Beiträge von HappyDay989

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    Original geschrieben von Goodzilla
    Was die Marke mit dem T anbelangt: Gerechtigkeit, Fairness und Kundenservice sind für die ein Fremdwort. Die verschicken lieber alte Prospekte und Zulassungsstatistiken an Sammler und Fans anstatt Leuten die ein echtes Problem (wo es um viel Geld geht) haben auch nur die leiseste Antwort oder gar Unterstützung zu geben... :flop: :mad: :flop:


    Das halte ich für eine Pauschalaussage, die man so nicht stehen lassen kann. Jede Marke, nicht nur Toyota, lebt nicht nur von der Qualität der Produkte, sondern auch der ihrer einzelnen Händler. Und wenn man als Kunde mit seinem Händler nicht (mehr) klar kommt, dann sollte man nicht die gesamte Marke in Kollektivhaftung nehmen. Es gibt genügend Toyota-Händler, die für ihre Kunden wirklich alles nur Menschenmögliche tun. Und es gibt natürlich auch Kunden, denen kann man ohnehin nichts recht machen, egal was man tut.


    Ich habe z. B. sehr schlechte Erfahrungen mit meinem (ehemaligen) VW Golf gemacht, und eben mit meinem Händler bzw. dessen Werkstatt. Aber deswegen würde ich doch nie pauschal sagen, daß VW insgesamt schlecht ist und man einen weiten Bogen um die Marke machen sollte. Ich kenne einige andere, die mit ihren VW-Fahrzeugen auch nicht zufrieden sind, aber eben auch viele, die absolut nichts zu meckern haben und seit 20 oder mehr Jahren VW fahren.


    Und mit Toyota dürfte es sich ebenso verhalten, auch mit Opel, Ford, Audi, BMW, Mercedes, ...


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Re: Zahnprobleme durch Heuschnupfen/Nebenhöhlen - wer hat das auch?


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    Original geschrieben von Sir Robin
    Langsam weiß ich echt nicht mehr weiter...seit Monaten habe ich mit den oberen Zähnen Probleme; mal sind die Kälte- mal Hitzeempfindlich, ich habe das Gefühl es "arbeitet" ständig im Zahn, usw...
    [...]
    Nein, im Ernst: was tun? Kann der Heuschnupfen da wirklich dran schuld sein? Ich meine von der Nebenhöhle bis zu den Zahnwurzeln ist nicht wirklich viel Platz...kann also schon ein Entzundungsherd sein...


    Zwar bin ich kein Zahnarzt, aber das Problem kenne ich nur zu gut.


    Bei mir waren es am Ende keine Schmerzen mehr (die gehen nämlich irgendwann weg, spätestens wenn der Nerv keine Vitalfunktionen mehr hat), sondern "so ein komisches Völlegefühl" oberhalb der Zahnwurzeln im Oberkiefer. Und so kam es, wie es kommen mußte: Irgendwann lief mir beim Zähneputzen der Eiter aus der Nase, und davon nicht gerade wenig. Also zum Zahnarzt. Der röntgte den Oberkiefer, diagnostizierte eine akute Nebenhöhlenvereiterung, schüttelte leicht tadelnd den Kopf, weil ich viel zu lange gewartet hatte und schickte mich stante pede zum HNO-Arzt.


    Der verschrieb mir irgendein sündhaft teures Antibiotikum (IIRC kosteten 10 Tabletten von dem Zeug schon vor 11 Jahren über 70 DM, normale Antibiotika gelangen normalerweise nicht in die Nebenhöhlen und sind daher wirkungslos), und erst nach zwei Wochen, als die Nebenhöhlenentzündung abgeklungen war, nahm sich der Zahnarzt der ganzen Sache an.


    Es folgte "das übliche Prozedere": Zahn aufbohren, die Reste der total verrotteten Wurzel herausprockeln, gründlich ausspülen, antibiotische Fühlung rein, Behelfskrone drauf. Ein paar Tage später dann alles nochmal, dieses Mal aber eine Zementfüllung rein. Acht Wochen später dann eine richtige Krone drauf, seitdem ist Ruhe. Ach ja, und seitdem zögere ich auch nicht mehr, alle sechs Monate den Zahnarzt aufzusuchen. Aus Schaden (und Schmerzen) wird man eben klug.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day


    Gunn: Schleunigst zum Hausarzt, mit Bitte um Überweisung an einen HNO-Arzt (oder Du bist Privatpatient, dann gehst Du ohne Umwege zum HNO). Der wird leicht feststellen können, ob eine Entzündung im Gehörbereich vorliegt, und da die Nebenhöhlen auch in sein Fachgebiet fallen, wird sich auch relativ schnell feststellen lassen, ob eine Nebenhöhlenentzündung vorliegt. Ggf. wird er Dir empfehlen, einen Zahnarzt aufzusuchen.


    Wie Du in dem anderen Thread schriebst, kann an den Zähnen nichts sein. Wie kommst Du darauf? Bloß weil von außen kein Loch im Zahn ist, bedeutet das noch lange nicht, daß sich die Wurzeln nicht entzünden können.


    So, und trotz des (zumindest für Toyota) eher mäßigen Abschneidens beim o. g. Test (der inzwischen auch im Netz verfügbar ist): Der nächste Wagen wird ein Toyota Avensis, und zwar als Kombi, Sondermodell "Edition", mit 1.8 l Benzinmotor (95 kW). Bis auf Xenon-Licht und Sitzheizung wird alles an Bord sein, was auch nur ansatzweise sinnvoll sein könnte (inkl. serienmäßigem Navi), und das alles zu einem fairen Preis (> 12 % Rabatt). Und da der Händler auch noch fünf Jahre Garantie (bis 150 TKM) dazugibt, statt der üblichen drei (bis 100 TKM), ist mir vor evtl. Problemen auch nicht sonderlich bange. ;) Meinen Gebrauchten werde ich zu einem erträglichen Kurs in Zahlung geben können, so daß sich meine leider nicht garantiebewehrten, und daher sehr teuren hydraulikgefederten Probleme (unter dem Namen Citroen Xantia zusammengefaßt) in den nächsten acht Wochen in Rauch und Wohlgefallen auflösen werden. ;)


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

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    Original geschrieben von Sackgesicht
    Die Uhr ist eine "SEAMASTER" und konnte keinen Regen abhaben?


    Die heutigen Seamaster-Modelle haben mit den alten vintage watches der Seamaster-Reihe nicht sehr viel gemein. Abgesehen davon wundert es mich auch nicht, daß nach 30 Jahren die Dichtungen einer Uhr ihren Geist aufgegeben haben.


    Und daß die Reparatur teuer wird, wundert mich bei Omega noch weniger. Vor allem, weil vermutlich Korrosionsschäden vorliegen - eindringende Feuchtigkeit tut weder mechanischen noch quarzgesteuerten Uhrwerken sonderlich gut. :(


    Zitat

    Original geschrieben von Sackgesicht
    Trotz der Story und dem vielen nachgeschobenen Geld bin ich der Meinung, dass Vintageuhren - noch dazu geerbte - gehegt und gepflegt werden sollten. Zumindest wenn der Kontakt mit dem Vorbesitzer gut war. Geld ist nicht alles und Erinnerungen sind materiell nicht aufzuwiegen.


    Da stimme ich Dir uneingeschränkt zu. Wenn man es sich leisten kann, sollte man eine solche Uhr reparieren lassen und dann - bei einer Quarzuhr allerdings ohne Batterie! - in den Schrank legen, als Erinnerungsstück.
    Für den Alltag dann eine robuste Automatikuhr (wenn's denn unbedingt sein muß, auch eine Quarzuhr) ans Handgelenk, und schon hat sich die Sache. Empfehlungen gibt's hier im Thread ja wohl schon mehr als genug. ;)


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

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    Original geschrieben von galahad13
    So ich hab mir auch mal wieder was neues für mein Handgelenk gegönnt und da ich von den Uhren nicht ganz so viel verstehe wie von Handys:


    Was halten denn die Experten von dem guten Stück?


    http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAP…iewItem&item=180012994580


    Herzlichen Glückwunsch, die Uhr sieht sehr gut aus. :top:


    Zeno ist eine gute Marke. Nur auf das Uhrglas mußt Du ein wenig achtgeben. Das ist nämlich kein Saphirglas, also nicht super-kratzfest.


    Ansonsten ein schönes Stück. Viel Freude damit.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day


    Es bedürfte wohl einer völligen Ausblendung sämtlicher Fakten, so zu tun, als wäre der Iran unter Mohammad Reza Pahlavi eine Musterdemokratie nach westlichem Vorbild gewesen, statt einer blutigen Diktatur, der ihr großer Verbündeter USA so ziemlich jede nur denkbare Menschenrechtsverletzung durchgehen ließ - hier sei nur beispielhaft die für ihre Folter- und Terrormethoden berüchtigte Geheimpolizei SAVAK genannt. Ausgebildet wurden lt. Wikipedia die Folterknechte des Schahs übrigens anfänglich von der CIA und dem israelischen Geheimdienst Mossad. Wundert sich da noch jemand, daß die USA und Israel von vielen Iranern als das personifizierte Böse wahrgenommen wurden und noch heute werden?
    Gestürzt wurde die Gewaltherrschaft des Schahs übrigens nicht von einer Handvoll Ajatollahs, sondern von einer Revolution, die m. W. von einer breiten Bevölkerungsmehrheit getragen wurde.


    Zitat

    Original geschrieben von lorant43
    [iranische Theokratie]
    Das Schrecklichste ist aber dass die Mehheit der Iraner das Ganze richtig findet und dieses System unterstützt und befürwortet ähnlich wie in Kuba die Kubaner Fidel Castro um nichts auf der Welt gehen lassen würden obwohl es ihnen ohne ihn viel besser gehen würde.


    1. Es wäre wohl sehr anmaßend, wenn westliche Staaten sich selbst das Recht zusprechen, ihre eigenen Idealmaßstäbe anderen Ländern in anderen Kulturkreisen als die einzig zulässigen Bewertungskriterien für die "richtigen" Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens innerhalb ihrer Gemeinschaft aufzwingen zu wollen. Z. T. halten sich westliche Länder ja selbst nicht an ihre eigenen Moralmaßstäbe. Nur ein Beispiel: In einigen Staaten der USA wird m. W. die Todesstrafe noch auf solch m. E. barbarische Weisen vollstreckt wie dem Ersticken bzw. Vergiften in der Gaskammer oder dem Zu-Tode-Brutzeln auf dem elektrischen Stuhl. Und das, obwohl die USA alle relevanten Menschenrecht-Chartas ratifiziert hat, in denen inhumane Exekutionsmethoden strikt verboten und die Todesstrafe als solche mehr als kritisch bewertet werden. Auf den Webseiten von amnesty international (http://www.amnesty.org) und der American Civil Liberties Union (http://www.aclu.org) werden die menschenverachtenden Zustände im amerikanischen Justiz- und Strafvollzugswesen regelmäßig angeprangert. Natürlich hat das jetzt nicht originär mit dem Nahost-Konflikt zu tun, zeigt aber deutlich, daß "unsere" Wertmaßstäbe nicht die einzig gültigen sind (zumal ihre Auslegung auch immer einem gewissen "Zeitgeist" unterliegt), auch deshalb, weil ihre wortreichsten Verfechter häufig nach dem Prinzip verfahren, anderen Ländern Wasser zu predigen, aber selbst Wein zu trinken.


    2. Kuba ist ein souveräner Staat, und Fidel Castro mag für uns ein Diktator sein, aber im Vergleich zu seinem US-treuen, äußerst korrupten und brutalen Vorgänger Batista ist er eben beim Volk sehr beliebt. Und die Kubaner möchten sich - ebenso wie der Iran - ihre Regierungen nicht von außen aufzwingen lassen, und sie haben auch jedes Recht dazu, sich selbst die von ihnen gewünschte Regierungs-, Staats- und Gesellschaftsform zu geben. Zu der wirtschaftlichen desperaten Situation des Karibik-Staates trägt übrigens der seit über vier Jahrzehnten andauernde Totalboykott der USA einen gewichtigen Teil bei. Aber das dürfte wohl bekannt sein.


    Zitat

    Original geschrieben von lorant43
    Wenn ich bedenke dass Iran derzeit an der Entwicklung von Nuklearwaffen arbeitet, -in 2 Jahren soll es soweit sein dass Iran dem Klub der Atommächte beitritt, kann ich mir nicht vorstellen dass es im Nahen Osten jemals friedlich zugehen wird denn dann wird Ayatolah Khamenei verkünden: "wir haben das Schwert des Islam"...


    Selbst wenn es, was Experten für realistischer halten, dem Iran innerhalb der nächsten fünf Jahre gelingen sollte, die erste Atombombe zu besitzen - gegen die tausende von Nuklearsprengköpfen und hochentwickelten Trägersysteme, über die die USA verfügen und selbst gegen die mehr als 200 Nuklearwaffen, die Israel zugeschrieben werden, ist das doch gar nichts. Und vergessen sollte man dabei nicht, daß es bisher nur die USA waren, die solche Waffen jemals einsetzten - und nach den heutigen Regeln des Völkerrechts habe ich meine Zweifel daran, ob die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki nicht von vielen Völkerrechtlern als Verbrechen gegen die Menschlichkeit bzw. als Kriegsverbrechen gewertet würden, denn sie trafen zum überwältigenden Teil eben keine militärischen, sondern zivile Ziele - abgesehen davon, daß man beim Einsatz von Kernwaffen auf eine Stadt ohnehin keinen Unterschied mehr machen kann zwischen militärischen und zivilen Zielen.
    Ich habe es schon erwähnt: Atomwaffen sind weder für die eine noch für die andere Seite eine Option, die man ernsthaft erwägen sollte. Iran hat mit der bisherigen "Stellvertreter-Krieg"-Strategie doch, ganz nüchtern an ihrem Ziel gemessen, Israel in die schwerste militärische und vor allem politische Bredouille seit dem Jom-Kippur-Krieg (1973) zu bringen, beachtliche Erfolge zu verzeichnen, zum einen damit, daß der Nahost-Konflikt jetzt wieder ganz oben auf jedermans Agenda steht (mit zunehmender Kritik auch aus dem westlichen Lager an der Vorgehensweise Israels), zum anderen damit, daß von den innenpolitischen Problemen, von denen auch der Iran reichlich hat, abgelenkt wird. Mit dem Überschreiten der Schwelle zu einem regulären Krieg, sei es konventionell, sei es nuklear, würde die iranische Führung ein unkalkulierbares Risiko eingehen. Die Herrschenden in Teheran mögen in unseren Augen zwar Verbrecher sein (so, wie in vielen islamischen Ländern Bush und Olmert auch bewertet werden), aber sie sind keine Narren. Sie beherrschen das "Spiel" der Drohung und Einschüchterung, der Unterstützung von Terroristen, also kurz gesagt alle Spielarten des asymmetrischen "Low Intensity"-Konflikts ganz ausgezeichnet. Ein konventionell begonnener und evtl. nuklear fortgesetzter Krieg zwischen Staaten ist dagegen eine "Spielwiese", auf der die USA viel eher zuhause sind, und auf der der Westen seine überlegene Waffentechnik und Feuerkraft zum Einsatz und zur Geltung bringen würde - daran kann der Iran m. E. überhaupt kein Interesse haben.


    Betrachtet man die Details, dann erweist sich m. E. die Welt als erheblich komplizierter als es in den plakativen Schwarz-Weiß-Reden von Politikern auf beiden Seiten zum Ausdruck kommt. So ist es auch im Nahen Osten. Israel hat natürlich jedes Recht, sich gegen die Bedrohung durch Teroristen zu wehren. Allerdings ist dabei - eben auch aus Gründen der langfristigen politischen Lage - nicht gleich jedes Mittel recht. Wie schon einmal geschrieben: Es gibt zwischen dem Versenden einer diplomatischen Protestnote und dem Einsatz von Panzer- und Luftstreitkräften zur Zerstörung der Infrastruktur eines Nachbarstaates auch noch diverse andere Möglichkeiten. Vor allem aber gehört dazu ein echter Wille zu einem Verständigungsfrieden, und zwar auf beiden Seiten.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day


    Israel wird seine Nuklearwaffen bestimmt nicht brauchen, und die Regierung in Tel Aviv ist sicherlich klug genug, um genau zu wissen, daß man den Einsatz solcher Waffen nicht einmal erwähnt (nicht einmal daran denkt), solange nicht die Existenz des Staates direkt durch siegreiche feindliche Truppen auf eigenem Territorium akut gefährdet ist. Denn damit würde die Regierung Olmert soviel politisches Porzellan zerschlagen, daß dies auf Jahre nicht mehr gutzumachen wäre. Und von einem dauerhaften Frieden wäre man damit weiter entfernt denn je.


    Die syrischen Streitkräfte werden an der syrisch-libanesischen Grenze darüber wachen, daß die israelische Luftwaffe nicht syrischen Luftraum verletzt und israelische Truppen nicht gegen sich zurückziehende Hisbollah-Einheiten auf syrischem Boden vorgehen. Und genau das ist ja schließlich die Aufgabe von Streitkräften, die territoriale Integrität ihres Landes zu schützen. Ich glaube aber nicht, daß Syrien mit seinen Truppen die IDF auf libanesischem Gebiet angreifen wird, oder gar den Versuch unternehmen wird, auf israelisches Gebiet vorzustoßen.

    Zitat

    Original geschrieben von lorant43
    Israel wird durch die aktuelle Militäroffensive versuchen die Hisbolah so sehr zu schwächen dass diese keine ernstzunehmende Bedrohung für Israel darstellt.
    Dazu gehört die Zerstörung der Waffenlager und die Vernichtung der Infrastruktur die für Waffenlieferungen aus dem Ausland unabdingbar ist(zB Flughäfen).
    Mittelfristig wird Israel darauf setzen dass internationale Friedenstruppen eine Pufferzone in Libanon einrichten das verhindert dass die israel.Bevölkerung von kurz und Mittelstreckenraketen bedroht wird.


    1. Was "Vernichtung der Infrastruktur" bedeutet, dürfte klar sein: Es wird im Libanon kein Stein auf dem anderen bleiben, tausende von Unschuldigen werden umkommen, hundertausende werden fliehen müssen. Den durch dieses menschliche Leid angerichteten politischen Schaden würde ich als immens viel größer erachten als die nach Expertenmeinung ja ohnehin fragwürdigen Erfolgsaussichten. Ich verweise einmal darauf, daß militärisch zwischen einer völligen Einstellung aller Aktivitäten und einer Totaloffensive mit allen Kräften auch noch einige Möglichkeiten bestehen, wie man Terroristenführer ausschalten kann, ohne dabei gleich ganze Landstriche in Schutt und Asche zu legen. Völkerrechtlich mögen diese Möglichkeiten sehr umstritten sein, vom humanitären Standpunkt, der Schonung des Lebens Unbeteiligter, wären sie m. E. aber vorzuziehen.


    2. Die Erfolgsaussichten einer konventionellen Armee sind, wie schon erwähnt, nur sehr begrenzt. Dies gilt vor allem, wenn man schwere Waffen einsetzen muß (um nämlich die eigenen Verluste an Menschen zu begrenzen), weil man dadurch einen entscheidenden Vorteil gegenüber schnellen und beweglichen Guerilla-Einheiten einbüßt, nämlich die Flexibilität und Mobilität in einem Gelände, in dem der Gegner zuhause ist.


    3. Wer soll denn internationale Friedenstruppen stellen? Mit anderen Worten: Wer wird denn seine Soldaten in eine Mission schicken wollen, bei der es sehr wahrscheinlich sein wird, daß viele von den eingesetzten Soldaten nur noch in Plastiksäcken nach Hause kommen werden, weil sie zwischen den Fronten aufgerieben werden, sobald es einen neuen Konflikt im Südlibanon gibt? Denn eine internationale Friedenstruppe soll ja nicht als Hilfstruppe der IDF installiert werden, die der israelischen Armee bloß die Arbeit abnimmt.


    4. Die israelische Regierung muß sich damit abfinden, daß es keinen "Siegfrieden" geben kann, bei dem man militärisch besiegten Gegnern die Bedingungen diktieren kann. Es wird zu einem Verständigungsfrieden kommen, oder zu gar keinem Frieden. Wichtig wird bei einem Verständigungsfrieden sein, daß die Existenz Israels anerkannt und die Sicherheit seiner Grenzen garantiert wird. Ebenso wichtig wird es aber auch sein, daß die berechtigten Interessen der Nachbarn Israels wahrgenommen werden. Selbstverständlich gehören dazu auch ein souveräner Palästinenser-Staat und ein souveräner Libanon.
    Selbstverständlich gehört dazu, daß man nur mit solchen Leuten verhandeln wird, die an einem ernst- und dauerhaften Frieden überhaupt interessiert sind. Solange es Terroristen gibt, die von der Auslöschung Israels nicht absehen wollen, kann es mit diesen auch keine Verhandlungen geben - mangels Verhandlungspartnern.
    Aber auch Israel muß sich auf seine Gegner zubewegen, und das meine ich hier eindeutig im politischen, nicht im militärischen Sinne.


    Zitat

    Original geschrieben von newage_02
    Ich bete für diese Mensche[n], das sind die Opfer, die auf jeden Fall die großen Verlierer bei diesem Feldzug sind.


    Auch wenn ich Dir in vielen Deiner Ansichten erheblichen Widerspruch entgegenbringe, aber in diesem Punkt hast Du meine uneingeschränkte Zustimmung. Die Zivilbevölkerung gehört in jedem bewaffneten Konflikt zu den am stärksten betroffenen Opfern, vor allem die Frauen und Kinder.
    Auch Bayerns Innenminister Günther Beckstein, der ja nun wirklich nicht in einer anti-israelischen Schmuddelecke zu suchen ist, wird von mit folgenden kritischen Worten von [URL=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,429621,00.html]SPON[/URL] wie folgt zitiert:
    "Was Israel macht, ist nicht zu verantworten. [...] Man kann nicht einfach Zivilisten bombardieren und dann von Kollateralschäden reden."
    Egal, wie man ansonsten zu Herrn Beckstein steht, aber pauschal als unbegründet von der Hand zu weisen sind solche Aussagen dann auch wieder nicht.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day


    PS: Hier noch ein Nachtrag, ein Interview mit der israelischen Schriftstellerin Zeruya Shalev auf [URL=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,429259,00.html]SPON[/URL].

    Zitat

    Original geschrieben von lorant43
    Ich halte es für besser kurz und so schmerzlos wie möglich den Konflikt militärisch zu lösen und klare Verhältnisse zu schaffen, anstatt zum alten status quo zurrückzukehren bei dem langfristig bei einem brüchigen Waffenstillstand mehr Leid zugefügt wird und mehr Menschen auf beiden Seiten umkommen werden.
    Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende...


    Hier lese ich gerade, daß Israels Regierung wohl beschlossen hat, es genau auf diesem Weg zu versuchen ... Aber hier auch noch die Nachricht, daß Syrien darauf hin seine Truppen in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt hat ...


    Zitat

    Original geschrieben von lorant43
    Wenn Israel das ganze Libanon besetzt wird der Hisbolah der Boden unter den Füßen weggezogen. Sie brauchen einen festen Untergrund um Raketen abschiessen zu können.
    Wenn sie nach Syrien zurrückgedrängt werden, wird es Syrien nicht zulassen dass die Hisbolah von syrischem Gebiet aus Israel und israelische Stellungen beschiesst, denn dann würde Syrien riskieren selbst angegriffen zu werden.


    Das sehen viele Menschen anders, u. a. auch Militärexperten, denen längst klar ist, daß mit konventionellen Methoden einer nach dem Prinzip der asymmetrischen Kriegsführung operierenden Guerilla- oder Terroristenbewegung nicht Herr zu werden ist. Um einmal die Worte Mao Tse-Tungs zu gebrauchen: "Der Revolutionär muss sich in den Volksmassen bewegen, wie ein Fisch im Wasser." Eben genau das tut Hisbollah - und es ist ihr dabei völlig egal, ob sie dabei jeden einzelnen Artikel der Genfer Konvention verletzt - und deshalb ist sie für eine Armee, die konventionell vorgeht (d. h. mit Panzern, schwerer Artillerie, Luftwaffe usw.) auch kaum zu treffen, ohne daß nicht hunderte und tausende von Zivilisten getroffen werden. Und genau eine solche Vorgehensweise ist, zumindest nach der Resonanz der Weltöffentlichkeit zu urteilen, nicht akzeptabel und zehrt an Israels politischem Kapital, selbst bei seinen Verbündeten. Präzise von einem Experten zusammengefaßt findet sich das hier.


    Eine m. E. durchaus lesens- und berücksichtigenswerte Ansicht zum aktuellen Konflikt findet sich z. B. [URL=http://www.sueddeutsche.de/,tt1l2/ausland/artikel/833/81752/]hier[/URL]. Wenn sich jetzt noch entsprechende Gesprächspartner finden lassen, ...


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von callipho
    Für alle meine Aussagen hier im Forum habe ich Beweise und Tatsachen,


    Ich warte noch auf die Beweise hierzu:
    "Dier erwähnten Bilder des Senders n-tv sind nichts als gefälschte israelische Propaganda. Natürlich hat man Bilder gefälscht, um dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu vertuschen." (callipho am 31.07.2006, 18:54 Uhr)


    Ansonsten möchte ich Dich bitten, zukünftig pauschale und persönliche Unterstellungen wie "Du siehst die Dinge sehr, sehr einseitig und verhinderst zuweilen eine vernünftige Diskussion" zu unterlassen. Da ich Dich nicht persönlich angegriffen habe, besteht m. E. von Deiner Seite keinerlei Veranlassung oder Berechtigung, mich nun Deinerseits persönlich anzugreifen. Wenn Du an einer sachbezogenen Diskussion nicht interessiert sein solltest, dann bitte ich Dich höflichst, jemanden anderen zu suchen, der sich auf einen Flame War mit Dir einläßt.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day


    [EDIT: Link hinzugefügt]