Beiträge von HappyDay989

    Zitat

    Original geschrieben von lart
    kann mir einer der fachleute hier viell. weiterhelfen?
    habe 2 uhren angeboten bekommen, die angeblich mit eta-automatik-werken bestückt sein sollen.
    da es zu den uhren keine "expertise" geben wird, wüßte ich gern, ob diese aussage auch der wahrheit entspricht.


    Ja, das sind ETA-Uhrwerke vom Kaliber 2842 (bitte nicht verwechseln mit 2824-2!), oder - unwahrscheinlich, weil eigentlich im Original zu billig, um gefälscht zu werden - sehr gut gemachte Nachbauten.


    Das 2842-Werk ist ein low end-Kaliber, das eigentlich nur in den Modellen der Swatch-Kollektion und anderen "Billiguhren" verbaut wird. Typische Anzeichen für die ästhetisch unbefriedigende Anmutung sind der Distanzring aus weißem, halbtransparentem Kunststoff sowie das nur mäßige Finish und das Fehlen jeglicher Bezeichnungen. Sei Dir übrigens darüber im Klaren, daß die meisten 2842-Werke nicht in der Schweiz, sondern in Fernost (Thailand und China) hergestellt werden, und zwar ganz offiziell von ETA.


    Also: ETA-Werke ja, Swiss Made mit ziemlicher Sicherheit nein, und ob Dir solche Uhren Geld wert sind bzw. wieviel Geld sie Dir evtl. wert sind, mußt Du selbst wissen. Das Gangverhalten ist jedenfalls durch das Fehlen der Nivaflex-Feder, des typischen ETACHRON-Rückers und der Incabloc-Stoßsicherung (statt dessen werden andere, weitaus billigere Komponenten verbaut) allenfalls mäßig. Ich behaupte einfach mal, daß ein Kaliber 7S26, wie es typischerweise in einer Seiko 5 verbaut wird, eine bessere Ganggenauigkeit sowie eine höhere Lebensdauer hat, vom höherwertigen Finish ganz zu schweigen.


    Frage: Welche Preisvorstellungen hat denn der Verkäufer, und wie sehen die zu den Werken gehörenden Uhren aus?


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von raix
    Wenn man Marx' Theorien so krampfhaft falsch deutet (Stichwort Gleichschaltung), der sollte sich wirklich nochmal eingehend damit befassen.


    Krampfhaft, vielleicht aber auch schon vorsätzlich? :rolleyes:


    Der Begriff der Gleichschaltung stammt "Aus dem Wörterbuch des Unmenschen", das erstmals 1945 von Dolf Sternberger, Gerhard Storz und Wilhelm E. Süskind herausgegeben wurde. Dieser nationalsozialistischen Ideologie-Begriff bezeichnet die erzwungene politische, wirtschaftliche und kulturelle Vereinheitlichung im Deutschland Adolf Hitlers ab 1933. Den Begriff der "Gleichschaltung" in einem Atemzug mit der marxistischen Theorie zu verwenden, zeugt schon von reichlich unreflektiertem Denken und Sprachgebrauch. Von der völligen Ignoranz in Sachen marxistischer Theorie ganz zu schweigen...


    Ganz provokant könnte ich jetzt mal fragen, wie es um die Sache der sozialen Marktwirtschaft bestellt sein muß, wenn einer ihrer angeblichen Verteidiger schon zum Mittel der Diffamierung eines anderen Lösungsansatzes mit Nazi-Schlagworten greift. :rolleyes:


    Da scheinen uns die 3 % "Reichensteuer" aber wirklich nicht weiterzubringen, nicht einmal mehr als symbolischer Beitrag. :(


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von Mephisto


    (Bedauerlicherweise) ist dem aber so. Naturgesetz besagt mitnichten, dass es sich hierbei um ein Gesetz, welches aus der Natur abgeleitet ist, handelt. Naturgesetz bedeutet viel eher, daß sich es sich hierbei um einen kaum zu beinflussenden immanenten Faktor handelt. Hängt meiner Meinung nach damit zusammen, daß der Mensch über mehr oder weniger freien Willen verfügt und sein Handeln und den Erfolg dessen evaluieren kann, etwas, dass der Hase auf der Wieso eher nicht vermag.


    Naturgesetze heißen so, weil sie sich ausdrücklich nicht aus der Natur ableiten lassen, ach so.
    "Ja nee, iss klar," um mal Atze Schröder zu zitieren. :rolleyes:
    Und jetzt mal ganz ernsthaft: Auf welchem Niveau diskutieren wir hier eigentlich? Und auf welchem Ansatz fußt Deine tollkühne These vom nicht-naturgesetzlichen Charakter der Naturgesetze eigentlich? Gibt es dafür auch so etwas wie Quellen, aus denen Du Deine "Weisheit" schöpfst, und die Du mal gütigst nennen könntest? :mad:


    Zitat

    Original geschrieben von Mephisto
    Der vielzitierte homo oeconomicus ist sicherlich nicht grundlos der in der Wissenschaft und Wirtschaft als allgemeingültig angesehene Typus. Und er dient nicht nur der -und zwar eisernen- Regel, Kapital (und auch Arbeitseinsatz!) sucht sich automatisch die höchste Verzinsung, als Ableitbegriff, er ist die Grundlage. Und diese Regel, so sehr sie Dir missfallen mag, ist einfach unbeeinflussbar.


    Um es mal ganz drastisch zu sagen: Das ist bullshit. Du - als offenbar bekennender Nicht-Marxist, nur leider ohne jegliche Ahnung vom Marxismus - fällst ausgerechnet auf die größte Schwachstelle des Marxismus herein - logischerweise sogar, ohne dies überhaupt zu bemerken. ;)
    Der Mensch sucht sich meinethalben den größten Nutzen, aber nicht immer den höchsten Ertrag. Denn wenn das stimmte, was Du behauptest, dann müßte doch jeder Arbeitslose, dem ein Job angeboten wird, mit dem er auch nur ein paar Euro mehr verdient als mit ALG II, sich doch sofort auf diese Arbeit stürzen. Tut er aber nur in den selteneren Fällen. Und warum? Weil er i. d. R. - ganz nutzenmaximiert - den Aufwand des allmorgendlichen Aufstehens und pünktlichen Zur-Arbeit-Gehens gegen den möglichen Mehrertrag von ein paar Euro abwägt und dann doch lieber morgens mit dem Ar... im Bett bleibt.
    Und leider ist mit dem Prinzip der Nutzenoptimierung die gesamte Bandbreite menschlicher Motivation noch längst nicht in ausreichender Form und in ihrer Vielschichtigkeit erfaßt. Ich empfehle Dir - übrigens ebenso wie dem Kollegen "qwasy" dringend, Dich einmal mit Motivationsforschung zu beschäftigen - das könnte Deine doch arg einseitig ausgerichtete Betrachtungsweise ganz beträchtlich erweitern. ;)


    Zitat

    Original geschrieben von Mephisto
    Gehst Du zur Bank x, bei der Du 2% Verzinsung bekommst, oder gehst Du mit Deinem ersparten zur Bank y, die Dir 3% bietet? Nimmst Du den Job mit 40.000 Euro Jahresgehalt oder den mit 50.000 Euro? Kaufst Du Deine Lebensmittel bei Aldi oder Spar?


    1. Ich lege mein Geld niemals ausschließlich ertragsmaximiert an, denn gegen den maximalen Ertrag setze ich auch das potentielle Risiko und die mit dem Ertrag verbundene Mindestfrist, handele also eher aus einer Gemengelage an Gründen.


    2. Ob ich lieber für 50.000 Euro schufte wie ein Pferd, Überstunden noch und nöcher abreisse, nie Zeit für Urlaub habe und nach ein paar Jahren Dauerstress tot umfalle oder für 40.000 Euro lieber einen Job annehme, bei dem ich eine ruhige Kugel schieben kann und pünktlich Feierabend habe, hängt sehr von der zu besetzenden Stelle ab. Hier bin ich ein nutzenoptimiert denkender und handelnder Mensch.


    3. Ob ich mich bei Aldi mit all den anderen Proleten in die Schlange vor der einzigen geöffneten Kasse stelle oder eben rasch bei Spar durchhusche, weil dort die Bedienung freundlicher ist, das Gemüse frischer, und die Wartezeit an den Kassen nur minimal ist, hängt ganz von meiner Laune und dem Pegel in meinem Portemonnaie ab. ;) Legt man Deine Theorie zugrunde, dürfte es so etwas wie Spar oder Edeka ja gar nicht mehr geben, weil alle Menschen ständig und ganz eisern dem Ertragsmaximierungsprinzip gehorchen und zu Aldi oder Lidl gehen, weil dort alles am "ertragsmaximalsten" zu haben ist.


    Zitat

    Original geschrieben von Mephisto
    Und damit beweist Du leider, daß auch Du das Grundgesetz nicht ganz gelesen, oder wenigstens nicht verstanden hast.


    Denn die von Dir zitierte Schranke unterliegt ihrerseits (wie alle GRUNDrechte) so drastischen Schranken-Schranken, daß sie eher Orientierungscharakter hat. Nicht grundlos ist die Institution "Eigentum" als so wichtige Voraussetzung für die Existenz der FDGO eingestuft worden, daß sie in der Verfassung steht.


    Ach ja? Na, dann hättest Du besser nach der Lektüre des Artikels 14 mal weitergelesen:

    Zitat


    Artikel 15 [Vergesellschaftung]


    Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden. Für die Entschädigung gilt Artikel 14 Abs. 3 Satz 3 und 4 entsprechend.


    [small]Quelle: http://www.bundesregierung.de/…tz-fuer-die-Bundesrep.htm[/small]


    Da siehst Du also, welchen überaus wichtigen und unantastbaren Stellenwert der Privatbesitz von Produktionsmitteln für die Väter unserer Verfassung hatte: zwar darf nicht ohne Entschädigung enteigent werden, aber es darf durchaus enteignet werden, wenn schwerwiegende Gründe dafür sprechen.



    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    [Marx nicht gelesen]
    Das wäre ja geradezu so, als ob man immer das Rad neu erfinden müsste: Selbstverständlich kann man die Kritik an einem Schriftstück aus Sekundärliteratur aufnehmen.


    ...und dabei ohne es zu wissen sämtliche Fehler und Voreingenommenheiten der Rezipienten aus der Sekundärliteratur nachplappern, gell, so wie der Blinde, der von Farbe spricht? Nein, vielen Dank, da ziehe ich die Lektüre der Primärquellen vor, zumal, wenn sie so leicht zugänglich sind wie die Schriften von Marx.


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Es muss ja auch nicht jeder Adam Smith gelesen haben, um seine Ideen zu kritisieren.


    Stimmt, man muß nicht, aber man sollte. Denn sonst weiß man nicht, was man da eigentlich kritisiert. Und um der Frage gleich zuvorzukommen: Ja, ich habe Adam Smiths Buch Welfare of Nations gelesen, und zwar in einer englischen Originalausgabe.


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Möglicherweise ist Dir im Eifer des Gefechts entgangen, dass es doch gar nicht darum geht, ein kapitalistisches System gegenüber dem Marxismus zu verteidigen, vom Kapitalismus sind wir vermutlich ähnlich weit entfernt, wie die Oststaaten es vom Sozialismus waren.


    1. Möglicherweise ist Dir im Eifer des Gefechts entgangen, daß ich dem Kapitalismus durchaus Reformfähigkeit bescheinigt habe.


    2. Die kapitalistische Gesellschaftsform zeichnet sich durch den privaten Besitz von Produktionsmitteln in den Händen einer Minderheit aus, während die Mehrheit lohnabhängig beschäftigt ist. Dabei kassieren die Produktionsmitteleigner den von ihren Arbeitern und Angestellten erwirtschafteten Mehrwert (und zahlen nach Möglichkeit, unter Ausnutzung aller von einem freundlich gesonnenen politischen System geschaffenen Steuerschlupflöcher, nur sehr geringe Abgaben dafür).
    Möglicherweise ist Dir im Eifer des Gefechts auch entgangen, daß genau dies im Deutschland des Jahres 2006 gesellschaftliche Realität ist. Oder glaubst Du wirklich, die paar Prozent Aktien im Streubesitz machen Otto-Normalo jetzt plötzlich zu Mitgliedern der herrschenden Klasse? Oder daß die läppischen 3 % Steuerzuschlag für Spitzenverdiener jetzt plötzlich das soziale Gewissen dieser Großkassierer wecken?


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Wirtschaftswachstum lässt sich natürlich nicht vom Staat befehlen, aber er kann die Rahmenbedingungen dazu schaffen. Euckens Ausführungen zu den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft könnten vielleicht Neues für Dich hervorbringen ;)


    Auch Walter Euckens Ordoliberalismus ist mir durchaus vertraut. Schade nur, daß seine bemerkenswerten Ansätze, dem Kapitalismus durch sozialstaatliche Komponenten ein menschlicheres Anlitz zu geben, im Zeichen eines globalen und damit faktisch schrankenlosen Neoliberalismus zunehmend von den multinationalen Konzernen ausgehebelt werden, z. B. mit der unverhohlenen Drohung, die Arbeitsplätze ggf. ins Ausland zu verlagern.


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Du verwechselst Nutzenmaximierung mit Ertragsmaximierung im Sinne eines homo oeconomicus, was leider vielen passiert. Nutzenmaximierung kann auch darin bestehen, ohne Leistung möglichst viel zu bekommen und sich damit denn einen schönen lauen Tag zu machen. Und genau da kranken Systeme, in denen der persönliche Antrieb von Staats wegen ausgehebelt wird.


    Dies zeigt mir, daß Du nicht genau gelesen hast, was ich geschrieben habe. Ich sprach davon, daß Marx genau mit seiner Definition des Menschen als homo oeconomicus eine der größten Schwachstellen in seine Theorie einbaute. Denn der Mensch strebt meinethalben nach dem größten Nutzen, gleichgültig, ob er ihn durch Arbeit oder eben durch Nicht-Arbeit erreichen kann. Und leider ist damit die gesamte Bandbreite menschlicher Motivation nur äußerst unzureichend und einseitig erfaßt. Ich empfehle Dir also dringend, Dich auch einmal mit Motivationsforschung zu beschäftigen, wie ich es beim Kollegen "Mephisto" weiter oben auch schon getan habe.


    Du scheinst in mir einen Marxisten zu sehen, bloß weil ich mich ein bißchen in marxistischer Theorie auskenne und den alten Karl (sowie seinen Freund, den alten Friedrich) tatsächlich auch gelesen habe. Und Du führst hier - leider von keinerlei Sachkenntnis getrübt - Deine Vorurteile über die marxistische Theorie ins Feld, ohne auch nur die geringste Ahnung von dem zu haben, über das Du schreibst.


    Hier kann ich nur sagen: Solltest Du je versuchen, mit einem überzeugten und geschulten Marxisten zu diskutieren, hätte der Dich argumentativ in weniger als fünf Minuten in der Luft zerfetzt, in mundgerechte Häppchen zerlegt und den johlenden Zuschauern zum Fraß vorgeworfen.


    Wie hätte es doch unser Alt-Bundespräsident Heinrich Lübke mit seiner glänzenden Eloquenz in fremden Sprachen ausgedrückt: "you are on the wood way!" :D


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von raix


    Blanker Unsinn, der Sozialismus setzt den höchstmöglichen Fortschritt vorraus.


    In der Tat, genau so ist es. Bis zu dem Zeitpunkt, als Stalin seine absurde These vom "Aufbau des Sozialismus in einem Land" formulierte, um seinen eigenen Machtanspruch zu zementieren und seinen Rivalen Trotzki auszuschalten, war es für alle Marxisten selbstverständlich, daß sich der Sozialismus nur weltweit durchsetzen ließe, und auch nur, nachdem ein weltweit agierender Kapitalismus im Niedergang begriffen sei, was sich durch zunehmende Wirtschafts- und Absatzkrisen, immer rapidere Mechanisierung (heutzutage verwendet man den Begriff der Automation), in der Folge eine immer stärker werdende Entfremdung des Menschen von den Produkten seiner Arbeit und immer weiter steigende Massenarbeitslosigkeit und Verelendung einerseits und durch immer stärkere Kapitalkonzentration bei sinkenden Profitraten andererseits ankündigt.


    Zitat

    Original geschrieben von raix
    Einer der zahlreichen Gründe warum das in der UDSSR nicht klappen konnte.
    Überall das beliebte Halbwissen über Marx, aber gelesen und verstanden haben es die Wenigsten.


    Da stimme ich Dir von ganzem Herzen zu. Vielleicht sollten wir mal ein Spezial-Seminar für TT-Mitglieder veranstalten: "Marxistische Theorie für Anfänger und Voreingenommene" :D


    Boogieman
    Allen, die keine Lust haben, sich durch hunderte von Seiten "Historischer Materialismus", "Kritik der politischen Ökonomie", "Wert- und Geldtheorie" "Wissenschaftstheorie" usw. nebst Sekundärliteratur zu wühlen, seien zumindest mal folgende Links empfohlen:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Marxismus


    http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Kapital


    http://de.wikipedia.org/wiki/G…llen_Falls_der_Profitrate


    Das erspart - ganz nutzenmaximiert :) - den Gang in die Buchhandlung. Abgesehen davon kann man sich die MEW auch online herunterladen, z. B. hier das wohl wichtigste Werk:


    http://sozialistische-klassiker.org/kapital.doc/Default.htm


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Deine Kenntnisse zum Marxismus mögen fundiert sein, was aber den logischen Denkfehler nicht kompensiert. Letztlich hat es Voodoo doch recht gut auf den Punkt gebracht, was nicht allein dadurch entkräftet werden kann, dass er vermutlich Marx nicht gelesen hat.


    Und dabei fällt Dir nicht einmal der logische Widerspruch dessen auf, was Du da gerade von Dir gegeben hast? Wie kann jemand denn einen logischen Denkfehler in den Schriften eines Menschen finden, wenn er sich niemals mit eben diesen Schriften beschäftigt hat? Willst Du mir das mal bitte verraten?
    Um also Deinen Einwand kurz, knapp und unter Anwendung einfachster linearer Logik zu widerlegen: Was der Kollege "_-=voodoo=-_" geschrieben hat, zeigt nur, daß er keinerlei Kenntnisse des Marxismus besitzt. Deshalb kann er auch nichts widerlegen oder entkräften, was die marxistische Theorie aussagt.


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Vielleicht sollte man aber auch weiter vorne beginnen, indem man sich zunächst mal darauf einigt, ob eine Gesellschaft sich weiterentwickeln soll, indem bspw. Wirtschaftswachstum angestrebt wird, oder ob man auf dem status quo verharren will und stattdessen versucht, durch Umverteilung eine gerechtere Nutzenverteilung zu erzielen?


    Es ist überhaupt keine Frage, ob sich eine Gesellschaft weiterentwickeln soll - sie tut es ganz einfach. Schon aufgrund des technischen Fortschritts und seiner Auswirkungen auf das menschliche Leben ist dies ebenso unvermeidlich wie im Kapitalismus eine immer weiter zunehmende Anhäufung des Kapitals und der Produktionsmittel in den Händen von immer weniger Menschen. Gesellschaftlicher Wandel läßt sich nicht auf Befehl zum Stillstand bringen, denn wer im Heute verharren will, lebt morgen schon im Gestern. (Mensch, das klingt so gut, das sollte ich mir urheberrechtlich schützen lassen. :D)
    Wirtschaftswachstum ist übrigens nichts, das sich einfach so befehlen oder beschließen ließe - sonst könnte es in kapitalistischen Systemen ja nie zu Wirtschaftskrisen kommen, und die Kommandowirtschaften sowjetischen Typs würden nicht nur noch heute existieren, sondern hätten nur Reichtum und blühende Landschaften hervorgebracht statt Not und Elend.


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Ferner sollte man auch zur Funktion und Denkweise des Menschen einen gemeinsamen Nenner finden. Geht es nur um "Fressen und Ficken" oder ist es etwas komplexer und der Mensch ist ein Nutzenmaximierer nach ökonomischen Maßstäben: möglichst hohen Nutzen aus dem persönlichen Einsatz erzielen?


    Nun, bei Marx ist der Mensch an sich eben genau jener homo oeconomicus, der immer seinen wirtschaftlichen Interessen folgt. Er entspricht also recht exakt der von Dir angeführten Definition des "Nutzenmaximierers nach ökonomischen Maßstäben". ;)


    Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Solange man derartige "Naturgesetze" außer Acht lässt, kann man gerne den Theorien von Marx anhängen - aber das Leistungsprinzip, auf dem der Wohlstand ganzer Nationen (u.a. auch der Wohlstand der "Schwachen", wie etwa der Hartz4-Empfänger) basiert, kann man dadurch nicht entkräften.


    Tja, und auch bei Dir zeigen sich ganz deutliche Logikfehler. Gerade wenn man den Menschen als "Nutzenmaximierer nach ökonomischen Maßstäben" sieht - und wie gesagt, genau das entspricht nämlich dem Marxschen Menschenbild - dann muß man eigentlich zwangsläufig der marxistischen Theorie folgen. Die von Dir vertretene These, der homo oeconomicus sei im Widerspruch zu Marx zu sehen, beweist nur, daß auch Du Marx nicht gelesen, oder wenigstens nicht verstanden hast. Abgesehen davon kann ich beim besten Willen nicht gedanklich nachvollziehen, was Dich zu der Annahme bewegt, das menschliche Handeln nach dem Prinzip der Nutzenmaximierung habe Naturgesetz-Charakter. Die Belege dafür bleibst Du jedenfalls schuldig - und mußt es auch, denn sie ließen sich nur empirisch erbringen, aber nicht allgemeingültig. (Genau dieser Punkt ist übrigens auch eine der wenigen Schwachstellen in der marxistischen Theorie. ;))


    Und wie der Kollege "raix" schon richtig feststellte: "Marx entkräftet das Leistungsprinzip nicht." Ich gehe noch einen Schritt weiter: Zumindest in der Übergangsphase vom Sozialismus zum Kommunismus wird auch das Privateigentum nicht abgeschafft. Es wird allerdings insoweit eingeschränkt, daß dabei auch immer der gesamtgesellschaftliche Nutzen berücksichtigt werden muß. Das Grundgesetz formuliert es etwas weniger pointiert, indem es im Artikel 14 sagt:


    Zitat


    Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.


    [small]Quelle: http://dejure.org/gesetze/GG/14.html[/small]


    Und nun frage ich mal: Wer hat denn nicht auch feststellen müssen, daß genau bezüglich dieses Eigentumsgebrauchs in den letzten 20 Jahre zunehmend der rücksichtslose Eigennutz Priorität hat vor dem, was das Grundgesetz "Wohl der Allgmeinheit" nennt? Oder wie ist die eiskalte Raff- und Profitgier internationaler Konzerne und die rücksichtslose Vernichtung von Arbeitsplätzen sonst zu verstehen?


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Die Werbung für Klingeton- und Displaybildchen-Abzockereien alias "JAMBA-Sparabo" macht mich jedes Mal fuchsteufelswild und weckt in mir das dringende Bedürfnis, den Marketing- und Werbe-Fuzzis dieser kriminellen Vereinigung Firma mit einem Baseball-Schläger auf die Birne zu hauen. :mad:


    Auch der Versuch dieses eklig-schleimigen Johannes B. Kerner, dieses Russisch-Roulette-Papier von Air Berlin unters Volk zu bringen, macht mich rasend. Hoffentlich denken die Kleinanleger noch an die vollmundigen Sprüche des Manfred Krug im Rahmen der beinahe entschädigungsfreien Geldenteignungsaktion durch die Deutsche Telekom, nach dem Motto "Wir gehen [small]Ihnen[/small] an die Börse", und strafen diesen dauergrinsenden Schwätzer mit Nichtachtung. Sollte mal irgendjemand dieser Dumpfbacke eines auf die Kauleiste hauen, wünsche ich mir nur, daß es sich um jemanden mit einem verdammt harten punch handelt. ;)


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von _-=voodoo=-_
    Also wirklich der Kapitalismus entspricht der menschlichen Natur, darum hat er sich doch auch durchgesetzt. Gedankenkonstrukte wie der Sozialismus beinhalten leider nicht die Eigenarten der Menschen, ein Mensch kommt mit einer absoluten Gleichstellung in der Gesellschaft psychisch nicht klar.


    Damit hast Du sehr eindrucksvoll bewiesen, daß Du Marx nicht einmal ansatzweise gelesen, geschweige denn, daß Du verstanden hast, was er schrieb. Im Sozialismus wird mitnichten eine absolute Gleichmacherei aller propagiert, sondern vielmehr, daß jeder nach seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten seinen Anteil am gesamtgesellschaftlichen Reichtum erhalten soll. Der Sozialismus kennt also durchaus das Prinzip des materiellen Anreizes für die, die auch mehr leisten (können). Er kennt aber auch ein anderes Prinzip, nämlich das der Begrenzung von Eigentum an Produktionsmitteln.
    Gleichheit, wie Marx sie forderte, war die Gleichheit vor dem Gesetz und bei Wahlen - vor 160 Jahren was das, was wir heute als die größte Selbstverständlichkeit ansehen, noch lange nicht der Regelfall. So gab es in Preußen z. B. ein Dreiklassen-Wahlrecht, das den Stimmen der Adeligen und Großbürger ein höheres Gewicht verlieh als den Besitzlosen.


    Und woher Du die Sicherheit im Wissen um die menschliche Natur nimmst, bleibt mir wirklich ein Rätsel. Viel intelligentere Köpfe, als wir es sind, machen sich seit Jahrtausenden Gedanken darüber, was des Menschen Natur und der Sinn des Lebens sind; nun kommst Du und behauptest in einem kurzen Nebensatz ganz kühn, Du hättest das Geheimnis entdeckt: der menschlichen Natur entspräche es im Kapitalismus zu leben, in einer Gesellschaft, in der die Schere zwischen Besitzenden und Nicht-Besitzenden immer weiter auseinandergeht. Du kommt mir damit so vor wie einer jener mittelalterlichen oder frühneuzeitlichen Geistlichen, die den hungernden Bauern predigten, die feudale Ordnung und damit auch ihr irdisches Leiden seien von Gott so gewollt. Wäre ich ein überzeugter Marxist, so würde ich Dir jetzt unterstellen, Du seiest ein Handlanger der Bourgeoisie, der im Kapitalismus herrschenden Klasse der Produktionsmittelbesitzer. ;) Zumindest hast Du ein "objektiv falsches Bewußtsein", denn obwohl Du ein "Nicht-Kapitalist" bist, argumentierst Du, als gehörtest Du zur "herrschenden Klasse".


    Du siehst also: bevor Du mit mir weiter über Marx diskutierst, solltest Du ihn wenigstens mal gelesen haben, sonst wird die Diskussion sehr schnell einseitig, weil Dir das Wissen und die darauf fußenden Argumente fehlen. ;)


    Zitat

    Original geschrieben von _-=voodoo=-_
    Was die Menschen wollen sieht man doch am Konsum der Privathaushalte, dort wird der reinste Kapitalismus praktiziert.


    Das ist, mit Verlaub, blühender Unsinn. Denn der Kapitalismus zeichnet sich durch den Privatbesitz von Produktionsmitteln in der Hand des Großbürgertums aus. Wie also in einer Arbeiter- oder Angestelltenfamilie, von denen wohl niemand über Produktionsmittel verfügt, "der reinste Kapitalismus" praktiziert werden soll, bleibt ebenso rätselhaft und fragwürdig wie Deine übrigen Thesen.



    Zitat

    Original geschrieben von Boogieman
    Da hast Du [=_-=voodoo=-_] definitiv recht.


    Das wage ich zu bezweifeln. Die vom Kollegen "_-=voodoo=-_" vorgetragenen Argumente sind jedenfalls nicht dazu angetan, zu widerlegen, was ich geschrieben habe.


    Zitat

    Original geschrieben von Boogieman
    Die Frage ist nur ob man diese Friss oder Stirb Mentalität aufrecht erhalten soll oder sich doch für die Schwächeren einsetzt und die Macht und das Kapital der Reichen und Mächtigen ein bißchen angreift.


    Nun, der Kapitalismus hat sich in der Vergangenheit als reformfähig erwiesen, vor allem immer dann, wenn er in seiner grundsätzlichen Existenz in Frage gestellt wurde, z. B. durch sozialistische Bewegungen wie die Arbeiterbewegungen und Gewerkschaften des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Er wandelte sich vom reinen "Ellbogen"- oder Manchester-Kapitalismus zur sozialen Marktwirtschaft. Zur Zeit scheint die Entwicklung wieder rückwärts gerichtet zu sein: Abbau von Mitbestimmung, Lockerung des Kündigungsschutzes, kontinuierliches Abnehmen der bei den Arbeitnehmern verfügbaren Kaufkraft durch sinkende Reallöhne usw. Kurzum, wir erleben den Beginn dessen, was Marx als eine Pauperisierung der Massen bezeichnete. Von daher stellen entsprechende Ausgleichsmaßnahmen wie eine "Reichensteuer" durchaus Gegenentwürfe derer dar, die sozial ausgleichen wollen, ohne dabei die bestehende Wirtschaftsordnung und den Privatbesitz von Produktionsmitteln grundsätzlich in Frage zu stellen.


    Was ich in diesem Thread so aberwitzig finde, ist die Tatsache, daß hier von vielen, die garantiert keine Kapitalisten (im Marxschen Sinne: Produktionsmitteleigner) sind, so argumentiert wird, als drohe schon bei einer 3 % Zusatzsteuer für Spitzenverdiener der von Oswald Spengler vielfach beschworene "Untergang des Abendlandes."


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Das der Sozialismuss auch nicht funktioniert, sogar noch weniger als der Kapitalismuss wissen wir jetzt ja schon.


    Ach, wirklich? Falls Du mit "der Sozialismus" das meinst, was im ehemaligen Ostblock gesellschaftliche Praxis war, dann würde ich da eher vom Leninismus, Stalinismus und einigen Spielarten des Post-Stalinismus sprechen. Mit Sozialismus hatte das eigentlich weniger zu tun - außer dem Namen natürlich.


    [EDIT]
    Die sozialistische Weltrevolution soll die gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten bei der Verteilung der Güter und Produktionsmittel in der Phase eines im Niedergang befindlichen weltweiten Kapitalismus beseitigen. Wenn es aber, wie im Rußland zu Zeiten Lenins (also ab 1917) und im China des Mao Zedong (ab 1949), überhaupt nichts zu verteilen gibt, und auch kein im Niedergang befindlicher Kapitalismus existiert, dann kann man nicht von einer sozialistischen Gesellschaft in der Nachfolge einer angeblich sozialistischen Revolution sprechen, sondern bestenfalls von einem Staatsstreich einer Bewegung, deren Führer Marx zwar gelesen, aber nicht verstanden haben.


    Denn dem Beginn des Sozialismus geht nach Marx zwingend eine Revolution der werktätigen Massen voraus. Die Oktoberrevolution im Rußland von 1917 war allerdings nicht mehr als ein von einer kleinen entschlossenen Clique organisierter Staatsstreich oder Putsch, in einem gesellschaftlichen Umfeld, das nicht durch kapitalistisches Unternehmertum, sondern vielmehr durch die zutiefst bäuerliche Strukturen eines mittelalterlichen Feudalsystems geprägt war - Strukturen von einer Ausprägung übrigens, wie sie in Westeuropa spätestens nach den Koalitionskriegen gegen Napoleon beseitigt worden waren. Nicht ganz zufällig war ja die Oktoberrevolution nicht etwa Höhe- und Schlußpunkt einer lange schwelenden proletarischen Revolutionsstimmung der werktätigen Volksmassen gewesen, sondern vielmehr der Auftakt zu einem fast fünf Jahre andauernden Bürgerkrieg, der an Grausamkeit und Unmenschlichkeit alles bis dahin Erlebte in den Schatten stellte.


    Auch der "Sieg des Sozialismus" in Osteuropa am Ende des Zweiten Weltkriegs folgte lediglich Stalins Devise, daß jeder Sieger den von ihm besetzten Ländern sein eigenes politisches und wirtschaftliches Gesellschaftsmodell auferlegt, "soweit die Armeen reichen". Auch hier gab es also keine Revolutionen von "denen da unten" gegen "die da oben".


    Und was Maos "Langen Marsch" und den Sieg der "Roten" gegen "die Weißen" angeht, so trifft hier ziemlich genau das zu, was auch für die Oktoberrevolution gilt: es war ein Bürgerkrieg in einem zutiefst argrarisch geprägten und völlig verarmten, ausgebluteten Land. Es gab nichts zu verteilen, außer von Kriegswirren verwüstetem Land, und durch kapitalistische Wirtschaftsmethoden angehäuften gesellschaftlichen Reichtum gab es auch nicht. Dies heißt nichts anderes, als daß die Voraussetzungen für einen Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus überhaupt nicht gegeben waren.


    Von daher wäre ich mit Aussagen wie "der Sozialismus hat ja bereits gezeigt, daß er nicht funktioniert" ausgesprochen vorsichtig.
    [/EDIT]


    Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Das was man als "Reset" des Kapitalismuss ansehen könnte hat Europa ja schon durch den zweiten Weltkrieg erlebt.


    Zumindest für Westeuropa (einschl. der dann gegründeten Bundesrepublik) ist diese Aussage schlicht und einfach falsch. Denn an den Besitzstandsverhältnissen (Besitz der Produktionsmittel) änderte sich auch in Folge des Zweiten Weltkriegs nichts. Daß fast alle Nazi-Größen (außer den paar, die von den Alliierten als Kriegsverbrecher an den Galgen gebracht worden waren) unter Adenauer ihre im "Dritten Reich" begonnenen Karrieren in Politik, Verwaltung, Justiz- und Bildungswesen und auch in der Wirtschaft fortsetzen und praktisch unbehelligt weitermachen konnten, ist doch nur ein Indiz dafür, daß zumindest gesellschaftlich das Ende des Krieges längst nicht die legendenträchtige "Stunde Null" bedeutete, als die eine beschönigende Nachkriegsgeschichtsschreibung sie gerne darstellte - wohl auch, um so etwas wie eine von den Nazi-Verbrechen unbelastete deutsche Identitätsbildung zu ermöglichen. Die damals diskutierte Vergesellschaftung der Schlüsselindustrien und Großbanken fand - auch auf Druck der USA als der mächtigsten Besatzungsmacht in den Westzonen - eben nicht statt. Und die Entnazifizierung blieb auf der Strecke, als mit der Sowjetunion der neue potentielle Feind ausgemacht worden war, und die alten Eliten des Hitler-Regimes zu willkommenen Verbündeten im "Kampf gegen den Kommunismus" wurden.


    Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Wenn man nach Lösungen sucht die ohne den Reset funktionieren sollten, müsste man vielleicht schauen wie westliche, am II. Weltkrieg unbeteiligte oder nur geringfügig beteiligte Staaten die Weltwirtschaftskriese überstanden haben.


    Und das müßten dann auch noch Staaten sein, die damals ein adäquat zu den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland entwickeltes Wirtschaftssystem aufwiesen. Zumindest von der Struktur fielen mir da spontan eigentlich nur die Schweiz und Schweden ein.


    Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Das die "Superreichen" aus Gründen das Selbsterhaltes etwas von ihrem Reichtum abgeben würden ist sicher richtig, allerdings wären sie dann ja Almosengeber und somit auch die uneingeschränkten Herrscher, und die Demokratie samt Gewaltenteilung wäre dahin.


    Wieso "wäre"? Du beschreibst da etwas, das ohnehin schon beinahe gesellschaftliche Realität ist - wer das Geld hat, hat auch die Macht und sorgt für eine seinen Interessen wohlwollende Gesetzgebung. Natürlich sind in einer Demokratie alle gleich - nur einige sind, um Orwell zu zitieren, eben ein bißchen gleicher als die anderen. Gleiches Recht gilt auch in einer Demokratie niemals für alle, sondern höchstens für untereinander gleiche. Wie sonst wäre es zu erklären, daß die Belastungen für alle Lohn- und Gehaltsempfänger in den letzten 20 Jahren permanent gestiegen sind und gleichzeitig die Spitzenverdiener und Großkonzerne durch sinkende Spitzensteuersätze und immer neue Ausnahmetatbestände in der Steuergesetzgebung immer mehr aus der Pflicht entlassen werden, ihr Schärflein zum Erhalt des Gemeinwesens beizutragen?


    Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Aber irgendwie führt das sowiso zu weit vom Thema Reichensteur weg.


    Aber nicht doch. Es führt höchstens zu der Frage, ob eine "Reichensteuer" in der vorliegenden Form wirklich schon alles gewesen sein soll, was man unternehmen will, um einen kleinen Teil dieses konzentrierten gesellschaftlichen Reichtums aus den Händen weniger zu nehmen und wieder zum Nutzen aller zu verwenden.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Die Schere zwischen Arm und Reich geht noch weiter auseinander, biss 99% zur Unterschicht gehören und von den 1% Reichen abhängig ist. Dann braucht der Kapitalismuss nen "Reset".


    ...was dann ziemlich exakt der Marxistischen Theorie entspricht, in der ein solcher "Reset" des Kapitalismus "sozialistische Weltrevolution" heißt. ;) Vielleicht hat sich der gute Karl Marx nur um 100-150 Jahre vertan, was den Zeitpunkt für eine solche Revolution betrifft. Vielleicht sind die Superreichen aber auch so einsichtig - und zwar aus Gründen des schieren Selbsterhaltes - daß sie nicht so lange warten, bis sie enteignet und totgeschlagen werden, sondern vorher genügend von ihrem angehäuften Reichtum abgeben, um einen "Reset des Kapitalismus" zu verhindern.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von Dingens
    [Bezin-Mäher von SABO ab 900 Euro]
    ach herrje...das ist ja nicht gerade billig.
    Im Baumarkt und bei ebay un dim Nezt (ich weiß!) gehts doch schon bei 199 los....da dachte ich 100drauf, damit es nicht der letzte Schrott ist, dann müßte das doch irgendwie gehen...


    Vergiß das mit den Billig-Mähern. Ich selbst habe ca. 900 qm zu mähen, auch sehr viele Unebenheiten im Rasen. Ich benutze dazu seit mittlerweile 23 Jahren einen SABO-Mäher mit Viertakt-Motor von Briggs&Stratton und 43 cm Schnittbreite. Obwohl das Teil weiß Gott nicht sonderlich gut gewartet wird - lediglich den Messerbalken lasse ich einmal jährlich schärfen und auswuchten, und alle paar Jahre gibt's auch mal 'ne neue Zündkerze - läuft das Teil wie gesagt seit 1983. Und ich würde behaupten: 10 Jahre hält der mindestens noch.


    Rechne 900 Euro Anschaffungspreis für einen SABO doch mal auf ca. 20-25 Jahre um (denn so lange hält der ganz sicher), dann stellst Du selbst fest, daß es sich einfach nicht lohnt, alle paar Jahre einen billigen Rasenmäher zu kaufen. Was sich vor allem nicht lohnt, ist der ständige Ärger mit irgendwelchen Macken, die solche Baumarkt-Geräte nunmal in relativ kurzer Zeit entwickeln - zumal diese Mäher halt nicht dazu gebaut wurden, ständig derartig große Flächen zu mähen. Die sind eher für die heuzutage üblichen Reihenhausgärten von 200 bis 300 qm geeignet. Dann doch lieber einmal in 20 oder 25 Jahren 900-1.000 Euro in die Hand nehmen, statt alle vier oder fünf Jahre 300 Euro für einen neuen Billig-Mäher, bei dem Du zu Beginn einer jeden Saison erstmal hoffen mußt, daß Du ihn nach der Winterpause überhaupt wieder ans Laufen bringst.


    Von der Versorgung mit Ersatzteilen mal ganz abgesehen - bei den meisten Baumarkt-Geräten bekommst Du nach einigen Jahren keine Teile mehr, da schmeißt Du evtl. einen ansonsten noch funktionierenden Mäher weg, bloß weil irgendein kleines Teil für ein paar Euro nicht mehr verfügbar ist. Bei meinem SABO-Mäher bekomme ich heute immer noch alle Teile!


    Viele Grüße und einen
    Happy Day