 (Primär) oder 1 (Erweitert), sondern teilweise auch an anderen Stellen - entsprechendes beim Partitionsende, das auch schon mal bei 0 oder 1 liegen kann.


    Ich hielte es durchaus für möglich, dass der DD auch für andere abstruse Werte verantwortlich ist. Falsche Werte im MBR sind nur eine der Möglichkeiten.


    Wie kann ich das wieder gerade biegen? Ob ich mal versuchen soll, einen neuen MBR auf die HD zu schreiben? Oder ist das eher gefährlich und ohnehin aussichtslos?


    Frankie



    Erg.:
    Ich hab mir die Daten in der Partitionstabelle mal angesehen. Sie enthält folgende gelöschte Partition:


    Beginn:
    Cyl. 48.640 Head 254 Sektor 63


    Ende:
    Cyl. 81.308 Head 254 Sektor 59


    Bei einer Sektorgröße von 512 B kann man an einer Hand abzählen, dass es eine solche Partition niemals gegeben haben kann. Ihr Beginn liegt am Ende der Platte und ihr Ende irgendwo im Nirvana.


    Die Werte erinnern sehr an diejenigen, die der Acronis-DD fabriziert hat. Sucht nun ein Programm zur Datenwiederherstellung nach diesen angeblich gelöschten, tatsächlich aber gar nicht vorhandenen Spuren, verwundern ungewöhnliche Reaktionen dieser Software natürlich nicht ... :rolleyes:


    Mein Versuch, die Partitionstabelle neu schreiben zu lassen, hat nicht gefruchtet. Die Daten dieser bereits gelöschten Partition werden dabei nicht angetastet. Es werden wohl nur die aktuellen Partitionen verzeichnet, vorhandene Junk-Daten aber nicht überschrieben.


    Gibt es hier ein Tool, dass beim Schreiben der Partitionstabelle die ungenutzten Sektoren überschreibt?


    Frankie

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