Als Erwachsener noch Instrument erlernen?

  • Nur ganz kurz, da ich das eben erst gesehen habe:


    Zitat

    Original geschrieben von Bates

    Was ich noch für sehr wichtig halte ist die Musiktheorie. Wenn sich Leute als Musiker oder Sänger bezeichnen und noch nicht mal Noten lesen können, kann ich darüber ehrlich gesagt nur müde lächeln :rolleyes:

    Das ist eines dieser haltlosen Vorurteile, die auch ich als Noten-Analphabet von selbsternannten "ernsthaften" Musikern immer wieder zu hören kriege - und, wie Dingens es bereits dargelegt hat, das ist totaler Quatsch, sorry. Die Leute, die keine Noten lesen können und trotzdem ihr Instrument beherrschen, sind für mich die wahren Musiker, weil sie das haben, was für Musik am wichtigsten ist: Gefühl. Man braucht keine Theorie, um Musik fühlen und gefühlvoll spielen zu können (im Gegenteil, ich halte Theorie in diesem Zusammenhang sogar für hinderlich) - und ein müdes Lächels würde Dir angesichts der Leute in meinem musikalischen Umfeld definitiv im Halse stecken bleiben, denn diese Menschen haben in ihrem kleinen Finger mehr Musikalität, Gefühl und Kreativität, als so mancher "Notenleser" in seinem gesamten Körper... ;)


    Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Jetzt weis ich das auch, wie die gestimmt werden. Aber wie werden eigentlich 8saitige Gitarren und 5saitige Baßgitarren gestimmt? Ich hab die mal gesehen, aber wusste noch nie wie die gestimmt werden und für was man die einsetzt.

    Von 8-saitigen Gitarren habe ich bisher nur gehört, gesehen oder gespielt habe ich bisher keine - daher kann ich darüber nichts sagen.
    5-saitige Bässe haben oberhalb (wenn man den Bass in Spielhaltung von oben betrachtet) der E-Saite eine weitere, noch tiefere Saite (das ist dann ein H), so daß die Abfolge nicht mehr E A D G wie bei einem normalen Bass lautet, sondern H E A D G. Einen solchen Bass werde ich mir bei Gelegenheit kaufen, weil man mit dieser megatiefen Saite einfach ein unglaubliches volles Fundament für die gespielte Musik legen kann. Die Faszination für solch tiefen Töne ist schwer zu erklären - um das verstehen und nachfühlen zu können, müßtest Du vermutlich Bassist sein. ;)

    Sic gorgiamus allos subjectatos nunc.

  • Zitat

    Original geschrieben von Krähe
    Nur ganz kurz, da ich das eben erst gesehen habe:


    Das ist eines dieser haltlosen Vorurteile, die auch ich als Noten-Analphabet von selbsternannten "ernsthaften" Musikern immer wieder zu hören kriege - und, wie Dingens es bereits dargelegt hat, das ist totaler Quatsch, sorry. Die Leute, die keine Noten lesen können und trotzdem ihr Instrument beherrschen, sind für mich die wahren Musiker, weil sie das haben, was für Musik am wichtigsten ist: Gefühl. Man braucht keine Theorie, um Musik fühlen und gefühlvoll spielen zu können (im Gegenteil, ich halte Theorie in diesem Zusammenhang sogar für hinderlich) - und ein müdes Lächels würde Dir angesichts der Leute in meinem musikalischen Umfeld definitiv im Halse stecken bleiben, denn diese Menschen haben in ihrem kleinen Finger mehr Musikalität, Gefühl und Kreativität, als so mancher "Notenleser" in seinem gesamten Körper... ;)


    Ähm..nicht ganz !
    Es kommt auch drauf an, welches Instrument du spielst. Bei (Lagerfeuer-)Gitarre, Geige (kann man vorzüglich ohne Noten lernen), Vocals - Okay
    Aber sobald es irgendwas anderes wird, Klavier, Trompete (meinereiner), oder vor allen Dingen auch andere Blasinstrumente, dann gehört auch jede Menge Theorie und Wissen dazu, um vernünftig was zu spielen. Die von mir genannten Instrumente hören sich sowieso am besten im Duett/trio -> Orchester am Besten an, so dass eine gewisse Theoriekenntnis unabdingbar ist !


    Der Bär

  • Um auf AdministratorDr's Angangsfrage nochmals einzugehen, wie es mit dem zeitlichen Aufwand ausschaut und wie einfach, respektive wie schwer es ist, auf der Gitarre spielen zu können, muss ich sagen, dass es zumindest nach meinen Erfahrungen wenig Spass machte, zuerst Noten zu pauken. Damit hatte ich schnell die Lust am üben verloren. Es ist stupide, zäh und langweilig. Schaut man sich die üblichen Griffe zuerst in den allerorten erhältlichen Büchern ab, um sie an der eigenen Gitarre auszuprobieren, bleibt die Lust, kommt schneller das Erfolgserlebniss und die Finger werden geübter. Dann ziehen sich die Übungszeiten automatisch in die Länge, da dann die Sucht nach mehr Variationen steigt. Am Anfang ein bis drei Stunden pro Tag sind dann nichts aussergewöhnliches. Das Gefühl für Rhytmus, Takt und generell die Kontrolle zu behalten muss erstmal kommen, um so einfacher dürfte später dann der Einsteig in die Notenwelt sein - sofern der Wunsch noch bleibt.

  • Hi,
    Tipp: Spiel am Anfang nicht zuu lange, bzw. lieber auf Nylonstrings oder wenigstens nicht auf .10er Saiten, denn sonst werden sich deine Fingerkuppen an der linken Hand recht schnell verabschieden. Du musst erst eine gewisse dicke an Hornhaut schaffen. Bei mir hat das bestimmt ein halbes Jahr gedauert bis die nicht mehr abgefallen ist. Spaeter dann beim Barré Ueben mach auch langsam. Kann sonst schoenste Entzuendungen geben!
    Nochmal zur Theorie:
    Ich denke auch das SPielen in einer Band ist ohne Theorie nicht moeglich!


    c ya
    n3o

  • Da ich 12 Jahre lang Gitarrenunterricht hatte möchte ich hier auch mal meinen Senf dazu geben.
    Erstmal finde ich zu lange Unterricht versaut die eigene Kreativität. Die besten Songs wurden meist von Menschen geschrieben, die sich das Instrument selbst beigebracht haben.
    Also mein Tip: Laß Dir die Grundzüge des Instruments beibringen, also wie man das Instument hält (Gitarre, Geige, etc. natürlich nciht Klavier, da gehts drum wie man richtig sitzt...), wie man die Finger hält, bewegt, etc. Und dann spiel, spiel, spiel.
    Du wirst am Anfang bei der Gitarre z.B. keinen Barreegriff greifen können (Barreegriff: der Zeigefinger drückt alle 6 Saiten gleichzeitig runter und die anderen drei Finger greifen noch ein paar Töne dazu). Aber Deine Finger müssen sich erstmal daran gewöhnen. Du wirst mit der Zeit rausfinden, was der richtige Druck ist, den Du ausüben mußt. Versuch das gleich am Anfang zu trainieren. Mit Chirurgenfingern mußt Du Deine Hand erstmal richtig trainieren, als Handwerker mußt Du die Kraft in den Fingern nur richtig forsieren.
    Die zeit mußt Du selbst festlegen. Die normale halbe Stunde ist ne tolle Idee, aber die halbe Stunde hat man nicht immer. Du wirst aber selbst feststellen - je nach Talent und Konzentration beim Üben - ob Du anfangs mit ner halben Stunde auskommst oder ob die Vorschritte die Du mit 20 min. oder ner ganzen Stunde machst für Dicdh besser sind.

  • Zitat

    Original geschrieben von witzbold


    Ähm..nicht ganz !
    Es kommt auch drauf an, welches Instrument du spielst.

    Gut, da habe ich mich falsch ausgedrückt. Klavier (als Beispiel) ohne Noten zu lernen ist schwierig - wenn es überhaupt möglich ist. Ich bin da eher von der "modernen" Musik und ihren Instrumenten, also Gitarre, Bass, usw. ausgegangen. Mein Fehler, sorry! :)

    Sic gorgiamus allos subjectatos nunc.

  • Zitat

    Original geschrieben von n3o
    Nochmal zur Theorie:
    Ich denke auch das SPielen in einer Band ist ohne Theorie nicht moeglich!


    c ya
    n3o


    und


    Zitat


    Ähm..nicht ganz !
    Es kommt auch drauf an, welches Instrument du spielst. Bei (Lagerfeuer-)Gitarre, Geige (kann man vorzüglich ohne Noten lernen), Vocals - Okay
    Aber sobald es irgendwas anderes wird, Klavier, Trompete (meinereiner), oder vor allen Dingen auch andere Blasinstrumente, dann gehört auch jede Menge Theorie und Wissen dazu, um vernünftig was zu spielen. Die von mir genannten Instrumente hören sich sowieso am besten im Duett/trio -> Orchester am Besten an, so dass eine gewisse Theoriekenntnis unabdingbar ist !



    Moin
    das kannich so nicht stehen lassen....
    In der irischen Musik geht das sehr gut. Hier zwei Beispiele meiner Band, komplett ohne Noten:
    Nummer 1 (ein Reelset)
    und
    Nummer 2 (ein Jigset)


    Es geht hierbei halt viel nach Gehör und Gefühl, allerdings in sehr festgesetzten Grenzen, also keine wilde Improvisierei. Aber die Melodien werden ganz ohne Noten gespielt und bei Sessions und Konzerten sieht man (zum Glück) keinen Notenständer.
    Grüße
    Der Rolf

  • Hi,
    Ausnahmen haben, bzw. bestaetigen die Regel ;)
    Kannst du dir in der normalen Rockmusik eine Improvisation (die ja an sich nicht improvisiert ist) ohne theoretische Kenntnise der Pentatonik vorstellen? Ein gutes Buehnenzusammenspiel zw. Gitarre und Drummer ohne vernuenftigen Fuss des Gitarristen?
    Ich bin ja eigentlich euerer Meinung: Beim Spielen geht es nicht primaer um Noten, sondern um Spass, Gefuehl, Rhytmus im Blut, etc. Aber ein halbes Stuendchen Theorie alle paar Wochen schaden nicht, sodass man spaeter auch wirklich alles spielen kann...


    c ya
    n3o

  • Zitat

    Original geschrieben von n3o


    Kannst du dir in der normalen Rockmusik eine Improvisation (die ja an sich nicht improvisiert ist) ohne theoretische Kenntnise der Pentatonik vorstellen? Ein gutes Buehnenzusammenspiel zw. Gitarre und Drummer ohne vernuenftigen Fuss des Gitarristen?

    Ja - ich erlebe es bei jeder Probe. ;)


    Wenn ich beispeilsweise einen neuen Gitarristen suchen müßte, und ich hätte die Wahl zwischen zwei Bewerbern auf annähernd gleichem technischen Level, von denen einer Unterricht hatte und der andere Autodidakt war, würde ich zweiteren nehmen. Diese Menschen sind oft kreativer und in ihrem musikalischen Denken unkonventioneller als jemand, der sein Instrument im herkömmlichen Sinne gelernt hat.
    Der Nebeneffekt ist auch, daß man so etwas über den Menschen an sich erfährt. Wenn jemand sich selbst sein Instrument so beibringt, daß er beispielsweise in einer Funk-Band so auftreten kann, daß man ihm sein theoretisches Nicht-Wissen gar nicht erst anmerkt, dann liegt auf der Hand, daß dieser Mensch sein Instrument mit Leib und Seele spielt, denn anders hätte er es gar nicht erst so weit gebracht. Auch unmusikalische Menschen können mit brachialem Unterricht und stundenlangem Üben Gitarre lernen - sie werden aber dennoch hinsichtlich des musikalischen Ausdrucks oder des Gefühls für die Musik nie das Level eines Autodidakten erreichen.

    Sic gorgiamus allos subjectatos nunc.

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