Martyn
... es gab bei McDonalds Österreich einen Feldversuch, Besteck welches aus einem Stoff, der sich MaterBi nennt zu ersetzen. Dieses Material ist bei Einwirkung von Wasser und Witterungsumständen selbstdegradierend.
Wäre daß, das selbe Produkt an welches Du gedacht hattest?
alpha
Zitat
Und warum sollte jemand was gegen kompostierbare Verpackungen haben, die ihren Zweck erfüllen...?
... der, der es nicht im Angebot hat.
Die Frage nach der Akzeptanz hat eine, für mich wichtige, Bedeutung. Ich möchte wissen ob der geneigte Konsument kritisch, gegenüber den "Zusatzartikeln", die er zu seinem Artikel den er eigentlich kaufen möchte, eingestellt ist. D.h. ob er bewußt wahrnimmt was er noch kauft und was mit diesem Kauf noch verbunden ist.
Praxisprodukte gibt es recht viele, z.B. gibt es wie oben erwähnt das Polylactid, welches z.B. als Schrauben für Knochenbrücke verwendet werden kann. Der Körper baut das Polylactid nach und nach ab. Eine andere Möglichkeit die bereits in Norwegen Anwendung findet sind Kompostsäcke aus Folie die biodegradierend sind, in Italien gibt es Einkaufstüten die nach dem Gebrauch ins Waschbecken gelegt werden und unter laufendem Wasser einen Selbstauflösung erfahren. In Deutschland gibt es Frucht- und Gemüsenetze aus Biokunststoff der aus Stärke hergestellt wird. In Kürze stehen zwei Produkte an die zum Einen in der Pflanzenzucht verwendet werden können, dabei handelt es sich um Pflanzkübel die in die Erde versenkt werden, beim Wachstum der Pflanze verrotten und der Pflanze dadurch noch den notwenigen Nährstoff liefern. Zum Anderen kommt in kürze ein Kunststoff auf den Markt der das Problem der Hydrophobisation (die Aufnahme von Wasser) vollständig löst. Das wiederum eröffnet die Möglichkeit Kunststoffe herzustellen die z.B. für langlebige Gebrauchsgüter verwendet werden kann (Fernseher, KFZ-Kunststoffe ... etc).
Interessant ist auch der folgende Aspekt, in Europa sind wir auf Erdöllieferungen aus politisch instabilen Regionen angewiesen und haben gleichzeitig das Problem, daß wir unsere landwirtschaftlichen Betriebe massiv subventioneren müssen. Auf der einen Seite haben wir eine Abhänigkeit und auf der anderen einen Leistungsüberschuß den wir nicht nutzen.
Bei einer neu Strukturierung der Herstellungskette von z.B. Kunststoffen KÖNNTE man die eigenen regenerativen Resourcen nutzen, Abhängigkeiten reduzieren und wertvolle Rohstoffe wie Öl NICHT für Dinge wie Verpackungen "aufrauchen". Die Grundresource Öl ist einfach zu wertvoll um daraus Joguhrtbecher, Schüsseln, Kleidungsstücke, etc. herzustellen.
Bei der Nutzung von regenerativen Grundstoffen würden wir auch uns selbst einen erheblichen Gefallen erweisen, durch den Wegfall bzw. der Reduzierung von Steuern und Abgaben. Der Markt Kunststoffe und deren Artikel ist ein Multimilliarden Euro Markt, bei Nutzung eigener Resourcen (Landwirtschaft, Stärkegewinnung aus Getreide und Mais, Milchgewinnung zur Herstellung von Polylactid) wäre eine Verlagerung von Geldströmen die Folge. Neue Arbeitsplätze könnten aus neuen innovativen Unternehmen entstehen und einen Beitrag zur Schonung der Umwelt wäre hier sogar nur ein Nebeneffect.