Bundesrat beschliesst Linksverkehr in Deutschland...

  • Der Verkehr basiert auf bestimmten Regeln und Verhaltensmustern. Der Verkehr funktioniert nur weil wir uns drauf verlassen können dass auch andere nach den erlernten Verhaltensmustern reagieren. Also kann ich nicht als einzelner Verhaltensmuster ändern weil das dann zu einem Chaos in meiner Umgebung führt.


    Beispiel: Rechts vor links. Ich komme von rechts, hinter mir steht auch ein Auto. Du siehst von links ein Auto herranfahren und denkst dir "Hach, die lass ich mal vorfahren weil heute ein so schöner Tag ist" Der Hintermann fährt dir auf weil er erwartet hat dass du vor dem Auto von links einbiegst.



    Du bist schuldig weil du dich nicht genormt verhalten hast.



    Genauso auf der Autobahn.


    Überhole ich gerade niemanden habe ich auf der linken Spur nichts zu suchen, alle anderen erwarten von mir das ich sofort von der linken Spur verschwinde wenn ich nicht mehr überhole.
    Und daraus resultiert das Rechtsfahrgebot.


    Gut, überhole ich rechts halte ich mich auch nicht an die Regeln, diese Verhaltensabweichung wird geringer sanktioniert als wenn ich der Person die sich nicht an das Rechtsfahrgebot hält zu dicht auf den Pelz rücke.
    Also ist sie guenstiger als die andere Verhaltensabweichung.


    Ergo: Ich verhalte mich so im Strassenverkehr so wie es andere von mir erwarten - also hab ich am wenigsten Stress. Und da kann man nicht mal eben auf Rechte verzichten - weil dann wieder andere betroffen sind, die etwas anderes von dir erwarten.

  • Um speakers´ Resümee zu konkretisieren:


    Jeder der über 200 fährt ist ein Raser und tötet andere Menschen. Oder wie soll man sonst den unpassenden Einwurf des zugegeben tragischen Unfalls sonst bewerten?


    Solche Unfälle passieren nunmal. Auch unter Autofahrern gibt es rücksichtslose Gehirnwichser - deshalb mal munter zu pauschalisieren ist hier absolut fehl am Platz. Aber gehen einem die Argumente aus, wird auf die Tränendrüse gedrückt.


    An meinem Fahrverhalten ändert dieser Unfall absolut nichts. Meine Einstellung muss ich deswegen sicher auch nicht überdenken. Dazu kann ich zwischen dieser absolut seltenen und kranken Minderheit und normalen Autofahrern wir mir und den meisten hier zu gut unterscheiden.



    Stefan

  • Warum kein Verantwortungsbewußtsein und Rücksicht im Straßenverkehr?



    Mal abgesehen davon, dass Du Dir - wie Du auch bemerkt hast - selbst widersprichst: Das Wichtigste, was man immer bedenken sollte: In allen Autos sitzen MENSCHEN, und "Menschen machen Fehler."


    So halte ich es für fahrlässig, einfach über einen Zebrastreifen zu laufen, ohne vorher zu gucken, ob die Autofahrer auch wirklich halten (auch wenn jeder dieses Gesetz kennt).
    Ich weiß durch meinen gesunden Menschenverstand und aus Erfahrung, dass ich NICHT davon ausgehen kann, dass sich alle immer 'genormt' verhalten!
    Zu Deinem Beispiel: Man fährt normalerweise erst los, wenn sich der Vordermann in Bewegung gesetzt hat! (oder ist es Dir z. B. nie passiert, dass Du Dein Auto abgewürgt hast, das 'Grün' bei einer Ampel verpennt hast usw.?)


    Natürlich muss es Gesetzt geben und natürlich wird es auch immer Menschen geben, die sich - aus ganz unterschiedlichen Gründen - an diese Gesetzt nicht halten. Dieses muss ich als umsichtiger und defensiver Autofahrer auch einkalkulieren.
    Nur auf sein Recht zu pochen, und seine Moral der Höhe möglicher Sanktionen zu unterwerfen, ist sehr arm!

  • Zitat

    Original geschrieben von dr zuzelbach
    Außerdem wäre ich dafür, das jeder (!) Autofahrer zumindest einmal in seinem "Kfz-Leben" an einem Fahrsicherheitstrainning teilnehmen sollte/müßte.
    :flop:


    Ja, - und auch an regelmäßigen Erste-Hilfe-Kursen (mindestens jährlich, da man sonst schon wieder die Hälfte vergessen hat)!!
    Natürlich kann jeder einmal in die Lage kommen, als erster an einem Unfallort zu sein und jemandem (evtl. sogar das Leben) retten zu können/müssen!
    Aber meist habert es bei den 'coolen' Verkehrsteilnehmern schon daran, dass ihnen bei Anblick von ein paar Blutstropfen schlecht wird, sie beim Absetzen eines Notrufs keinen vernünftigen Satz mehr rausbekommen und sich bei dem Gedanken, bei jemandem eine Herzmassage vornehmen zu müssen, vor Angst in die Hose machen.
    Dann hilft man lieber gar nicht, schaltet das Gewissen (sofern vorhanden) aus und begeht Fahrerflucht. - Die wahren Helden???

  • coldblood


    Mit dem schönen Wetter hat "Rücksichtsnahme" nichts aber überhaupt nichts zu tun. Im Gegenteil: gerade bei Regen zeigt es sich, dass Fahrer die sich scheinbar in Rennfahrermanier auf AB fortbewegen und sich dabei mit "Hindernissen" konfrontiert sehen, ihren Untersatz nicht unter Kontrolle haben und dazu auch ihre Fahrkünste gewaltig überschätzen.


    Klar kann man wie Du im Straßenverkehr auch auf seinem Recht beharren, rechts überholen, dicht auffahren oder was sonst noch zu dem Repertoire gehört. Alternativ kann man - so mach ich das - einfach auch mal von seinem mittleren Bremspedal gebrauch machen, wenn man schon die Ansicht vertritt, dass es sich erst mit 200 km/h lohnt, die linke Fahrspur zu nutzen.


    Wenn ich mich immer und ausschließlich genormt verhalten würde, wäre ich schon längst nicht mehr auf dieser Welt. Erst letzten Sonntag war ich mal wieder froh rechtzeitig bremsen zu können, weil ein anderer Autofahrer den Blick nach links nicht so ernst genommen hat (ich hatte Vorfahrt, Deine Einstellung hatte mir in dieser Situation wahrscheinlich ein neues Fahrzeug und einen mehrwöchigen Aufenthalt im Krankenhaus beschert)


    Stefan


    Mein Beitrag ist kein Resümee. Ein Resümee ist eine Zusammenfassung und keine Stellungnahme bzw. Meinungsäußerung. Mich würde auch interesieren, was Dir an der DPA-Meldung nicht passt.


    Ich habe nichts dagegen wenn Du meinst mit 200 fahren zu müssen solang die Rahmenbedingungen stimmen. Bei dichtem Verkehr sind diese offensichtlich nicht mehr gegeben. Du beklagst Dich ja selbst über Fahrzeuge die Dich in Deiner Fahrweise behindern. Offensichtlich unterschätzt Du häufig das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer oder stehst dermaßen unter Stress, dass du deren Verhalten - das Überhohlen eines noch langesameren Verkehrsteilnehmers - als persönliche Rechtsverletzung auffasst. Du unterschätzt scheinbar dann auch die reale Situation - z.B. die Ursache (z.B. LKW mit 60 am Berg) des Überholvorgangs. Auch hier kann man pauschalieren - nicht wahr. Allerdings führt meiner Meinung eine solche Einstellung langfristig zu nichts, außer zu einem nörgelnden Autofahrer, der meint er könne fahren, aber die Mehrheit der übrigen Verkehrsteilnehmer aber nicht.


    Mit der Tränendrüse hat die DPA-Meldung rein gar nichts zu tun. Sie ist Realität. Besuche mal am WE die Notaufnahme eines Krankenhauses - evtl siehst Du das dann anders. Die Verkehrsstatistiken sagen übrigens dasselbe, da dir meine Argumente ja nicht genügen:


  • Zitat

    Original geschrieben von speakers
    Es geht um Rücksichtsnahme. Ein Wort das in unsere Gesellschaft leider nicht mehr so recht passt. Ich habe z.T. den Eindruck einige verwechseln Autofahren mit einem Computerspiel oder fühlen sich erst mit 200 Sachen als Schumacher - egal wie.


    Ich handhabe es seit längerem so, im Alltagsverkehr auf mein "Recht" zu verzichten. Ich habe mir dadurch sicherlich schon mehrmals das Leben oder zumindest einige Knochenbrüche gerettet. Indem man mit 200 Sachen auf seinem Recht besteht, tut man sich selbst und insbesondere anderen keinen Gefallen.


    Wenn 50% der Autofahrer schon nicht die "rechts-vor-links" Regel begreifen, warum sollen sie dann befähigt sein, mit 200 über die AB zu brettern.


    Ein Autofahrerthread und ich poste hier nicht. Das gibt es nicht ;).


    So genug geflaxt. Die Einstellung von speakers unterstütze ich. Ich persönlich verhalte mich ähnlich defensiv.
    Es wird von einigen hier die Meinung vertreten, sie würden ihr KFZ bei Geschwindigkeiten jenseits von 200 km/H beherrschen. Dem muß ich energisch widersprechen. Ich spreche hier jedem die Befähigung ab ein Fahrzeug unter diesen Umständen beherrschen zu können. Es sei denn er zeigt mir seine Fahrerlizenz für die DTM oder den Formelsport.
    Um euch mal ein Bild von der realen Geschwindigkeit zu machen, empfehle ich euch mal mit einem entsprechenden Motorrad in diesem Geschwindigkeitsbereich zu fahren. Da werdet ihr Helden sehr schnell merken um was es eigentlich geht.
    Zum Thema rechts überholen. Es ist nicht erlaubt auf den BAB's rechts zu überholen, damit ist die Diskussion eigentlich schon wieder erledigt. Es ist schlicht zu gefährlich.
    Dauerlinksfahrer sind natürlich genauso zu maßregelen. Aber auch die 250-PS-Fahrer die allein aus ihrem fahrbaren Untersatz das Recht ableiten dauerlinks fahren zu dürfen, halt ich nicht für sehr sozial eingestellt. Siehe dazu den Benztreiber gestern auf der A5 :(.
    Etwas mehr Toleranz und Verkehrsverständnis auf unseren Straßen täte wohl jeder Klientel gut. Nicht immer auf sein vermeintliches Recht pochen und auch dem Schwächeren das Überholen zuzugestehen würde Souveränität zeigen.
    Aber das bleibt wohl Wunschdenken, wie ich aus einigen Postings hier entnehme.


    cu und ein langes unfallfreies Autofahrerleben

  • Liebster speakers,


    ich bin des Denkens soweit mächtig, dass ich "Resümee" definieren kann. Deinen Beitrag kann man - wenn man denn will - als Resümee definieren. Nichts anderes habe ich getan.



    Schön - anscheinend hast Du keine allzu gute Meinung über Menschen, die auch gerne schnell fahren. Wenn Du der Meinung bist bei >200 ein Auto nicht mehr kontrollieren zu können, dann sei Dir dies unbestritten belassen.


    Einen Besuch in der Notaufnahme habe ich nicht nötig - ich habe mir absolut nichts vorzuwerfen. Dafür spricht auch, dass ich die letzten 50.000 km (80% AB) keinerlei annähernd kritische Situationen hatte, was eigentlich für und nicht gegen meine(n] Fahrstil/Einstellung spricht.


    Insofern fühle ich mich von Deinen Ausführungen - reinen und guten Gewissens - weder angesprochen noch tangiert.



    Stefan

  • Zitat

    Original geschrieben von GeneralCuster
    (...)


    Es wird von einigen hier die Meinung vertreten, sie würden ihr KFZ bei Geschwindigkeiten jenseits von 200 km/H beherrschen. Dem muß ich energisch widersprechen.


    Blödsinn. Sofern das Fahrzeug für derartige Geschwindigkeiten ausgelegt ist, hat man unter normalen Umständen bei 200 keinerlei Probleme das Fahrzeug zu beherrschen. Dazu gehört sicher einige Erfahrung und man sollte die Reaktionen seines Fahrzeuges kennen - Deine generelle Aussage ist allerdings absolut unhaltbar.


    Zitat


    Ich spreche hier jedem die Befähigung ab ein Fahrzeug unter diesen Umständen beherrschen zu können. Es sei denn er zeigt mir seine Fahrerlizenz für die DTM oder den Formelsport.


    Dafür reicht mein Führerschein der Klasse B.


    Zitat


    Um euch mal ein Bild von der realen Geschwindigkeit zu machen, empfehle ich euch mal mit einem entsprechenden Motorrad in diesem Geschwindigkeitsbereich zu fahren. Da werdet ihr Helden sehr schnell merken um was es eigentlich geht.(...)


    Unvergleichbar. (Obwohl ich die Erfahrung jedem wünsche und gönne - ein wahres Erlebnis) Ein PKW verfügt über eine komplett andere und bessere Strassenlage, bringt mehr Bremskraft und Haftung auf und verlangt dem Fahrer viel weniger ab.


    Zitat

    Etwas mehr Toleranz und Verkehrsverständnis auf unseren Straßen täte wohl jeder Klientel gut. Nicht immer auf sein vermeintliches Recht pochen und auch dem Schwächeren das Überholen zuzugestehen würde Souveränität zeigen.


    Absolut richtig!


    Zitat


    Aber das bleibt wohl Wunschdenken, wie ich aus einigen Postings hier entnehme.


    Wie schön, dass ich mich dabei zurücklehnen kann und mich nicht angesprochen fühle. :)



    Stefan

  • Moin Stefan,
    ich widersprech dir mal ;). Ich halte deine Selbsteinschätzung deiner Jugend zugute. Nach über 20 Jahren (wieviele Hunderttausend Kilometer waren das wohl) aktivem Autofahrerleben weiß ich, das deine Einschätzung falsch ist und Du diese sicher auch noch relativieren wirst ;).


    cu

  • Herr General,


    bei allem Respekt vor dem Alter ( :D ), Deine Ansicht teile ich "noch" nicht. Auch wenn Du nach 20 Jahren anderer Meinung bist / andere Erfahrungen gesammelt hast, stehe ich zu meiner Erfahrung, ein modernes Fahrzeug bei 200 beherrschen zu können.


    Allerdings teile ich Deine Ansicht, wenn Du von Fahrzeugen von vor 20 Jahren sprichst. Was war denn 1983 aktuell... Opel Ascona, MB 190er, MB 200D, Opel Kadett, VW Scirocco, Opel Senator, Ford Sierra, Ford Escort, Fiat Regata...



    Stefan

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