ZitatOriginal geschrieben von Weizen
Was mir an diesen Diskussionen insgesamt sauer aufstößt ist dieses Schwarz-Weiß-Denken -- auf beiden Seiten. Das "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns" einiger Amerikaner genauso wie das "Wer nicht gegen die Amis ist ist für sie" einiger Europäer. Ich habe da lieber eine differenzierte Meinung dazu -- und die beinhaltet eben, dass ich den Vergleich zwischen Hussein und Bush mehr als unangemessen befinde. Um mal einen schlechten Vergleich zu bringen: Jemand, der im Supermarkt eine Packung Kaugummi klaut sollte ja auch nicht gleich behandelt werden wie jemand, der eine ganze Bank überfällt.
Einverstanden. Aber das Beispiel im Supermarkt kann man auch nicht auf Bush und Saddam übertragen. Aus dem einen Blickwinkel scheint Bush als weniger grosser "Verbrecher" als Saddam, aus dem anderen Blickwinkel ist es genau umgekehrt. Kommt darauf an wie ich die Fakten gewichte.
Es gibt auch einige Dinge die man Saddam zu gut halten muss. Z.B. hat er dazumals eine sehr hohe Alphabetisierung seines Volkes erreicht und sich auch für die Besserstellung der Frauen im Irak eingesetzt. Dies sind Dinge, die auch aus unserer Sicht als positiv betrachtet werden. Nur blendet man dies gerne aus. Genauso wie viele Kriegsgegner auch jede positive Aktion der USA kritisieren. So z.B. als die USA endlich gegen die Plünderer vorgehen zu schienen, da wurde dann kritisiert, dass die USA zu hart vorgehen würden etc. Beiden Seiten kann man's nicht recht machen.
Zudem wird ja nicht mal genau wissen was wirklich im Irak geschieht. Wir sind da auf mehr oder weniger glaubwürdige Informationen aus zweiter Hand angewiesen und können uns nur mühsam ein Bild von der Sache machen.