Zitat
Original geschrieben von Pitter
Den geschenkten Dr-Titel hast Du in Deiner Schilderung allerdings überhaupt nicht aufgeführt.
Stimmt auffallend. Und er hat vergessen, daß man als Krankenhaus-Arzt auch noch "Zugriff" auf jede Menge hübscher Krankenschwestern und -pflegerinnen hat, die nur darauf warten, für den "Herrn Doktor" ihre Schenkel zu spreizen.
Zusammen mit dem Porsche vor der Tür und dem Sack mit den Golfschlägern auf der Rücksitzbank eben jenes Zuffenhausener Sportwagens hätten wir damit wohl alle Mediziner-Stereotypen hinreichend behandelt, und genau mit der Ernsthaftigkeit, die solche Bemerkungen verdient haben.
Also, ein Krankenhaus-Arzt legt natürlich in jeder Schicht mindestens eine hübsche Schwester flach, falls ihm nicht in Folge seiner 60 - 70 Wochenstunden bereits die Augen zugefallen sind. Von den Wochenendschichten mal gar nicht erst zu reden.
Daran gemessen verdienen gerade unsere Klinikärzte bescheiden wenig und müssen dafür auch noch Arbeitsbedingungen und -zeiten in Kauf nehmen, die selbst den langmütigsten Gewerkschaftern die Zornesröte ins Gesicht trieben und sie von "unmenschlicher und skrupelloser Ausbeutung" schimpfen ließen, wenn es sich eben nicht um Ärzte, sondern um ganz normale lohnabhängig Beschäftigte am Fließband oder an der Drehbank handelte. Selbst bei Angestellten im kaufmännischen Bereich in gehobenen Positionen sind solche Arbeitszeiten die absolute Ausnahme - und von den Diagnosen und Entscheidungen der dort Tätigen hängt im Zweifelsfall nicht einmal ein Menschenleben ab.
Wir habe in der Kundschaft unserer Firma etliche Selbständige, darunter eben auch niedergelassene Allgemein- und Spezialmediziner. Im Vergleich zu den Steuerberatern und Notaren geht es denen - im Durchschnitt betrachtet - finanziell erheblich schlechter, und sie "dürfen" auch noch länger für ihr Geld arbeiten.
Ich für meinen Teil habe jedenfalls eine ausgesprochene Hochachtung vor denen, die für ihren Einsatz vergleichsweise schlecht bezahlt werden und trotzdem noch ihre Arbeit gewissenhaft tun.
Und zum Thema "Schönheitschirurgen". Es mag eine Menge Quacksalber und Pfuscher in diesem Metier geben, aber es gibt eben auch die richtig gut ausgebildeten plastischen Chirurgen, die es fertigbringen, Menschen mit den furchtbarsten Verletzungen - gerade im Gesichtsbereich - oder Mißbildungen wieder zu einem erträglichen Aussehen zu verhelfen. Das sind eben keine Pfuscher, sondern echte Ärzte. Wenn ich mit vorstelle, daß es solche plastischen Chirurgen nicht gäbe, dann sähe mein Vater heute durch die Folgen eines Verkehrsunfalls, in den er als völlig Unbeteiligter verwickelt wurde, wahrscheinlich aus wie ein Monster. Die Ärzte, die ihm seine total zertrümmerten Gesichts- und Schädelknochen wieder zusammensetzten, haben jedenfalls ganze Arbeit geleistet: Außer einer hauchdünnen Narbe auf der Wange und beständigen leichten Kopfschmerzen ist nichts geblieben.
Also, seid froh, daß wir in Deutschland so gute Ärzte haben. Und wer jemals - das Beispiel England wurde ja schon genannt als vergleichsweises Einkommensparadies für Mediziner - beim NHS (National Health Service) als Patient auf eine Behandlung warten mußte und die Eigenarten des staatlichen britischen Gesundheitswesens "genießen" durfte, wird anschließend ein Loblied auf die AOK und die anderen GKV singen. In England gilt nämlich - noch viel mehr als hier - der Grundsatz: >>Wenn du nicht zu den Reichen gehörst, mußt du früher sterben.<<
Viele Grüße und einen
Happy Day