Kündigung von Verträgen und Widerspruch gegen Speicherung von Daten

  • Hallo Forumler,


    bei Abschluß von Verträgen werden die Verbraucher oftmals dazu verpflichtet, der Speicherung ihrer Daten zuzustimmen - eventuell wird sogar zwischen der Speicherung von zur Vertragserfüllung notwendigen Daten und die Speicherung von freiwillig abgegebenen Daten unterschieden.


    Bei Vertragskündigung kann man der weiteren Speicherung von Daten widersprechen. Jedoch muß man hierfür oftmals "das Kleingedruckte" des Vertragspartners studieren, damit man weiß, wogegen man eigentlich Widerspruch einlegen soll.


    Meine Frage nun: Wo finde ich Standardsätze, mit denen ich bei Kündigung eines Vertrages "rechtssicher" Widerspruch gegen die Speicherung meiner Daten einlegen kann? Wo finde ich hierzu weitere Informationen?


    Danke!


    Norbert100

  • Ich möchte meinen Threat heraufholen - Entschuldigung, wenn ich euch langweile :o


    Aber findet ihr dieses Thema nicht wichtig?:(


    Es sollten doch irgendwo Standardformulierungen existieren, mit der man grundsätzlich gegen die Speicherung von ALLEN erhobenen Daten widersprechen kann.


    Ein ratloser Norbert100:confused:

  • Zitat

    Original geschrieben von Norbert100
    Aber findet ihr dieses Thema nicht wichtig?:(


    Ehrlich gesagt ... nein, aber warum ist es dir so wichtig?

  • Weil persönliche Daten nunmal nichts sind, was man öfeentlich plakatieren sollte. Meine Adresse gebe ich noch raus, aber dann hörts schon auf. Geburtsdatum, wozu wollen die das bei der Nutzung einer Website, bei der es weder um Gewalt, noch Pronografie noch geschäftliches geht, wissen? Genauso siehts mit Kreditkarteninformationen, meinem Einkommen etc. aus.

  • Zitat

    Original geschrieben von Intruder
    Weil persönliche Daten nunmal nichts sind, was man öfeentlich plakatieren sollte.


    Nutzt du EC oder Kreditkarte zur Bezahlung? Machst du bei Preisausschreiben/Gewinnspielen mit? Hast du einen Telefonanschluss? Nutzt du WAP? Hast du eine eigene Domain? etc. etc.


    Wenn du eine oder mehrere dieser Fragen schon mit "Ja" beantworten musst, dann gibst du bereits viele Informationen über dich preis. Jeden Tag. Gehst du jeder einzelnen dieser Informationen nach und verlangst die Löschung? Viel zu aufwendig. Man kann es mit dieser "Daten-Paranoia" auch übertreiben.


    In unserer computerisierten Welt sind Daten an sich und die Verarbeitung dieser Daten notwendig. Kam eine Firma von 1950 noch mit einem Rechenschieber und einer einfachen Kartei aus, ist es heute schon ein wenig anders.


    Wenn man solche Angst vor der Erhebung und Speicherung von "Daten" hat, dann wäre es eigentlich nur konsequent Dinge, die die Erhebung und Speicherung von vornherein zu meiden. Dauernd hinterher zu rennen und die Löschung zu verlangen betrachte ich als kleinkariert. Sollen sie doch die Daten speichern, bis sie schwarz werden. Kostet denen ihr Geld. So wirklich was anfangen können sie ja ohnehin nicht damit, da wohl kaum epressungsrelevante "Daten" dabei sein werden ;).


    Wie gesagt, ich habe da kein gesteigertes Interesse.

  • Also ich kann die Bedenken von Norbert100 schon verstehen. Bin auch jedesmal ängstlich, wenn ich mal wieder irgendwo einen Haken setzen MUSS. Ich finde die persönlichen Daten sind schützenswert - damit sollte nicht irgendein Unfug getrieben werden. Daher bin ich froh, dass ein Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) diese Dinge regelt. Leider halten sich viele Firmen nicht daran. Es werden aber durch das BDSG einige Rechte definiert, die man auch nutzen sollte:

    • Benachrichtigung des Betroffenen (§33)
    • Auskunft an den Betroffenen (§34)
    • Berichtigung, Löschung und Sperrung von Daten (§35)


    Es gibt dazu Standard-Texte (z.B. Thoms Fassung von Framstags freundlichem Folterfragebogen [TFFFFF]), die für so etwas Hilfe geben.


    Das BDSG gibt's hier

  • Zitat

    Original geschrieben von korelstar
    Bin auch jedesmal ängstlich


    Vor was speziell hast du da denn Angst?

  • Dass die Daten z.B. weitergegeben werden und möglicherweise zum Spam (Snail-Mail und E-Mail) missbraucht werden oder eine Firma letztendlich mehr über mich weiß, als mir lieb ist.


    Ich wurde beispielsweise vor einigen Wochen von der GEZ angeschrieben (muss aufgrund der Einkommensgrenze jedoch nichts zahlen). Nun frage ich mich, woher die meine Daten haben - ich habe keine Idee, wie die rechtmäßig dazu gekommen sind. Möglicherweise werde ich da mal von meinem Auskunftsrecht gebrauch machen.


    Viele sagen natürlich dann "wenn ich nichts zu verbergen habe, kann mir das doch egal sein". Da sehe ich jedoch nicht so. Warum soll irgendeine Firma Daten über mich gespeichert haben, wenn diese nicht zwingend für die Erfüllung ihrer Aufgabe erforderlich sind? Wenn jede Firma alle möglichen Daten über mich speichern würde, dann wissen die ja bald mehr über mich, als ich. Man wird dadurch zum gläsernen Bürger.


    Die Schufa ist ebenfalls eine kritische Angelegenheit. Klar, so etwas ist aus Sicht der Banken notwendig. Dennoch geht es sehr nah an die Grenze des Tolerierbaren. Was ich am Krassesten finde ist dass der Gebrauch des Auskunftsrechts zwar möglich ist, jedoch dafür ein nicht gerade niedriger Betrag berechnet wird (im Bereich 5 bis 10 EUR glaube ich). Es ist nur kostenlos, wenn man in eine der wenigen Geschäftsstellen der Schufa geht.

  • Zitat

    Original geschrieben von korelstar


    Die Schufa ist ebenfalls eine kritische Angelegenheit. Klar, so etwas ist aus Sicht der Banken notwendig. Dennoch geht es sehr nah an die Grenze des Tolerierbaren. Was ich am Krassesten finde ist dass der Gebrauch des Auskunftsrechts zwar möglich ist, jedoch dafür ein nicht gerade niedriger Betrag berechnet wird (im Bereich 5 bis 10 EUR glaube ich). Es ist nur kostenlos, wenn man in eine der wenigen Geschäftsstellen der Schufa geht.


    Schufa ist nicht nur aus Sicht der Banken notwendig. Natürlich sichern die sich auch darüber ab, keinem "faulen" Kunden nen Kredit zu geben. Aber genauso schützt es Dich vor Überschuldung. Es gibt viel zu viele Leute, die keinen Überblick über ihre Finanzen haben, sich hier was finanzieren, da was... und da ist es dann sicherlich auch im Sinne des Konsumenten, wenn er nicht noch mehr Kohle aufgedrückt bekommt, die er eh nicht zurückzahlen kann.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Zitat

    Original geschrieben von korelstar
    Dass die Daten z.B. weitergegeben werden und möglicherweise zum Spam (Snail-Mail und E-Mail) missbraucht werden oder eine Firma letztendlich mehr über mich weiß, als mir lieb ist.


    Werbung im realen Briefkasten stört mich nicht. Ist denen ihr Geld, welches sie zum Fenster rauswerfen ;). Im Zweifelsfall geht alles unfrei an den Absender zurück. EMail-Spam nervt da schon mehr, aber solange die Spamfilter zuverlässig arbeiten ...


    Zitat


    Ich wurde beispielsweise vor einigen Wochen von der GEZ angeschrieben ... Nun frage ich mich, woher die meine Daten haben


    Die GEZ bekommt z.B. Adressdaten von den Einwohnermeldeämtern ;).



    Zitat


    Warum soll irgendeine Firma Daten über mich gespeichert haben, wenn diese nicht zwingend für die Erfüllung ihrer Aufgabe erforderlich sind?


    Das ist zwar prinzipiell so richtig, aber wenn ich mal mit einer Firma in Geschäftsbeziehung stand, dann ist es mir relativ egal, ob die die Daten noch aufheben oder nicht. Auch gibt es ja bestimmte Aufbewahrungspflichten, daher ist das mit der kompletten Löschung immer so eine Sache. Warum sollte ich also die komplette Löschung meiner Daten verlangen? Wenn ich ein Mal der Drittnutzung widersprochen habe, sollte das eigentlich genügen. Nachprüfen kann ich eine Drittnutzung sowieso nur sehr schwer. Daher bin ich der Meinung, dass man die Kirche im Dorf lassen sollte.

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