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Original geschrieben von DUSA-2772
[Ironie]
Doch, ist mir schon aufgefallen
Nur wenn schon Ironie, dann bitte mit den richigen Fakten 
Welche Fakten? Daß meine Beispiele an den Haaren herbeigezogen waren, um die Absurdität einer Werbeverbotsforderung zu unterstreichen, dürfte doch wohl klar geworden sein, oder?
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Original geschrieben von DUSA-2772
[wir brauchen weniger Staat]
Dem kann ich mich durchaus anschließen - schließlich habe ich hier im Forum schon des öfteren auf eines meiner Lieblingsbücher "Der dressierte Bürger" von R. Sprenger hingewiesen 
Da sind wir uns also einig, jedoch...
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Original geschrieben von DUSA-2772
Für mich ist die Frage: in welchen Bereichen macht es schon noch Sinn, dass der Staat sich einmischt? Ein definitves "Ja" bekommt da der verschärfte Nichtraucherschutz (vgl. anderer Thread), weil es leider nicht anderst funktioniert. Vielen süchtigen Qualmern ist mit rationalen Mitteln nicht verständlich zu machen, dass er seine Gesundheit bitte nur für sich schädigt. Aktuellstes Beipiel ist unser Geschäftsführer - und in genügend anderen Firmen sitzen an gleicher Stelle ähnliche Soziopathen :flop:
Beim Nichtraucherschutz hast Du auch von mir (als Raucher) meine volle Unterstützung, denn hier geht es darum, ein für unbeteiligte Dritte gesundheitsschädigendes Verhalten (Emission von "Giftgas") so wirksam zu unterbinden, daß eben diese Dritten so weit wie irgend möglich nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Da bei den meisten Rauchern das soziale Gewissen wohl völlig auszusetzen scheint, wenn's um die nächste "Dröhnung" geht, muß der Staat hier seiner Grundpflicht nachkommen, Leib und Leben seiner Bürger zu schützen.
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Original geschrieben von DUSA-2772
Beim Thema Alkohol ist dann die Frage, ob und wenn ja wie der Staat die Hersteller hier und da an einer kürzeren Leine fasst. Z.B. indem er ein Mindestalter vorgibt. Oder eben auch Werbung für Produkte erlaubt oder reglementiert/verbietet, die ein vielfaches an Kosten nach sich ziehen, die wir als Gemeinschaft hinterher bezahlen "dürfen".
...wird hier schon wieder der Ruf nach staatlichen Verordnungen laut. Und genau davon möchte ich so wenig wie irgend möglich. Ein Trinker schadet in erster Linie sich selbst, und nicht jeder, der ab und zu mal ein Glas Wein oder Bier trinkt, mutiert deswegen gleich zum Alkoholiker, egal ob mit oder ohne Alkoholwerbung.
Abgesehen davon haben wir bereits Mindestalter für Alkoholkonsum.
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Original geschrieben von DUSA-2772
Solange es so geregelt ist, dass die Suchtkranken ihre Therapie bezahlt bekommen und nicht bis auf den letzten Cent selbst tragen müssen - sowie sämtliche Folgeschäden, die sie finanziell angerichtet haben - sondern die Allgemeinheit mit draufzahlt, finde ich, sollte der Staat hier ruhig eingreifen dürfen, auch in Form von Werbeverboten.
Tja, dann wird es Zeit, daß eindeutig Suchtkranke für die Folgen ihrer Sucht auch selbst bezahlen müssen. Dies halte ich für den entschieden besseren Weg, als umgekehrt schon wieder den Staat alles regeln zu lassen - und zwar wie immer, nämlich zu Lasten der Beitragszahler. Hier scheinen wohl einigen Verbotsbefürwortern die Krankenkassenbeiträge noch viel zu niedrig zu sein. 
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Original geschrieben von DUSA-2772
Die Alkohol- und Tabakindustrie juckt das nicht, wer alles unter der nächsten Brücke dank auch ihrer Produkte verreckt - oder weniger drastisch: die Familie zu Co-Abhängigen macht, dem Arbeitgeber über lange Zeit finanziell schadet und dem Gesundheitssystem "auf der Tasche liegt" - sie verdienen ja nur dran.
Es ist die erste Pflicht eines Unternehmens, Geld zu verdienen. Ob Dir das nun paßt oder nicht, sogar in der Rüstungsindustrie ist dies nicht anders. Und deren Produkte sind - neben Tabakwaren - die einzigen, die in ihrer Konsequenz selbst bei maßvollem Einsatz gesundheitsschädliche Auswirkungen haben, während Alkohol in geringen Dosierungen eher gesundheitsfördernd wirkt (sonst dürfte er wohl z. B. nicht in Arzneimitteln eingesetzt werden). Die Regeln der Marktwirtschaft gelten nun einmal für alle, auch für Brauereien, Winzer und andere Hersteller von Alkoholika. Und was die sogen. "Co-Abhängigen" angeht: die Frau eines Trinkers hat in dieser unseren Gesellschaft durchaus die Möglichkeit, sich ihrer Rolle als "Co-Abhängige" zu entziehen und sich (mit evtl. Kindern) von ihrem angetrauten oder zusammenlebenden Süffel zu trennen. Jugend- und Sozialämter bringen dafür i. d. R. ein sehr hohes Maß an Verständnis auf. Aber natürlich, dazu gehört wieder mal eine freie Willensentscheidung, die wir unseren an eine allumfassende Staatsfürsorge/-regelementierung gewöhnten Bürger ja nicht abverlangen dürfen. Schließlich ist es ja viel bequemer, sofort nach einer Intervention durch "Vater Staat" zu schreien. 
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Original geschrieben von DUSA-2772
Und wie Du schon gesagt hast: in den Familien dürfte ruhig mal wieder mehr Erziehung stattfinden, statt beim ersten Widerspruch der Kinder die Segel zu streichen und den Rest dem Kindergarten und der Schule zu überlassen.
Aber wie willst Du das anstellen, daß der normale deutsche Durchschnittsbürger sich wieder daran gewöhnt, die Verantwortung nicht nur für seine Taten, sondern auch für seine Unterlassungen zu übernehmen? Etwas per Gesetz? 
Ich glaube, daß Hauptproblem ist nicht das Fehlen staatlicher Verbote, sondern die völlige Unwilligkeit der meisten Bürger, sich von ihrer Komforthaltung und ihrem Anspruchsdenken zu trennen und sich selbst mal kritisch zu fragen, was sie denn nun selbst tun könnten, damit z. B. wirksame Suchtprävention geleistet werden kann. Denn wenn ein(e) Jugendliche(r) anfängt, reglemäßig Alkohol zu konsumieren, dann geschieht dies nicht aufgrund von Werbung. Bevor es soweit ist, daß ein(e) Jugendliche(r) für eine solche Werbung in einem Maße empfänglich geworden ist, daß er/sie die Kontrolle über seinen/ihren Alkoholkonsum verliert, muß in der Erziehung schon so vieles schiefgelaufen bzw. an Sozialisation gar nicht passiert sein, daß der Werbung sicherlich der allerkleinste Teil der Verantwortung angelastet werden kann. Von daher würde ein Werbeverbot das Pferd wohl eher vom Schwanz her aufzäumen und an den eigentlichen Ursachen meilenweit vorbeizielen.
Viele Grüße und einen
Happy Day