Beiträge von mpp2008

    Kurzes Rechenbeispiel für Felix prepaid


    Vielen Dank für die ganzen Komplimente!


    Schade, ich hatte gedacht, dass Felix prepaid sich auf eine sachliche Diskussion einlassen würde. Aber vielleicht schaut er ja noch mal wieder rein, ich würde mich sehr freuen! Es tut mir leid, wenn ich nicht nett genug zu ihm gewesen sein sollte.


    Gestern abend beim Zappen habe ich dann doch noch einmal kurz drüber nachgedacht. Ob Felix prepaid sein eigenes Geschäftsmodell überhaupt selbst durchgerechnet hat?


    Rechnen wir mal für ihn nach:
    Nehmen wir mal an, 200 Leute finden sich bereit, um da mitzumachen und werben jeweils nur 5 Leute, die jeweils wieder selbst nur 5 Leute werben, usw. Die 200 bauen schließlich jeweils ein System über 4 Stufen auf. Dann sind wir bei 200*5*5*5*5 = 200*5^4 = 125.000 Leute. Sobald jetzt aber die ersten Unterstufen auch anfangen, jeweils ihre 4 Stufe aufzubauen, dann passiert folgendes:
    200*5^5 = 625.000
    200*5^6 = 3.125.000
    200*5^7 = 15.625.000
    200*5^8 = 78.125.000


    Leider haben wir (Stand: Anfang 2012) gerade einmal knapp 82 Mio. Einwohner in Deutschland.


    Im Klartext bedeutet dies für die Neulinge der 8. Stufe, das sind insgesamt 62,5 Mio Nutzer (78,125-15,625), dass fast alle auf ihren 40 Euro Einsatz sitzenbleiben, da es keine Bundesbürger mehr gibt, die man werben könnte. Ihr Verlust beträgt dann: 62,5 Mio * 40 = 2,5 Mrd Euro, ein stattliches Sümmchen für die Betreiber von Felix prepaid.


    Schade, dass die Einwohnerzahl in Deutschland nicht schnell genug für Felix prepaid wächst. Man erkennt daran deutlich, dass er einfach seiner Zeit ganz weit voraus ist. ;)


    Oh, ich hab gerade gesehen, dass man ja einen schnuckligen Fiat 500 bekommt, wenn man soviel Druck auf seine Lemminge ausgeübt hat, dass in der 4 Stufe 10.000 Lizenz-Starterpakete verkauft wurden. Das bedeutet Einnahmen von 400.000 Euro für die Lizenzen und ich bekomm 10.000 Euro in Form eines Fiats. Hört sich ja nach einem echt guten Deal an! :top:


    Zuletzt noch eine kleine Ergänzung zur FAQ-Sektion bei Felix Prepaid:
    Q: Meine geworbenen Nutzer beschweren sich bei mir immer wieder, welch schlechten Tarif ich ihnen empfohlen hätte, mit dem man im Ausland und ins Ausland gar nicht telefonieren könnte und Datendienste nur in Form der Flat genutzt werden können. Bekomme ich von Felix prepaid eine Art Schmerzensgeld hierfür?
    A: Nein.


    Edit: Oh, da isser ja wieder! *Gespannt guck*

    Zitat

    Original geschrieben von Felix Prepaid
    Wie kommst Du zu der Feststellung, dass wir ein Schneeballsystem betreiben?
    Hast Du für deine Feststellung eine konkrete - sachliche und fundierte - Begründung?


    Wenn ich hier etwas im TT schreibe, ist das grundsätzlich meine Meinung. Tatsächliche Feststellungen in dieser Sache kann nur ein Gericht treffen. Aber sehr gerne komme ich Eurer Aufforderung nach, die Gründe für meine Meinung, dass ich Euch für ein Schneeballsystem halte, noch einmal ausführlich darzulegen.


    Wir lesen gemeinsam Randnummer 8 aus BGH III ZR 132/08 vom 18.12.2008:

    Zitat

    "... Schneeballsystem, welches darauf angelegt ist, dass die ersten Mitglieder einen (meist) sicheren Gewinn erzielen, während die große Masse der späteren Teilnehmer ihren Einsatz verlieren muss, weil angesichts des Vervielfältigungsfaktors in absehbarer Zeit keine neuen Mitglieder mehr geworben werden können. Dies verstößt - wie in der Rechtsprechung allgemein anerkannt ist - gegen die guten Sitten. ... (st. Rspr.; siehe insbesondere Senatsurteile vom 10. November 2005 - III ZR 72/05 = NJW 2006, 45, 46 Rn. 9; vom 13. März 2008 - III ZR 282/07 = NJW 2008, 1942 Rn. 6; vom 6. November 2008 - III ZR 120/08 Rn. 10 und 121/08 Rn. 10, jeweils m.w.N.)"


    Quelle: http://juris.bundesgerichtshof…t=en&nr=46739&pos=0&anz=1


    Maßgeblich zur Bewertung ist daher die Frage, ob bei Eurem Geschäftsmodell eher das Produkt oder das Aufbauen einer Vertriebsstruktur mit (passiven) Verdienstmöglichkeiten im Vordergrund steht. Mehrere Indizien sprechen meiner Meinung nach für das Letztere:

    • Euer Produkt ist bezogen auf die Konkurrenz unattraktiv (keine Verbindungen in das Ausland, kein Roaming).
    • Das Produkt selbst ist dazu noch teuer (20 Euro für die Sim-Karte mit 10 Euro Startguthaben macht 100% Preisaufschlag im Vergleich zur Konkurrenz), allein der mögliche Verdienst wäre also ausschlaggebend für einen Käufer dieses Produkt zu erwerben.
    • Sicherer Gewinn besteht aufgrund des Vervielfältigungsfaktors nur für den Betreiber und frühe Einsteiger in das System. Konkret auf Euer Geschäftsmodell bezogen bedeutet es für die späteren Einsteiger einen Verlust, da diese ihren 40 Euro Einstiegsbeitrag aufgrund der faktischen Endlichkeit (schon erkannt? Da nur in Deutschland telefoniert werden darf, beschränkt sich der Markt auf Deutschland) nicht mehr amortisieren können; sie erleiden einen Verlust durch das System.
    • Über wieviel Stufen ein Vergütungssystem mindestens für einen Teilnehmer gehen muss, ist zur Beurteilung der Frage eines Schneeballsystems unerheblich, da es allein auf den implizierten Zweck des Geschäftsmodells ankommt. Bei Euch geht das Vergütungsmodell über 4 Stufen. Weil die Neueinsteiger jeweils ihre 4 Stufen aber auch vollmachen möchten, ist das ganze System stufenmäßig nicht begrenzt. Global an allen Stufen verdient in jedem Fall der Betreiber eines solchen Systems.
    • Gerade die Details des Vergütungssystems (10% Provision für Stufe 1, jeweils 5% für Stufe 2 und 3, sowie wieder 10% Provision für Stufe 4) lassen unmissverständlich die Intention für den Einzelnen erkennen, ein breitgeschichtetes, auf vier vollständige Stufen ausgerichtetes System aufzubauen.
    • Eine Einstiegsgebühr von 40 Euro, mit denen sich neue Mitglieder in das System einkaufen können, deutet auch daraufhin, dass Druck zum Aufbau einer eigenen Vertriebsstruktur erzeugt werden soll, um diese Einstandsgebühr "wieder herauszuholen". An der Einstiegsgebühr kann - nach Abzug der Kosten - ausschließlich der Betreiber des Systems verdienen.
    • Eure Aussage im Video, dass beim WDR gezeigt wurde, dass das Produkt nur Mittel zum Zweck sei: "Ihr könnt überall gut telefonieren, Ihr könnt überall günstig telefonieren, Ihr könnt aber nur bei Felix günstig telefonieren und damit Geld verdienen". Damit steht der (passive) Einkommensverdienst eindeutig im Vordergrund und nicht mehr das Produkt selbst.
    • Bei Eurem Modell besteht der größte Anreiz darin, neue Mitglieder zu werben, die dann wiederum selbst weitere Mitglieder werben. Das unterscheidet Euch von einem legalen Strukturvertrieb, der zum Beispiel Versicherungen vertreibt. Dort hat ein Kunde grundsätzlich nach Abschluss eines Vertrages keinen unmittelbaren Anreiz, selbst zum Vermittler zu werden!
    • Bei Euch verdient ein Mitglied über das Aufladungsmodell auch noch an den laufenden Aufladungen seiner Struktur mit. Dies unterscheidet Euch vom reinen "Kunden werben", wo jemand nur für die Akquisition eines Kunden eine Prämie bekommt, nicht aber an dessem Umsatz (bei Euch ist das die Aufladung der Sim-Karte) beteiligt wird.


    So, dies ist meine persönliche Meinung dazu, nichts anderes habe ich auch oben in meinem ersten Posting kundgetan. Ob Ihr nun tatsächlich illegal seid oder nicht, kann nur gerichtlich geklärt werden.


    Exkurs: Ausnahmslos alle interessierten TTler möchte ich aber noch einmal ganz ausdrücklich darauf hinweisen, dass generell - also vollkommen losgelöst von Felix prepaid - die Teilnahme an einem Schneeballsystem gemäß § 16 Absatz 2 UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb) in Deutschland strafbar ist. Dies gilt nicht nur für die Betreiber, sondern auch für die Mitglieder eines solchen Systems!


    Zitat

    § 16 Absatz 2 UWG:
    Wer es im geschäftlichen Verkehr unternimmt, Verbraucher zur Abnahme von Waren, Dienstleistungen oder Rechten durch das Versprechen zu veranlassen, sie würden entweder vom Veranstalter selbst oder von einem Dritten besondere Vorteile erlangen, wenn sie andere zum Abschluss gleichartiger Geschäfte veranlassen, die ihrerseits nach der Art dieser Werbung derartige Vorteile für eine entsprechende Werbung weiterer Abnehmer erlangen sollen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.


    Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/uwg_2004/__16.html


    So, und nun bin ich ganz gespannt auf Eure Gegenargumente! ;)

    Sehr interessanter Beitrag, vielen Dank fürs Posten! Natürlich mögen manche einwerfen, dass dieses Schneeballsystem leicht zu durchschauen ist. Aber dennoch, so ein Ponzi-Scheme kann nicht oft genug an den Pragner gestellt werden.

    Na dann mal Butter bei de Fische, namorico! Auch mir ist keine echte Prepaid-Karte von T-Mobile bekannt, wo Anklopfen funktionieren würde.


    Welchen Tarif von welchem Provider/Netzbetreiber hast Du genau?

    Zitat

    Original geschrieben von CremeDeLaCreme
    1. warum nutzen provider denn überhaupt postpaid? allein um ungewollte beträge berechnen zu können?
    2. wie ist es bei discotel genau bzgl negativem guthaben? was ist, wenn im smartphone die datenverbindung an ist? wie lange nach 0,00€ guthaben wird getrennt?


    1. Drillisch macht den Spagat und versucht einen eigentlich "Prepaid-Kunden" auf eine Vertragskarte zu locken, da es für eine solche, glaube ich, lukrativere Provisionen gibt. Siehe: http://www.telefon-treff.de/sh…ad.php?s=&threadid=498217
    Meiner Meinung nach macht Drillisch dies auch bewußt, um Kostenfallen durch Pseudo-Prepaid aufzuspannen.


    2. Es ist Pseudo-Prepaid, da wird meines Wissens überhaupt nicht getrennt (mit Ausnahme einer Kartensperrung, wenn die offenen Forderungen nicht beigebracht werden können).


    3. Wenn es das Vodafone-Netz sein soll, guck Dir doch mal EdekaMobil an:
    http://www.prepaid-wiki.de/index.php5/EDEKA_mobil


    Oder die Übsichtsseite hier:
    http://www.prepaid-wiki.de/index.php5/Tariftabelle_Prepaid


    oder diese Suchmaschine für Handytarife:
    http://www.telfish.com

    Zitat

    Original geschrieben von CremeDeLaCreme
    was ist jetzt eigentlich die problematik mit discotel bzgl postpaid?
    die automatische aufland kann man deaktivieren. damit wäre das problem bezüglich postpaid doch gelöst?
    ... ich hatte gehofft, dass die dann automatisch endet, wenn kein guthaben mehr auf der karte ist. war aber nix, discotel hat das fehlende geld einfach abgebucht.
    aber abgesehen von dieser kleinen falle, die eigentlich keine ist, geht der anbieter doch in ordnung, oder nicht?


    Das Problem bei Pseudo-Prepaid ist ja genau das offline-billing. Daher sollte es für Dich ok sein, keine genaue Echtzeit-Kostenkontrolle zu haben und daher bereit sein, auch nachträglich Gebührenforderungen von mehreren hundert Euro Deines Providers zu aktzeptieren, z.B. Datenverbindungen, Roaming. Den Verruf bekam Pseudo-Prepaid unter anderem durch a) diese unerwünschte Datenverbindungen bei Smarphones, die dann zudem b) auch noch mit einem teuren Datentarif getätigt wurden (z.B. 19 Euro / MB). Im Falle von echtem Prepaid kann maximal das Guthaben betroffen sein, bei Pseudo-Prepaid gibt es je nach Verzögerung der Rechnungstellung kein Limit. Gleiches gilt für Diebstahl der Karte bzw. des Handys. Es können daher Gesprächskosten von bis zu mehreren tausend Euro nachträglich in Rechnung gestellt werden (ist aber schon von Gerichten begrenzt worden, da der ServiceProvider dann seine Fürsorgepflicht gegenüber dem Kunden verletzt hat).


    Hier gibt es nochmal eine Erläuterung beim Prepaid-wiki: http://www.prepaid-wiki.de/index.php5/Pseudo-Prepaid


    Außerdem gehört DiscoTel zum Drillisch-Konzern; den mögen aufgrund der unzähligen Kundenbeschwerden mit deren zahlreichen Konzerntöchtern viele hier nicht mehr. DiscoTel macht sich gerade wieder besonders viele Freunde, da sie zur Zeit (alle?) Kunden aus dem Tarif DiscoTel classic einfach mal vom T-Mobile Netz ins O2-Netz portieren und dabei meiner Meinung nach sogar bewußt den Netzwechsel verschweigen und auch auf Nachfrage nicht zugeben wollen.


    EDIT: http://www.telefon-treff.de/sh…ad.php?s=&threadid=500671

    Zitat

    Original geschrieben von SnoopyDSL
    ... aber wäre es ohne diese möglich in ein WAP-Billingfalle durch anklicken eines Banners zu geraten, wenn z. B. das iPad über einen Mifi-Router mit dem mobilen Internet verbunden ist?


    Ich glaube, dass beim WAP-billing die MSISDN über das WAP-Protokoll vom Endgerät mit zurückübermittelt werden muss. Zumindest meine ich so etwas in der einen Fernsehsendung gesehen zu haben, die den Quelltext einer WAP-Billing-Falle gezeigt hat. Anhand eines Lookups erhält dann der Content Provider beim Netzbetreiber die Abrechnungsdaten und meldet seine Forderung dort an.


    Da Snoopy das Endgerät (iPad) nicht mit einer SIM-Karte ausgestattet hat (ich gehe mal davon aus), dürfte die MSISDN-Abfrage über das WAP-Protokoll ins Leere laufen. Da das iPad über WLAN online geht, dürfte es streng genommen noch nicht einmal das WAP-Protokoll unterstützen. Aber selbst wenn es die WAP-Anfrage auswertet, bleibt die Antwort aufgrund der mangelnden Routbarkeit des WAP-Protokolls bei der WLAN-Verbindung hängen.


    Es ist, so denke ich, ebenfalls komplett ausgeschlossen, dass ein mobile WiFi-Router alleine eine WAP-Seite auswertet und zurückschickt.


    Daher sollte Snoopys Methode tatsächlich einen Schutz vor ungerechtfertigtem WAP-Billing bieten. Den gleichen Schutz sollte aber auch das Löschen der WAP-Zugangsdaten im Endgerät liefern, da das WAP-Protokoll gleichfalls nicht übers Internet-Protokoll routbar ist (meines Wissens!).


    Sollte jedoch die Grundanahme von mir (MSISDN wird über das WAP-Protokoll abgefragt) nicht zutreffen und stattdessen eher eine interne GSM-Funktion analog zur Funktion "Böswillige Anrufer ermitteln" der Telekom verwendet wird, dann bietet der Router keinen Schutz.


    Sind aber alles nur meine Überlegungen, daher stark mit Vorsicht zu genießen!


    EDIT: die PCWelt sieht es ähnlich - http://www.pcwelt.de/ratgeber/…llen-in-Apps-1483388.html