Gewährleistung bei Handwerkerarbeiten (Mängel)

    Hallo,


    vielleicht kann mir ja hier jemand einen Tip geben.


    Es geht um ausgeführte Malerarbeiten (Putz aufbringen und anschließend streichen) in 2 Räumen. Die Arbeiten wurden im Zusammenhang mit einem Versicherungsschaden vor ca. 6 Monaten erledigt.


    Problem: mir ist aufgefallen, dass in den gesamten Ecken (etwa jeweils 4cm nach rechts und links) die Farbe "gerissen" ist. Es sieht aus wie in einem getrockneten Flussbett. Zudem befindet sich im Deckenbereich ein tapeziertes Brett. Hier wurde vom Maler ein Schnitt gemacht. Als er den Putz bis zur Decke übergestrichen hatte, war alles in Ordnung. Inzwischen ist im gesamten Deckenbereich die "Naht" aufgerissen.


    Meine Frage, was kann ich da jetzt machen? Sind diese Haarrisse überhaupt durch überstreichen dauerhaft zu beheben? Woher kommt das überhaupt?
    Da das Unternehmen auf Rechnung ausgeführt hat, kann man da eventuell Nachbesserung verlangen oder so?

    Wenn erst 6 Monate vergangen sind, hast du auf jeden Fall noch Gewährleistungsansprüche! Ich würde eine schriftliche Mängelanzeige der Maler-Fa. schicken und zur Nachbesserung auffordern.
    Dass sich Risse gebildet haben, könnte daran liegen, dass der Putz noch nicht ganz trocken war, als er überstrichen wurde.
    Was war das für ein Versicherungsschaden?

    es war ein Wasserschaden.
    Die haben erst den alten Putz runtergeholt, dann neuen drauf gezogen und gestrichen. Ehrlich gesagt das ging schon alles sehr schnell zwischen Putz und Anstrich.
    Ich hatte im Netz mal geschaut wegen der Risse und da hab ich auch was von zu dickem Farbauftrag gefunden, da es ja nur in allen Ecken und an der Nahtstelle zur Decke.


    Es ist jetzt zwar nichts ganz Schlimmes, sieht aber unschön aus , und die Versicherung hat schließlich Geld dafür bezahlt.

    Die Tatsache dass das Ganze reißt kommt mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit nicht von der Farbe sondern viel mehr von der Tatsache, dass im darunterliegenden Putz keine Armierung eingearbeitet wurde. Je nachdem wie weit der Aufbau damals runtergeholt wurde, ist eine bzw. zwei Putzschichten wieder neu aufgetragen worden. Wenn das alles ohne Armierung geschehen ist, könnten da noch ganz andere Probleme kommen.


    Du schreibst dass du die Probleme bislang nur am Rand bzw. bei Anschlüssen vorhanden ist. D. h. man kann davon ausgehen, dass zumindest in diesem Bereich keine Armierung erfolgte. Wie das nachher vollflächig aussieht ist wieder was Anderes. Solltest du an den Übergängen von Wand zur Decke wirklich überall Probleme haben, wird man zudem wohl auf eine Abtrennung der beiden Putzschichten zueinander verzichtet haben.


    Edit: Um auf deine eigentliche Frage auch noch einzugehen: Sofern das oben geschriebene zutrifft, ist es rein mit nochmaligem Überstreichen nicht getan. Um das korrekt auszuführen müsste der Putz nochmal abgeschlagen und Neuer aufgezogen werden.

    Hallo,


    es wurde nur der Reibeputz runtergeholt. Unebenheiten gespachtelt, grundiert und neuer Reibeputz aufgezogen und gestrichen.
    Der Einriss zum Deckenbereich ergibt sich soweit ich das sehe aufgrunf der Tatsache, dass an der Decke ein dünnes Brett mit Tapete als Dekor angebracht wurde. Ich vermute die haben vergessen an der Übergangsstelle eine Acrylfuge zu ziehen. Zuerst hat der Farbanstrich die Schnittstelle zugedeckt. Hält nur leider nicht dauerhaft.
    Ich hab mir mal den restlichen Anstrich (außerhalb der Ecken) angesehen: Da ist alles sehr gut verarbeitet. Nur in den Ecken siehts aus als wäre der Putz samt Anstrich etliche Jahre alt.


    Ich hab seinerzeit beobachtet, das er den gesamten Anstrich mehrmals am Tag gemacht hat (er wollte in einem Rutsch fertig werden). Bei Reibeputz mit den Strukturen wird er bestimmt mehrmals rübergegangen sein. Und in den Ecken lagern bestimmt mehrere dicke Schichten übereinande (da ja immer mit Pinsel nachgestrichen wird). Kann es sein, dass der Anstrich noch nicht trocken war, bzw. insgesamt die Farbe in den Ecken zu dick?

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