Testbericht und Livebilder NEC N8 (Außendisplay farbig)

  • Hallo folks,


    es gab mal wieder etwas Futter auf meinem Schreibtisch, dieses mal in Form eines neuen und recht schicken NEC N8, das erste Gerät mit Farbdisplay auf der Außenseite. Ein Dank für die Bereitstellung des Gerätes geht an die Firma Nowicom (http://www.nowicom.de).
    Viel Spaß beim Lesen!




    Technische Daten und Preise


    Ich bin es inzwischen ja schon gewohnt, bei den asiatischen Importgeräten etwas länger zu recherchieren um die genauen technischen Daten zu erfahren. Was ich allerdings bei meinen Streifzügen durch das NEC-WEB erfahren durfte, gleich dem Chaos einer bröckeligen Schotterpiste – und das ist noch gelinde ausgedrückt. Chaos wohin das Auge blickt, tote Links, planloser Aufbau der Seiten und ständige Meldungen wie „coming soon“ für Dinge, die schon eine Weile auf dem Markt sind. Hier besteht also Dringend Überarbeitungspflicht für den Hersteller. Aus diesem Grunde sind meine technischen Angaben dieses mal mit besonderer Vorsicht zu genießen, das meiste ist sozusagen „zusammengelogen“ :D


    - GSM 900/1800 Netze
    - 101 x 48 x 24mm
    - Gewicht: 110 gr
    - Innen- Farbdisplay mit 65K Farben / 162x216 Pixel Auflösung
    - Außen-Farbdisplay mit 4096 Farben / 80x108 Pixel Auflösung
    - CSD /14,4 kBits/s) und GPRS (ca. 43kBit/s)
    - Auflösung der integrierten Camera max. 352x288 Pixel
    -- Akku 800mAh Li-Ion
    - Sprechzeit 100– 200 Minuten
    - Standby-Zeit 130 - 200 Stunden



    Derzeitiger Preis als Import in Deutschland: ca. 849,00 Euro




    Lieferumfang


    - Grundgerät NEC N8
    - 2x Akku 800-mAh Li-Ion Akku
    - Headset portable mit PTT Taste
    - Trageschlaufe
    - Tasche mit Gürtelclip
    - Reiseladegerät
    - USB-Sync-Kabel für den PC-Anschluß
    - Bedienungsanleitung fehlt (!)
    - CD-ROM mit Software fehlt (!)





    Funktionen und Leistungsmerkmale


    ACHTUNG, der Leistungsumfang war ebenfalls aufgrund der ausschließlich in asiatisch
    Verfügbaren Informationen schwer zu ermitteln und kann Fehler enthalten !!


    - Klingeltöne mehrstimmig polyphon (ca. 16 Stimmig)
    - Sms senden/empfangen, SMS-Gruppen
    - MMS senden / empfangen
    - Worterkennung (englisch, asiatisch)
    - SIM-Toolkit
    - Cell-Broadcast
    - 4 Situationsprofile (Meeting, Pocket, Car, Normal)
    - PC-Anschluß über USB (!!!)
    - Kontakte für max. 500 Einträge
    - Terminplaner
    - ToDo-Liste
    - Notizen
    - WAP-Browser 1.X (genaue Version konnte ich leider nicht ermitteln, aber unter 2.0)
    - Weltzeituhr
    - Taschenrechner / Währungsrechner
    - Spiele: Poker und Ufo
    - Download von Bilder und Tönen in einen Mediaordner (Sounds/Pictures)


    PC-Sync und Download/Upload von Bildern und Tönen konnte ich mangels eine Software leider nicht testen. Da das Gerät aber über einen USB-Anschluß verfügt, sollten solche Dinge eigentlich möglich sein, sofern es uns die Netzbetreiber trotz ihrer unermesslichen Raffgier und den Brandingattacken gestatten, etwas außerhalb der Luft zu übertragen.




    Verarbeitung und Design


    Das gute Gefühl stellt sich schon beim „Befummeln“ des Kartons ein, das NEC ist sehr wertig verpackt (oberflächenvergüteter Karton) und lässt die Spannung beim Auspacken noch etwas größer werden. Das Gerät selber ist das recht schlicht in Folie eingewickelt und distanziert sich so immer noch etwas gegenüber den kleinen Schatullen der ersten Samsungs. Das Gerät selber hinterlässt dann ebenfalls einen ganz vernünftigen Eindruck in der kritischen Hand und SIM-Karte wie auch Akku sind schnell und ohne Aufwand installiert. Die Form des Gerätes ist wie immer Geschmackssache, stößt bei mir allerdings auf etwas Kritik, da man von der Seite betrachtet das Gefühl hat, das NEC leistet sich aufgrund seiner leicht hervorstehenden Unterschale einen kleinen „Überbiss“. Einzig sichtbarer Mangel an meinem Exemplar war ein nicht ganz fest schließenden Akku, der den qualitätsbewussten Bediener beim Tippen stört, weil er beim Druck der Tasten unter der Hand etwas nachgibt. Der Rest in kurzen Stichpunkten erläutert:


    - Gehäusequalität super, wertiger Lack und keine Knartzgeräusche
    - Scharnier sehr stabil und fest schließend wie auch offen fest in der Position
    - Gummiabdeckung für den USB-Anschluß könnte etwas strammer sein
    - Kameraoptik etwas versenkt und dadurch nicht so schmutzanfällig
    - Gerät liegt aufgrund der Form recht gut in der Hand





    Sprachqualität und Empfangseigenschaften


    Dieses Kapitel ist nicht unbedingt das Highlight des N8, es mogelt sich mit einem gewissen Mittelmaß durch die Wertung, ohne jedoch negativ aufzufallen oder gar schlecht zu sein. In kurzen Stichpunkten zusammengefasst die Eigenschaften:


    - leichte Störgeräusche in der Empfangsrichtung, leichtes Rauschen und Zirpen im Hintergrund
    - etwas unnatürliche Sprachwiedergabe, Gesprächspartner hört sich zu hell und etwas kratzig an.
    - Senderichtung ist deutlich besser, ausgewogene Sprachwiedergabe ohne großes Rauschen oder gar Störungen
    - Als Zulieferer für 3G-Technik sollte man es von NEC auch erwarten: Es hält sich recht tapfer im Netz, ohne jedoch an die Spitzreiter heranzukommen
    - Durch die recht knappe Zeit konnte ich das NEC leider nicht im Auto testen und habe so keine Erfahrungen ob es in der schlecht versorgten Landschaft auch brav die Zellen wechselt und sich ganz allgemein verhält.




    Display und Tastatur


    Das Display des NEC ist ungefähr zu vergleichen mit dem Panasonic GD-87, sowohl von der Größe als auch von der sehr brillanten Farbwiedergabe. Insgesamt also absolut an oberster Stelle, dazu kommen noch seine transflektiven Eigenschaften, so dass man auch bei direkter Sonneneinstrahlung nicht verzweifelt. Hier wird deutlich gezeigt, wie ein Display in einem Mobiltelefon auszusehen hat. Als besonderes Feature wäre noch das farbige Außendisplay zu erwähnen, NEC dürfte damit der erste Hersteller sein, der solch ein OLED (organic LED) in Farbe auf der Außenseite serienreif verbaut. Über den Sinn oder Unsinn ein solchen Displays lässt sich sicher streiten, praktisch ist es auf jeden Fall bei der Aufnahme der eigenen Person mit geschlossener Klappe. Wo man anderswo in einen kleinen Spiegel schaut, kann hier der Verlauf des Bildes im farbigen Außendisplay verfolgt werden – da sollte kein Schnappschuss mehr daneben gehen.
    Die Tastatur des NEC N8 kommt an diesen Rang zwar nicht ganz heran, ist aber auch nicht unbedingt schlecht. Als Positiv kann auf jeden Fall die Größe, die Anordnung und der knackigen Druckpunkt gesehen werden, auf der negativen Seite steht dagegen die tiefe Lage der Tasten. Sie befinden sich etwa auf gleicher Höhe wie das Gehäuse und könnten nach meinen Geschmack durchaus etwas herauskommen, damit sie dann noch besser zu betätigen wären. Durch die dunkle Schrift auf der komplett beleuchteten Taste, ist es auch bei gemischten Lichtverhältnissen kein Problem den richtigen Drücker zu erwischen.





    Bedienung und Handhabung


    Was mir bei der Begutachtung der vielen neuen Farb-Geräte immer wieder auffällt, ist die unterschiedliche Mühe, die sich die Hersteller geben, eine vernünftige und attraktive Oberfläche zu integrieren. Hier reicht die Spannweite wirklich vom liederlichen „Hingeklatscht“ bis zum liebevollen Design. Beim NEC trifft eindeutig der letzte Punkt zu, man hat sich beim Design der Oberfläche sehr viel Mühe gegeben, die Icons sind sehr hübsch und unterstützen mit ihrer Farbenprächtigkeit auch die Möglichkeiten des Displays. Trotzdem ist auch hier irgendwann mal Schluss mit Bunt und man landet in gewöhnlichen Listenmenus.
    Die Bedienung ist ähnlich der bekannten 21i Geräte von NEC, man hat sicher nicht das Rad neu erfunden, aber das Gerät ist recht vernünftig und sicher über ein zentrales Steuerkreuz und zwei Softkeys zu bedienen . Etwas Verwirrung stiftet lediglich eine zusätzliche Menutaste, die in einigen Untermenus aktiv ist, in anderen wiederum nicht. Hier heißt es also Ausprobieren und gewöhnen !
    Zu den Akkulaufzeiten kann ich leider nicht viel sagen, dazu reichte der Testzeitraum nicht aus. So viel aber: Die Angaben des Herstellers scheinen in etwa zu passen, eine Krankheit des alten 21i hat dieses NEC allerdings auch: Bei häufigem Rumspielen an dem Gerät und damit permanenter Beleuchtung des Displays, geht des Saft relativ schnell dem Ende zu.





    Multimedia, Sound, Video und Spiele


    Als erstes und wichtigstes dürfte in diesem Kapitel die integrierte Kamera zu nennen sein, sie ist in der Außenseite der oberen Klappe untergebracht und knipst Bilder in etwas halbgroßer VGA-Auflösung. Leider konnte ich die Bilder nicht auf den PC laden, in Ermangelung einer Software. Nun gehöre ich aber auch zu der Fraktion von Leuten, die von solch einer Kamera keine Wunder erwarten. Sie macht genau das, wozu sie auch gebaut wurde. Die Bilder sind auf dem Gerät selber wunderbar anzusehen , von guter Qualität und lassen sich per MMS an andere „kleine Displays“ versenden, wo sie ebenfalls gut aussehen werden.
    Die Klingeltöne des NEC werden wir alle schon mal irgendwo gehört haben, sie sind nichts besonderes mehr und unterscheiden sich von der Qualität auch nicht von anderen Geräten dieser Klasse. Einzig positiv wäre zu erwähnen, das NEC ein paar bekannte und flotte Melodien spendiert hat, und man so nicht unbedingt den verflossenen Reiz irgendwelcher 50er Jahre Schlager, die es inzwischen umsonst gibt, auskosten muss.
    Da es sich nicht um ein 3G-Gerät handelt, ist das Thema Video an dieser Stelle unrelevant, das NEC besitzt solche Features nicht. Zu den Spielen will ich nur kurz was sagen, sie sind gerade noch so das Farbdisplay wert und bewegen sich irgendwo zwischen „mit der heißen Nadel gestrickt“ und nett anzusehen – trotzdem kommt keine Langeweile auf.





    Datenfähigkeit und WAP


    Mit den Datenfähigkeiten des NEC sieht es ganz gut aus, das Gerät beherrscht sowohl dem langsamen CSD-Modus als auch den schnelleren GPRS-Modus. Der USB-Anschluß lässt darüber hinaus vermuten, dass der PC oder das Notebook im Notfall ebenfalls ins Internet gebracht werden können. Der WAP-Browser des N8 ist keine Ausgeburt an Geschwindigkeit und tut sich auch etwas schwer mit der Anzeige von farbigen Bildern, er dürfte auf jeden Fall nicht zur allerneuesten Generation gehören. Seine genauen Features konnte ich leider nicht ermitteln, Vodafone-Live ließ zumindest nicht ansehen, da schwenkte das Gerät auf die alten WEB-Seiten.



    Zubehör


    Mir ist momentan nicht bekannt, was NEC an Zubehör für das N8 anbietet. Leider gibt es die Homepage auch nur in asiatischer Sprache und somit konnte ich leider keine Informationen zu dem Thema recherchieren.



    Fazit


    Als ich das N8 zum ersten mal sah, musste ich erst einmal überlegen: „Ist das nun schon ein 3G-Gerät oder nicht ?“. Inzwischen bin ich da ein wenig durcheinander gekommen (wie peinlich) , musste dann aber schnell feststellen, das es sich um ein normales GSM/GPRS Handy handelt. Was noch abzuwarten bleibt ist die Qualität und der Funktionsumfang der PC-Software, hier lässt sich über USB bestimmt noch die eine oder andere nette Spielerei realisieren.
    Spontan fällt mir jetzt der Spruch ein: Kein Fisch und kein Fleisch. Mir persönlich ist das NEC zwar aufgrund seiner sehr liebevoll gemachten Benutzeroberfläche (XP-Style) recht sympathisch, es kann mit seinem farbigen Außendisplay auch schon mal zum Hingucker werden, aber was wirklich neues außer dem genannten Außendisplay bietet das Gerät leider nicht. Ein gesundes Maß an aktuellen Features hat man hier in einem neuem Gewand zusammengefasst und wer es von der Optik mag, dem kann es ruhig empfohlen werden.
    Viel falsch machen kann man damit jedenfalls nicht.


    In diesem Sinne,
    Max

    "Als ich 4 war, habe ich gesehen, wie meine Mutter 'ne Spinne erschlug - mit 'nem Teewärmer. Jahre danach wurde mir klar: es war keine Spinne. Es war mein Onkel Harold"

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