Beiträge von HappyDay989

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    Original geschrieben von Dread
    Aber von der Schärfe her sind die Power Klingen besser.


    Das kann ich nach eigenen Erfahrungen - direkter Vergleich - so nicht bestätigen.
    Die "Power-Klingen" sind zwar erheblich teurer, aber m. E. um keinen Deut schärfer oder langlebiger als die normalen M3-Klingen.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

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    Original geschrieben von Martyn
    Ein Erbe ist niemals ein Einkommen sondern ein Vermögenszufluss, ein Vermögen das bei Wertschöpfung schonmal versteuert worden ist. Deswegen ist es eigentlich problematisch sowas mehrfach zu versteuern.


    Wenn das so wäre, dann hätte das Bundesverfassungsgericht bestimmt schon mal ein entsprechendes Urteil dazu gefällt und jede Form von Erbschaftssteuer als Verstoß gegen eine verfassungsgemäße Form der Besteuerung untersagt. Daß dies in fast sechs Jahrzehnten Bundesrepublik bislang nicht geschehen ist, müßte Dir eigentlich zeigen, daß es sich bei der Erbschaftssteuer durchaus nicht um eine unzulässige Doppel- oder Mehrfachbesteuerung handelt. Denn ich bin sicher, daß sich bestimmt genügend Millionäre finden ließen, die sofort bereit wären, entsprechende Verfahren anzustrengen, wenn auch nur die leiseste Chance bestünde, die Erbschaftssteuer an sich höchstrichterlich kippen zu lassen.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

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    Original geschrieben von Martyn
    Eigentlich ist die Erbschaftssteuer sowiso ne schlechte Steuer, den das Eigentum des vererbenden wurde ja bei Wertschöpfung bereits versteuert (ausser es ist Schwarzgeld), so das die Erbschaftssteuer eigentlich ne doppelte Besteurung darstellt. Sowas sollte man eigentlich vermeiden.


    Du hast das Prinzip der Erbschaftssteuer nicht verstanden.


    1. Diese Steuer fällt erst ab einer bestimmten Erbmasse (Freibeträge!) an.


    2. Die Freibeträge sind vom Verwandschaftsgrad des Erblassers zum Erben abhängig. I. d. R. braucht sich der Erbe eines Normalverdieners mit Einfamilienreihenhaus oder selbst eines kleinen Betriebes keine Gedanken um die Erbschaftssteuer machen. Und für die Erben großer Vermögen gibt es genügend (eigentlich: immer noch viel zu viele!) Schlupflöcher, die von findigen Anwälten dazu genutzt werden, den Millionärssöhnchen und -töchterchen zu ersparen, daß sie auch nur einen Cent zuviel an Vater Staat abdrücken müssen.


    3. Es geht darum, daß dem Erben durch das Erbe zusätzliches Einkommen zufällt, und dies auch noch arbeitsfrei (also eigentlich unverdient, denn was der Erbe bitte aktiv dafür geleistet, in den Genuß einer Erbschaft zu gelangen?) - nicht ganz zufällig entsprechen die Erbschaftssteuer- den Einkommenssteuersätzen.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

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    Original geschrieben von Printus
    Die Vorstellung daß hier rechtschaffene Werktätige, die es zu einem bescheidenen Wohlstand gebracht haben, abkassiert werden ist ziemlich borniert und auch vollkommen falsch.


    Genau so ist es. Was bisher in dieser Diskussion völlig verkannt wurde - und das wundert mich - ist die Tatsache, daß es hier kaum darum geht, denen ans Portemonnaie zu gehen, die ihr Geld mit Arbeit verdienen, wobei es zunächst unerheblich ist, ob es sich um "Arbeiter-Arbeit" oder "Angestellten-Arbeit" handelt. Denn weder mit der einen noch mit der anderen Art von Arbeit kann eine nennenswerte Anzahl von Menschen soviel Geld verdienen, daß sie zu "bemitleidenswerten Opfern" dieser "Reichensteuer" werden. Die Handvoll Spitzen-Manager, denen nach Ausnutzung aller Steuervorteile noch mehr als eine Viertelmillion (ledig) bzw. halbe Million Euro (für Verheiratete, und das dürfte auf die meisten dieser Leute zutreffen) zur Verfügung stehen und die daher im Zuge der Einkommenssteuerrückerstattung ihre aufs Brutto gezahlten 3 % nicht zurückerhalten, kann man doch vergessen.


    Es geht hier vielmehr darum, daß diejenigen stärker zur Finanzierung des Staates herangezogen werden, die ihr Geld einfach dadurch verdienen, daß sie bereits sehr viel Geld haben und dieses für sich arbeiten lassen, z. B. Großaktionäre, Leute mit riesigem Immobilienbesitz usw., kurzum: Leute, die über ein entsprechendes großes arbeitsfreies Einkommen verfügen. Gerade diese Leute haben sich durch Ausnutzung von - zum großen Teil für sie eigens geschaffenen - Steuerschlupflöchern in den letzten 25 Jahren immer mehr aus der Finanzierung der Solidargemeinschaft verabschiedet. Wenn diesen Leuten nun 3 % mehr von ihrem arbeitsfreien Einkommen abgezogen werden soll, dann kann ich darin wahrlich nichts Verwerfliches entdecken - höchstens, daß dieser Prozentsatz ja mehr von einer symbolischen Geste hat, als von einer wirklich effizienten Einbeziehung derer, die Zeit ihres Lebens mehr von diesem Gemeinwesen profitiert haben, als das Gemeinwesen von ihnen.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day



    PS:

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    Original geschrieben von Braindead
    Früher haben japanische Manager Selbstmord begangen wenn sie einen groben Fehler gemacht haben, das nenne ich mal Eigenverantwortung :D


    Eine wirklich lobenswerte Art, die Konsequenzen zu tragen, auch wenn dieses Verhalten der mittelalterlichen Samurai-Tradition entspringt und damit Ausdruck eines ungebrochenen und unreflektierten Elite-Bewußtseins ist. Vielleicht sollten unsere Politikern trotzdem mit gutem Beispiel vorangehen. Mir würden da schon so einige einfallen, z. B. die, die vor reichlich anderthalb Jahrzehnten vollmundig davon sprachen, daß sich die Kosten der Wiedervereinigung doch aus der Portokasse bezahlen ließen. ;)

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    Original geschrieben von Erlkönig
    Ich habe so einen Vibrations-Rasierer auch noch nicht ausprobiert und werde es auch nicht tun.


    Dann solltest Du kein Urteil darüber abgeben, wie gut man sich damit rasiert. ;)


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    Original geschrieben von Erlkönig
    Wie sollen sich denn durch die Vibration bitte die Barthaare aufstellen wie in der Werbung suggeriert?
    Zum Einen sind die klassischen Bartstoppeln so kurz, dass sich da nichts aufrichten kann und zum Anderen sind die Barthaare ja so von Rasiergel/Rasierschaum zugekleistert, dass sich da allein durch Vibration nichts aufrichten wird.


    Das mit dem Aufrichten der Barthaare halte ich auch für eine "urbane Legende", egal was die Gilette-Werbung dazu behauptet. Dennoch ist so eine kleine "Gesichtsmassage" bei der allmorgentlichen Rasur ein sehr angenehmes Gefühl. Und die AAA-Batterie in meinem M3 Power hält nun schon seit fünf Monaten durch und zeigt auch noch keine Ermüdungserscheinungen. :)


    Ich habe ja auch keine Probleme damit, daß eine Klinge nur etwa zwei Wochen hält, sondern mehr damit, daß die Dinger doch recht teuer sind. Daher werde ich, sobald die letzte "Power"-Klinge verbraucht ist, wieder zu den regulären M3-Klingen zurückkehren. Die sind nämlich erheblich preiswerter und halten mindestens genau so lange.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

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    Original geschrieben von bastian_S
    zu dem Thema Kleidung. Eine Beerdigung ist in erster Linie für die Hinterbliebenen da, weniger für den Toten. Der ist tot. Aber das zeigen von Respekt und Anteilnahme tut den Verwandten gut, weiß ich aus eigener, jüngerer, Erfahrung.


    Genau das ist auch meine eigene Erfahrung.


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    Original geschrieben von bastian_S
    Und ja, ich fände es als Hinterbliebener durchaus als beleidigend wenn jemand verwahrlost auf der Beerdigung erscheint. Wenn jemand keine Lust hat, soll er daheim bleiben. Und das Ganze nicht als lästige Pflichtveranstaltung ansehen. Man muß immer sehen wie es den Hinterbliebenen damit geht. Und wenn jemand auf der Beerdigung meiner Mutter ungepflegt und "verwahrlost" erschienen wäre würde ich ihm/ihr das durchaus krumm nehmen.


    Und das war auch von mir geschilderten Beispiel der Fall: Die Mutter eines gemeinsamen Schulfreundes verstarb mit Mitte 60 überraschend nach einem Herzanfall. Sie war bei allen, die sie kannten, aufgrund ihrer herzlichen Art, Liebenswürdigkeit usw. sehr beliebt. Der Kollege, der dann mitsamt ähnlich gekleideter Frau Gemahlin zur Beerdigung wie von mir beschrieben auflief, war ebenso oft in ihrem Haus aus- und eingegangen wie die anderen Kollegen auch. Nur halt "komisch", daß alle anderen Trauergäste anständig gekleidet erschienen - und durchaus nicht so, daß alle Herren ausschließlich in schwarzen Anzügen auftraten und alle Damen ausschließlich in schwarzen Kostümen. Ich selbst trug z. B. einen dunklen Anzug (Anthrazitgrau), weil ich direkt im Anschluß noch zu einem geschäftlichen Termin mußte. Und da ich keine Chance hatte, zwischendurch noch nach Hause zu fahren, um mich umzuziehen, beim Geschäftstermin aber nicht im schwarzen Anzug auflaufen wollte (denn auch das löst immer entsprechende "Betroffenheitsfragen" aus, die von vorne herein die Atmosphäre dämpfen), trug ich halt ein dunkles Anthrazit und wechselte lediglich von einer schwarzen auf eine etwas farbenfreudigere Krawatte.


    Das mit dem "Krummnehmen" ging dann den nächsten Anverwandten genau so, wie Du es auch beschrieben hast: sie faßten es als Affront und Zeichen der Respektlosigkeit auf - und diesbezüglich scheint es hier so etwas wie Konsens zu geben. Soviel also zum Thema "wie man sich anläßlich einer Beerdigung kleidet, ist doch egal, Hauptsache, man kommt überhaupt, um seine Anteilnahme auszudrücken."


    Andi:
    Und zum mittlerweile dritten oder vierten Mal mein Hinweis, daß ich nie geschrieben habe, daß ausschließlich ein schwarzer Anzug bzw. ein schwarzes Kostüm die einzig angemessene Trauerkleidung ist.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

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    Original geschrieben von andi2511
    Du vielleicht nicht, hier bei TT hat es sich jedoch so eingebürgert und jeder Newbie wird bei Mißachtung deswegen angeblafft. ;)


    So, da das hier längst OT ist, folgt jetzt meine absolut allerletzte Anmerkung dazu:


    Wer sich die Mühe macht, meine Beiträge mal zu lesen, wird mühelos feststellen, daß ich - im Gegensatz zu etlichen anderen Mitgliedern hier - keine Ein- bis Dreizeiler poste, bloß um Beiträge zu schinden.


    Außerdem: habe ich irgendetwas in den Foren-Regeln überlesen? Wo steht denn bitte, daß man zwei sehr lange Beiträge, die überdies auf zwei verschiedene andere Beiträge Bezug nehmen, in ein überlanges und damit auch schlechter zu lesendes "Monster-Posting" umwandeln muß?


    Wie gesagt: Weitergehende Diskussion nur noch per PN, ansonsten bitte BTT.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

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    Original geschrieben von andi2511
    Übrigens: auch hier in diesem Forum hat Carsten als Ausdruck (s)einer unübertroffenen Stilsicherheit im Umgang mit den Unwägbarkeiten des glatten Parketts der Foren-Highsociety ein unschlagbares Paket geschnürt, welches form (Mehrfachpostings) fast automatisch in substance (ein einziges Posting mit Überlänge) umwandelt -->


    Genial, wie ich finde. Der Lackschuh unter den Foren-Funktionen. :p :D


    Nette Anspielung, aber ich sehe es nicht als guten Stil an, aus zwei langen Beiträgen, die vornehmlich an zwei verschiedene Personen gerichtet sind, einen einzigen überlangen Drei-Seiter zu machen. Wenn ich noch ein paar kurze Sätze nachträglich hinzufügen möchte, ist die Edit-Furnktion sicherlich genau richtig, und wenn mir ausnahmsweise mal ein Flüchtigkeitsfehler unterläuft, verwende ich sie natürlich auch. Aber um sozusagen aus einem PKW mit Anhänger und einem PKW mit Dachgepäckträger einen überlangen Reisebus mit Dachgepäckträger und Anhänger zu machen - nein. ;)


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    Original geschrieben von andi2511
    Inhaltlich bin ich völlig bei DUSA-2772, das genannte - ungepflegte - Beispiel war sicher ein Extrembeispiel. Aber ob ich nun mit blauem Rolli, schwarzem Anzug oder Jeans mit hellem Hemd komme, mag vielleicht eine Stilfrage sein, aber es ist keine Frage der Anteilnahme und darum geht es bei Beerdigungen nunmal prioritär.


    Wie Du siehst, beherrsche ich auch die Edit-Funktion. ;)
    Ansonsten scheint auch bei Dir der Irrglaube an die strikte Trennbarkeit von Innerem und Äußerem vorzuherrschen. Bzgl. "Stilfrage" verweise ich einfach noch mal auf Coco Chanel. Es spricht also weder etwas dagegen, seine Anteilnahme auch durch ein entsprechendes äußeres Erscheinungsbild (hier: Kleidung) zu unterstreichen, noch ist es spießig, anderen Menschen zu empfehlen, dies ebenso zu tun.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

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    Original geschrieben von ChickenHawk
    Wie definierst Du jung? ;)


    Im Sinne von "geistig und seelisch noch nicht erwachsen geworden". Auch Leute jenseits ihrer späten Zwanziger sind ja bekanntlich nicht vor infantilen Anwandlungen geschützt - ich möchte nicht wissen, wieviele "Ü30" hier in diesem "Das Handy, mein Spielzeug"-Forum unterwegs sind. (Ich interessiere mich zwar nicht für Mobiltelefone, aber "die mechanische Armbanduhr, mein Spielzeug" ist übrigens auch nur eine andere Variante desselben Spieltriebs.) :D


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    Original geschrieben von ChickenHawk
    Anzug hatte ich immer irgendwo im Schrank (mittlerweile auch mehr als einen), ne automatik Uhr dagegen habe ich noch nie besessen...


    Dann besuche uns doch mal wieder im Uhren-Thread, da hätte ich noch einige gute, gar nicht mal so furchtbar teure Empfehlungen für Dich. Laubi und die anderen dort "Regulären" sicherlich auch. :D


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    Original geschrieben von ChickenHawk
    Soweit ich das bisher erlebt habe ist es aber auch vom eigenen Alter sowie von der persönlichen Beziehung zum Verstorbenen abhängig wie man auf einer Beerdigung erscheinen sollte.


    Das wäre dann m. E. eher ein Modetrend. Angemessen gekleidet (= gepflegte dunkle Kleidung, weißes gebügeltes Hemd (für die Dame: Bluse), ggf. eine Krawatte für den Herrn und schwarze geputzte Schuhe) zu einer Beerdigung zu erscheinen, ist m. E. aber eher eine Frage des Stils, nicht der Mode. Coco Chanel brachte es mal treffend auf den Punkt: "Mode ist vergänglich, Stil dagegen nicht."


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    Original geschrieben von ChickenHawk
    Kinder/Jugendliche muss man ja nun auch nichts zwangsweise in nen Anzug stecken, gepflegtes Outfit/Sonntagshose reicht imho aus. Ebenso war bei mir in einem Fall die gesamte Berufsschulklasse zur Beerdigung einer ehemaligen Mitschülerin gebeten worden (Wunsch der Mutter). Da wäre der schwarze Anzug/das schwarze Kostüm imho too mutch gewesen. Schwarze Hose und Schuhe (keine Turnschuhe) und weißes Hemd ohne Krawatte war die meist gewählte Variante und ist auch nicht unangenehm aufgefallen.


    Da stimmen wir beide vollkommen überein. Ein schwarzer Anzug ist nicht unbedingt Pflicht, und genau das habe ich ja in meinem ersten Beitrag zu diesem Thread auch unmißverständlich geschrieben. Daß ich persönlich ein solches "Outfit" bevorzuge, basiert einfach auf der Erfahrung, daß man zu einem traurigen Anlaß mit einem schwarzen Anzug, weißem Hemd und schwarzer Krawatte jedenfalls nie anecken kann. Wie ich ansonsten meiner Trauer und meinem Beileid Ausdruck verleihe, steht dabei auf einem anderen Blatt. Aber sei versichert, ich kann mich - aus eigener Erfahrung heraus - sehr gut in Leute hineinversetzen, die gerade einen guten Freund oder nächsten Angehörigen verloren haben.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

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    Original geschrieben von DUSA-2772
    Nein, es ist keine Zumutung und die zwei Sachen schließen sich auch nicht unbedingt gegenseitig aus.
    Aber wenn die Leute bei ner Beerdigung keine anderen Sorgen und Probleme haben als sich über den von mir aus auch objektiv schlechten Kleidungsstil eines Trauergastes aufzuregen... Ich persönlich würde mich vielleicht kurz wundern, würde aber insgesamt die Anwesenheit begrüßen, denn - imho - darum geht es.


    Wechsel doch einfach mal die Betrachtungsweise: Ist ein schlampiges Auftreten nicht auch als ein äußeres Anzeichen innerlicher Verwahrlosung, zumindest aber emotionaler Gleichgültigkeit, zu verstehen? Wer sagt denn eigentlich, daß man das Innere ("substance") immer streng getrennt von der äußeren Erscheinung ("form") betrachten kann, so als wären Inneres und Äußeres nicht die beiden Seiten ein und derselben Medaille? Ist der Mensch denn plötzlich kein ganzheitliches Wesen mehr, das eine ganzheitliche Betrachtungsweise erfordert?


    Es ging bei dem von mir angeführten ehemaligen Schulkollegen übrigens um jemanden, der - immerhin mit einem Doktortitel der Betriebswirtschaft auf der Visitenkarte! - für einen großen deutschen Versicherungskonzern arbeitet und der ganz sicher genügend Geld verdient, um sich anständig kleiden zu können. Seine Frau stammt ebenfalls aus sehr wohlhabenden (früher hätte man gesagt: großbürgerlichen) Verhältnissen.
    Was ich (und die anderen Trauergäste) kritisierten, war ja nicht die Tatsache, daß die beiden nicht in schwarzem Anzug bzw. schwarzem Kostüm erschienen. Niemand hätte etwas gesagt, wenn er z. B. in halbwegs neuen und ordentlich gebügelten schwarzen Jeans und einem glatt gebügelten Hemd aufgelaufen wäre. Wenn aber jemand zu einer Beerdigung erscheint wie ein Penner, dann ist das nach meinem Verständnis eben auch ein äußeres Indiz dafür, daß ihm die Trauer der anderen im Grunde seines Herzens am Ar... vorbeigeht. Und am offenen Grab einer älteren Dame einen Cowboyhut aus braunem Leder zu tragen und diesen nicht einmal bei der obligatorischen Verbeugung abzunehmen, ist sicherlich nicht dazu angetan, einen solchen Eindruck zu verwischen.


    (NB: Im Grunde ist es doch wie in diesem Forum: Wenn jemand hier einen Beitrag verfaßt, dann läßt sich doch immer wieder feststellen, daß diejenigen Beiträge, deren Verfasser nicht nur auf den Inhalt ("substance"), sondern auch auf die äußere "form" (Orthographie, Interpunktion, Grammatik, angemessenen Stil, sinnvolle Gliederung usw.) achten, sich i. d. R. auch durch eine höhere inhaltliche Kompetenz auszeichnen. Zumindest für die Beiträge deutscher Muttersprachler läßt sich eine solche Aussage auch in einer derartig verallgemeinernden Form treffen.)


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    Original geschrieben von DUSA-2772
    Meine Beobachtung insgesamt in dieser auf Werbung, sorry, Marketing und Kommerz getrimmten Gesellschaft ist eben der eindeutige Trend zu "form over substance" - Inhalt(e) sind relativ egal oder zweit- bis viertranging, solange nur die Form und das Styling stimmt. Und als jemand, der den Dingen gerne unter die Oberfläche schaut bin da eben ein wenig von angepi...epst...


    Ich zitiere mal den Titel einer Novelle, die ein bekannter Schriftsteller des 19. Jahrhunderts verfaßte, also zu einer Zeit, die ganz sicherlich nicht "einer auf Werbung, sorry, Marketing und Kommerz getrimmten" entsprach: "Kleider machen Leute". Das Verständnis von "form" als Ausdruck von "substance" läßt sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte beobachten und ist keine Erfindung unserer ach so kommerzialisierten Gesellschaft. Ich würde sogar behaupten, daß die Etikette in vielen gesellschaftlichen Bereichen heutzutage erheblich lockerer geworden ist, als sie es noch vor 30 Jahren war.


    Aber wir verlassen das eigentliche Thema des Threads und werden philosophisch. Daher, bevor wir uns Schelte "von oben" einfangen: BTT. ;) Zum Philosophieren steht uns ja PN zur Verfügung.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day