Neulich im Kongo… Zum Jahresausklang soll im inside-Blog mal kein Schabernack getrieben, sondern das Hirn angeregt werden. Der österreichische TV-Sender ORF2 zeigte in dieser Woche einen unserer Meinung nach sehenswerten Beitrag in der Sendung “Weltjournal”, der mal die Kehrseite des von Jahr zu Jahr hysterischer gehypten Handy-Wahnsinns beleuchtet.
Da schuften in der 3. Welt Arbeiter in einer kongolesischen Mine, um für einen Hungerlohn und nicht selten unter Lebensgefahr Cobalt und Coltan für die Produktion der neuesten Smartphones für die 1. Welt zu fördern.
In China arbeiten 14-jährige Mädchen wie Roboter im 12-Stunden-Schichtbetrieb sieben Tage die Woche bei Flextronics, einem der weltweit größten Ausrüster der Mobilfunkindustrie, wo sie Ladegeräte für Nokia-Handys produzieren.
Derweil erstickt eine chinesische Stadt irgendwo in der Provinz im Abfall der Telefonbranche: Millionen von Handys, die normalerweise in Europa recycelt werden müssten, werden hier im Auftrag der internationalen Müll-Mafia illegal abgeladen. Ihre giftigen Innereien wie Kadmium, Quecksilber und Blei verseuchen ungehindert die Flüsse – es sei denn, die Geräte werden von Arbeiterinnen, die bei der Prozedur ständig toxische Dämpfe einatmen, ausgeschlachtet.
Tja, wenn man sich ein neues Smartphone zulegt, muss das alte Handy ja schließlich irgendwohin. Wie schließt der Beitrag so treffend? Aus den Augen, aus dem Sinn…