Beiträge von EsCab

    Tja, darin unterscheidet sich das private System deutlich vom gesetzlichen,
    Du musst das Geld vorstrecken, und bekommst es dann später gemäß Deines Tarifs erstattet.
    Sollte sich die Versicherung querstellen, ist es wie mit jeder anderen Versicherung (Haftpflicht, Hausrat etc) auch - Du musst Dein Geld im Zweifelsfall vor Gericht einklagen.
    Ob der von Dir gewählte Versicherer sich oft querstellt, odr problemlos zahlt, vielleicht sogar kulant ist, kannst Du an den Klagequoten sehen. Aber vorsicht, diese können jährlich rapide Sprünge machen. War der alte Geschäftsführer vielleicht da kundenfreundlich unterwegs, kann der neue auch andere Anweisungen rausgeben. Der wird dann eventuell sparen wo er kann.


    Garantie gibt dir keiner...


    Das sind wohl auch für die Meisten die Hauptgründe für den Wechsel in die PKV
    - Man fühlt sich Premium
    - Man hat kaum Wartezeiten (Durchaus nicht zu verachten)
    - Momentan ist es günstiger


    Der eigentlich wichtige (medizinische) Mehrwert, ist oft gar nicht so klar zu definieren.

    Wahrscheinlich hast Du Recht. Habe jetzt mal einige in der Hand gehabt (gar nicht so einfach, die meisten Läden haben Dummys) und alleine HTC kommt in die Richtung.
    Aber insgesamt ist mir das für den Spaß (mehr ist es bei mir nicht) zu teuer.


    Ganz klares Jein. So stellt es die PKV gerne dar. Aber auch viele (die meisten?) PKV haben geschlossene Kataloge was Heil- und Hilfsmittel angeht. Auch sind die Zeiten vorbei, wo PKVs einfach zahlen. Die Frage der Notwendigkeit und Angemessenheit der jeweiligen Leistung begegnet Dir auch hier. Im schlimmsten Fall hast Du dann schon eine große Summe vorgestreckt, und die PKV zahlt Dir nur einen geringen Anteil, weil sie die Behandlung für nicht angemessen hält. Dann bleibt der Restbetrag an Dir hängen. Auch gibt es Bereiche, in denen die GKV wesentlich mehr leistet als die PKV (natürlich Tarifabhängig), z.B. Psychotherapie. Stell Dir vor, Dein Kind wird in der Schule gemobt, und die PKV zahlt nur 10 Sitzungen beim Jugendpsychologen...


    Das Beispiel mit der Spange:
    Soweit ich weiß (man möge mich korrigieren), zahlt die GKV 80% der Behandlung sofort, und die restlichen 20% bei Erfolg der Behandlung. Also erstmal 100% (bei Kindern). Will man jetzt vielleicht noch spezielle brackets oder Titandrähte (sinnvolle Zusatzmaßnahmen) haben, bleibt man vielleicht wirklich auf 20% der Kosten hängen. Die PKV erstattet dagegen (auch wieder tarifabhängig) so um die 80%
    Da hat man dann die Wahl zwischen GKV mit 20% Eigenanteil oder PKV mit 80% Erstattung. Man nehme, was einem lieber ist. Für den Versicherungsvertreter sicher die 80% Erstattung - ist doch viel mehr ;) Zugegeben, hier kann man jetzt mit 10 Beispielen mal das eine, mal das andere billiger und besser rechnen...


    Andererseits möchte ich natürlich nicht abstreiten, dass die PKV oft mehr zahlt (ob für sinnvolle oder unsinnige Sachen sei dahingestellt), von Wartezeiten und Einbettzimmer (Tarifabhängig) mal abgesehen.


    So läßt sich natürlich für alles Beispiele finden, keine Frage. Sowohl pro PKV wie pro GKV (darum das "jein" am Anfang). Aber die Aussage, die PKV zahle alles und das Beste, bei der GKV gibt es nur 08/15 gegen Zuzahlung ist IMHO ein (Werbe-)Mythos, zumindest eine starke Übertreibung. Will sagen, unterversorgt ist man mit beidem nicht.

    Ich sehe es auch so. Es gibt hier kein richtig oder falsch. Es gibt wie immer für beides pro und contra, und, je nachdem was in Zukunft so passiert, kann man sich bei der einen oder der anderen Entscheidung nachher in den Ar... beißen.
    Leider kann aber niemand in die Zukunft blicken.


    Insgesamt ist das Thema zu individuell und von vielen Unwägbarkeiten abhängig.


    Probiere es doch mal von der anderen Seite zu sehen: Wenn es schon keine richtigere Entscheidung gibt, gibt es auch keine vollkommen falsche. Will sagen, auf der Straße verbluten läßt Dich keine der Versicherungsarten (auch wenn die PKV das immer über die GKV erzählt... :D )