Minen-Unglück in Chile

  • Ich denke, dass das Schicksal dieser Männer weltweit viele Menschen berührt. Es kommt nicht von ungefähr, dass auch unsere Medien sehr exponiert darüber berichten (war gestern Abend z. B. der Aufmacher im heute-journal).


    Ich denke - und hoffe - dass die Chilenen deswegen nicht nur alleine herumwurschteln, sondern jedes irgendwo verfügbare Know-how genutzt werden kann.


    Es ist natürlich beklemmend sich vorzustellen, dass die Leute da unten in einem engen Raum eingeschlossen sind und das noch Monate so bleiben soll. Tatsächlich können sie sich aber in einem gewissen Rahmen bewegen, es soll neben dem Schutzraum auch noch weitere freie Stollenbereiche geben. Ganz so drangvoll ist die Enge also zum Glück nicht.


    Daneben sprach ein Psychologe im heute-journal davon, dass die Männer das Schlimmste im Grunde hinter sich haben: nämlich die Tage, in denen sie ohne Kontakt nach oben festsaßen und nicht wußten, dass an ihrer Rettung gearbeitet wird. Die mussten ja lange davon ausgehen, dass sie unentdeckt verrecken werden.


    Auch wenn die nächsten Wochen und Monate noch lang werden, aber es gibt eine gewisse Bewegungsfreiheit, die Gewissheit, dass oben alles getan wird um sie zu holen und inzwischen mehrere Versorgungsschächte.


    Die Gruppe hat sich wohl bisher recht gut strukturiert, also es gibt einen "Wortführer", somit klare Authoritäten und kein soziales Chaos.
    Man hat Unterstützung durch Psychologen und Experten für Isolationssituationen weil z. B. Raumfahrer auf dem Weg zum Mars oder auf der ISS und früher der Mir Erfahrungen sammeln und gesammelt haben, wie man Menschen in langer Abgeschiedenheit "bei Laune hält".
    Man denkt sich Aufgaben aus um die Eingeschlossenen zu beschäftigen, damit sie nicht nur grübeln - sie werden demnächst beispielsweise ein Theaterstück erfinden müssen oder irgendwelche Videos drehen... :)


    Ansonsten wird man sie nahrungsmäßig eher auf Diät halten, je dünner die Leute sind um so unproblematischer passen sie durch den Rettungsschacht.


    Wenn das mit der Rettungsbohrung jetzt hoffentlich ohne allzu große Probleme klappt sollte es machbar sein, bis zur Rettung durchzuhalten. Sicherlich keine angenehme Situation da unten, aber wer in irgendeinem klimatisch unangenehmen Dritte-Welt-Land im Knast sitzt steht auch nicht besser da... Mit der guten Unterstützung von außen sollten die Bergleute durchhalten können. Immerhin sitzen die ja nicht in einem einzigen kleinen Raum zusammengepfercht und haben eine gewisse Bewegungsfreiheit nebst bestmöglicher Unterstützung von außen.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Naja... Da unten isses dunkel, 35° bei hoher Luftfeuchtigkeit. Toiletten gibts nicht (mehr?). Sauerstoff muss irgendwann von oben kommen. In nem Knast stell ich mir das aber bissel anders vor...


    Ist schon heftig, ich möchte nicht da unten sein.

    grrr...Wenn das doch einmal klappen würde...

  • Ich auch nicht. Ich will es ja auch nicht so darstellen als ob's irgendwie ja doch kuschelig ist.


    Ich denke aber, dass man mit Tageslichtlampen, klaren sozialen Regeln, Aufgaben und gutem Kontakt in einem zum Glück nicht ganz engen räumlichen Umfeld überlebbare Strukturen schaffen kann.


    Das Eingesperrtsein ist in der Mine sicher bedrückender, aber die emotionale und materielle Versorgung der Bergleute so gut wie irgend möglich. Das dürfte manchen vergessenen Gefangenen in Gefängnissen irgendwelcher Schurkenstaaten nicht zuteil werden.
    In der Nazi-Diktatur wurden auch Gefangene in Stollen und Minen gefangen gehalten und monatelang nicht mehr ans Tageslicht gelassen. Viele sind nach einigen Wochen oder Monaten gestorben. Es mag zwar zynisch klingen, aber wenn die es als Opfer der Nazis einige Wochen durchgehalten haben sollten die Chilenen es bei bestmöglicher Versorgung und Betreuung auch schaffen. Es wird hart, aber es müsste gehen.


    Ich habe weniger Sorgen, dass die Menschen mental nicht durchhalten, sondern eher, dass es Komplikationen bei der Bohrung gibt und man da auf irgendwelche Probleme stoßen könnte...

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • 700 Meter ist schon einiges. Ich hoffe echt, dass das alles so klappt wie es
    geplant ist. Man ist zwar mittlerweile gewöhnt, dass immer von irgendeiner
    Planung abgewichen wird aber in diesem Fall wünsche ich mir, dass alles
    vor Weihnachten über die Bühne geht.

    o2 can't do

  • Das chilenische Fernsehen hat Bilder von den Bergleuten gezeigt. Sie sehen abgemagert aus und haben wohl viel Flüssigkeit verloren. Ich hoffe dennoch dass sie es schaffen. Sie haben wohl wirklich eine soziale Struktur da unten und es gibt wohl einen "Mentor" also einen der Wortführer ist...


    Man muß mit dem Begriff "Held" sparsam sein aber wenn diese Männer das schaffen bis zur Rettung durchzuhalten dann sind sie Helden.


    Beunruhigt hat mich aber die Meldung dass die ersten schon Angstzustände gezeigt haben, sie wissen ja inzwischen die Wahrheit dass es bis zur Rettung Monate dauern kann. Hoffentlich bekommt man das in den Griff.


    Schließt diese Männer in Eure Gebete oder in Eure Gedanken ein.


    was die Rettung schwer macht ich weiß nicht ob man schon Bergleute aus solcher Tiefe gerettet hat. Das macht mir Sorge. Hoffentlich geht das gut. Gab es schon mal so große Bohrungen auf 700 Meter? Und es gibt eine Warnung vom Gesundheitsminister das keiner "zu dick" für den Rettungsschacht ist...


    Hoffen wir das es gut ausgeht und alle wieder nach oben kommen.

  • Es gibt ne Art Kapsel (dahlbuschbombe) die ist ca 40cm dick, muss durch nen Schacht gelassen werden. Damit kann man Menschen von da unten hochholen. Allerdings wie schon gesagt, bohr erstmal n Loch auf 700m tiefe mit dem Durchmesser...


    btw:


    http://www.bild.de/BILD/video/…ihr-leben-unter-tage.html


    Sieht doch gar nicht so schlecht aus. Die sollen wohl da unten sogar autos stehen haben.

    grrr...Wenn das doch einmal klappen würde...

  • Genau. Diese Dahlbuschbombe kam auch damals in Lengede zum Einsatz. Da aber nur für ungefähr 60 Meter. In dem engem Ding aber über 700 Meter hochgezogen werden das wird nicht schön. Wie lange dauert das? Eine Stunde pro Mann? Dann würde es wenn der Schacht steht nochmal sehr lange dauern bis sie alle geborgen sind.


    Auch ist es nicht so spaßig in einer 40 Zentimeter Röhre zu sein. Da wird kaum Platz sein und wahrscheinlich ist es während des Hochziehen richtig dunkel da drin wenn man keine Lampe halten kann.


    Aber es ist die einzige Möglichkeit. Einen richtigen Aufzugschacht für einen Mehrmannkorb zu bauen würde noch viel länger dauern.


    Hoffentlich geht es alles gut.




    Edit:
    Und, Daniel, alles gut unten? Naja. Ich finde da nicht viel Gutes. Außer das man sie gefunden hat und einen Zugang hat. Das in einer Mine Autos stehen ist bei uns in Deutschland auch so.


    Diese Autos bleiben übrigens manchmal dort wenn Minen aufgegeben werden.... Die stehen dann für immer da unten. Aber eigentlich sollte das bei einer geordneten Minen Aufgabe nicht sein. In diesem Fall wird es aber so sein. Das wird alles da unten bleiben....

  • Wichtig ist aber dass die Bohrung jetzt endlich beginnt. Bisher hat sie noch nicht begonnen. Der Bohrer (Bohrkopf) wurde längst angeliefert.....


    Worauf wartet man noch? Es zählt doch jeder Tag. Die Bohrung kann so schon 4 Monate dauern. Das ist sowieso viel zu lang aber man muß auch sicher bohren und nicht noch mehr Schaden anrichten.


    ABER SIE MÜSSEN JETZT ENDLICH BEGINNEN MIT DEM BOHREN.


    Die Männer in der Mine haben keine Zeit zu verlieren. Wenn die Chilenen das nicht alleine schaffen dann hoffe ich das sie sich ausländische Hilfe beim Bohren holen.


    Sie wollen erst einen etwa 30 Zentimeter Schacht bohren dann unten nach dem Durchbruch soll der Bohrkopf sich ausklappen und sich wieder nach oben schrauben und dabei den neuen Schacht ausweiten auf 60 - 70 Zentimeter hab ich gelesen. Kann man nicht gleich beim erstmaligen Bohren einen 60 - 70 Zentimeter Schacht bohren? Muß man bei sowas immer vorbohren und dann ausweiten?


    Das sieht dann am Ende nach Bergung mit der "Dahlbusch-Bombe" aus.


    Hoffentlich geht wirklich alles gut.


    Gott möge die Arbeiten begleiten.




    EDIT:



    daniel:


    wollen wir hoffen dass alle wissen was sie tun.


    Angeblich sollen die Experten jetzt auch die Freigabe zum Bohren gegeben haben so dass es wohl morgen (sonntag) losgehen kann. Oder sogar heute noch? Wer weiß mehr?

  • Es gibt keinen Gott... Sonst wäre das nicht passiert, oder hatten die da unten etwa alle Dreck am Stecken?
    Mach dir mal keine Gedanken, die Leute dort vor Ort wissen schon was sie tun.

    grrr...Wenn das doch einmal klappen würde...

  • Oh mein Gott welches Schicksal hat diese Männer getroffen. Unfassbar und ohne Worte stehe ich davor und kann mir nicht helfen


    Als ob Dunkelheit "erhellt" durch ein paar Grubenlampen, Hitze, Angst, Hunger und Ungewißheit nicht reichen, nein jetzt müssen sie während der Bohrung die sie retten soll auch noch hart körperlich arbeiten wo sie doch schon geschwächt sind. Sie müssen Steine und Geröll wegräumen dass dabei von oben herab fällt. Bis zu 4000 Tonnen sollen es sein war zu lesen.


    V I E R T A U S E N D T O N N E N !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


    Unvorstellbar, man kann man es nicht erfassen. Niemand hat ein solches Schicksal verdient. Nicht der übelste Mensch.


    Warum straft das Schicksal Familienväter, Söhne und Brüder auf solch grausame barbarische Weise? Was haben diese 33 Männer verbrochen dass das Schicksal so hart zuschlägt? Ich stehe fragend davor und finde keine Antworten.


    Kann unser Gott das wirklich gewollt haben?


    Ich wünsche diesen 33 tapferen, mutigen und starken Männern alles, alles, alles Glück dieser Erde damit sie den Himmel wieder sehen können.


    ALLES GLÜCK DER ERDE !!!!!!!!!!

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