3 Pins bei 3,7V Lithiumakku und warum geht nichts bei Totalausfall

  • Vorgeschichte:


    Gibt ja jetzt schon ziemlich viel Schubladenhandies die bestens funktionieren aber der Akku defekt ist.


    Da man heutzutage für unter 5,00Euro Prepaidhandies bekommt, wo man nach 18...24Monaten den Simlock entsperren kann ist es fast unrentabel solche Handies durch Neukauf eines Akkus weiterzubetreiben (zumal man meistens meistens nicht sicher sein kann obs einfach durch Neukauf eines Akkus wieder funktionstüchtig wird).


    Habe jetzt zum Beispiel 3 Siemens C55, da noch bei einem der Akku funktionierte konnte ich feststellen konnte ichs bei den anderen beiden auch erproben, daß sie funktionierten (kann mir also ruhigen Gewissens 2 Ersatzakkus kaufen).


    Hätte ich in allen 3 Händen defekte Akkus gehabt so wären sie alle 3 im Müll gelandet, da ich ohne weiteres Wissen nicht hätte feststellen können ob noch eines funktioniert).


    Mir wäre ja am liebsten wenn man die Handies mit einer Anlegung einer 2,6V...3,6V Spannung prüfen könnte und das auch bei defektem Akku.


    Nun werdet Ihr schon wissen wo mein Fragenkomplex hingeht.


    1. Gibt es eine Pin-Belegung der Akkus wonach sich alles Hersteller halten (sind z.B. + und -Pol die beiden äußeren).
    2. Wozu braucht man überhaupt einen dritten Pin (für eine Gleichstromquelle mit integrierten Laderegler müßten doch 2 Pole reichen (und was soll das Gerede von Temperaturfühler es muß doch ausreichend sein die Ladespannung von 2,5V...3,7V als Maß des Ladezustands zu beobachten) ?
    3. Warum ist es nicht möglich durch einfaches Anlegen des Ladekabels ans Handy (mit defektem Akku) das Gerät direkt am Ladegerät zu betreiben (wenn man bedenkt, daß die Ladedauer bei einem Wirkungsgrad von 90% kleiner ist als die maximale Gesprächszeit dann müßte es doch direkt möglich sein mit angeschlossenem Netzladestecker zu telefonieren) ?
    4. Wäre es möglich statt der 3,6V=IonenAkku...3,7V=Polymerakku ein externes 3er-NiMh-Pack mit 3,6V anzuschließen (vielleicht mit Lötverbindungen zu den Pins, sodaß man so ein Telefon immer noch in der Wohnung betreiben kann) ?
    5. Welche Defekte eines Akkus gibt es genau. Meistens ist es doch sicherlich eine Tiefentladung unter 2,5V, die dadurch zustandekommt, daß der Li-Akku über 1,5Jahre nicht mehr nachgeladen wurde (und ist das in etwa vergleichbar mit einer tiefentladenen Autobatterie, also innerer Kurzschluß bei Tiefentladung). Oder gibts in einem so kleinen Akku eine Elektronik die die Zyklenzahl speichert und ab einer bestimmten erreichten Zahl den Akku dann abstellt ?


    Also alles grundsätzliche Fragen die ich abchecken will um zu sehen was ich mit meinem Schubladensammelsurium anfange, bevor sie über die Bauhofsammelstelle in die neue Recyclinganlage bei Antwerpen zur Rohstoffrückgewinnung gehen.


    Mögen ja einige lächerlich finden meine Fragen und in Gottes Namen verschiebt den Thread wenn ihrs nicht lassen könnt und meint, daß er nicht in diesen Forenbereich gehört...gibt eben nicht nur Telefontreff. Wäre vllt. auch ne Frage für ein Elektronikforum wie elko.

  • Re: 3 Pins bei 3,7V Lithiumakku und warum geht nichts bei Totalausfall


    zu 1)
    (+) und (-) befinden sich meist dort, wo sie gekennzeichnet sind :)
    Nur diese beiden bilden die eigentliche Spannungsversorgung.


    zu 2)
    Der dritte Pin besitzt einen bestimmten Widerstand gegen Masse, an dem der Akkutyp identifiziert wird. So weiß das Telefon, ob es sich beispielsweise um einen Li-Ion-Akku handelt.
    Das ist sehr wichtig zu unterscheiden, da je nach Akkutyp andere Ladeverfahren angewandt werden.
    Es ist in der Regel so, dass ein fehlender Messwert an diesem Pin das Telefon daran hindert sich anzuschalten. Aus Sicherheitsgründen versteht sich.


    zu 3)
    Das könnte funktionieren, muss aber nicht, sofern der Akku defekt ist. Das Energiemanagement sorgt bei eingestecktem Ladegeräts für den Ladevorgang des Akkus, nicht der Versorgung des restlichen Telefons.


    zu 4)
    Da wären wir wieder beim Punkt 2). Falls du vorhast den Akku auch zu laden, ist es unerlassläch, dem Telefon mit diesem Widerstandswert mitzuteilen!
    Sollte der Akku nicht über das Telefon geladen werden, kann man auch einen Pseudowiderstand einlegen, der dem Telefon irgend einen Typ vorgaukelt. Ob und in wie fern sich das auch eine eventuelle Kapazitätsanzeige auswirkt, wird man dann schon erkennen können.
    Siehe in Analogie zu einem Nokia-Telefone:
    http://www.nokiaport.de/index.php?mid=5&pid=akkuersatz


    zu 5)
    Bei einem in die Jahre gekommenem Akku (ohne Nutzung und Wiederaufladung) liegt es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an dem sogenannten Memory-Effekt, der unter anderem durch Tiefentladung und/oder unvollständiger Ladevorgänge hervorgerufen wird. Physikalisch ändert sich die Struktur der Elektroden durch Kristallisierung bzw. Umkirstallisierung.
    Es gibt keine logische Elektronik im Akku, die eine "Abschaltung" hervorruft und sich selbst "außer Betrieb" setzt. Der Akku zerstört sich mit der Zeit sozusagen von selbst durch fehlende Ladung und Nichtnutzung, ohne Zutun irgendwelcher Elektronik.

  • Ich muss zu Punkt 2) noch folgendes ergänzen.
    Das Prinzip des zusätzlichen Pins ändert sich nicht zwar nicht, da es mit der Stromversorgung nichts zu tun hat, aber es kann ebenso möglich sein, dass sich hinter diesem Pin ein NTC, also ein temperaturabhängier Widerstand befindet, der die Betriebstemperatur des Akkus ermittelt.
    Es muss daher kein fixer Widerstand sein, der einzig einen Typ identifiziert. (... ob Siemens überhaupt für diese Modellserien schon verschiedene Akkutypen mit unterschiedlicher Ladungstechnologie eingesetzt hat!?)
    Falls es tatsächlich ein NTC sein sollte, könnte ich mir vorstellen, dass es sich hierbei um einen typischen NTC mit ~ R=47kOhm @ 25°C handelt. Den genauen Wert könnte man auch bei einem funktionsunfähigem Akku messen und einen ähnlichen Widerstand für eine externe Spannungsquelle als Pseudeowiderstand verwenden.

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