Vorwort:
Nach einiger Überlegung habe ich mich zu einem neuen Palm OS Gerät entschieden. Mein Sony Clie N770 war zwar noch in Ordnung, aber mit dem Palm Zire 71 wurde er dann doch abgelöst. Zudem ist der Preis auch recht günstig , wenn man bedenkt, was er alles hat, dann sind ca.300Euro ein guter Preis.
Verpackung:
Der Palm wird in einer Plastikverpackung geliefert, die nur durch aufschneiden zu öffnen ist. Macht also keinen guten Eindruck, falls man diesen doch wieder zurückgeben sollte.(Meinen wirst du nicht wiedersehen, fonez:D ) In der Verpackung ist natürlich der Palm, eine Tasche, 2Cds, Bedienungsanleitung, Dockingstation mit internationalen Steckern. Ich hätte zwar eine Verpackung wie beim Tungsten bevorzugt, aber was soll es. Komm ich doch gleich mal auf die Tasche zu sprechen. Es ist keine Plastikhülle wie beim Tungsten und auch keine Lederhülle wie beim Palm Vx, sondern es ist eine Tasche in die der Palm komplett verschwindet, also man kann nicht schnell etwas notieren, sondern muss den Palm erst vollständig aus der Tasche holen. Dafür ist der Palm doch recht gut geschützt, da er ja komplett abgedeckt ist. Wie sich die Tasche im Alltag macht, wird man erst mit der Zeit sehen.
Design, Gehäuse, Verarbeitung:
Der Palm ist etwas größer als z.B. der Sony Clie SJ33, doch er liegt sehr gut in der Hand und die Dicke ist auch in Ordnung (Vergleichbar mit dem Tunsgten T). Der Palm ist aus Platik, obwohl das Hinterteil Silber lackiert ist. Macht aber einen guten und stabilen Eindruck . Wenn man den vorderen Teil nach oben schiebt, wird der Palm ca.2cam länger, dann kommt auf der Rückseite die Kamera und der Resetknopf zum Vorschein. Auf der Vorderseite erscheint unten ein Knopf zum Fotografieren. Der Palm geht sofort auf den Kameramodus (Sucher), sobald man die Vorderseite hochschiebt. Der Schiebemechanismus macht ebenfalls einen sehr stabilen Eindruck.
Es sind wie gewohnt 4 Knöpfe mit den üblichen Funktionen vorhanden, die indiv. belegbar sind. Sie haben einen guten Druckpunkt. Der Steuerknüppel in der Mitte erinnert stark an mein T68i. Dieser ist manchmal doch recht schwer mit einer Hand zu bedienen und die Variante am Tungsten ist aus meiner Sicht besser gelöst worden. Aber insgesamt ist der Knopf doch recht zuverlässig. Obwohl ich doch den Jog Dial der Sonys bevorzuge. Der Schacht für die SD Karte ist oben, sowie die Infrarotschnittstelle, die Kopfhörerbuchse, der An-und Ausschalter und auch der Stylusschacht. Der Stylus ist einfach aus Plastik und nicht mit dem des Tungsten vergleichbar. Der Stylus sitzt aber bombenfest in seinem Schacht und kann nicht so leicht rausrutschen. Dieses Problem hatte ich doch ab und zu mal mit meinem Clie. Alles in allem ein sehr ansprechendes Äußeres.
Hardware:
In dem Zire 71 ist ein 144MHZ Prozessor von Texas Instrument drin, es ist aber nicht ganz der gleiche wie beim Tungsten. Der Prozessor ist verdammt schnell und mit dem des Clies nicht vergleichbar. Alles reagiert schneller! So braucht ein Reset viel weniger Zeit als früher, was doch besonders in den ersten Tagen von großem Vorteil war. Es ist auch ein MP3 Player an board und ein kleiner Lautsprecher ist auch auf der Rückseite vorhanden. Die Musik klingt eher bescheiden, aber immerhin. Der Speicher beträgt 16MB, von denen allerdings nur 13,8MB verwendbar sind. Der Zire besitzt keinen Flash Speicher, so dass man keine künftigen Palm OS Versionen raufspielen kann. Und nein, er hat auch kein Bluetooth, da man sich ja nicht ins eigene Fleisch schneiden möchte, denn wer würde dann noch einen Tungsten kaufen?
Erweiterungsschacht:
Es passen SD und MMC Karten in das Gerät. Meine 256SD Card von Toshiba wird sofort erkannt und ist einsatzbereit. Leider sieht man keine Led Anzeige, ob die Karte geladen oder bespielt wird. Das war bei dem Clie besser gelöst. Man sollte auch nicht Programme über Quick Install auf die Karte übertragen, denn es dauert wirklich ewig. So brauchte der Hotsync für 10MB fast 50Min bei mir. Da fehlt mir wirklich ein Progarmm wie MSImport, wo die Karte als zusätzliches Laufwerk im Explorer erkannt wird. Damit geht der Datentransfer doch erheblich schneller. Allerdings gibt es hier ein vergleichbares Programm mit dem Namen CardExport , was auch echt schnell und zuverlässig arbeitet. Eigentlich ein Muss für jeden Kartenbesitzer, der auch mal MP3 auf die Karte spielen möchte. Über den RealPlayer dauert es auch wesentlich länger.
Display:
Der Hammer!!!:top: Das Display besitzt eine Auflösung von 320x320 Pixel und ist fantastisch ausgeleuchtet. Die Farben kommen sehr kräftig rüber und die Helligkeit ist bei mir max. auf die Hälfte gestellt, da es sonst sehr grell (!) ist. Die Beleuchtung kann man nicht ausstellen. Es ist ürigens ein transreflektives Display und es ist wirklich eine Augenweide. Wenn ich da an meinen früheren Palm M515, kommt mir das Grauen. Das Display ist bis jetzt das Beste welches ich in einem Palm OS Gerät gesehen habe. Im Tungsten C müßte das gleiche Diplay verarbeitet worden sein.
Kamera:
Wie schon erwähnt, ist die Kamera auf der Rückseite versteckt und erst beim Hochschieben der Vorderseite sichtbar. Die Fotos sind mit der eines Fotohandys vergleichbar und das war es dann auch. Auf dem Palm kommen sie aber schön rüber und man kann so seine Schnappsschüsse immer herumtragen und anderen zeigen. Übrigens ist in der neuen Desktop Version 4.1 auch eine Fotogallerie dabei, wo man automatisch alle gemachten Fotos sehen kann. Man kann auch ganz einfach Fotos vom PC auf den Palm senden. Dazu richtet Palm einen eigenen Ordner unter Eigene Bilder bei XP ein. Man kann auch die Fotos beim Fotografieren bearbeiten (Kontarst, Helligkeit), aber man darf eben keine Wunder erwarten.
Software:
Also, es ist Palm OS 5.2.1 mit Graffiti 2 drauf. Ich kann keine größen Änderungen zu OS 4 feststellen, außer das alles geschmeidiger Aussieht. Graf. 2 finde ich persönlich sehr gelungen und nach kurzer Eingewöhnungspahse (speziell i,t und k), geht es doch recht flott. Außerdem muss man für Großbuchstaben nicht mehr den Strich vorziehen, sondern schreibt den Buchstaben jetzt einfach auf die Trennlinie zwischen Buchstaben und Zahlen. Sonst ist noch dabei: Kalender, Adressbuch, Noitzen, Memo, Merkzettel, Weltzeituhr, Fotos, Rechner und Kosten. Dazu ist noch auf der einen CD: PowerOne (Rechner),SMS Programm, Kinoma (Video), RealOne MP3 Player- sehr simple, aber brauchbar- und noch VersaMail. Zusätzlich gibt es noch Kinoma Producer für den PC zum umwandeln der Datein. Dieser ist zwar eingeschränkt in seinem Gesamtumfang, aber doch voll nutzbar. Ist eben eine Lite Version und sehr nützlich. Man kann problemlos Filmchen (mit Sound) und Bilder konvertieren. Hier ist das Programm CardExport auch sehr hilfreich, da man die Daten gleich auf die Karte schicken kann und auch das auch noch schnell.
Die Programme sind gut, können aber mit denen eines Clies nicht mithalten.
Ich vermisse besonders 2 sehr wichtige Programme:
-ein Backup Programm; ein muss für jeden Palm Besitzer, das mir schon oft die Daten gerettet hat(z.B. Backupman )
- MSImport; (siehe Erweiterungsschacht)
Ansonsten läuft die Software bei mir sehr stabil und es gehen doch viel mehr Programme auf Palm OS 5, als ich gedacht hatte. Nur einige alte Spiele gehen nicht, aber Launcher X oder AvantGo laufen z.B. perfekt. Bei Launcher X dauert es jetzt auch viel kürzer, bis er das System aktualisiert hat, dauerte doch für meine Erweiterungskarte sehr lange mit dem Clie.
Akku:
Hierzu kann ich leider noch nicht sehr viel sagen, da der Palm die meiste Zeit in der Dockingstation ist. Aber er soll einen längeren Akku als der Tungsten T besitzen und doch so 5h im Dauerbetrieb aushalten können. Mehr kann ich jetzt nicht dazu sagen.
Fazit:top:
Der Zire 71 ist definitiv der richtige Schritt von Palm und wird seine Abnehmer finden. Das Display ist fantastisch und das Gehäuse macht einen wertigen Eindruck. Er ist jedem zu empfeheln, der einen nicht allzu teuren PDA sucht, aber sonst fast alles dabei hat. Eigentlich fehlt nur Bluetooth, ein virtuelle Tastatur und noch etwas mehr mitgelieferte Software (siehe Sony), aber man weiß ja nie, was der Herbst so bringt.
Ich werde den Bericht auch bei Ciao unter dem namen Reseller
veröffentlichen, also nicht wundern.
Editierte Sätze sind kursiv geschrieben.
