Vom Handwerker beschissen worden? Was kann ich noch tun?

  • Hi



    Ich schildere euch mal den Ablauf, mich würde interessieren, was ihr in der Situation noch machen würdet...


    Da für unser Haus noch das Treppengeländer fehlt, habe ich mir einige Angebote eingeholt. Im Anschluss habe ich den Auftrag bei Myhammer eingestellt, um einen Vergleich zu haben.


    Nach dem Ablauf habe ich mich per Telefon + Email mit einem Treppenbaubetrieb geeinigt.
    Die Firma hatte durchwegs positive Bewertungen auf der Plattform, und ich konnte nichts negatives entdecken.


    Nachdem alle Details geklärt waren, war die Myhammer Frist abgelaufen zur Auftragsvergabe. Aber das hat mich nicht weiter interessiert. Ich schloß ja einen Vertrag mit einer eingesessenen Firma.


    Das war Anfang April.
    Es war abgesprochen, dass die Lieferzeit 8-10 Wochen betragen wird.
    Da die Firma 600 km entfernt sitzt, wurde mir noch erzählt, dass für das Aufmaß/Montage Termine zusammengefasst werden.


    Bei Auftragserteilung wurde 50% anbezahlt.
    Dabei habe ich mir noch nichts gedacht. Die müssen ja auch Material kaufen, usw...
    Ich kannte das von einigen anderen Gewerken, die auch oft Abschlagszahlungen in Rechnung gestellt hatten.


    Der Aufmasstermin kam nach einer Verzögerung zu stande. Es kam auch wirklich der Herr C. und hat 2h lang die Treppe komplett vermessen.
    Dabei wurde noch eine kleine Änderung empfohlen, die einen geringen Aufpreis kosten würde. Das wurde dann auch abgemacht.


    Im Anschluss habe ich nichts mehr gehört...
    Anfang Juli habe ich dann ewig versucht die Firma zu erreichen. Ein einziges mal kam ich durch - dort wurde mir gesagt, ich erhalte am nächsten Tag eine Bestätigung wegen dem Termin.


    Das ist jetzt 4 Wochen her.
    Die Festnetz + Faxnummer sind nicht mehr gültig
    Beim Handy geht abwechselnd die Mailbox sofort ran, oder es läutet ewig durch bis die Mailbox dran geht.
    Per Email + SMS bekomme ich keine Antwort.


    Jetzt wollte ich eine Lieferfrist (14 Tage) per Einschreiben setzen, und das kam jetzt gerade heute zurück "Empfänger dort nicht bekannt"


    Leider ist das ein ziemlich kleiner Ort in der Nähe von Berlin - sonst hätte ich in der Nachbarschaft mal irgendwo angerufen...



    Wie würdet ihr jetzt langsam reagieren?


    Ich habe doch echt bedenken, dass meine hart erarbeitete Kohle futsch ist :mad:
    Auf der anderen Seite denke ich mir noch, wenn er mich nur hätte abzocken wollen, wieso
    ist er dann zum Aufmass gekommen? Er hatte ja das Geld zu dem Zeitpunkt schon.



    Bei der dortigen Handwerkskammer ist das Gewerbe auch noch gemeldet, und in den dortigen Insolvenzmeldungen ist nichts zu entdecken.
    Außerdem wäre dann vermutlich der Brief angekommen.



    Langsam wird guter Rat teuer. Würdet ihr gleich zu den Cops gehen, und ihn wegen Betrugs anzeigen? :confused:



    besten Dank für jede Meinung!



    viele Grüße

  • Zitat

    Original geschrieben von randyh
    in den dortigen Insolvenzmeldungen ist nichts zu entdecken.


    Zitat

    Original geschrieben von happiestalive
    hast nach Insolvenzen gesucht?


    Gute Idee...

  • Nach der ganzen Beschreibung hört sich das nach so einer 1-Mann-Unternehmung an.


    Auf jeden Fall ist das sicher keine richtige Firma mit Büros, Lager, Verwaltung.


    Stand in den emails vielleicht in der Signatur etwas über die Rechtsform?


    Insgesamt sehe ich da nur geringe Chancen, vielleicht irgendein Pole, der in DL ein bisschen gearbeitet hat, aber nun aus irgendeinem Grund nicht mehr kann.


    Polizei interessiert das auch nicht, pleite gehen kann jeder mal und sowas passiert jeden Tag.
    Vorsätzlicher Betrug (Fahrlässigen Betrug gibts nicht) scheint hier auch nicht vorzuliegen, der Handwerker hatte ja durchaus die Absicht, zu liefern und ihm kam nur etwas dazwischen.


    Das ist halt gerade im Baugewerbe das Risiko, wenn einem alteingesessene Firmen vor Ort zu teuer sind.

  • Bei Auftragserteilung einen Anzahlung machen, darauf würde ich mich schon überhaupt nicht einlassen. Da hast du leider schon einen großen Fehler gemacht, zumal wenn es sich um keine ortsansässige und bekannte Firma handelt. Kann man nur hoffen, das das Ganze sich doch noch zum Guten wendet.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Leider ist das ein ziemlich kleiner Ort in der Nähe von Berlin - sonst hätte ich in der Nachbarschaft mal irgendwo angerufen...


    Was hält dich davon ab?
    Gerade in kleinen Orten kennt jeder jeden und man kann da was erfahren.

  • Re: Vom Handwerker beschissen worden? Was kann ich noch tun?


    Zitat

    Original geschrieben von randyh

    Leider ist das ein ziemlich kleiner Ort in der Nähe von Berlin


    viele Grüße


    der heisst wie?
    :confused:

  • Also es hat sich um einen kleinen deutschen Handwerksbetrieb gehandelt. (2-3 Mann)
    Durch die durchwegs positiven Bewertungen habe ich mir auch nichts dabei gedacht.


    Laut seiner Aussage machen sie solche "kleineren" Aufträge immer um einfach zwischendurch Kapazitäten zu füllen.
    Beim Aufmass war der Chef selbst mit seinem Transporter da, und hat auch wirklcih alles ganz genau vermessen, Materialien gezeigt, usw.


    Der Fehler war wohl wirklich vorher etwas anzuzahlen. Mir wurde gesagt, dass dies einfach als Sicherheit dient. Da ja auch das Material gleich bezahlt werden muss - und auch die Fahrten zum Kunden usw. bezahlt sein müssen.


    Der Ort ist übrigens genau 15926 Heideblick


    Die Myhammer Versicherung bringt leider nichts. Da ja der Auftrag erst nach Ende der Ausschreibung vergeben wurde, läuft das quasi nicht über Myhammer direkt. Es kam also quasi "nur" der Kontakt darüber zustande.


    Besten dank für jede Meinung/ jeden Tipp!


    viele Grüße

  • Tja, selbst hinfahren und nachfragen oder den Betrag gleich abschreiben.


    Alle anderen Möglichkeiten sind eher rechtstheoretischer Natur.


    Diese Mini-Einzelfirmen sind oft einfach etwas "bodenständig" geführt und sie übernehmen sich mit diesen "tollen neuen Möglichkeiten", die diese europaweiten Ausschreibungen seit kurzem bieten.
    Nach meiner Erfahrung ist da keine grundsätzliche Betrugsabsicht vorhanden, aber man kommt auch nicht darum herum, im persönlichen Gespräch mal etwas Druck zu machen.
    Der Auftrag, den sie nur per email haben, kommt bei denen ganz hinten an, denn die Aufträge aus ihrem persönlichen Umfeld sind erheblich wichtiger. Da kann dann schnell mal die gesamte Planung zusammenbrechen.


    Wahrscheinlich hat er sich übernommen und schafft das mit seinem mutmasslichen "Vater-Sohn-Betrieb" nicht mehr, alles drängelt, droht ihm und er dreht einfach ab.


    Solche Leute kenne ich hier aus meiner Gegend einige. Alles zuverlässige und ehrliche Handwerker, aber einen größeren Auftrag quer durch Europa, der einiges an Logistik und Planung voraussetzt, würde ich denen auch nicht unbedingt geben :)

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