O2 hat das schlechteste Handynetz – und wird schlechter => Connect Netztest 2018

  • Zitat

    Original geschrieben von fabius_ac
    ... u.A. weil man die Kanäle besser skalieren kann und viele Notfallfunksysteme eher ein GSM-Modem haben als 3G!
    Aus technischer Sicht sind sowieso 2G und 3G outdated und LTE800 ist beiden Systemen weit überlegen.


    Quatsch.
    Das war außerdem nicht die Antwort auf meine Frage. Es geht nicht darum, was DU als outdated empfindest.

  • Ich empfinde das nicht ... aus technischer Sicht ist das so ;) Ich habe das immerhin studiert und kann dir die technologien bis ins Detail erklären :D

  • Nur so ein kleiner technischer Hintergrund:


    An allen Standorten mit GSM-Only fehlt ein Uplink für die Datenübertragung ins Kernnetz (dort wird noch mit Kupferleitungen oder altem RiFu-Equipment gearbeitet) - sobald man an GSM-only-Standorten eine Datenverbindung haben möchte muss zunächst der Uplink saniert werden. Sobald man eine performante Anbindug hat kann man da alles an Basisstationen hinstellen was man möchte....


    PS: Volte kommt nur gefühlt nicht voran. Zunächst wollte man eine kurze "Time to Market" haben, um endlich die 3G Netze durch einen schnellen Datenfunk zu entlasten (man brauchte aber dafür die LTE-Frequenzen, der 3G Standard gab das nicht her) .... Weder die Netze noch die Chipsets in den ersten 4G Handys konnten sauber die Daten für Volte trennen bzw. Handover immer durchführen. Mittlerweile ist bei allen Providern die Software im Kernnetz und auf den Basisstationen so stabil, das Handover sauber durchlaufen bzw. auch ein Fallback funktioniert. Daher traut sich Tef nun auch Wifi-Calling freizugeben :)

  • Ich bin gerade in Australien unterwegs. Kurz zum Stand der Dinge hier: 2G ist komplett abgeschaltet. Es gibt nur noch 3G und LTE von z.Zt. 3 Anbietern. Die beiden größten Netze Telstra und Optus nutzen dabei UMTS 850/900 und LTE 700 (Band 28) zur Abdeckung außerhalb von Ballungsgebieten. Sie erreichen dabei 99% Bevölkerung auf dem Kontinent.


    Wie schaffen die das? Das UMTS 850/900 hat praktisch das komplette GSM abgefangen. LTE 700 hat einen noch größeren Footprint. Ich habe ohne Probleme im Outback Signale von über 20km entfernten Sendern reinbekommen. Die Geschwindigkeiten lagen dabei bei 60 Mbit/s am Sender und noch über 20 Mbit/s in 20km Entfernung. Es muss jedoch eine Art Sichtschneise zum Sender bestehen. D.h. in welligen Gelände muss man auf einen Berg, den die Einheimischen "Signal Hill" nennen.


    Was ich sagen will, es muss dringend mehr langwelliges UMTS und LTE für Deutschland her. Hier könnten mit wenigen Basisstationen große Landstriche vor allem in Norddeutschland abgedeckt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass LTE genauso unfertig wird wie UMTS, wenn ab 2020 alles in 5G fließt.

  • Zitat

    Original geschrieben von wolfbln
    Ich bin gerade in Australien unterwegs. Kurz zum Stand der Dinge hier: 2G ist komplett abgeschaltet. Es gibt nur noch 3G und LTE von z.Zt. 3 Anbietern. Die beiden größten Netze Telstra und Optus nutzen dabei UMTS 850/900 und LTE 700 (Band 28) zur Abdeckung außerhalb von Ballungsgebieten. Sie erreichen dabei 99% Bevölkerung auf dem Kontinent.


    Wie schaffen die das? Das UMTS 850/900 hat praktisch das komplette GSM abgefangen.


    Du verwechselst die Ursache und Wirkung - in diesen Ländern gab es UMTS schon vor der Abschaltung auf diesen Frequenzen, dh. man musste nicht noch Basisstationen hinterher bauen - die waren einfach da.


    Durch die niedrigen Frequenzen kommt man natürlich deutlich weiter als auf über 1800Mhz - aber in DE müsste man dafür die komplette Infrastruktur neu aufrollen, was kein Netzbetreiber will.


    Prinzipiell wird LTE800 alle Geräte auffangen, aber dazu muss das zunächst mal flächendeckend ausgerollt werden. Solange dient GSM für Telefonate als Übergangslöstung und fängt auch die 4G Geräte auf, die kein standardkonformes Volte können .... Dafür brauch es kein teures engmaschiges 3G Netz!

  • Meine Güte. Der studierte fabius ist grenzenlos theoretisiert und verblendet.


    Es ist für mich als Netzteilnehmer doch ein Unterschied, ob ich telefonisch via 3G auf der Autobahn durchweg telefonieren kann, oder mit 2G (Stichwort parallele Datenverbindungen).


    Die Argumentation, dass an den 2G Standorten nicht mehr Daten zu übermitteln sind, ist absolut fadenscheinig und überhaupt nicht belegt. Richtfunk wird von allen vier (drei) Netzbetreibern genutzt, um Daten dorthin zu transportieren, wo man sie mit leistungsfähigen Festnetzen weitertragen kann.


    User wolfbln hat treffend Australien als Beispiel genannt. Dort ist das Basisnetz 3G. Das wünsche ich mir auch für Deutschland. Ich kenne es auch so in Ungarn. LTE Inseln in Ballungsräumen und sonst kann man sich sicher sein, auf stabile 3G Verbindungen via UMTS900 zurückgreifen zu können.

  • Und genau diesen flächenmäßigen Rollout von L800 sehe ich bei Telefónica nicht. Bei Vodafone nur begrenzt. Wir sind bei ca. 60% Fläche gegenwärtig wenn ich die Angaben von Telefónica hochrechne. Die wollen in ein paar Jahren auf ein Niveau kommen, wie es Telekom heute noch nicht hat. Auch Telekom's LTE-Netz würde ich nicht "flächendeckend" nennen. In ein paar Jahren (ab ca. 2020/1) müssen sie aber alles in 5G stecken. Die Wahrscheinlichkeit bleibt für mich sehr hoch, dass dabei 4G wieder so halb fertig bleibt wie 3G, mit einer vielleicht etwas höheren Flächenabdeckung von etwa 80% also wie ggw. etwa Telekom. Oder wie mir ein Telefónica-Planer mal sagte: "die restlichen % sind schwer."

  • Zitat

    Original geschrieben von chefkoch01
    Vergesst endlich mal den UMTS900 Mist. UMTS ist Tod ! Kauft euch anständige Smartphones dann klappt es auch mit VoLTE. Wer das nicht will hat halt Pech und landet im GSM Netz. Seit mal nicht solche Fortschrittsverweigerer sonst würden wir noch per Rauchzeichen kommunizieren.

    Ein Handy zwingend in dem Land wo man es verwenden will kaufen muessen, oder bei vielen Modelle es sogar bei dem Netzbetreiber wo man es verwenden moechte kaufen muessen, oder selbst mit dubiosen Tools umflashen muessen, ist defnitiv kein Fortschritt sondern ein Rueckschritt.


    Das erinnert fast an die Pre-GSM Zeit als C-Netz, NTM und CDMA miteinander konkurrierten und man deshalb fuer jedes Land und jedes Netz andere Geraete brauchte. ;)


    VoLTE mit Android ist immer noch ein unbrauchbarer Murks. Nur mit den Apple iPhones geht VoLTE sehr gut und so wie es sollte.


    Und gegen Probleme mit VoLTE Roaming hilft nichtmal ein Apple iPhone weiter.


    Zitat

    Original geschrieben von fabius_ac
    ... u.A. weil man die Kanäle besser skalieren kann und viele Notfallfunksysteme eher ein GSM-Modem haben als 3G!

    Ich finde allerdings die Smartphonennutzung als deutlich wichtiger als Notfallfunksysteme und M2M-Anwendungen. Die paar Dinger kann man entweder updaten, oder für Notfallfunksysteme wuerde es reichen wenn ein einziges GSM Netz verbleibt.


    Zitat

    Original geschrieben von fabius_ac
    An allen Standorten mit GSM-Only fehlt ein Uplink für die Datenübertragung ins Kernnetz (dort wird noch mit Kupferleitungen oder altem RiFu-Equipment gearbeitet) - sobald man an GSM-only-Standorten eine Datenverbindung haben möchte muss zunächst der Uplink saniert werden. Sobald man eine performante Anbindug hat kann man da alles an Basisstationen hinstellen was man möchte....

    Kupferkabel ist bei o2 wohl relativ selten, die meisten Stationen haben Richtfunk.


    Der ist aber erstens nicht so alt, sondern maximal von 2008/2009 weil es davor nur T-Mobile Roaming gab.


    Ausserdem ist es oft so das hinter den GSMonly Station noch GSM/UMTS oder GSM/LTE Stationen haengen - also muss die Bandbreite so oder so "durchgeschleift" werden.


    Zitat

    Original geschrieben von fabius_ac
    Prinzipiell wird LTE800 alle Geräte auffangen, aber dazu muss das zunächst mal flächendeckend ausgerollt werden. Solange dient GSM für Telefonate als Übergangslöstung und fängt auch die 4G Geräte auf, die kein standardkonformes Volte können .... Dafür brauch es kein teures engmaschiges 3G Netz!

    CSFB auf GSM ist aber aergerlich weil dadurch immer die Datenverbindung gekappt wird, und man dann jedesmal auflegen und warten bis das Geraet auf LTE zurueckwechselt werden muss, bevor man etwas nachschlagen oder eine Mail / Nachrichten mit Foto oder Video empfangen kann.


    Beim CSFB auf UMTS900 wuerde die Datenverbindung erhalten bleiben und man koennte waehrend des Gespraeches was nachschlagen oder Mails / Nachrichten mit Fotos empfangen.

  • Zitat

    Original geschrieben von wolfbln
    Und genau diesen flächenmäßigen Rollout von L800 sehe ich bei Telefónica nicht.

    Vorallem ist ein LTE800 Roll-out wohl wesentlich teurer und aufwendiger als ein UMTS900 Rollout


    Fuer LTE800 braucht es neue Antennen und zusaetzliche Feederkabel. Oft muss man dann erst schauen wie man das hinbekommt wenn der Platz knapp wird.


    Fuer UMTS900 muesste man an den Antennen und Feederkabeln nichts machen.

  • Zitat

    Original geschrieben von aeuglein
    Meine Güte. Der studierte fabius ist grenzenlos theoretisiert und verblendet.


    Da ist nun jemand mit seinen Argumenten wohl am Ende :) Tef und Tk bauen bei Umrüstungen nicht nur ihre Uplinks um, sondern direkt eine universelle Sendeanlage die alle 3 Technologien schafft (bei Vf weiß ich es nicht aus erster Hand) - aus wirtschaflichen Gründen lohnt sich nur das und nichts anderes (wenn man eine Basisstation schon mal anpackt, dann auch richtig - die Mannstunden sind ziemlich teuer und alles was keine Vollumrüstung ist, ist Geldverschwendung)


    PS: Noch ein interessanter Fakt am Rande - viele Tk und Tef Basisstationen waren nicht zwangsweise Doppelstandorte aus 3G und 2G - Entweder konnte man auf eine 2G Station kein UMTS hinzubauen oder die Netzplanung ergab für 3G Stationen andere Planungsdichten.


    ... Somit wird das Abgeben der 15k Basisstationen von Tef mehr als verschmerzbar und die Füllstationen müssen sowieso neu geplant und gesetzt werden! Man muss ja bedenken, dass Tef als Viag Interkom ursprünglich mit GSM1800 geplant hat, was eine ganz andere Ausbreitungscharakteristik besitzt als LTE700/800 und GSM900 ...


    PS: Für UMTS900 muss man nur dann nix an den Feederkabeln machen, wenn bereits genug für MIMO liegen ... Die Antennen müssen sowieso getauscht werden, da die Winkel verändert werden müssen! Bei GSM konnte man dank der Kanäle bis in die nächste Zelle Senden (wabenförmige Kanalverteilung) aber bei 3G/LTE nutzt jede Zelle die gleiche Frequenz mit anderem Spreizcode und man muss daher durch den Neigungswinkel eine Begrenzung einbauen. Wenn es so einfach wäre, dann hätte schon jemand den drahlosen Festnetzersatz im Angebot ...

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