Beiträge von Siemensanier

    Das System hinter der Mauer (aus Westsicht) ist größtenteils daran gescheitert, dass die Bevölkerung zwar Geld (inform von fiktiven Individualvermögen) besaß, jeoch die Regale leer waren. Man also seine Bedürfnisse dann doch nicht decken konnte. Das System vor der Mauer (aus Westsicht) wird daran scheitern, das zwar die Regale überquellen, eine signifikante große Masse daran aber nicht mehr partizipieren können. Da ihnen schlicht und einfach ihr Anteil am Gesamtvermögen, das Geld, fehlt.


    Der "richtige" Weg müsste also irgendwo in der Mitte liegen. Ja, wieder Mitte, nicht "neue Mitte". Aber warum probiert es keiner? Der Punkt der Mitte wird übrigens eindeutig nicht zwischen Standpunkten von SPD und CDU, um es mal national zu beschreiben, definiert, sondern auch dadurch, dass eine Linke dabei Berücksichtigung findet. Gehören sie doch wegen des Scheitern des Teils hinter der Mauer eindeutig zu dieser Findung.


    Nehmen wir doch mal die alljährlich aufkeimende Diskussion um Erntehelfer.
    Es wird verlangt, dass jemand eine körperlich anspruchsvolle Arbeit leistet, ohne ihm eine langfristige Perspektive zu bieten, nicht einmal einen Ansatz dazu. Denn es sieht doch so aus. "Im Winter brauchen wir dich nicht. Am Besten man würde dich einfrieren." Verlangt wird dieses von Entscheidungsträgern, die sich selbst dank üppiger Ansprüche nach Ausscheiden, Abfindungen und Pensionsansprüchen, ein mehr als üppiges eigenes Polster leisten. Genau dieses Polster aber bei anderen für nicht notwendig erachten. Für den jetzigen Lückenbüßer, dem osteuropäischen Kurzzeitarbeiter, gibt es übrigens durchaus eine Perspektive aus diesem prekären Arbeitsverhältnis. Er kann von dem temporär erwirtschaftetem Verdienst durchaus bei seinen eigenen Bedürfnisansprüchen in seiner Heimat über die Runden, über den Winter kommen.


    Ändern wir mal das Modell. Ich stelle jemanden dauerhaft als Erntehelfer und Landhelfer ein. Dauerhaft bedeutet 12 Monate pro jahr. Er bekommt Gehalt, auch 12 Monate im Jahr. Wird aber eventuell dafür nur 8 Monate im Jahr arbeiten können, aber eventuell dann auch mehr als 40h/ Woche arbeiten wollen. Hat er doch eine Perspektive. Ich persönlich kenne genug Leute die sagen: "Arbeiten, aber bitte nicht im büro, ich brauche Luft. Problem am Modell:. Eine privatwirtschaftlich geführte Unternehmnung wird bei diesem Geschäftsmodell wohl nicht genug Gewinn erwarten. Sonst gäbe es schon einen Anbieter. Also muß der Staat ran, die Gemeinschaft. Eine Abteilung, eine Tochterunternehmnung, der Bundesagentur für Arbeit die dies Modell organisiert. Wie schon gesagt, Problem an diesem Geschäftsmodell, kein Unternehmer kann mittels eines solchen Modells sich seinen Q7 erwirtschaften. Aber genau dies muß der Staat doch auch gar nicht, es würde doch schon eine schwarze Null reichen. Rote zahlen würden die ungewollte Subventionierung von Unternehmnungen bedeuten. Die Nutznießer, die Ausleiher, müßten eventuell etwas mehr, als heute für den rumänischen Erntehelfer, bezahlen. Viel mehr, glaube ich nicht. Muß ja der Q7 nicht mehr mit bezahlt werden.
    Und auch nicht die brach liegende Arbeitsleistung in der Volkswirtschaft.


    Dies System könnte auch auf andere Bereiche ausgeweitet werden. Die Bundesagentur als alleinig berechtigte Zeitarbeitsfirma. Der Staat, die Gemeinschaft, hat solange es noch eines, nämlich Arbeitslose gibt, von einem Gut zuviel, von Arbeitsleistung. Brauch ich als Unternehmung diese Leistung, so kann ich sie mir von der Gemeinschaft für beispielsweise max. 6 Monate ausleihen. Und dies sogar zu beispielsweise 80% des Tariflohnes eines fest beschäftigten, dies ist der möglicherweise geringeren Produktivitätim vergleich zum Vollbeschäftigten geschuldet. Danach kann ich diese fest übernehmen oder der Gemeinschaft zurückgegeben. Klingt zwar jetzt etwas hart. Individuelle Arbeitsleistung als Teil der Gemeinschaft zu bezeichen, aber so ist es doch. Eine Kröte gäbe es übrigens auch für die Arbeitnehmer bei diesem Modell. Bekannter Kündigungsschutz, da im Grunde nicht mehr benötigt, wäre eine Auflage von Gestern.


    Da sich ja aber leider weder der Politiker noch der Unternehmer mittels eines solchen Modells, wie bereits erwähnt, von anderen einen Q7 erwirtschaften lassen könnte, darf es das einfach nicht geben.


    Meine Vision: Angestellt bei der Gesellschaft, ausgeliehen an einen Unternehmer der meine Arbeitsleistung nur temporär nutzen möchte.



    Siemensanier


    PS: Andere Kröten wie Arbeitspflicht für jeden Teilnehmer der Gesellschaft, Begrenzung des individuellen privaten Vermögens, sind natürlich auch noch Punkte, die Umsetzung finden müssten. Bevor es jedoch hierzu kommen wird, muss unser jetziges Wirtschaftsystem wohl erst entweder von innen heraus zusammenbrechen (Finanzkrise) oder durch externe Gewalteinwirkung, was die unmenschlichste aller Reformmöglichkeiten wäre, zugrunge gehen. Leider versteht es der Mensch, das er als Individuum Teil einer Zweckgemeinschaft ist, wohl nicht anders :( :( :(

    Re: Re: Leiharbeit......


    Zitat

    Original geschrieben von Erhan-Hannover
    kann ich zu 100% bestätigen, ich sehe das in hannover auch jeden tag, kollegen der verschiedenen zeitfirmen, autovision, wob ag etc,,


    Schau dir doch einfach nur die Seite von autovision einmal an:
    ******************************************************
    Willkommen bei der AutoVision.
    Hier sind Sie richtig!


    Als Unternehmen finden Sie in der AutoVision GmbH einen Top-Dienstleister, der Sie bei der Steigerung Ihrer Wettbewerbsfähigkeit effizient unterstützt. Als Ihr Partner erhalten Sie von uns individuelle Personaldienstleistungen sowie exzellente kaufmännische und technische Dienstleistungen.


    Wenn Sie sich als Bewerber beruflich verändern möchten und nach neuen Herausforderungen suchen, bietet Ihnen die AutoVision GmbH passende Stellenangebote in interessanten Unternehmen.


    Nutzen Sie unsere Kompetenz und unser Know how als 100 prozentige Tochter der Volkswagen AG.
    **********************************************************


    Klartext: Arbeite 100% für Volkswagen, aber zu einem minimalsten Anteil.


    Wieviele der Autovisionäre wohl beim WA-Verkauf anklopfen und nach einem Neuen fragen? Wenn es selbst die Stammler kaum noch tun und lieber auf WALeasing ausweichen. Und die Rentner werden im WA Verkauf auch immer weniger. Das diese Art von Arbeitnehmer nicht beim inländischen Konsum nützlich ist, haben die "Anzugträger" durchweg nicht verstanden. Aber wir sind ja Exportweltmeister. Weiters Problem, das was wirklich gefragt wird, kann nur mit utopischen Lieferzeiten bestellt werden. Liegt garantiert nicht an der Flexibilität der Arbeitnehmer, sondern an der unfähigen Planung und fehlenden Flexibilität mancher "Anzugträger".


    Problem wird es dann, wenn durchweg der Konsum als Mutter aller wirtschaftlichen Gänge komplett wegbricht. Selbst das allerorts gelobte China lebt nur von einem, dem Konsum. Da sie aber selbst im Inland kaum kaufkräftige Konsumenten besitzen, suchen sie sie sich dank Globalisierung diese halt anderorts. Lange wird dies Spiel sowieso nicht mehr gut gehen. Von der Schwelle, dass sich die chinesische Wirtschaft durch Inlandskonsum selbst trägt sind sie noch weit entfernt. Und wir machen gerade den Fehler, dass wir diese Schwelle mit den ganzen prekären Arbeitsverhältnissen gerade wieder im Eilschritt rückwärts überschreiten.

    Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Wobei ich mich da regelmäßig frage wer den Käse noch glaubt. Jeder, der sich die Hose nicht mit der Klüttenzange anzieht, weiß doch längst dass die Chance einer Übernahme in den festen Mitarbeiterstamm des ausleihenden Unternehmens regelmäßig mehr als unwahrscheinlich ist. Daran ändern auch einzelne Ausnahmen nichts.


    Für die Ausnahmen werden schon die Verbände sorgen. Ist dies ja eins der wenigen positiv Argumente gegenüber den AN die man immer wieder von den Befürwortern hört.


    MP Wulff muß wohl noch dran glauben, wenn man ihn in der Öffentlichkeit so hört. Oder er will zumindest als arbeitgebernaher Politiker dran glauben.


    Für den Zuschauer (Fan) den Mythos des unbesiegbaren Alleskönner Raab , welchen er sich durch seine vorherigen Events aufgebaut hatte, direkt angreifbar zu machen, bzw. weiter zu intensivieren.


    Also den couchpotato der anderen Events binden. Ganz nach dem Motto "Das kann ich besser als Raab". Dafür hätten eine oder zwei Sendungen gereicht. Da das Konzept aber für sich einen dankbaren Zuschauer fand, konnte so eine schöne lukrative eigene Reihe draus werden.

    Zitat

    Original geschrieben von Lobo
    Ich glaube nicht das Raab für die Show 1 Million nach Steuern verdient - der Kandidat hat jedoch die Chance darauf .. und die hat er nur einmal - für Raab ist es Routine. Gibt es eine bessere Motivation ?


    Gruss, Jörg


    1 Mio sicher nicht, aber dennoch genug. Leider habe ich den Anfang heute nicht gesehen. Aber irgendwie habe ich die dunkle Ahnung, dass hier auf den Kandidaten von Produktionsseite aus zugegangen wurde. Aber auch hier kann ich mich täuschen. Raabs Motivation ist die Zuschauerbindung. Da dies für ihn und dem Sendeplatz SdR von existenzieller Bedeutung ist.


    Da hilft dann auch mal ein Olympiasieger bei.
    Mit dem Urkonzept und dem ursprünglichen Gedanken für die Sendung hat es doch heute nur noch wenig zu tun.

    Zitat

    Original geschrieben von Lobo


    Eine Million (oder ähnlich) gibts halt nicht geschenkt - da muss man halt mal 3-4 Stunden alles geben.. Bei Raab habe ich das Gefühl das er stets alles gibt - im Gegensatz zu den Kandidaten.


    Gruss, Jörg



    Würdest du bei dem Stundenlohn von Raab auch. Nur mit dem Unterschied, Raab bekommt den Lohn immer. Sieht bei den Kandidaten eben etwas anders aus.

    Zitat

    Original geschrieben von unexist
    Na hoffentlich findet nach dieser Blamage endlich mal ein Umdenken der deutschen Bevölkerung statt und es wird nicht wieder nur nach "Goldmedaillengewinnerimage" gevotet.


    EDIT: @ OCB *rofl*


    Ändern wir das Konzept dochmal etwas ab. SdR alle 4 Wochen in gewohnter Weise. Die drei Wochen dazwischen, je zwei "Viertel" und ein "Halbfinale" in abgespeckter Variante von max 90 Min. In der jeweils zwei Kandidatenbewerber gegeneinander spielen. Wer duchkommt spielt gegen Raab und wird gewinnen. So sage ich es hervor. Denn dann würde der Raab meist ziemlich deppert dastehen. Da die Kandidaten ebenfalls mit etwas Erfahrung ins Rennen gehen würden. Deswegen hätte dies Format auch niemals eine Chance auf Realisierung. Und es könnte ja mal zu raabbashing kommen, was natürlich vom Produzenten himself absolut nicht gewollt ist. Will er doch im tiefsten Innern sein Ego steigern, und nicht ankratzen ;)