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Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
Daniel_23: Bezweifelt ja niemand, dass es möglich ist. Ist nur äussert schwierig und setzt einen extrem defensiven, ich will nicht sagen "opahaften" Fahrstil voraus.
Ich kann mit meinem Auto auch 3 Liter auf 100km verbrauchen, toll nicht? Peugeot ist schon super. Die Gemeinde hält den Atem an. Was ich nicht sage, ist, dass es bei Tempo 60 im sechsten Gang und 1000 1/min ist, bei warmen Motor und geradeaus. Meinen Verbrauch kann ich durchs Gaspedal zwischen 5 und 10 Litern "einstellen". Wenn ich wirklich was mit der 5 vornedran verbrauchen will, ist der Fahrzyklus irgendwo zwischen "Rentner mit Hut" und "Scheintote Oma" anzusiedeln. Ab 6 Litern auf 100 höre ich auf, ein Verkehrshindernis zu sein, sprich, 100km/h auf der Landstrasse und 130 auf der Autobahn. Ab sieben kommt eine Prise Sportlichkeit hinzu, und alles ab 8 Litern ist dann "Totfahren Bronze", ab 9 "Silber und 10 ist "Gold".
PS: 2,0L HDI FAP 100kW bei 1410kg Leergewicht
Tja, auch wenn Du mir hier indirekt einen Fahrstil
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irgendwo zwischen "Rentner mit Hut" und "Scheintote Oma"
unterstellst, da ich Deine für einen 2,0 l Diesel angegebene "kein Verkehrshindernis"-Werte sogar mit meinem etwa gleichstark motorisierten Benziner erreiche, will ich Dir am Beispiel meines täglichen Wegs zur Arbeit einfach mal verraten, wie ich Verbräuche von unter 7 l/100 km erreiche. (Ich habe ähnlich günstige Werte übrigens auch mit einem Citroen Xantia Exclusive 2.0i 16V (98 kW) erreicht, den ich fast vier Wochen als Kundenersatzfahrzeug fuhr.)
Mein täglicher Weg zur Arbeit besteht aus etwas mehr als 20 km Bergauf- und Bergabfahren, mit vielen scharfen Kurven, Ampeln und zwei Nadelöhren. Trotzdem erreiche ich selbst auf einer solchen Strecke einen Verbrauch von deutlich unter 7 l/100 km, und zwar ohne dabei wie ein Rentner mit Hut oder wie eine scheintote Oma zu schleichen.
Es ist m. E. durchaus vernünftig, nicht auf jede rote Ampel oder jedes Nadelöhr mit Vollgas loszubrausen, um dann so gerade noch rechtzeitig hinter dem Vordermann mit quietschenden Bremsen zum Stehen zu kommen, sondern statt dessen gemütlich auf das Hindernis zuzurollen, ohne Gas zu geben (Schubabschaltung nutzen!). Bevor die Vorderleute sich nicht in Bewegung gesetzt haben, ist jede Beschleunigung, so "sportlich" sie Dir auch erscheinen mag, einfach nur unsinnig, weil ich sie eh' wieder herunterbremsen muß (kostet Sprit, bringt erhöhten Verschleiß). Und es ist auch im Interesse seiner eigenen Gesundheit durchaus vernünftig, sich auf einer solchen Strecke, die sich vor allem durch Enge und Unübersichtlichkeit auszeichnet, an die Tempolimits zu halten, denn wenn einem in einer Haarnadelkurve ein Linienbus über anderthalb Fahrspuren entgegenkommt (ist auf der o. g. Strecke an vier Stellen möglich), hat man als entgegenkommender PKW bei überhöhter Geschwindigkeit schlicht und einfach die Ar...karte gezogen. Also, möglichst lange den Wagen einfach gleiten lassen und das Gaspedal behutsam einsetzen, schon sinkt der Verbrauch. Und zwar ohne dabei den Verkehr zu behindern oder wer-weiß-wieviel Zeit zu verplempern. Wenn man sich einfach optimal dem Verkehrsfluß anpaßt, kann man eine Menge Sprit sparen.
Dazu kommt noch, daß die o. g. Strecke an Essens beliebtestem Biker-Treff vorbeiführt, bei schönem Wetter sind also jede Menge potentieller Organspender auf zwei Rädern unterwegs, und die überholen z. T. ohne Rücksicht auf Verluste selbst ohne jede Sicht über die Gegenspur und fahren auch ansonsten einen extrem heißen Reifen. Ich habe auf der Stelle schon zu viele Unfälle erlebt und sehe jeden Tag die kleinen schwarzen Kreuze am Fahrbahnrand, so daß sich mein Verlangen, daß aufgrund "sportlicher Fahrweise" auch ein Kreuz zu meinem Gedenken dort aufgestellt wird, in sehr engen Grenzen hält.
Wenn bei Dir also sportliche Fahrweise mit einem 2,0 l Diesel erst bei Verbräuchen jenseits der 7 l/100 km anfängt, dann kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen, daß eine Fahrweise, die Du als den Beginn von Sportlichkeit ansiehst, m. E. schon an Raserei grenzt, soweit es Fahrten in der Stadt und auf der Landstraße betrifft. Ich hatte selbst lange genug einen Xantia 2.0 HDi (ohne FAP), die Kiste war mit ihren 80 kW auch nicht gerade untermotorisiert und bot überdies sehr viel Drehmoment. Über 6,5 l /100 km kam ich eigentlich nur bei sehr naß-forscher Fahrweise, und über 7 l/100 km nur auf der Autobahn jenseits von 140-150 km/h. (Aber natürlich kann es auch sein, daß der Partikelfilter und die höhren Leistung bei den neuen Dieselmotoren zu entsprechenden Mehrverbräuchen führen, so daß ein Verbrauch von 7 l/100 km mit einem 2.0 HDi FAP etwa bei der Fahrweise entsteht, bei der ich mit meinem 2.0 HDI ohne FAP unter 6,5 l/100 km verbrauchte. Eine genaue Beurteilung dieser Sache liegt außerhalb meines Erfahrungsbereiches.)
Daniel_23 und loyo:
Wie ihr auch sagt und per Spritmonitor belegt, ist es durchaus möglich, einen Avensis 1.8 VVT-i mit Verbräuchen um die 7 l/100 km zu fahren. Das ist weder Hexenwerk, noch setzt es voraus, daß man "sich eine Naht zusammenschleicht". Ein gefühlvoller Umgang mit dem Gaspedal, eine den Verkehrsverhältnisse angepaßte Fahrweise und ein gelegentlicher Blick auf die Durchschnittsverbrauchsanzeige des Bordcomputers reichen völlig aus.
Viele Grüße und einen
Happy Day