Es ist immer wieder interessant, wie schnell man in eine Technik-feindliche Ecke gedrängt wird. Und das alles nur, weil man versucht hat, etwas Realismus in die Sache zu bringen.
Man nehme an, man ist Vorstand einer großen Firma. Schaut sich seine Umsätze an und die Produktnachfragen. Die meisten Umsätze werden im Bereich Sprachtelefonie und SMS erzeugt. Die restlichen paar Euros stammen von Spezialnutzern wie Telefon-Treff Leser oder (Semi-)Businesspeople.
Der Vergleich: UMTS ist für den Netzbetreiber billiger als GSM ist so falsch. GSM steht schon, UMTS muss erst hingebaut werden. Und wo baut man neue Anlagen hin? Dort, wo die höchsten Umsätze entstehen. Genau an den Punkten ist auch zu erwarten, dass die Spezialuser ihre Umsätze generieren. Umsätze, die hoch genug sind, eine UMTS Anlage zu rechtfertigen. Auf einem Land bringt UMTS nichts, wenn die Anlage dort von einer Handvoll Leute tatsächlich genutzt wird und der restliche Kram über GSM laufen kann.
Man muss leider immer wieder zurück zum Anfang. Das hat überhaupt nichts mit "Was der Bauer nicht mag, frisst er nicht" zu tun. Der Satz ist in dem Zusammenhang IMO absoluter Unsinn, da er das Thema verfehlt. Es geht darum, wozu welcher Gegenstand im Haushalt genutzt wird:
Der Computer zum Arbeiten, mailen und spielen (bei den jüngeren). Der Fernseher und die Stereoanlage v.a. zur Unterhaltung und das Telefon und das Handy zur allgemeinen Kommunikation. Die ist nunmal Telefonieren und SMS. Wieviele MMS werden nochmal verschickt?
Ich merke es selber in meiner Bekanntschaft. Da habe ich meiner Freundin ein Gerät gekauft mit Kamera, EDGE, Bluetooth, e-mail, Java und vielem mehr. Was nutzt sie? SMS, Telefonieren. Ab und an mal die Kamera und das wars. Nicht weil sie das andere nicht kennt, sie sieht keine für sie sinnvolle Anwendung darin. Zieht man die SMS ab, so sind ihre Datensumsätze nahe null - nicht gleich Null, da sie in ihrem Leben bisher drei MMS versendet hat. Ansonsten auch immer das gleiche: Hauptanwendung Telefonieren und finito. Ich bin der einzige in meiner näheren Umgebung, der den email Client in seinem Handy benutzt...
Die neuen Features werden nicht deswegen nicht genutzt, weil man sie nicht kennt oder nicht mag, sondern weil sie v.a. einfach nicht gebraucht und nicht nachgefragt werden. Zum surfen kauft man sich einen Computer. Interessant: die Laptop-UMTS-Karten verkaufen sich ganz gut. Da surft man über den Computer.
Von daher kann ich die Einstellung von T-Mobile absolut verstehen. Es ist sinnlos etwas aufzubauen, was von der übergroßen Mehrzahl nicht nachgefragt wird. Das dies den Spezialanwendern nicht gefällt (da zähle ich mich durchaus dazu), ist klar.