job und stressbedingt medikamentenabhängig,was tun?

  • Hi,
    mein bester Freund ist gelernter Koch Anfang 40 und kocht seid 25 in Restaurantküchen.


    Irgendwann kam er nicht mehr mit dem Stress zurecht,aber um keine Schwächen zu zeigen,ließ er sich Benzodiazepine,Valium,Diazepam,etc.vom Hausarzt aufschreiben,
    das Problem ist das das Zeug extrem abhängig und träge macht.


    Ein Entzug wird sich kaum vermeiden lassen,
    alles wegen dem berufsbedingten Stress,der sicher wiederkommt,wenn der Entzug geschafft ist.


    Er sagte er würde jeden Job machen,wennns nicht so stressig ist,habt ihr da ein paar Tipps für ihn.


    Wo kann man noch halbwegs ohne Megastress arbeiten,und human behandelt werden.


    Geld ist eher nebenwichtig,hauptsache es reicht so gerade zum leben.......


    Wo kann man heute noch quereinsteigen,wäre eine Umschulung ratsam?


    danke für die Ratschläge :)

  • Schwieriges Thema, da manches was so leicht sein könnte von Behörden und Bürokratie erschwert werden kann.


    Für die Zukunft wäre es schon mal wichtig dass die Abhängigkeit festgehalten wird (z.B. Prozente beim Versorgungsamt beantragen). Vorher einen Spezialisten aufsuchen bei dem er sich komplett checken lassen soll. Leber und Nieren könnten ja bei Medikamentenmissbrauch schon angegriffen sein. Bei dem Beruf ist es ja auch bekannt das man noch unter anderen Verschleißerscheinungen leidet.


    Im Vordergrund sollte natürlich stehen dass er weg kommt von dem Zeugs. Er sollte mit einem Facharzt auch absprechen ob es ratsam wäre seinen Beruf (der wohl Auslöser ist) direkt aufzugeben. Danach könnte er sich unter Umständen an das Reha-Team des zuständigen Arbeitsamtes wenden und eine berufliche Reha beantragen. Langsame widereinführung ins Berufsleben, gleichzeitige Therapie und ranführen an einen neuen Beruf.


    Wenn er auch schon so, ohne die Reha-Sache, die Möglichkeit zur Umschulung bekommt, soll er es wahrnehmen.
    Bekannter von mir war zufälligerweise auch Koch und hat vor Jahren zum IT-Kaufmann umgeschult und ist in dem Bereich auch noch tätig.


    Zu was er umschulen kann wird in Gesprächen anhand seiner Kenntnisse und Fähigkeiten ermittelt (auch bei der Reha-Sache).
    Vorteilhaft ist es wenn man vorbereitet ist, also schon Vorstellungen davon hat was man machen kann und möchte.


    Das sind jetzt mal grob überschlagen die Sachen die ich anregen würde. Natürlich muss alles mit den zuständigen Ärzten und Ämter besprochen werden, aber Möglichkeiten gibt es da. Man muss nur am Ball bleiben, nachhaken und hartnäckig sein. Außer man hat Glück und bekommt sofort alles genehmigt, soll es ja manchmal auch geben :)


    MfG TheCrow77

  • Ich kenne auch einen Fall, wo ein fest angestellter Rettungssanitaeter durch Mobbing krank wurde und eine Umschulung zum Fachinformatiker genehmigt bekommen hat. Allerdings wird es mit zunehmendem Alter immer schwieriger, noch eine Firma zu finden, die einen nimmt (die typischen Azubis sind ja meist unter 20)...

  • Hallo,



    wenn er Koch ist und scheinbar ein guter mit 25 Jahre Berufserfahrung, dann dürfte es doch nicht so schwer sein eine neue Arbeitsstelle in einer anderen Lokalität zu finden.


    Da einfach ein gemütlicheres Gasthaus, vielleicht auf dem Lande aussuchen.
    Sofern er Koch bleiben will.
    Wenn das Geld nicht so juckt, auch mal an die Systemgastronomie denken, muss ja nicht McKotz sein.
    Fachleute werden auch bei Ikea oder in den Möbelhäusern mit Restaurant gesucht, oder auch Betriebskantinen, Cateringfirmen, Alten- und Pflegeheimen...


    Ansonsten ist gilt er in einer anderen Branche als Hilfkraft, schade dann um sein Können und Wissen aus den 25 Jahren Beruf.


    Grüßle


    ingo61

    Fang ma´s net o, dann braung ma net damit aufhörn.

  • Zuerst muss er natürlich die Medikamentenabhängigkeit in den Griff kriegen. Das wird nicht einfach, ist aber unabdingbar. Er steckt da in einer klaren Abhängigkeit, macht seine Leber kaputt und muss aus diesem Teufelskreis heraus.


    Wenn er nicht nur Frittenbuden-Erfahrung hat und ein fähiger Koch für Restaurants ist dürfte es wirklich kein großes Problem sein einen neuen Job zu finden. In der Gastronomie soll es zwar immer stressig zugehen, aber da dürfte es je nach Laden immer noch Abstufungen geben. Restaurants aller Kathegorien gibt es wirklich überall, Chancen sich zu bewerben daher wie Sand am Meer. Es müsste mit dem Teufel zugehen wenn da für ihn nichts Passendes dabei wäre, wo zugleich aber absehbar ist, dass man in ein gutes Team kommt und sich nicht bis zur Erschöpfung abrackert.


    Der Joker wäre wenn er ins Ausland geht. Fast überall um uns herum werden ältere, erfahrene Mitarbeiter - anders als in unserer Bananenrepublik - wertgeschätzt. Das Gehalt ist meist höher und die Arbeitszeiten kürzer als in Deutschland. Da sollte er sich mal informieren, wie die Arbeitsbedingungen und Möglichkeiten in verschiedenen Ländern sind, z. B. in Österreich, der Schweiz oder skandinavischen Ländern.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Ersteinmal danke für eure Einschätzungen,vielen dank :top:


    Im Ausland hat er früher auch gearbeitet,sehr gut,also besser wie hier in Deutschland verdient,aber irgendwann hat es ihn wieder nach Hause getrieben.......



    Der Ort in dem er wohnt ist leider gastronomisch nicht so gesegnet,wie zb.HH oder Berlin,am liebsten würde er aus der Knochenmühle aussteigen,da er Probleme mit dem permaneneten Druck hat,was ja auch der Grund seiner Medikamentensucht ist.


    Gibts da Tipps wo er quereinsteigen könnte?Wo das Alter nicht so eine Rolle spielt?Was seriös ist:-)


    Nochmals danke für Tipps und/oder Ratschläge:-))

  • Wir haben im Bekanntenkreis einige Köche, Servicekräfte etc. die in der Gastronomie arbeiten.


    Stress und bescheidene Arbeitszeiten sind da die Regel.


    Das einzige was mir einfallen würde sind z.B. Betriebs oder Großkantinen, da ist es auf jeden Fall ruhiger als in der ala' carte Küche.


    Ansonsten - in der Lebensmittelbranche umschauen : Qualitätssicherung und Neuentwicklungen bei Herstellern von TK/Fertigerichten, evtl. im Bereich Lebensmittelkontrolle (Ordungsämter) umschauen.

  • Zitat

    Original geschrieben von uwm
    Ansonsten - in der Lebensmittelbranche umschauen : Qualitätssicherung und Neuentwicklungen bei Herstellern von TK/Fertigerichten, evtl. im Bereich Lebensmittelkontrolle (Ordungsämter) umschauen.


    Genau das schwirrte mir gerade auch durch den Kopf. Ich habe einige Zeit gute Einblicke in den letzten Punkt (Ordnungsamt/Lebensmittelkontrolle) bekommen. Als Koch hat er (IMHO) die Grundvoraussetzung dafür. Vllt sollte er sich in diese Richtung schlau machen. Eindeutig stressfreier ;)

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