TK-Visionen - die Zukunft der Telekommunikation?

  • Aus einer Laune heraus habe ich bei meinem letzten Gespräch mit einem Mitarbeiter von eplus gefragt, ob es Pläne für die Zukunft gibt, auch in das Festnetz- Geschäft einzusteigen. Er verneinte dies vehement.


    Das finde ich seltsam: Ich glaube, daß die Zukunft eine Art "Debitelisierung" im Übertragenen Sinne mit sich bringen wird: Festnetz, Mobilfunk und Internet aus einer Hand. O2 verwirklicht das im Bereich Internet ja schon mit eigenen WLAN- Hotspots.


    Zur Zeit sieht es so aus, daß ich ausschließlich mobil telefoniere (bei 3cent ins Festnetz tut das auch nicht weh), aber einen Festnetzanschluß benötige um DSL nutzen zu können, zzgl. der Kosten für die WLAN- Hardware.


    Warum
    - sollten in Zukunft Mobiltelefone nicht DECT- fähig sein? Siemens zeigt uns mit der neuen Gigaset SL- Reihe, daß Festnetz-Mobiles nicht groß sein müssen!
    - sollte in Zukunft nicht ein Anbieter Festnetz, Mobilfunk und Internet in verschiedenen Tarif- und Vertragskombinationen anbieten? Eine Grundgebühr für alles, die Höhe variiert je nach Tarif, der sich aus den Schwerpunkten zusammensetzt.
    - WLAN wird mit Sicherheit früher oder später als MAN (Metropolitan Area Network) mit 50km Reichweite angeboten werden. Das ist die Zukunft des Internets. Dazu wird eine Antennen- Infrastruktur benötigt, über welche die Mobilfunkindustrie zum Teil schon verfügt (siehe O2). Auf alle Fälle ist das Know-How diesbzgl. bei den Netzbetreibern vorhanden.
    - Ich glaube, daß insgesamt die gesamte Infrastruktur individueller Kommunikation von Providern drahtlos angeboten wird; der Verbraucher benötigt nur noch das/die Endgerät/e.


    Ich würde hier gerne mal über diese Idee diskutieren, zum einen Kosten/Nutzen debattiieren, zum anderen die Machbarkeit. Wo sind die Insider? Wer weiß was? Was denkt ihr?

  • Es gibt meiner Meinung nach eine mene an guten und realisierbaren ideen und Techniken. Ich persönlich bin zum beispiel von den realisierten Bluetooth-Lösungen etwas enttäuscht worden. Ich habe mir persönlich mehr davon versprochen.


    Um auf deinen "Denkanstoß" zurückzukommen:
    Es ist technisch kein Problem den Mobilfunk mit den Festnetzsystemen zu "vereinigen". Beispiel: D2 Campus-Lösungen (hierbei wird der Mobilfunkanschluss vollwertig ins interne TK-Anlagennetz integriert und sind prinzipiell ein interner Teilnehmer.


    Heute ist es so, dass vernünftige und Tarife meiner Meinung nach fehlen um eine reine Mobilfunklösung interessant zu machen.


    Ich bin aber davon überzeugt, dass die Zeichen der "grossen Anbieter" wie z.B. Vodafone, die sich im Moment mal wieder von ihren Festnetz-Schwestern wie z.B. in Japan trennen, gegen einen grossen Einstieg ins Festnetzgeschäft stehen.


    In Deutschland als Beispiel hat die Arcor AG, die ja wirklich ein gut ausgebautes Netz hat (ehemalige DB-Com) ernsthafte Probleme, sich in der Vodafone-Gruppe zu etablieren und ich gehe persönlich davon aus, dass Arcor früher oder später durch den Konzern abgestoßen wird.


    Auch die Entwicklungen bei der Telekom (Spaltung in T-Com, T-mobile, ...) sprechen in meinen imho nicht wirklich für einen Beginn zu einem Zusammenwachsen der Märkte.


    Wie geasgt, wünschenswert und machbar ist es sicherlich, es bleibt nur die Frage, ob die Unternehmen es wirklich wollen und eine Entwicklung in diese Richtung zulassen oder gezielt gegensteuern.


    P.S.: (Quam hatte auch gute Ansätze und Ideen aber trotzdem nicht 1 Jahr geschafft durchzuhalten) :rolleyes:

    [ X ] <-- Hier Finger draufklatschen für lecker Fettfleck am Monitor

  • Moin,


    Zitat

    Aus einer Laune heraus habe ich bei meinem letzten Gespräch mit einem Mitarbeiter von eplus gefragt, ob es Pläne für die Zukunft gibt, auch in das Festnetz- Geschäft einzusteigen. Er verneinte dies vehement.


    E-Plus hat sich damit schon mal gewaltig die Finger verbrannt und macht daher wohl einen grossen Bogen um den Bereich Festnetz.


    Festnetz ist kaum interessant für die Mobilfunker, der Aufwand dafür ist einfach zu gross, jede Klitsche mit einem Anschluss zu versorgen, egal ob Drahtlos oder per Kabel.


    Zitat

    Dazu wird eine Antennen- Infrastruktur benötigt, über welche die Mobilfunkindustrie zum Teil schon verfügt (siehe O2). Auf alle Fälle ist das Know-How diesbzgl. bei den Netzbetreibern vorhanden.


    Du vergisst aber leider dabei, das für solche Netze ein ziemlich dickes Backbone vorhanden sein muss, welches noch um ein vielfaches leistungsfähiger sein muss, als dies bei UMTS schon ist. Die Kosten dafür ist exorbitant hoch und rechnen sich einfach nicht.
    WLan ist und wird immer eine Sonderlösung neben UMTS sein und UMTS hat die Möglichkeit, Festnetz incl. Internet zu ersetzen, wenn die Preise stimmen.



    Zitat

    In Deutschland als Beispiel hat die Arcor AG, die ja wirklich ein gut ausgebautes Netz hat (ehemalige DB-Com) ernsthafte Probleme, sich in der Vodafone-Gruppe zu etablieren und ich gehe persönlich davon aus, dass Arcor früher oder später durch den Konzern abgestoßen wird.


    Vodafone hat immer gesagt, das deren Kerngeschäft Mobilfunk ist, Arcor wird derzeit in der Vodafone-Gruppe sagen wir mehr geduldet als geliebt. Man würde die lieber heute als morgen abstossen, wenn sich ein Käufer finden würde.


    Zitat

    P.S.: (Quam hatte auch gute Ansätze und Ideen aber trotzdem nicht 1 Jahr geschafft durchzuhalten)


    Es war von vorne rein klar, das ein 5. und 6. Netzbetreiber in D keine Chance haben wird. Die hätten noch so gute Idee haben können, am Ende kochen alle mit Wasser und das Überleben wird nur durch entsprechende Umsatzzahlen gesichert, die wiederum entsprechende Kundenzahlen voraussetzen. Dafür war und ist in Deutschland aber kein Markt mehr. Bei GSM sagt man, das rund 10 Mio. Kunden für einen wirtschaftlichen Betrieb notwendig sind, bei UMTS dürfte die Zahl höher liegen, da die Betriebskosten höher sein werden. Der Rest ist dann nur noch 1x1.


    Ich bin fest davon überzeugt, das bei UMTS sich noch ein Netzbetreiber verabschieden wird, steht nur die Frage im Raum, ob E+ oder O2 dies sein werden.
    Die hängen ja schon jetzt gewaltig hinter den D-Netzbetreibern hinterher, eine wirkliche Überlebenschance hat keiner von beiden alleine


    Derzeit am wahrscheinlichsten währe allerdings ein Zusammenschluss von E+ mit O2, da O2 gerade kürzlich durch den Beitritt in das internationale Mobilfunkkonsortium für E+ massiv interessanter geworden ist und E+ keinerlei Möglichkeit hat, dem Konsortium noch beizutreten.
    Nachteile natürlich: Der Wert von O2 ist gestiegen, ein Zusammenschluss von beiden würde einige Tausend Arbeitsplätze kosten, eine UMTS-Lizenz währe weg und wieder 8 Mrd € in den Wind geschrieben, die RegTP sowie Kartellbehörden würde einen Zusammenschluss sicherlich nur mit grossen Auflagen dulden.

  • Früher oder später...


    die Telekom wird nach und nach versuchen, die Leute mit Optionstarifen und "Freivolumen" zu halten (calltime 120 bspw.). Die alternativen Festnetzanbieter werden pauschaler abrechnen (Hansenet machts vor), um die Kunden doch noch zu überzeugen.


    zum gewöhnlichen Festnetzmarkt wird Voice-over-IP auch für private Endkunden kommen und für etwas mehr Konkurrenz sorgen. Den Anfang machen "Internetfirmen", bei denen man nicht weiß wie lange sie es noch machen, später werden auch die bekannten mit einsteigen.


    Betreiber alternativer Leitungen steigen mit ein, so bietet zum Beispiel die Kabel Baden-Württemberg seit knapp 3 Monaten das Telefonieren übers Fernsehkabel an - ohne zusätzlichen Grundpreis.


    und im Mobilfunk, da wird ohnehin alles besser...


    UMTS wird gestartet, Datenübertragungstarife werden günstiger, aber flat wirds nichts geben. o2 wird eine UMTS-Homezone-Kombination anbieten, alles aus einer Hand, und zwar drahtlos. Aber auch das wird kein Ersatz für den jetzigen Internetzugang werden.

    Und manchmal denk ich mir so: Das ist aber ganz schön viel Meinung für so wenig Ahnung!

  • Es gibt - im Geschäftskundenbereich - eine Kooperation von eplus mit COLT, hab ich irgendwo gelesen. Ist glaub ich momentan allerdings eher eine Vertriebskooperation, aber ist doch mal ein Anfang.

    Vertrauensliste Teil V #1, Teil IV #2, #3, #4, Teil III #5, Teil I (die ganz alte - mit Strg+F nach windsandsterne suchen) #6 - und die vielen, die sich nicht eintragen.

  • Hallo Forum!


    Ich habe ja schon in mehreren Threads darauf hingewiesen, daß ich mir nichts mehr wünsche, als Mobiltelefone, die auch DECT beherrschen und zu Hause als Festnetztelefone genützt werden können. Dadurch müßte man nur noch ein Telefonbuch pflegen, einen Akku überwachen und hätte nur noch ein Gerät auf dem Tisch liegen. Die Entwicklung im Mobilfunksektor geht imho in eine völlig falsche Richtung und an meinem Bedarf vorbei. Von Frabdisplays, mehrstimmigen Klingeltönen oder Kameras im Telefon habe ich persönlich nämlich gar nichts. Für mich bedeuet dies derzeit Konsumverzicht, da es kein Telefon gibt, das mich interessiert.


    Daß die Mobilfunkfirmen das Festnetzgeschäft nicht interessiert kann ich nicht beurteilen. Mich wundert nur, daß O2 derzeit in der TV-Werbung betont, daß Großkonzerne wie Kraft-Foods mit O2 telefonieren. Meinen die damit Festnetztelefonie?


    Bis demnäxt,



    garnixan

    Weltweit werden 40% aller mobilen Telefongespräche über Ericsson Netze geführt. 100% aller Telefongespräche im Hause garnixan werden über ein Ericsson Endgerät geführt.

  • Zitat

    Daß die Mobilfunkfirmen das Festnetzgeschäft nicht interessiert kann ich nicht beurteilen. Mich wundert nur, daß O2 derzeit in der TV-Werbung betont, daß Großkonzerne wie Kraft-Foods mit O2 telefonieren. Meinen die damit Festnetztelefonie?


    Nein, die meinen damit so lokale Netzwerke und VPN Lösungen. Also das z.b. auf dem Werksgelände extra Antennen aufgestellt werden und so. Kenn mich damit aber nicht so genau aus, aber es gibt ja echte Experten hier im Forum zu dem Thema. Mit Festnetz hat das jedenfalls nichts zu tun.

  • Zitat

    Original geschrieben von garnixan
    Ich habe ja schon in mehreren Threads darauf hingewiesen, daß ich mir nichts mehr wünsche, als Mobiltelefone, die auch DECT beherrschen und zu Hause als Festnetztelefone genützt werden können. Dadurch müßte man nur noch ein Telefonbuch pflegen, einen Akku überwachen und hätte nur noch ein Gerät auf dem Tisch liegen.

    Genion. :)

    Und manchmal denk ich mir so: Das ist aber ganz schön viel Meinung für so wenig Ahnung!

  • Hallo Forum,


    ich habe gerade darüber nachgedacht, warum Dinge eigentlich so sind, wie sie sind. Irgendwie ist die ganze Situaion pervers: Wir alle haben unseren Mac oder PC, der am Netz hängt. Und wir alle haben vor dem Mac einen W-LAN-Router, ein DSL-Modem und eine DECT-Basis fürs Telefon, die über einen Splitter mit der TAE-Dose verbunden ist. Könnte man das alles nicht direkt in die TEA-Dose integrieren? Es muß ja nicht gleich unterputz sein. Es wäre aber schön, wenn es wenigstens ein einziger Kasten wäre! Zumindest meine Wohnung sähe dann besser aus.


    Und warum haben wir alle Radios und TV-Geräte, die via ein hässliches Kabel eine Verbindung zur Antennenbuchse an der Wand haben? Hierfür gibt es doch auch Kurzsteckenfunklösungen (habe ich zuletzt bei Aldi gesehen). Warum ist so was nicht schon in die Dosen bzw. in die Endgeräte integriert?


    Eine weitere Sache, die mir nicht in den Kopf will ist die Tatsache, daß die Mobiltelefonhersteller dahergehen und Kameras und sonstigen Schnickschnack in die Mobiltelefone einbauen, aber sich stetig weigern DECT zu integrieren. Motorola arbeitet sogar schon an 4Band-Telefonen, die dann auch in den absurdesten Netzen funktionieren. Ich bin aber gar nicht so oft in der weltgeschichte unterwegs, aber verdammt oft zu Hause und würde gerne mit meinem Mobiltelefon die vorhandene Infrastruktur nutzen. Dann bräuchte ich nur noch ein Telefon mit einem Headset und einem Adressbuch und einem Akku, der gepfelgt werden will.


    Soviel zum aktuellen Stand der IT-Technik. Andererseits hat sich in den letzten Jahren schon viel getan, seitdem DSL in die Privathaushalte Einzug gefunden hat...


    Bis die Tage,



    garnixan

    Weltweit werden 40% aller mobilen Telefongespräche über Ericsson Netze geführt. 100% aller Telefongespräche im Hause garnixan werden über ein Ericsson Endgerät geführt.

  • Zitat

    Original geschrieben von garnixan
    Hallo Forum!


    Ich habe ja schon in mehreren Threads darauf hingewiesen, daß ich mir nichts mehr wünsche, als Mobiltelefone, die auch DECT beherrschen und zu Hause als Festnetztelefone genützt werden können.


    Dann solltest Du nach England übersiedeln... ;)


    http://www.infosyncworld.com/news/n/4301.html


    Ich denke, das ist ein Schritt in die richtige Richtung!


    Und, was meinen Denkanstoß bzgl. einem reinen Internetzugang wireless und ohne letzte Meile angeht:


    Die Airdata AG hat diesen Anstoß aufgenommen:


    http://www.airdata.ag/



    So unflexibel ist der deutsche Markt also nicht...

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