Ich bin ständig unausgeglichen, Was Tun ?

  • Hola Rolf,


    in der von Dir beschriebenen Situation kann ich mich ziemlich gut wiedererkennen. So oder so ähnlich ging es mir 2001. Allerdings hat sich die vermeintliche Unausgeglichenheit ziemlich schnell als eklatante, berufliche Unzufriedenheit und Unterforderung rausgestellt, worauf hin ich meine Konsequenzen gezogen und mir einen neuen Job gesucht habe. Bei meinem damaligen Arbeitgeber war ich trotz vermeintlich anspruchsvollem Aufgabengebiet ein überbezahlter Azubi. Jeder Schritt musste genehmigt werden, Verbesserungsvorschläge wurden abgeschmettert und eigene Meinungen/Entscheidungen waren nicht gefragt.


    Daraufhin habe ich diese Unzufriedenheit in mein Privatleben projeziert. Jeden angeschossen/-geschissen, kaum noch Lust an irgendwas gehabt und bin bei jeder Kleinigkeit in die Luft gegangen. Ziemlich schnell einen Schlussstrich zu ziehen war also unbedingt nötig.


    In meinem jetzigen Job (Innen- und Aussendienst) habe ich inzwischen (nach ca. einem Jahr) ~400 Überstunden, mache max. 1 Woche Urlaub im Jahr, bin viel auf der Autobahn unterwegs und habe ziemlich viel Stress und Zeitdruck. Aber das einzige was zählt: Ich bin erfolgreich! Ich werde in betriebliche Entscheidungsprozesse mit einbezogen, habe einen (Leib-)eigenen (:D) Azubi, den ich selbst eingestellt habe und Chefs die voll hinter mir und meiner Arbeit stehen.


    Lange Rede kurzer Sinn: Ich würde an Deiner Stelle auch mal in diese Richtung denken. Vielleicht ist nunmal Deine Tätigkeit der Verursacher dieser "Aussetzer" (Trotz der süssen Kollegin :D). Als ersten Schritt kann man darüber nachdenken, was Du an Deiner beruflichen Situation positiv verändern kannst. In letzter Konsequenz ist ein Wechsel auch überlegenswert. Für mich wäre Dein Beruf absolut nichts - vielleicht belastet er Dich auch mehr als Du Dir eingestehen willst/kannst?


    In Deinem Beruf wird es sicher schwierig, sich anders zu orientieren, Alternativen gibt es aber sicher. Manchmal hilft es auch, im selben Beruf einfach den Arbeitgeber zu wechseln.


    Vielleicht setzt Du Dich mal mit Dir nahestehenden Personen zusammen und versuchst Die Situation zu erörtern - notfalls auch zusammen mit einem Psychologen.


    Viel Erfolg!!



    Stefan

  • Also ich kann dir den Gang ins Fitness Studio empfehlen. Das hat mir sehr geholfen, dort kann man sich wirklich abreagieren, Wenn du da rausgehst und dich noch immer unausgeglichen fühlst, dann hast du nicht richtig trainert. Mir hat es wirklich sehr geholfen und ich wäre auch heute noch Stammgast dort, wenn nicht ein Autounfall mein Leben verändert hätte.
    Versuch es einfach mal, zwing dich die ersten paar Mal hinzugehen und dann kommst du nicht mehr davon los. Sport ist die beste "Droge" die es gibt, davon loszukommen ist unvorstellbar schwer.


    Ciao,
    Sascha

  • Man sollte doch erst einmal rausfinden, ob die eigenen Erklärungsmuster positiv oder doch eher negativ sind. Herrscht Pessimismus, so werden diese kurzfristigen Erholungspausen nicht helfen, sondern eher die Ausgangslage verschlimmern. Pessimisten neigen dazu, alles zu negativ zu sehen. Und so werden diese Erholungspausen auch negativ betrachtet - der Erfolg bleibt aus und man regt sich wieder selbst auf, dass es wieder nicht geklappt hat. Bei Pessimisten müssen die Denkstrukturen woanders geändert werden. Wo das ist, muss jeder erst durch Selbsteinsicht herausfinden.


    Bei Optimisten oder auch Realisten hingegen helfen diese kurzfristigen Erholungen in der Tat. Mal ein kurzer Urlaub und einfach nur die Seele baumeln lassen, kann in der Tat verbrauchte Energie wieder regenerieren.

    In Search of Sunrise

  • Moin
    erstmal vielen Dank für Eure tollen Ideen !
    Ich denke, es ist eine Mischung aus vielem.
    @ Stefan: Sicher läuft im Beruf nicht alles so rund, wie ich mir das denke und da habe ich auch schon viele Ideen, was anders werden muß. Aber dazu brauche ich meinen Fachtierarzt, und den gibt es erst in einem Jahr. Danach sind die Veränderungsmöglichkeiten sehr groß und viele Bereiche stehen einem offen, die nicht direkt was mit Klinik und dem, was einige hier im Fernsehen gesehen haben, zu tun hat.
    Melone: Ich bin grundsätzlich ein Optimist, Seele baumeln lassen kann ich auch gut, nur wenn dann wieder Streß aufkommt, dann werde ich immer noch zu schnell pampig.
    captchris: Über NLP habe ich auch schon nachgedacht, hast Du da mehr Infos dazu ? Infos, die über die Infos die über Google zu finden sind hinausgehen, also persönliche Erfahrungen oder ähnliches wären natürlich am besten...
    @einige :D : Sport sollte ich eh mal machen, werde ich heute noch organisieren, ev. hatte ich auch mal an Yoga gedacht.
    Am Sonntag war ich im Elbetal bei Gorleben, viel Natur, viel Wind (und viele Störche) die toale Entspannung. Und dementsprechend freundlich und gut gelaunt bin ich auch heute....die Erfahrung lehrt allerdings, daß das mit Schlafmangel etc. sich irgendwann auch wieder gibt.
    Grüße
    Der Dingens

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