Windows XP forever?

  • Ich muss skybird unbedingt beipflichten. Zwar wird mit dem kommenden Monat XP nicht schlagartig unsicher. Allerdings werden künftige Sicherheitspatches der anderen Win-Welt Hinweise geben, welche neuen Lücken entdeckt werden und diese werden in XP dann defintiv nicht mehr geschlossen werden. Damit wirkt sich das quasi wie eine öffentlich proklamierte Liste dauerhafter öffentlich zugänglicher Hintertüren in XP aus.
    Vor dem Missbrauch dieser Lücken kann Dich dann auch kein Virenscanner schützen :eek:


    Eine Weiternutzung von XP ist daher nur dann in Erwägung zu ziehen, wenn man ohne Inet-Zugang auskommt und den Dateiaustausch konsequent manuell durchführt und zu übertragene Dateien stets auf Viren checkt :apaul:
    Grundsätzlich spricht auch in Zukunft nichts gegen eine Offline-Nutzung von XP. Auch ein großer Anteil Geldautomaten läuft bspw noch eine ganze Weile damit.


    Allerdings muss man damit rechnen, dass irgendwann Update-Server von Mikrosoft nicht mehr zur Verfügung stehen. Da man wegen der 'begrenzten Halbwertzeit' einer XP-Installation davon ausgehen muss, gelegentliche Nueinstallationen in Angriff nehmen zu müssen, sollte man sich die Service-Packs etc schon mal vorsorglich auf eigenen Speichermedien sichern (natürlich auch virensicher;) )


    PS: Was skybirds Einwand der mangelnden Treiberunterstützung angeht, so helfen oft die Vista-Treiber weiter. Aber grundsätzlich hat skybird natürlich Recht, dass neuere Hardware irgendwann einfach nicht mehr läuft. Es sei an dieser Stelle einfach mal erwähnt, dass es gerade eine Stärke von Linux ist, gerade alte Hardware auch weiterhin leistungsstark zu unterstützen... und deren Leistung reicht imho für 90% der Anwendungen immer noch bequem aus ;)


    Edit: Noch eine Bemerkung zu virtuellen Umgebungen:
    Eine virtuelle Box unter XP einzurichten ist natürlich hahnebüchen fahrlässig, da das Wirtssystem selbst damit nicht geschützt wird. Vor allem dann, wenn man ein gemeinsames Laufwerk zum Datenaustausch einrichtet.
    Ein XP in einer virtuellen Umgebung eines Linux-Wirts ist dagegen eine Option, wenn man obige Sicherheitsmaßnahmen beim Datenaustausch konsequent (!) anwendet. Ein gemeinsames Laufwerk zum Datenaustausch einzurichten, verbietet sich aus den genannten Gründen hier natürlich auch.

  • Zitat

    Original geschrieben von skybird1980
    Und wie sicherst Du sicherheitsrelevante Vorgänge wie Homebanking sicher ab?
    Bei einem Windows XP ohne Servicepack genügten als Beispiel ein paar Sekunden am Internetanschluss um sich Viren (ja wirklich) einzufangen.

    Allerdings nur, wenn der Rechner direkt am Netz haengt. Das tun sie heute i.d.R. nicht mehr, dazwischen steckt ein Router. Der schuetzt zwar nicht davor, dass man sich Malware per Mailanhang oder per Browser einfaengt, aber vor direkt gegen das OS gerichtete Attacken hilft das durchaus.


    Wovor man warnen muss ist die Nutzung nicht weiter gepfleger Internet-Clientsoftware. Also z.B. zwingend Firefox statt IE nutzen, oder Thunderbird statt Outlook Express. Und diese Software immer schoen aktualisieren.


    Auch die diversen Plugins (Java, Flash, Shockware, Silverlight, Acrobat Reader) sollte man moeglichst entfernen bzw. die betreffenede Softwar zumindest aktuell halten.


    Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    Damit wirkt sich das quasi wie eine öffentlich proklamierte Liste dauerhafter öffentlich zugänglicher Hintertüren in XP aus.
    Vor dem Missbrauch dieser Lücken kann Dich dann auch kein Virenscanner schützen :eek:

    Die wenigsten Sicherheitsluecken lassen sich remote ueber das Netzwerk ausnutzen, oft benoetigt es dafuer lokalen Zugang zum System. Den muss man sich erst einmal verschaffen. Bei einem Privatrechner (hinter einem Router) geschieht dies i.d.R. ueber die Clientsoftware (Browser oder Mailclient), und auf dem Weg dorthin kann ein Virenscanner u.U. Schlimmeres verhinden, wenn er die Internetverbindung filtert.


    Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    Ein XP in einer virtuellen Umgebung eines Linux-Wirts ist dagegen eine Option, wenn man obige Sicherheitsmaßnahmen beim Datenaustausch konsequent (!) anwendet. Ein gemeinsames Laufwerk zum Datenaustausch einzurichten, verbietet sich aus den genannten Gründen hier natürlich auch.

    Was macht den Austausch ueber einen physikalischen Datentraeger (z.B. USB-Stick) sicherer als ueber eine Netzwerkfreigabe? Und wieviel Malware kennst du, die von einem Windows-Gast auf einen Linux-Host ueberspringt? Man kann den Teufel auch an die Wand malen...


    Wenn man tatsaechlich ein WinXP weiterbetreiben moechte und diesem wichtige und/oder sensible Daten anvertraut, so sollte man zumindest gesteigerten Wert auf regelmaessige Datensicherung legen, und am besten nicht nur auf ein einziges Laufwerk. Klingt selbstverstaendlich, ist es aber nicht.

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    Allerdings nur, wenn der Rechner direkt am Netz haengt. Das tun sie heute i.d.R. nicht mehr, dazwischen steckt ein Router...

    die von vielen Anwendern noch stiefmütterlicher behandelt werden, wie die aktuellen Sicherheitslücken bei AVM zeigen: Obwohl längst Patches von AVM bereitstehen, können oder wollen viele Anwender die Lücken nicht schließen :mad:

    Zitat

    Was macht den Austausch ueber einen physikalischen Datentraeger (z.B. USB-Stick) sicherer als ueber eine Netzwerkfreigabe?

    Die Tatsache, dass es der Anwender bewusst tut und sich ein Prozedere der Kontrolle als trainierter Handlungsablauf einbürgert. Andernfalls werden sukzessive wieder automatische Zugriffe durch Programme vom Anwender aktiviert, deren Tragweite vllt gar nicht erkannt wird. Ich behaupte mal, dass 50% der Word-Nutzer glauben, dass beim Bearbeiten ihrer Texte nur die doc-Datei bearbeitet wird.... :rolleyes:

    Zitat

    Und wieviel Malware kennst du, die von einem Windows-Gast auf einen Linux-Host ueberspringt?

    Das ist natürlich nicht die Frage. Ich habe aus diesem Grund auch Linux als Wirtssystem empfohlen :top:
    Vielen Nutzern ist aber nicht klar, dass ein Windows-Schädling o.ä., der auf einem Linux-PC liegt, dort zwar nichts anrichten kann aber jederzeit bereit ist, in einer Windows-Umgebung sofort wieder virulent zu werden.

    Zitat

    Wenn man tatsaechlich ein WinXP weiterbetreiben moechte und diesem wichtige und/oder sensible Daten anvertraut, so sollte man zumindest gesteigerten Wert auf regelmaessige Datensicherung legen

    ...und natürlich keine Viren dabei mitsichern :cool:
    ...eigentlich auch selbstverständlich aber vielen Anwendern ist gar nicht bewusst, ab wann ihr System eigentlich infiziert war.


    Edit: Na wenigstens brauchen sich die hier Jammernden nicht allein zu fühlen :p
    Offensichtlich kämpfen gerade ganze Staaten mit dem Dilemma der Abhängigkeit von XP.
    Mir ist nur nicht klar, wie man mit der fortgesetzten Abhängigkeit Geld sparen will, denn irgendwann kommt der Hammer dann doch :confused:

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Ein in sich unveränderliches System wie XP-Embedded bietet aus meiner Sicht keinerlei Angriffspunkt für resistente Schädlinge. Spätestens beim nächsten Neustart reist jeder Schädling ins virtuelle Nirvana, wo er allenfalls noch meine Ahnen ärgern kann. :p


    Frank, da unterlliegst du aber einem kräftigen Irrtum. Embedded ist mitnichten unveränderlich, sondern "nur" modular. Das was du vermutlich meinst, ist der Kiosk-Mode welcher zuletzt SteadyState hieß, aber dann eingestellt wurde.



    Gruß Kai

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    ...
    Offensichtlich kämpfen gerade ganze Staaten mit dem Dilemma der Abhängigkeit von XP.
    Mir ist nur nicht klar, wie man mit der fortgesetzten Abhängigkeit Geld sparen will, denn irgendwann kommt der Hammer dann doch :confused:


    Diese Lösung war absehrbar und wir von MS auch offen angeboten. Leider ist die Nutzung wohl auf Großkunden beschränkt.


    Existiert auch ein Auftraggeber für den weiteren Support der deutschen Variante? Manche KB...-Updates waren auf bestimmte Sprachversionen beschränkt.


    Könnte es möglich sein, dass Computerzeitschriften auf ihren Heft-CDs Updatepakete anbieten (wie es das früher einmal gab)?

  • Du koenntest das Windows einfach in eine virtuelle Maschine verfrachten. Die laesst sich so einstellen, dass sie bei einem Neustart alle Aenderungen vergisst.

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    ..., dass sie bei einem Neustart alle Aenderungen vergisst.


    Dass ALLE Änderungen verworfen werden, kann ja auch nicht Sinn der Sache sein. Neu erstellte Desktop-Icons, Einstellungen etc. sollten natürlich erhalten bleiben.


    Wenn ich das richtig verstanden habe, werden in der Embedded-Version nur die systemrelevanten Dateien von Windows vor Veränderungen geschützt, so dass eigene Änderungen erhalten bleiben können.


    Leider hatte ich mich geraume Zeit nicht mehr mit dem Problem auseinandergesetzt, weil ich dann doch auf Win 8 wecheln wollte.


    ABER:
    Dazu bräuchte ich einen neuen Rechner und die Installationen auf dem Alten laufen gerade so schön. Für eine komplette Neuinstallation der SW auf einem neuen Rechner habe ich momentan leider gar keine Zeit.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Dass ALLE Änderungen verworfen werden, kann ja auch nicht Sinn der Sache sein.

    Kommt eben drauf an, was man moechte. Das bietet jedenfalls den perfekten Schutz, das System ist bei jedem Neustart im definierten Zustand.


    Natuerlich kannst du dies auch jederzeit ausschalten, Veraenderungen vornehmen und dies wieder als neuen Sollzustand abspeichern.


    Zitat

    Wenn ich das richtig verstanden habe, werden in der Embedded-Version nur die systemrelevanten Dateien von Windows vor Veränderungen geschützt, so dass eigene Änderungen erhalten bleiben können.

    Wie praktisch, wenn sich die Schadsoftware in der Lieblingsanwendung einnistet statt im System direkt. Oder einfach (als Starteintrag) bei jedem Systemstart mitkommt.


    Klingt, als waere das nicht so wirklich das was man moechte.


    Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Leider hatte ich mich geraume Zeit nicht mehr mit dem Problem auseinandergesetzt, weil ich dann doch auf Win 8 wecheln wollte.

    Windows 8? Das ist doch auch schon wieder Altware, aktuell ist 8.1 und bald kommt das naechste grosse Update.

    Zitat

    Dazu bräuchte ich einen neuen Rechner und die Installationen auf dem Alten laufen gerade so schön. Für eine komplette Neuinstallation der SW auf einem neuen Rechner habe ich momentan leider gar keine Zeit.

    Man kann ein laufendes XP in eine VM umwandeln... dann macht man den Rechner platt, installiert Linux und nutzt das XP in einer VM fuer die Dinge weiter, die sich nicht unter Linux direkt erledigen lassen.


    Wenn ich mir so anschaue, wieviele Leute in meinem Umfeld inzwischen auf Ubuntu umgestiegen sind, so scheint die Zeit von Linux auf dem Desktop doch so langsam ein Stueck naeher zu ruecken.


  • Das ist doch die alltägliche Realität. Mein Ziel wäre es, Angriffe auf Win XP abzuwehren, die durch mangelnde Sicherheitsupdates nicht mehr geschlossen werden.


    Der Rest darf bleiben, wie er ist ... auch bei moderneren Windows-Versionen.



    Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    ...
    Windows 8? Das ist doch auch schon wieder Altware, aktuell ist 8.1 und bald kommt das naechste grosse Update.
    ...


    Mit Windows 8 meine ich auch noch Windows 8.9. :)



    Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    ...
    Wenn ich mir so anschaue, wieviele Leute in meinem Umfeld inzwischen auf Ubuntu umgestiegen sind, so scheint die Zeit von Linux auf dem Desktop doch so langsam ein Stueck naeher zu ruecken.


    Nun ja ... wenn MS-Office für Linux in den Vertrieb kommt, bin ich vielleicht dabei. ;)


    Mein "Second Life" ist momentan ohne OneNote kaum noch denkbar ... eigentlich erschreckend ... aber dieser "Alleskönner" bietet sich dazu einfach an.

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