Testbericht Samsung Galaxy Beam 2: Kleines Update, große Wirkung?
Vorwort: Zunächst möchte ich mich ganz herzlich bei Chris von Allabouthegalaxybeam (http://www.facebook.com/allabouthegalaxybeam ) bedanken! Er war mein „Kontaktmann“ der mir in Sachen Informationsbeschaffung zum Import zur Seite stand und letztendlich das Gerät über Umwege in China für mich beschafft und verschickt hat. Vielen Dank für die reibungslose Organisation und dein Entgegenkommen!
Wer direkt wissen möchte, wie leistungsfähig der Beamer ist scrollt bitte ganz nach unten – dort finden sich u. a. zwei Youtube-Links, die das Thema „Beamer“ speziell behandeln.
Kurzer Rückblick ins Jahr 2012: Damals war der Smartphone-Markt schon voll in Fahrt, die Hersteller überboten sich gegenseitig mit Neuankündigungen und diversen Geräten. Samsung begann bereits damals, sich mit den Galaxy-Geräten eine recht breite Produktpalette aufzubauen. Manchen Leuten – meine Person inklusive – war die Palette sogar zu breit, denn der normale Nutzer war schon sehr bald nicht mehr in der Lage, die zumeist kleinen Unterschiede zwischen den Geräten zu erkennen. So war die Gefahr recht groß, dass man dann eben zu einem Hersteller greift, der nicht ganz so viele Produkte anbietet, dafür allerdings klar erkennbare Unterschiede bietet und so die Modellwahl erleichtert.
Nichtsdestotrotz: Samsung hielt das nicht davon ab, die Palette weiter zu vergrößern. Diesmal aber sinnvoll: Smartphones? Kann jeder. Handys? Schon lange out! Was liegt also näher, als seine Kapazitäten vielleicht auf Bereiche zu lenken, die von der Konkurrenz bisher nicht ins Auge gefasst wurden? Dies dürfte wohl die Überlegung schlechthin gewesen sein, seine Entwicklung auf ein Smartphone mit integriertem Beamer zu konzentrieren. Zugegeben: Die Vision klingt nicht schlecht: Seine selbst gedrehten Videos, die Urlaubsbilder oder auch geschäftliche Dokumente bequem ohne externes Gerät einer Vielzahl von Menschen präsentieren, ohne dass erst eine langwierige Einrichtung der Umgebung stattfindet oder sich alle den Kopf verrenken, um etwas auf dem Display zu erkennen. Das Samsung Galaxy Beam (Modellbezeichnung GT-I8530) war geboren. Das Gerät hat damals seine Funktion auch voll und ganz erfüllt. Klar – die Leistung war nicht mit einem „normalen“ Beamer zu vergleichen, doch die DLP-Technologie von Texas Instruments hat mit ihren 15 Lumen auf einer Entfernung von 2 Metern dennoch gute Arbeit geleistet.
Jetzt – 2 Jahre später – bringt Samsung den direkten Nachfolger des GT-I8530 auf den Markt. Das Gerät hört auf die interne Bezeichnung SM-G3858 und trägt als Hauptbezeichnung – wer hätte es gedacht: Samsung Galaxy Beam 2. Einen entscheidenden Haken hat die Sache natürlich: Das Gerät ist nur in China zu bekommen. Gut – der Erfolg des Beam 1 war relativ überschaubar. Das Gerät hat sich aufgrund der sehr speziellen Zielgruppe, aber auch vor allem aufgrund der Tatsache, dass das Gerät bereits kurz nach Release „vergessen“ wurde; sehr in Grenzen gehalten. Wenn man solch ein Gerät auf dem Markt veröffentlicht, muss es später mit ordentlichem Zubehör und natürlich Software-Updates unterstütz werden. Wenn ich mich richtig erinnere, hat das Beam 1 genau ein einziges Update kurz nach Release erhalten. Die Android-Version wurde hier nie aktualisiert.
Ob Samsung das beim Beam 2 jetzt besser macht und vor allem, ob sich das Gerät selbst verbessert oder gar verschlechtert hat – das könnt ihr anhand des nachfolgenden Berichts selbst bestimmen.
Viel Spaß beim Lesen und beim Stöbern in der Galerie. PS: Weitere Bilder und Videos, sowie aktualisierte Alben bekommt ihr auf meiner Facebook-Präsenz unter http://www.facebook.com/handyinsider .
Hauptfunktionen des Samsung Galaxy Beam 2:
- - 4,66“ TFT-Touchscreen mit einer Auflösung von 480x800 Pixel bei 16,7 Mio. Farben
- - Abmessungen: 134,5 x 70 x 11,6 mm bei einem Gewicht von 165 Gramm
- - integrierter DLP Pico-Beamer (nHD-Auflösung) von Texas Instruments, 15 Lumen
- - 2G (850 / 900 / 1800 / 1900) und 3G (850 / 1900 / 2100) Netzwerk
- - 3,5 mm Klinkenbuchse
- - Media- und Musikplayer
- - WLAN 802.11 b/g/n, WiFi-direct, DLNA, WiFi-Hotspot
- - Bluetooth 4.0 A2DP
- - Micro USB 2.0
- - 5 Megapixel Hauptkamera mit Autofokus und LED-Leuchte
- - Android 4.2.2 Jelly Bean (bisher kein Update auf eine höhere Version verfügbar)
- - Quad-Core Prozessor @ 1,2 GHz
- - 1 GB Arbeitsspeicher (RAM)
- - 8 GB interner Speicher, davon ca. 2,4 GB durch das Betriebssystem belegt
- - Micro SD Speicherkartenslot (offiziell bis zu 64 GB, es werden aber auch größere Karten unterstützt)
- - A-GPS, GLONASS
- - wechselbarer Li-Ion Akku mit 2600 mAh
Lieferumfang:
Hier hat Samsung leider extrem abgespeckt. Wer das 2012er Beam in Deutschland gekauft hatte, hat neben dem „normalen“ Lieferumfang, den man mittlerweile bei jedem Billig-Smartphone bekommt, noch einen zweiten Akku samt Ladestation beigelegt bekommen. Das war damals auch ganz praktisch, denn der große Energiefresser des Geräts war nicht das Display, sondern eben der Pico Projektor. Mit diesem Zubehör war es möglich, den leeren Akku bereits während des Betriebs des Smartphones mit dem Ersatzakku zu laden und damit quasi eine ständige Verfügbarkeit des Geräts zu gewährleisten.
Zu Samsungs Verteidigung kann man sagen, das der Akku gegenüber der damaligen Version jetzt standardmäßig größer dimensioniert ist und heute sowieso mehr externe Akkus (Stichwort „Power Bank“) genutzt werden. Dennoch – schade, dass man solche Dinge bei den speziellen Geräten streicht.
- - 1 x Smartphone „Samsung Galaxy Beam 2“
- - 1 x Li-Ion Akku (wechselbar) mit einer Kapazität von 2600 mAh
- - 1 x kabelgebundenes Stereo-Headset
- - 1 x USB-Kabel (fungiert mit dem Steckdosen-Adapter auch als Ladekabel)
- - 1 x Steckdosen-Adapter
- - sowie diverse Handbücher und Garantie-Karten
Man sieht also – recht minimalistisch das Ganze. Auch eine Speicherkarte wollte man wohl nicht beilegen, was bei mickrigen 8 GB internen Speicher, von dem letztendlich nur knapp 5,5 GB durch den Nutzer in Anspruch genommen werden können, schon sehr kleinlich ist. Aber egal – Speicherkarten dürfte jeder zwischenzeitlich auch in mehrfacher Ausführung zu Hause haben .
Gehäuse, Verarbeitung und Wertigkeit:
Wie immer an dieser Stelle möchte ich euch das Galaxy Beam 2 zunächst etwas beschreiben – dies ist hier sogar noch wichtiger als sonst, denn aufgrund der exklusiven Verfügbarkeit in China bekommt man online so gut wie keine verständliche Beschreibung bzw. Umschreibung des Smartphones.
Auf der Front befindet sich der 4,66“ große TFT-Touchscreen. Oberhalb des Touchscreens befindet sich nicht nur die Hörmuschel sowie das SAMSUNG-Logo, auch die Frontkamera für Selfies oder Videotelefonie ist rechts zu finden. Zwischen Lautsprecher und Kamera befinden sich außerdem die beiden Sensoren zur Regelung der Displayhelligkeit sowie zum Deaktivieren des Displays beim Führen von Telefonaten. Dies verhindert ungewollte Eingaben mit der Wange. Unterhalb des Display findet man den bei Samsung typischen Home-Button sowie die beiden Sensor-Tasten „Zurück“ und „Menü“. Die neue Taste, welche bei aktuellen Modellen die aktiven Anwendungen in einer Übersicht darstellt, ist beim Beam 2 noch nicht integriert. Ebenfalls durch Abwesenheit glänzt eine Benachrichtigungsleuchte. Leider hat Samsung diese wohl beim Beam 2 für „nicht nützlich“ klassifiziert – schade!
Auf der linken Seite des Geräts ist ganz oben die 3,5 mm Klinkenbuchse zu finden. Auf den ersten Blick scheint diese hier etwas unglücklich platziert, da ein Großteil der heutigen Headsets wohl über einen Stecker mit geradem Abgang verfügen dürfte. Die Buchse ließ sich beim Beam 2 aber schlichtweg nirgendwo anders unterbringen, denn oben sitzt neben der Beamer-Technologie auch die GPS-Antenne. Und unten bleibt aufgrund des USB-Ports, der GSM-Antenne und des Lautsprechers auch keine Möglichkeit. Unter der Klinkenbuchse ist die Lautstärkewippe sowie der Slot für die SIM-Karte (Micro SIM) angebracht. Trotz abnehmbaren Akkudeckel hat man bei Samsung also lieber die Variante eines seitlichen Ports gewählt – gut, macht im Alltag jetzt keinen Unterschied, sollte aber dennoch erwähnt werden.
Auf der Unterseite befindet sich neben der Micro USB 2.0 Buchse (Anschluss von Lade- und USB-kabel) lediglich das Mikrofon zum Führen von Telefonaten.
Rechts platziert Samsung den Speicherkartenslot (Micro SD Speicherkarten), den Power-Button welcher gleichzeitig auch zur Aktivierung der Displaysperre dient sowie den Button um die Beamer-Anwendung zu starten bzw. zu beenden. Dies setzt einen langen Tastendruck voraus, sodass eine ungewollte Betätigung (bspw. in der Hosentasche) so gut wie ausgeschlossen ist. Sollte man doch mal länger auf der Taste bleiben wird dennoch nichts passieren, denn das Gerät muss zur Aktivierung des Beamers zunächst entsperrt werden – also keinerlei Gefahr durch ein „beamendes“ Smartphone in der Tasche .
Oben am Gerät hat Samsung wie schon beim Vorgänger das Projektor-Modul platziert. Da sitzt es nicht nur praktisch, sondern macht durchaus was her. Für die Menschen die gerne die Aufmerksamkeit auf sich ziehen ist diese Stelle natürlich ebenfalls sehr gut geeignet, schaut doch der Gegenüber zwangsläufig direkt in die Projektor-Linse wenn die Blicke mal über das Smartphone wandern. Rechts neben dem Projektor befindet sich außerdem noch das zweite Mikrofon für Videoaufnahmen.
Die Rückseite des Beam 2 ist eher unspektakulär: Die 5 Megapixel Kamera samt LED-Leuchte reißt heute niemanden mehr vom Hocker und auch der Lautsprecher ist für Samsung typisch unten rechts zu finden. Erwähnenswert ist noch die Tatsache, dass das Gerät rückseitig nicht nur mit dem SAMSUNG-Schriftzug, sondern auch mit einem Netzbetreiber-Aufdruck von China Mobile daherkommt. Da das Gerät in China nur bei diesem Anbieter erhältlich ist, kann man hier auch nicht auf brandingfreie Geräte zurückgreifen (spielt später auch bei der Software noch eine Rolle).
Weiter geht’s mit der Verarbeitung und der Wertigkeit. Ich persönlich habe ja kurz nach der Vorstellung des Geräts im Frühjahr dieses Jahres einen kleinen Luftsprung vollzogen. Warum? Nun – wonach sieht denn die Rückseite des Galaxy Beam 2 bitte aus? Na? Richtig – Metall! Doch bereits kurze Zeit später war klar, dass ich eigentlich gar nicht so naiv hätte sein dürfen: Samsung verbaut bei diesem Gerät natürlich _kein_ Metall – sämtliche Gehäuseteile bestehen aus Kunststoff oder neudeutsch „Polycarbonat“ (hört sich cooler an ). Einerseits bin ich froh dass Samsung hier auf Plastik gesetzt hat, denn mit Metall wäre das Gewicht des Geräts wohl zwangsläufig deutlich heftiger ausgefallen. Andererseits würde sich das Gerät im Metallmantel sicherlich auch nicht schlecht machen und damit noch spezieller werden.
Nichts desto trotz: Der Akkudeckel sieht dank leichter Musterung tatsächlich aus, als würde er aus Metall bestehen. Auch die Tatsache das man den Deckel problemlos abnehmen kann um den Akku zu tauschen bringt Samsung in Sachen „Verarbeitung“ nicht ins Trudeln: Nichts knartz oder wackelt – ganz so, wie wir es in der Vergangenheit schon mehrheitlich von Samsung gewohnt waren.
Touchscreen & Bedienelemente:
Wir sind beim Touchscreen angekommen. Hier dürfte – neben der Kamera – wohl eines der größten Mankos des Geräts liegen. Die 4,66“ sind zwar von der Größe her absolut ausreichend und im Vergleich zu anderen aktuellen Geräten auch problemlos mit einer Hand zu beherrschen. Jedoch ist die gewählte Auflösung von 480x800 Pixel in Verbindung mit einer „normalen“ TFT-Technologie heut zu tage einfach nicht mehr zeitgemäß. Die Pixel sind zwar wirklich nur bei naher Betrachtung des Geräts zu erkennen, allerdings vermisse ich die Technik eines S-AMOLED Displays (oder gerne auch IPS-Display) schon etwas. Das Problem an der Geschichte wäre dann aber gewesen, dass man das Gerät wohl zwangsläufig auch mit einem schnelleren Prozessor samt Arbeitsspeicher hätte ausstatten müssen, denn der verbaute Quad-Core Prozessor genehmigt sich so schon die ein oder andere kleine Gedenksekunde. Und wo stärkere Komponenten verbaut werden, muss irgendwann auch mal ein Akku mit mehr Leistung her – vorausgesetzt man möchte nicht auf eine deutlich minimierte Laufzeit kommen. Positiv zu erwähnen ist die Tatsache, dass sich das Display dank recht guter Helligkeitseinstellungen auch bei Sonneneinstrahlung problemlos ablesen lässt.
Die 4,66“ mögen was die Abmessungen angeht sicherlich sehr positiv zu bewerten sein – im gleichen Zuge steht das „kleine“ Display aber natürlich im Konkurrenzkampf mit ausreichend großen Bedienflächen. Mir persönlich sind die Buttons des Galaxy Beam 2 noch ausreichend groß, auch wenn ich mich beim Wechsel meines Find 7a auf das Beam 2 doch etwas umgewöhnen musste. Ebenfalls positiv äußert sich jetzt die Tatsache, dass Samsung noch die normale Menü-Taste als linke Sensor-Taste gewählt hat (und eben nicht die „Aktive Anwendungen“-Funktion). Denn dadurch spart man sich mindestens einen Button, der im Display noch zusätzlich eingeblendet werden müsste. Das entfällt damit, denn anwendungsspezifische Einstellungen kann man bequem via Sensor-Taste anwählen. Zu den Hardwaretasten lässt sich kurz und knackig erwähnen, dass alle über einen guten Druckpunkt verfügen und sich somit auch hier keiner ungewollt ärgern muss.