Ich denke, dass es zwischenzeitlich jeder mitbekommen hat:
Das Netzwerk der Bundestags-IT ist nach einem Hackerangriff seit Monaten mit Schadsoftware infiltriert, die sich inzwischen dermaßen tief ins System eingenistet hat, dass es komplett ersetzt werden muss. Wie tief genau, ist wohl nicht einmal klar, auf jeden Fall scheint aber der gesamte Datenbestand/-verkehr "öffentlich" geworden zu sein und auch noch zu werden. Will heißen, dass auch gegenwärtig noch jede Kommunikation der Abgeordneten nach außen dringt.
Was eigentlich als Desaster gewertet werden muss, hat aus meiner Sicht für den "Otto-Normaluser" den Vorteil, dass nun jeder Volksvertreter zumindest einmal im Leben das Gefühl haben darf, "auf dem Präsentierteller" zu sitzen. Dem Bürger kann eigentlich kaum besseres passieren, wenn der Gesetzgeber ein Problem am eigenen Leib erfährt. All diejenigen, die über Gesetzesvorhaben in Sachen Datenschutz entscheiden, wissen nun selbst, wie es sich anfühlt, "Opfer" zu sein ... und vor allen Dingen, was es bedeutet, auch eine ganze Zeit schon unbemerkt Opfer gewesen zu sein.
Die nun entstehende Debatte dürfte sehr interessant werden ... zumal diejenigen Abgeordneten, die bisher Ausnahmen befürworteten, nunmehr unter Rechtfertigungsdruck kommen.