Beiträge von HappyDay989

    Zitat

    Original geschrieben von lart
    [Frequenzberechnung]
    mist, verrechnet... ;)


    Macht doch nichts, kann jedem passieren. :)


    Zitat

    Original geschrieben von lart
    bandtausch sollte mit nem kleinen schraubenzieher kein größeres problem sein.


    Von dem Einsatz von Schraubendrehern würde ich eher abraten. Wenn man damit abrutscht, gibt es unschöne Macken. Ein Steg-Werkzeug kostet nur ein paar Euro, erspart viel Zeit und Ärger, und vor allem bekommt man die Stege auch so heraus, daß man sie anschließend wiederverwenden kann.
    Bei Interesse z. B. mal hier reinschauen.


    Zitat

    Original geschrieben von lart
    zumindest bei der normalen sind es bei mir federstege (nur aufpassen, daß sie nicht wegspringen). bei der superior ist es ein anderer steg, bei dem ich nicht weiß wie er gewechselt wird.


    Mit einem Steg-Werkzeug natürlich. ;)


    Zitat

    Original geschrieben von lart
    kürzen sollte auch gehen, brauchst nur ein rundes, dünnes ding (nägelchen), mit dem du den splint in pfeilrichtung rausdrückst.


    Oder einfach mal zu einem Uhrmacher gehen und freundlich "Bitte bitte" sagen, dann kürzt der das Band. I. d. R. kostet das nichts, und das Lehrgeld in Form von Kratzern auf dem Band bleibt einem auch erspart. ;)


    Zitat

    Original geschrieben von lart
    edit: nochmal mist: zu langsam. und dann auch noch nicht mal so ausführlich... :rolleyes:


    Ach, siehst Du das hier als Konkurrenzkampf an? Ich bin eigentlich hier, um Uhren-Interessierten weiterzuhelfen, wenn ich kann. Wenn andere ebenfalls etwas beitragen, finde ich das phantatisch, sonst wird so ein Thread nämlich langweilig. Aber als Wettbewerb "Wer postet am schnellsten?" oder "Wer hat den längsten?" (Beitrag, meine ich :D) habe ich das hier noch nie aufgefasst.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von Sebian
    Mechanisch = Automatik?


    Bei mechanische Uhren gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die als Antriebquelle dienende Feder zu spannen:

    • automatischer Aufzug, d. h., durch die Bewegung der Uhr am Handgelenk wird ein kleiner Rotor (auch Schwungmasse genannt) in Rotation versetzt und spannt die Feder. Dies funktioniert i. d. R. unabhängig von der Drehrichtung des Rotors; es gibt aber auch Schwungmassen, die nur in eine Laufrichtung arbeiten. Eine Drehmoments- oder Rutschkupplung sorgt dafür, daß die Feder nicht überspannt werden kann. Bei vollständig gespannter Feder hat die Uhr nun üblicherweise eine sogen. Gangreserve zwischen 36 und 48 Stunden, d. h., das Werk läuft auch bis zu zwei Tage weiter, wenn die Uhr nicht bewegt wird.


    • Aufzug von Hand, d. h. zum Spannen der Feder muß - i. d. R. einmal täglich - solange die Krone gedreht werden, bis die Feder gespannt ist. Moderne Handaufzugsuhren verfügen, ebenso wie die automatischen Uhren, über eine Drehmomentskupplung, was ein händisches Überspannen der Feder verhindert. Bei älteren Handaufzugsuhren benötigt man etwas Fingerspitzengefühl, denn nach "stramm gespannt" kommt bekanntlich "abgebrochen". ;)


    Die allermeisten mechanischen Uhren verfügen heutzutage über einen automatischen Aufzug, lassen sich aber auch über die Krone aufziehen. Allerdings: die meisten Seiko 5-Uhren verfügen nur über einen automatischen Aufzug, lassen sich aber nicht über die Krone aufziehen. Wenn eine Seiko 5 stehenbliebt, muß man sie vorsichtig so lange hin- und herschütteln, bis sich der Sekundenzeiger wieder in Bewegung setzt.


    Zitat

    Original geschrieben von Sebian
    Ich habe leider überhaupt keine Ahnung von Uhren und auch die letzten Jahre keine getragen ("Uhr? Hab' ich aufm Handy!" ;) ). Der Thread hat jetzt mein Interesse geweckt, aber ich habe nicht vor in eure preislichen Dimensionen vorzustoßen.


    Ach, das kommt noch, wenn Du erst mal Blut geleckt hast. :D


    Zitat

    Original geschrieben von Sebian
    Ich habe gerade bei eBay wegen der im Thread genannten Seiko 5 Serie gesucht und einige sehr nett aussehende Modelle zu überraschend guten Preisen gefunden :top:


    Ich werde wohl nie verstehen, warum Seiko seine Nr. 5 in Deutschland so stiefmütterlich behandelt. Mit ein bißchen mehr Modellpflege und einer aggressiveren Vorgehensweise am Markt könnte die Firma ohne Ende am großen Mechanik-Boom teilhaben. Alle Eigenschaften dazu bringt die Seiko 5 von Hause aus mit: ein extrem robustes, fast unkaputtbares Uhrwerk, das neben ordentlicher Ganggenauigkeit auch fast schon legendär lange Wartungsintervalle bietet. Während fast jedes Schweizer Werk nach fünf bis sechs Jahren zur Reinigung muß, und man selbst Rolex-Kalibern nicht mehr als acht Jahre ohne Service zumuten sollte, läuft das 7S26 unbeirrbar zehn, zwölf Jahre und länger.


    Zitat

    Original geschrieben von Sebian
    Ich habe noch ein paar Fragen an die anwesenden Experten oder die, die auf dem Weg dorthin sind ;) :


    Ist das Armband der Seiko auch von Nicht-Experten ohne Werkzeug austauschbar?
    Ich habe relativ kleine Handgelenke, an denen eine Uhr mit Edelstahlarmband (gerade kombiniert mit Polo/T-shirt) irgendwie nicht so gut und zu groß aussieht, weswegen ich zu einem schwarzen Nylon-Armband tendiere - sieht aber etwas billig aus :rolleyes:
    Deshalb möchte ich am liebsten beides haben, ausprobieren und ggf. im Sommer austauschen.


    Ja, das ist mit Hilfe eines Steg-Werkzeugs eine Sache von < 1 Minute. Ohne Steg-Werkzeug dauert es vielleicht zwei oder drei Minuten und ist ein bißchen fummelig. Aufpassen, daß Dir die Federstege nicht durch die Gegend fliegen, die sind so schön klein, daß man sie kaum wiederfindet. ;) Und paß auf Deine Augen auf, also nie einen Federsteg lösen, der in Richtung Deines Gesichtes zeigt.


    Zitat

    Original geschrieben von Sebian
    Gibt es noch etwas, was man beim Kauf einer Uhr beachten sollte?


    1. Daß sie Dir gefällt.


    2. Daß jede mechanische Uhr ab und an mal etwas Pflege braucht (siehe oben). Bei einer Seiko 5 bekommt man für die Kosten eines Service aber i. d. R. schon eine neue Uhr.


    Zitat

    Original geschrieben von Sebian
    Kann ich das Armband auch alleine anpassen?


    Ja, auch wenn's ein bißchen fummelig ist, aber dafür ist es wirklich narrensicher. Und da es hier keine federnd gelagerten Teile gibt, auch vergleichsweise "ungefährlich".


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von lart
    bin zwar nicht der fachmann in diesem thread, aber ich denke du meinst den unterschied zwischen dem sekunden-ticken einer quarz und dem 4-6 mal ticken in einer sekunde einer mechanischen uhr?
    das ist nicht rolex-exclusiv, sonden mechanisch exclusiv... ;)


    Ach, für einen Nicht-Fachmann machst Du Deine Sache aber schon ganz gut... ;)


    Nur eine kleine Korrektur: Bei mechanischen Uhren rückt der Sekundenzeiger zwischen drei und fünf Mal vor. Hintergrund:

    • 21.600 Halbschwingungen/Std. = 6 Halbschwingungen/Sek. = 3 Vollschwingungen/Sek. = 3 "Vorrück-Bewegungen"/Sek.
      Bekannte Werke mit "nur" 21.600 A/h stammen z. B. aus Edel-Manufakturen wie A. Lange & Söhne und Patek Philippe. Viele der sogen. vintage watches, z. B. Eterna- und Omega-Uhren aus den 1950ern und 1960ern verfügen ebenfalls über solche "Langsam-Ticker". Und nicht zu vergessen: Auch das "unkaputtbare" Herz der berühmten Seiko 5, das 7S26-Werk (sozusagen das Kalaschnikow unter den Automatikwerken ;)) folgt dieser Amplitude.


    • 28.800 Halbschwingungen/Std. = 8 Halbschwingungen/Sek. = 4 Vollschwingungen/Sek. = 4 "Vorrück-Bewegungen"/Sek.
      Praktisch alle modernen Uhrwerke von ETA, Valjoux und Rolex laufen mit dieser Frequenz.


    • 36.000 Halbschwingungen/Std. = 10 Halbschwingungen/Sek. = 5 Vollschwingungen/Sek. = 5 "Vorrück-Bewegungen"/Sek.
      Das wohl bekannteste Werk mit dieser für mechanische Uhren schon extrem hohen Frequenz ist das "El Primero" von Zenith, das wohl beste mechanische Chronographen-Uhrwerk, das es z. Z. gibt.


    Zitat

    Original geschrieben von lart
    dann gibt es noch die seiko spring-drive, die auch nicht mehr dieses "mini-ticken" haben soll, sondern nur noch einen konstanten, gleichmäßigen fluß des zeigers...


    So ist es, wobei die SpringDrive-Technik nicht rein mechanisch funktioniert, sondern Quarztechnik (hohe Amplitude = große Ganggenauigkeit) und Mechanik (Antrieb = Feder mit automatischem Aufzug statt Batterie) kombiniert.
    Wenn ich mich recht entsinne, hatte ich vor einigen Monaten mal ausführlicher zum SpringDrive berichtet und auch einige Links gepostet.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von Laubi

    Kommt m. E. darauf an, wie, bzw. wozu die Uhr getragen wird. Als "Sommeruhr" zum Polo-Shirt finde ich den Kontrast stimmig. Zu (Business-)Anzug und Hemd geht's schon eher Richtung 'no go'. Da ich jedoch nicht weltreisend bin, benötige ich keine zweite Zeitzone und somit ist es für mich auch kein Modell, welches wirklich interessant ist.


    Siehst Du, lieber Laubi, deswegen schrieb ich ausdrücklich:

    • "ist MIR zuwenig understatement"
    • "Just MY €0.02" und
    • "YMMV" [= "your mileage may vary", was sinngemäß soviel heißt wie: Du magst eine davon abweichende Meinung haben. (Hervorhebungen hinzugefügt)


    Ich stimme aber völlig mit Dir überein, daß die "Pepsi"-Lünette zu legerer Freizeitkleidung stimmig ist. Da ich aber eher der Typ "Hemd mit Krawatte" (in der Freizeit natürlich: "Hemd ohne Krawatte") bin, und die GMT-Master II auch mit der schwarzen Lünette zu Polo-Shirt und Blue Jeans durchaus nicht völlig deplaziert wirkt, würde ich sie mir eher mit schwarzer Lünette kaufen als mit einer rot-blauen, die ich beim nächsten Gang zum Krönchen-Konzi sofort tauschen ließe. ;)


    Ich weiß auch, daß Du keine zweite Zeitzone benötigst, denn das Thema hatten wir vor knapp zehn Monaten schon, als wir über eine für Dich geeignete Uhr sprachen.


    Aber ich, als beruflich wie privat bedingter Vielreisender, finde eine UTC-Funktion nun mal sehr praktisch, daher auch meine Vorliebe für Uhren, die über ein solches Feature verfügen. Und garantiert wird auch meine nächste Traumuhr wieder damit ausgestattet sein, egal, ob es sich dabei um eine IWC Spitfire UTC handelt oder, dies aber eher unwahrscheinlich, um eine Rolex GMT-Master II oder Explorer II.


    Von der Mühle M12 und der Omega Seamaster GMT werde ich mich übrigens demnächst trennen, da die emotionale Bindung an diese beiden Uhren langsam verloren geht. Warum das so ist, weiß ich auch nicht, vielleicht hat das damit zu tun, daß ich die Omega nun seit einigen Jahren habe und mich an ihr ganz einfach sattgesehen habe. Und die M12 hat halt keine zweite Zeitzone, da fehlt mir immer was, wenn ich auf das Zifferblatt schaue. Technisch sind die beiden Stücke noch völlig in Ordnung, und so ist es mir recht mühelos gelungen, im Bekanntenkreis zwei Interessenten zu finden. Meine Marcello C Tridente GMT werde ich dagegen behalten (zumindest noch ;)), denn sie hat sich als extrem ganggenau und sehr robust herausgestellt. Außerdem brauche ich ja auch noch eine Uhr für mich selbst, und meine alte Seiko 5 jetzt als Alltagsuhr zu reaktivieren, nein, mit dem Gedanken kann ich mich - bei allem Respekt vor den Qualitäten dieser Uhr - nicht wirklich anfreunden.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von mastaplan2k2
    Pepsi rulezzzzzzzzz und ganz schwarz :D :cool:


    "Pepsi" ist mir zu wenig understatement, in Schwarz sieht die Lünette mit Abstand am besten aus und verleiht der Uhr ein sehr dezentes Erscheinungsbild:



    Neben der Explorer II mit schwarzem Zifferblatt und silberfarbener Lünette die einzige Rolex, die ich mir freiwillig ans Handgelenk hängen würde.


    Just my € 0.02, YMMV ;)


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Ich geb's auf - es hat einfach keinen Sinn, mit jemandem reden zu wollen, der sich mit beiden Händen die Ohren ganz fest zuhält und um jeden Preis recht behalten will. :(


    qwasy: Die Art, wie Du hier plötzlich das von Bentham und Mill klar definierte Nutzenprinzip (Stichwort: Utilitarismus ) nach eigenem Gutdünken umdefinierst, um Dich beim eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen, den Du selbst betreten hast, ist einfach nur unredlich. Und um zu solchen Aussagen wie "wir [können] gerne noch einen Theologen hinzuziehen" u. ä. Stellung zu nehmen, ist mir meine Zeit einfach zu schade.


    Und damit ist für mich der Zeitpunkt gekommen, mich aus diesem Thread zu verabschieden.


    Ich wünsche Euch noch einen
    Happy Day


    Noch ein letzter Nachtrag, weil der Kollege "Mephisto" wohl auch ein Recht auf eine Replik hat:

    Zitat

    Original geschrieben von Mephisto
    Quellen für diese "Ansätze" gibt es reichlich, ich versuche es der Einfachheit halber mal mit der simpelsten: im Zweifelsfall hilft das freundliche Standardwörtebuch der deutschen Sprache weiter.
    Natur: 1).... und jetzt kommt's: Natur hat doch tatsächlich MEHR als eine Bedeutung, nämlich nicht nur, was kreucht und fleucht auf Wald und Wiese SONDERN es ist ja tatsächlich auch als SYNONYM gebräuchlich: was muss der Interessierte doch da unglaublicherweise lesen: Natur kann auch für das Wort "Wesen" stehen... jeder Tag bringt neue Erkenntnisse! Und wie Du als historisch-politisch interessierte Persönlichkeit weisst, wurde genau dieser Unterschied ja zu Zeiten der Aufklärung aufgrund seiner Mißverständlichkeit ja breit erläutert. Also, ruhig bleiben und nicht gleich mit den Augen rollen, aißer Dier sind die alle da draußen nicht so doof...


    Hier liegt wohl ganz deutlich ein Mißverständnis vor: Ich hatte Dich explizit darum gebeten, einmal anzugeben, auf welches wissenschaftliche Modell sich Deine Aussage stützt, das menschliche Handeln erfolge ganz eisern nach dem Prinzip der Nutzenmaximierung, so daß hier "Naturgesetz-Charakter" zugrundeliegt. Hättest Du also einfach geschrieben, daß Du Dich auf die Utilitarismus-Theorie von Bentham und Mill berufst, hättest Du Dir Deine "witzige Bemerkungen" dort oben sparen können.


    Zitat

    Original geschrieben von Mephisto
    stell Dir vor, das kann man sogar ohne (!) Marx zu kennen verstehen, da gibt es doch tatsächlich sowas wie die sog. individuelle Wertschätzungkurve. Wie der gewiefte Mathematiker und Nichtmarxist weiss, kann man sogar berechnen, wie sich dieser Graph auf die ökonomische Verhaltensweise eines Individuums niederschlägt - und, oh Wunder - das ist ja gar nicht so unglaublich!
    Nachdem Du ja Literatur-Fan bist, gute Einstiegswerke in die Volkswirtschaft gibt es u. A. von Gregory Mankiw, da kann man mal seine feinen Luftthesen wissenschaftlich nachprüfen, statt immer auf den guten alten Empirismus zu schwören.


    Der ehemaligen ökonomischen Chefberater von US-Präsident G. W. Bush hat also zwei Bücher geschrieben, interessant. Welches empfiehlst Du denn als Einstieg, "Grundzüge der Volkswirtschaftslehre" oder "Makroökonomik"?


    Zitat

    Original geschrieben von Mephisto
    [Artikel 15]
    Ach ja? Wie wär's denn vorher mal mit einem Kurzbesuch in Verfassungsrecht.


    Ein kleiner Abriss nur für Dich: Der Artikel nennt das/die Grundrechte, dann kommen die Absätze, die gegebenenfalls das/die betreffende(n) Grundrecht(e) einSchränken. Soweit steht Deine These ja ganz stabil. Allerdings -und jetzt wird es wichtig- unterliegen diese Schranken ihrerseits sog. Schranken-Schranken, tja und wenn man die nicht kennt, dann kann man natürlich leicht solche Schlussfolgerungen ziehen. Nur sind die dann der so nett von Dir zitierte "bullshit".


    Bei Bedarf kann ich Dir Literaturfan gerne diverse gute Einstiegswerke in das Verfassungsrecht/Öfffentliche Recht nennen, da steht das dann genauer drin.


    Zum Thema "Schranken-Schranken" sagt das GG folgendes:
    "In keinem Falle darf ein Grundrecht in seinem Wesensgehalt eingeschränkt werden" (Art. 19 Abs. 2 GG). Wenn also die Überführung von privatem Eigentum an Produktionsmitteln in Gemeineigentum lt. Art. 15 zulässig ist, dann darf keine Schranke-Schranke diese Möglichkeit de facto aushebeln, wobei selbstverständlich der Bestimmtheitsgrundsatz einzuhalten ist. Um das zu verstehen, muß ich nicht erst meterweise Staatsrechts-Literatur wälzen, ein Blick in die Verfassung genügt.


    Auch Dir noch einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Danke für Deinen Versuch mit den Ausführungen, sehr interessant ;) Wenngleich die Aussagen in weiten Teilen nicht auf die Kritik eingehen und noch weniger die Relevanz der Theorien für die heutige Zeit belegen.


    Das tun sie sehr wohl, wenn man sie richtig lesen (i. S. v. "verstehen") kann. Dazu müßte man allerdings auch mal Marx gelesen haben, z. B. "Das Kapital - Kritik der politischen Ökonomie", den Link dazu hatte ich ja weiter vorne schon angeführt. (Dies auch als Hinweis an den Kollegen "AdministratorDr".)


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Die Frage hatte eigentliche eine andere Intention, die vor allem im Zusammenhang mit der Konkurrenz zu sehen ist: Woraus entsteht der Fortschritt, wenn nicht durch Konkurrenz und das Bestreben, mehr Umsatz zu machen, weil man bessere Produkte verkauft als der Konkurrent? Woher kommt der Antrieb für Höchstleistungen?


    Da Du Dich beharrlich weigerst, meinem Ratschlag zu folgen und
    1. an die Quellen zu gehen und
    2. Dich mit Motivationsforschung zu beschäftigen statt auf Deiner höchst einseitigen Auffassung von Nutzungs- bzw. Ertragsoptimierung als einzigem Antrieb des menschlichen Handelns zu beharren,
    kannst Du unmöglich erkennen, daß es eben auch noch andere Beweggründe für menschliches Handeln gibt. Der Kollege "raix" hat das hinreichend ausgeführt, daher muß ich es hier nicht noch einmal wiederholen.


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Aber warum sperrst Du Dich eigentlich so gegen die Kritik am Marxismus? Reicht denn nicht allein der obige Satz, um zu zeigen, dass es nicht Menschen sind, die Marx in seinen Ausführungen beschreibt? Ist es nicht vielmehr menschenverachtend, wenn man Theorien hervorbringt, die viele der Eigenschaften, die einen Menschen auszeichnen, leugnet und missachtet? :rolleyes:


    <gröhl> Ich glaub', ich steh' im Wald! </gröhl>


    1. Ich sperre mich überhaupt nicht gegen Kritik am Marxismus. Allerdings sollte Kritik immer etwas damit zu tun haben, daß man überhaupt verstanden hat, was man kritisiert. Deine Kritik ist keine Kritik, sondern die gebetsmühlenartige Wiederholung sämtlicher Vorurteile, die von denen zusammengetragen wurden, die Marx auch nie gelesen, geschweige denn verstanden haben. Da kannst Du doch nicht ernsthaft eine fachliche Auseinandersetzung mit Deinen "Thesen" erwarten, wenn Du mit jedem Beitrag erneut unter Beweis stellst, daß Du überhaupt nicht die Absicht hast, Dich mit dem geistig zu beschäftigen, worüber Du hier "diskutieren" willst.
    Und da Du hier einen festen Standpunkt einnimmst, von dem Du Dich nicht fortbewegen willst, bleibt Dein Erkenntnishorizont eingeschränkt. Oder, wie es einer meiner Professoren auszudrücken pflegte: "Ein Standpunkt ist ein Gesichtskreis mit dem Radius Null."


    2. Ich bin wohl derjenige in diesem Thread, der wiederholt auf die augenscheinliche Schwäche des marxistischen Menschenbildes hingewiesen hat.
    Allerdings ist die m. E. erstaunliche Parallele, daß Deine Vorstellung von der Motivation für menschliches Handeln eben solche Schwächen aufweist, nämlich die Konzentration auf Nutzenoptimierung als einzige Quelle menschlichen Antriebs - wahrscheinlich eine typische Berufskrankheit bei BWLern. ;)


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    btw: ein Denkmodell, das eine Staatsform propagiert, die zwangsläufig totalitär sein muss, damit die Männchen ins Spielfeld passen, ist nicht totalitär? Irgendwann werden die konfusen Konstrukte selbst für überzeugte Verfechter abenteuerlich.


    Du hast weder das Prinzip dessen verstanden, was 40 Jahre nach Marx als Dialektischer Materialismus bekannt wurde und sich mit dem berühmten Satz "Das gesellschaftliche Sein bestimmt das Bewußtsein" zusammenfassen läßt, noch sind Dir die Grundsätze des Historischen Materialismus vertraut. Und mit diesem fulminanten Nicht-Wissen willst Du Marx verstanden haben und ihn darauf aufbauend als "totalitär" kritisieren - das ist einfach grotesk.


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Ich befürchte, wir sind in einer Sackgasse angekommen. Manche stehen nunmal immer noch auf Marx, mein Welt- und Menschenbild - auch was sage ich - sogar mein Denkmodell fußen auf anderen Inhalten, Werten und Zielen :)


    Das siehst Du leider falsch, auch wenn Dir diese Erkenntnis nicht neu sein sollte. Nicht ich bin in eine Sackgasse geraten, sondern Du hast von Anfang an in einer Sackgasse gesteckt und wehrst Dich mit Zähnen und Klauen gegen die Einsicht, daß Du nicht kritisieren und bewerten kannst, was Du nicht verstehst, wenn Du Dich selbst einer geistigen Auseinandersetzung mit den allerelementarsten Grundlagen einer Idee so konsequent verweigerst, wie Du es hier bislang unter Beweis gestellt hast. Dein Denkmodell ist eben keines, sondern lediglich ein ideologischer Standpunkt. Und der hat, wie oben schon ausgeführt, einen Radius von Null, ist also nur von äußerst beschränkter Gültigkeit.


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    :D Im Laufe der akademischen Ausbildung bekommt man üblicherweise u.a. folgende 2 Dinge mit:
    1) Willst Du anderen etwas mitteilen, dann wähle prägnante Formulierungen.
    2) Weisst Du nichts zu sagen, dann schweife aus und versuche die wenigen Inhalte möglichst blumig auszuschmücken.
    Da soll nochmal jemand sagen, BWL/VWL wäre ein "Laberfach" :rolleyes:


    Niemand hat hier behauptet, daß Betriebs- oder Volkswirtschaft "Laberfächer" wären.
    Aber: Bloß weil Du einen Text mangels Fachwissen nicht verstehst, muß das nicht bedeuten, daß er nicht prägnant formuliert ist. Ich hoffe, während Deines weiteren Studiums wird Dir dieser Erkenntnisfortschritt nicht verborgen bleiben.
    Nur ein Beispiel:
    Ich verstehe Einsteins Relativitätstheorie auch nicht, und auch nicht Heisenbergs Unschärferelation oder Plancks Quantentheorie. Aber deswegen würde ich mir nie die Behauptung erlauben, diese Theorien seien nicht prägnant formuliert oder bloße Laberei, bei der hinter vielen komplizierten Formeln nur versteckt würde, daß ihre Schöpfer eigentlich nichts zu sagen hätten. Wenn sich dagegen der große englische Mathematiker Stephen Hawking kritisch mit Realitivitätstheorie, Unschärferelation oder Quantentheorie auseinandersetzt, dann ist das etwas anderes, denn Hawking weiß genau, wovon er spricht (bzw. seinen Computer sprechen läßt). Aber nur, weil ich mal Hawkings Buch A Brief History of Time gelesen habe, bilde ich mir doch nicht ein, ich könnte mich jetzt mit der nötigen Sachkompetenz über Einstein und Co. auslassen.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day


    PS: Wie ich gerade Deinem neusten Beitrag entnehme, ist es genau so, wie ich es bisher sagte: Du willst Deinen "Standpunkt" (ja, genau den mit dem Gesichtsradius von Null) einfach nicht aufgeben. Du setzt hier Behauptungen in die Welt wie z. B. diese hier:

    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Wer soll denn "man" sein? Menschen, wie sie auf dem Planeten Erde herumlaufen, können es wohl nicht sein, die verhalten sich nicht im Sinne der Theorie. Aber wer dann?


    Woher nimmst Du denn Deine Weisheit? Aus Deinen eigenen Beobachtungen? Nun, die sind auf das beschränkt, was Du in Deinem sehr beschränkten Wahrnehmungsvermögen siehst bzw. sehen willst. Abgesehen davon, daß Du die Motivation derer nicht kennst, die Du beobachtest, sondern bloß spekulierst, ohne Dich dabei auf irgendwelche wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse zu stützen (denn sonst hättest Du ja wohl längst mal solche aufgeführt, statt hier immer nur dieselben Sprüche zu posten). Soll das jetzt die Basis für einen gesellschaftlichen Erkenntnisfortschritt sein, daß sich alle Menschen genau so verhalten, wie die wenigen, die Du mal so ein bißchen und ganz oberflächlich beobachtet hast? Ich habe den Verdacht, Du merkst überhaupt nicht, wie anmaßend Deine Äußerungen sind.


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Was hat denn der Zwang zu arbeiten mit einem totalitären System zu tun?


    Merkt ihr denn nicht mehr, was für ein Blödsinn das Ganze ist? Dadurch, dass immer wieder der Vorwurf kommt, andere hätten das System nicht verstanden oder die entsprechende Literatur gelesen, wird doch der Humbug und die Weltfremdheit der Marxschen Theorien nicht entkräftet :(


    Der einzige, der hier weltfremden Humbug verzapft, bist Du. Das dürfte mittlerweile jedem klar sein. Vor allem stellst Du hier permanent unter Beweis, daß Du völlig lernresistent und absolut merkbefreit bist. :(


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Ich habe bisher in keinem einzigen Posting erfahren, warum die Ideen des Marxismus heute noch Relevanz besitzen sollen - abgesehen vielleicht von ihrem Beitrag zu historisch geprägten Diskussionen über Staatstheorien.


    Sinnentnehmendes Lesen ist ganz offenbar nicht Deine starke Seite, deshalb will ich Dir abschließend noch einmal auf die Sprünge helfen. Ich zitiere mich also noch einmal selbst, aus meinem Posting von gestern abend, 21:01 Uhr:

    Zitat

    Original geschrieben von HappyDay989
    Letztlich kann "der Marxismus" nichts anderes bewirken, als Gegenentwürfe hervorzubringen, mit deren Hilfe die Auswüchse kapitalistischer Systeme in Grenzen gehalten werden und dadurch eine für alle Menschen lebenswerte irdische Zukunft entstehen kann.


    Das ist wohl entschieden mehr als ein bloßer Beitrag zu historischen Staatstheorien. Denn wenn Du die marxistische Theorie darauf reduzierst - und auch das habe ich Dir schon wiederholt gesagt - dann hast Du sie ohnehin nicht verstanden. Zum Erkenntnisfortschritt gehört nun einmal an den Anfang, daß es eine Erkenntnis gibt. Die gewinnt man bei einer Theorie dadurch, daß man die Quellen liest. Da aber an dieser Stelle bereits Deine Verweigerungshaltung einsetzt, hast Du überhaupt keine Erkenntnis, aus der dann ein Fortschritt entstehen könnte.
    Und jetzt mal ganz ernsthaft: Daß Wissenschaftstheorie bei den WiWi nicht zum Pflichtkanon gehört, ist ein riesengroßes Manko - für die Studenten.


    Viele Grüße, ein schönes Leben noch und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von lart
    meinst du wirklich, daß sie sich solche mühe geben, wenn das werk wirklich so günstig ist?
    hätte eher gedacht, daß die die werke kaufen und nur das blech drum herum "nachmachen".


    Genau das hatte ich auch angenommen, daher war ich mir ja recht sicher, daß es sich um echte ETA-Werke handelte, wenn auch Made in China oder Made in Thailand.


    Aber wahrscheinlich können die Fälscher auch beim Nachbauen dieses ohnehin schon kostengünstigen Werks noch ein oder drei Euro sparen. Solange solche Werke nur in Fake-Uhren verbaut werden, bei denen der Käufer kaum die Chance hat, einen Garantieanspruch durchzusetzen (gegen wen denn wohl auch?), läßt sich selbst damit wohl noch Geld verdienen. :(


    Zitat

    Original geschrieben von lart
    hätte nicht gedacht, daß es von eta dann auch so ne "billige" produktlinie gibt.
    (btw: hast du ne größenodnung, wie billig die werke üblicherweise sind? so als relation zu dem preis, den die uhr kosten soll...)


    Das ETA 2842 der Qualitätsklasse "Standard" liegt im Stück-Verkauf an den Endverbraucher bei 35-40 Dollar. Bei Großhandelsmengen (> 1.000 Stck.), wie sie Uhrenhersteller abnehmen, sind Preise zwischen 15 und 18 Dollar üblich, denn dann gelangen die Werke in Großpackungen direkt von der Fabrik zum Kunden. Du siehst also, das ist eine ganze Menge "Luft" in der Kalkulation, nicht zuletzt natürlich durch eine erheblich rationellere Logistik, die ja erst bei Abnahme von Großmengen zum Einsatz gelangen kann. Die reinen Herstellungskosten liegen definitiv bei unter 10 Dollar/Stck - auf diesem Wissen fußte auch meine Vermutung, daß sich das Fälschen solcher Werke kaum lohnt.
    Zum Vergleich: Ein ETA 2824-2 der Qualitätsklasse "Elaboré" (die zweite von vier Klassen) kostet bereits 70 Dollar im Stück-Verkauf; hier sinkt der Preis im Großhandel auf ca. 55 % des Einzelpreises. "Top"-Qualitäten sind entsprechend teurer, und für ein zusätzliches "Chronometrè"-Zertifikat werden ganz locker nochmals ca. 250 Dollar fällig - davon streicht allerdings die Zertifizierungsstelle C.O.S.C. den Löwenanteil ein. Hier wäre das Fälschen also erheblich lukrativer.


    Zitat

    Original geschrieben von lart
    die hier gezeigte würde gesamt etwa auf dem niveau (oder knapp darüber - hab auf der website selbst keine preise gefunden) einer swatch irony automatik (geschaut bei ebay) liegen. oder anders gesagt: doppelt so teuer wie ne normal seiko 5 ...


    Und das, obwohl eine Swatch Irony Automatic ganz sicher nicht besser ist als eine Seiko 5, eher das Gegenteil dürfte der Fall sein.


    Zitat

    Original geschrieben von lart
    das ist nicht lustig... :rolleyes:;)


    Doch! :D


    Zitat

    Original geschrieben von lart
    im ernst: nach aufklärung, wie genau ein werk dieser preisklasse (seiko) zu gehen hat bin ich ja auch sehr zufrieden mit ihr ;)
    die superior für "gut" und die normale für gartenarbeit, etc.


    Es dürfte wohl nur ganz wenige Uhren geben, die eine so hohe Kundenzufriedenheit vorzuweisen hat wie die Seiko 5. ;)


    Zitat

    Original geschrieben von lart
    [Bilder von Fakes - nein danke]
    das dachte ich mir schon, daher auch mein anfängliches zögern bezügl. der uhren... :D
    btw: zweitheimat in thailand oder im arabischen bereich? :p


    Im Land des Lächelns. :) Da wird einfach alles nachgemacht, was Du Dir nur vorstellen kannst, neben Uhren und Klamotten nahezu alle Konsumgüter aus dem Elektronik- und Telekommunikationsbereich, Auto-Ersatzteile (und das ist dann wirklich nicht mehr lustig!) und vieles andere mehr. Natürlich ist Produktpiraterie auch in Thailand illegal, aber niemanden kümmert das wirklich, auch die Polizei nicht, denn die kassiert höchstens mit - fürs Weggucken. Die Zölle auf importierte Güter sind derartig hoch, daß echte Designer-Klamotten oder Elektronikgüter selbst gemessen an unserem Preisniveau nicht gerade billig sind. Für die meisten Thais sind echte westliche Waren damit praktisch unerschwinglich, also wird gefälscht, was das Zeug hält.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von lart
    wow, das nenn ich mal ne umfassende antwort!
    vielen dank


    Bitte bitte, auch wenn meine ausführliche Antwort ja nun nach Deiner eigenen Aussage falsch war:


    Zitat

    Original geschrieben von lart
    die werke gehören zu (ich trau es mich hier kaum sagen - bitte nicht schlagen) fakes von namhaften herstellern.


    Hätte ich nicht gedacht, daß selbst solche Werke wie das auch als Original schon äußerst billige ETA 2842 noch gefälscht werden. Aber da siehst Du, daß selbst vermeintliche Experten sich ab und zu mal irren können.


    Zitat

    Original geschrieben von lart
    preislich liegen die uhren im rahmen meiner seiko5superior, die ich im dezember bei ebay-hongkong geschoßen hatte.
    aufgrund dieser plagiate hab ich mal lieber kein fontfoto hier reingesetzt.


    denke, dann werd ich doch mal lieber bei der seiko bleiben, die hat wenigstens band-glieder aus vollstahl, saphirglas vorn & mineralglas hinten. auch ohne krönchen im glas nett anzuschauen... ;)


    Laß das Teil mal von einem Uhrmacher untersuchen. Vielleicht ist Deine Seiko 5 aus Hongkong auch nur eine Fälschung. :D


    Scherz beiseite, auf jeden Fall bist Du mit der Seiko 5 besser bedient als mit einer Uhr, die ein 2842-Kaliber beherbergt - egal, ob es sich bei dem Werk um eine Fälschung oder ein echtes handelt.


    Zitat

    Original geschrieben von lart
    auf jedenfall vielen dank für die ausführl. info.
    wenn fotos der fakes gewünscht sein sollten, kann ich diese am ende der woche hochladen (sind zuhause auf dem rechner)


    Was mich betrifft, habe ich keine Bedarf an Bildern von gefakten Uhren. Ich habe in meiner Quasi-Zweitheimat schon zuviele davon gesehen.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Jungs und Mädels, ihr schreibt Euch hier die Finger wund zum Marxismus, der nicht etwa deswegen heutzutage relativ bedeutungslos geworden ist, weil er die Lösung der Probleme der Welt ist.


    Und noch so ein dumpfes Vorurteil aus der Mottenkiste des plattesten Anti-Kommunismus. Zum letzten Mal: Lies doch erstmal die Quellen! Bis dahin halte zu Themen, bei denen Du Dich bisher nur durch einen überreichen Mangel an Sachkenntnis ausgezeichnet hast, einfach den Mund. Bitte!


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Sencer, Du hast es angeboten, daher greife bitte ich um Erklärung folgender Punkte (gerne auch in Kurzform, gerne auch in einzelnen Auszügen). Natürlich darf sich auch Happyday gerne beteiligen, er scheint hier das breiteste Wissen zum Thema zu haben:

    • Welche Rolle kommt der geistigen und der Handlungs-Freiheit im Marxismus zu?
    • Inwiefern haben Systemteilnehmer das Recht, selbst über das Wirtschaften mit ihnen überlassen Faktoren zu bestimmen?
    • Bis zu welchem Maß darf ein Einzelner über den produktiven Einsatz seiner Mittel entscheiden?
    • Inwieweit hat ein Individuum die Möglichkeit, sich in soziale Strukturen einzufügen und gemäß seinen Fähigkeiten auch andere zu leiten bzw. ihnen zu helfen, die eigene Energie sinnvoll einzusetzen?


    Dazu liest Du am besten mal was, auch wenn's etwas längerere Texte sind, denn die marxistische Theorie ist einfach zu komplex für eine dreizeilige Erklärung auf der Rückseite eines Bierdeckels:


    http://www.glasnost.de/autoren/krauss/kofler1.html


    http://www.glasnost.de/autoren/krauss/kofler2.html


    (Und als Information über den Verfasser: http://de.wikipedia.org/wiki/Leo_Kofler
    Ich hatte mal das Vergnügen, ein Seminar bei ihm besuchen zu können. Der Mann war trotz seines schon fortgeschrittenen Alters (damals schon Mitte 80) geistig erheblich beweglicher als die meisten seiner Studenten, humorvoll, geistreich und alles andere als Dogmatiker.)



    Zitat

    Original geschrieben von qwasy

    • Was passiert mit denjenigen, die die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen?


    Dasselbe, was mit ihnen auch in einem kapitalistischen System passiert bzw. passieren sollte: Sie werden, sofern sie in leitenden Positionen sind, durch hoffentlich fähigere Leute ersetzt. Ansonsten hilft man ihnen so gut wie es geht, und zieht sie halt mit durch. Also genau so, wie es in bundesrepublikanischen Behörden und behördenähnlichen Betrieben auch üblich ist. ;)


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy

    • Wer stellt den Fortschritt und die Weiterentwicklung des Wissens sicher?


    Das Individuum, allerdings in der Gruppe, also ganz genau so, wie es in kapitalistischen Systemen auch funktioniert. Denn Forschung und (Weiter)Entwicklung sind heutzutage auch keine Leistungen von "Einzeltätern" mehr, sondern werden von Teams vollbracht - i. d. R. im Auftrag von Firmen, die damit Geld verdienen wollen. Den genialen Erfinder, der einsam in seinem halbdunklen Labor hockt und leise vor sich hinmurmelnd die großartigsten Erfindungen macht, gibt es heutzutage auch nur noch in schlechten Filmen.


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy

    • Wie steht der Marxismus zum Prinzip Konkurrenz? Das heisst wie wird bei knappen Produktionsfaktoren um dieselben konkurriert bzw. nach welchem System erfolgt die Zuteilung.


    Da in der Gesellschaft nach Marx jeder Mensch stets nach seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten seinen Anteil am gesellschaftlich erwirtschafteten Reichtum erhält, gibt es eben auch kein Konkurrenzdenken. Deine Frage nach Konkurrenz in einer marxistischen Gesellschaft ist also ungefähr so sinnvoll wie die Frage nach einem möglichen Konkurrenzkampf der Fische, wenn im Ozean mal das Wasser knapp werden sollte. ;)


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy

    • Weil oben ein kleiner Seitenhieb auf die Globalisierung zu lesen war: Was geschieht an den Systemgrenzen? Oder brauchen wir erst die Marxistische Weltherrschaft?


    1. Das war kein "kleiner Seitenhieb".


    2. Ich zitiere mich mal selbst, aus meinem Beitrag von heute, 16:47 Uhr: "Bis zu dem Zeitpunkt, als Stalin seine absurde These vom "Aufbau des Sozialismus in einem Land" formulierte, um seinen eigenen Machtanspruch zu zementieren und seinen Rivalen Trotzki auszuschalten, war es für alle Marxisten selbstverständlich, daß sich der Sozialismus nur weltweit durchsetzen ließe, und auch nur, nachdem ein weltweit agierender Kapitalismus im Niedergang begriffen sei, [...]" (Hervorhebung hinzugefügt).
    Damit dürfte Deine Frage beantwortet sein bzw. sie war eigentlich schon längst beantwortet, bevor Du sie überhaupt stelltest. Mit anderen Worten: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil, denn er braucht seine Fragen nicht doppelt zu stellen. ;)


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Das sind spontan ein paar Fragen, die sich im Zusammenhang mit Marx auftun. Ich bin gespannt und neugierig! :)


    Na, ich weiß zwar nicht, ob's was nützt, aber einige mögliche Antworten hast Du ja jetzt. Hier aber noch mal, damit Du verstehst, um was es hier eigentlich geht: Der Marxismus ist ein in sich geschlossenes Theorie- und Denkmodell, allerdings ohne klare Handlungsanweisungen zu seiner Umsetzung in die Praxis. (Das alles hättest Du übrigens schon selbst wissen können, wenn Du Dir nur mal die Mühe gemacht hättest, wenigstens dem "Marxismus"-Link zur Wikipedia zu folgen.)
    Und daher, um mal den von den Deutschen im Allgemeinen so hochgeschätzten Michail Gorbatschow zu zitieren, "ist der Sozialismus so vielschichtig, wie das Leben selbst." Du machst dagegen den Fehler, den Marxismus als rigides Dogma zu begreifen, zu dem ihn machtgierige Putschisten wie Lenin, Stalin, Mao Zedong und andere erniedrigten, weil er ihnen bloß als ideologische Verbrämung für ihre egoistischen Ziele diente.


    Letztlich kann "der Marxismus" nichts anderes bewirken, als Gegenentwürfe hervorzubringen, mit deren Hilfe die Auswüchse kapitalistischer Systeme in Grenzen gehalten werden und dadurch eine für alle Menschen lebenswerte irdische Zukunft entstehen kann. Dies dürfte eine der wohl großartigsten geistigen Einzelleistungen sein, die je vollbracht wurden, sozusagen die Darwinsche Evolutionstheorie auf dem Gebiet der Gesellschaftswissenschaften.


    Allerdings: während wir heute Darwins Thesen als wissenschaftlich weitestgehend gesichert akzeptieren und über die sogen. "Kreationisten" und ihre Gefasel von Gott als dem intelligent designer allen Lebens nur mitleidig lächeln (oder höhnisch lachen, je nach Temperament), wird ihr Gegenstück, die von Marx entwickelte wissenschaftliche Theorie zur Entwicklung der menschlichen Gesellschaft durch z. T. groteske Unterstellungen, gepaart mit allerhöchstens oberflächlichem Halbwissen diskreditiert. Man könnte es auch so ausdrücken: auf dem Gebiet der Gesellschaftswissenschaften haben neoliberale Kreationisten z. Z. noch die Deutungshoheit.


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    (Trotz einleitender Weichmacher-Entschuldigung) hat erstaunlich lange gedauert, bis diese Karte gezogen wurde ;) Eine Negierung bzw. Einschränkung des Individuums und seiner Freiheiten sorgen für Gleichmacherei. Geschieht dies im Auftrag einer totalitären Staatsform, so ist es nicht unüblich, von Gleichschaltung zu sprechen.


    1. Das war überhaupt keine Entschuldigung, nicht einmal eine weichgespülte. Und wofür sollte hier wohl eine solche fällig sein?


    2. Das (Tot)Schlagwort "Gleichschaltung" hast Du in die Debatte eingeführt, nicht ich oder die Kollegen "raix" oder "Sencer". Also, wenn Du ein eindeutig aus dem Vokabular des Nationalsozialismus stammendes Wort verwendest, um Dir nicht genehme Positionen zu diffamieren, die Du ja nicht einmal ansatzweise verstehst, dann darfst Du Dich auch nicht über die entsprechenden Reaktionen wundern.


    3. Der Marxismus ist keine totalitäre Staatsform, sondern vielmehr - wie oben bereits hinreichend ausführlich dargelegt - ein Denkmodell. Von daher ist die Verwendung des Begriffs "Gleichschaltung" in diesem Zusammenhang nicht nur "nicht unüblich", sondern ganz eindeutig diffamierend.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day