Beiträge von HappyDay989

    Zitat

    Original geschrieben von Wolf HF
    1. Ich mag keine Digital- oder Quarzuhren, daß sind für mich Computer ;) eine
    mechanische Uhr soll es schon sein.


    Das ist an sich sehr lobenswert.



    Dann solltest Du mal kräftig sparen. Du weißt doch, was der Volksmund sagt: "Spare in der Not, dann hast Du Zeit dazu" :D
    Scherz beiseite: Es gibt genügend halbwegs preiswerte mechanische Uhren, die im Gegensatz zu den zahlreichen Imitaten aus China ihr Geld auch wert sind.




    Tja, wenn man sich schon eine fast echte Schweizer Uhr (auf dem Zifferblatt steht übrigens "Swiss", was angesichts des Herkunftslandes wohl nicht rechtens sein dürfte) kauft, die eigentlich aus Hongkong stammt (und ich wage mal, die Behauptung, daß die Bezeichnung "Swiss" das absolut Einzige ist, was diese Uhr mit der Schweiz verbindet), ist wohl auch nichts anderes zu erwarten.


    Einschließlich sämtlicher Werkkomponenten dürfte das Teil in irgendeinem chinesischen Hinterhof zusammengeschraubt worden sein. Insoweit wäre eigentlich nur noch zu ermitteln, ob die Uhr in der Produktion (inkl. aller Materialien und Arbeitslöhne) 2,97 Euro gekostet hat, oder doch 3,03 Euro? ;)


    Für etwa 60 Euro hättest Du Dir auch eine ganz solide und ehrliche Seiko 5 kaufen können. Das Teil läuft mindestens 10 Jahre ohne jegliche Wartung absolut zuverlässig und mit Sicherheit wesentlich genauer als Deine Panerai-Kopie dies jemals tun wird.


    Zitat

    Original geschrieben von Wolf HF
    PS: Für die guten Anlässe habe ich eine Nomos Tangente "Expo 2000"


    Wieso "für gute Anlässe"? Die Nomos ist weder aus Zucker noch aus hauchdünnem Glas. Du kannst sie ruhig öfter tragen. Besser als diese "Hongkong-Schweizer" ist sie in jedem Fall. Und wenn sie mal einen kleinen Kratzer abbekommt, was soll's? Meine Mühle-Glashütte M12 hat auch schon so manche Blessur abgekriegt. Na und? Dafür sind Uhren schließlich da: Um getragen zu werden. Daß sie dabei auch ein paar Gebrauchsspuren bekommen, ist normal und sollte niemanden stören.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von BJ.Simon
    Vielen Dank für Deine Ausführungen. Sehr aufschlussreich und bestärkt mich in meinem Kaufwunsch.


    Damit machst Du definitiv keinen Fehler.


    Zitat

    Original geschrieben von BJ.Simon
    Es ist nicht die Aussage, ob "für mich" 1-2 TEUR "teuer" sind, sondern gemessen an den vorgestellten Modellen (Rolex etc.) gehört sie eher zu den preiswerteren.
    Nichtsdestotrotz ist der Gedanke, mir eine 1290 EUR - Uhr zu kaufen finanziell realisierbar, wenngleich er ja auch nicht jährlich umgesetzt werden sollte.


    Ich hatte das auch nicht so gemeint, daß Du mal eben locker und beliebig häufig 2,5 k€ aus dem Ärmel schütteln kannst. Im Vergleich zu einer Rolex hast Du sicherlich recht, damit im Vergleich bieten Uhren von Mühle-Glashütte einen erheblich besseren Gegenwert fürs Geld. Was mir an den Modellen von M-G sehr gut gefällt, ist das unverwechselbare Design, nicht nur bei den einzelnen Modellen, sondern auch innerhalb der gesamten Kollektion. Da wird eben noch selbst entwickelt, und es werden eben nicht irgendwelche fremden Entwürfe platt und stumpf abgekupfert, auch nicht in geringfügig modifizierter Form, wie man dies z. B. bei einer Marcello C. Nettuno 3 im Vergleich zu einer Rolex Submariner Date sehen kann.


    Und ob Du nun Omega, Breitling oder die Spitzenmodell von M-G wählst, macht eigentlich keinen sehr großen Unterschied. Denn selbst ein Luxusuhren-Hersteller von Weltruhm wie IWC verwendet zum größten Teil Werke von ETA.


    Allerdings solltest Du nicht den Fehler machen, die technische Qualität der Rolex-Werke zu unterschätzen. Die Werke (nicht die rubingelagerten Rotoren) aus der Serie 3000 spielen in Punkto Robustheit, Ganggenauigkeit und Zuverlässigkeit schon in einer anderen Liga als das ETA 2824-2, und selbst das 2892-A2 dürften sie noch übertreffen. Trotzdem sind sie angesichts des "Gesamtpaketes Armbanduhr" (inkl. Gehäuse, Band, Werk mit Aufzugsmechanismus etc.) deutlich überteuert. Läßt man mal den "großen Namen" weg, bleibt bei einer Rolex Oyster oder Professional insgesamt nicht mehr als qualitativ gute, robuste und ganggenaue Sportuhren aus Stahl, die inkl. des Manufakturkalibers mit max. 2.000 Euro schon sehr gut bezahlt wären. Einzige Ausnahme wäre vielleicht noch die Cosmograph Daytona, die auch 2.500 Euro kosten dürfte.


    Also: Entweder eine Uhr mit Manufakturkaliber (neben Rolex wären da noch Jaeger LeCoultre, Blancpain, Breguet, Patek Philippe, Ulysse Nardin, Vacheron Constantin und Zenith als Schweizer Hersteller zu erwähnen und die deutschen Manufakturen A. Lange & Söhne, Glashütte Original, Union Glashütte und Nomos). Oder eine Uhr mit den weitverbreiteten Werken von ETA. Dann kann man im Prinzip seine Uhr nach Geschmack und Geldbeutel wählen und weiß (ab einer Preisklasse von 400 Euro), daß man je nach Hersteller ein Uhrwerk mit Top oder Chronometer Grade hat. Die zahlreichen Möglichkeiten, ein Werk mit Genfer Streifenschliff auf der Schwungmasse, Perlierungen auf der Platine, gebläuten Schrauben usw. zu dekorieren, haben auf die Ganggenauigkeit und Zuverlässigkeit eines Uhrwerkes übrigens in etwa so viel Einfluß, wie die Farbe der Fahrzeugkarosserie auf die Motorleistung. ;) - Auf den Preis wirkt sich so etwas dagegen schon aus. Sinn machen also solche Dekorierungen ohnehin nur, wenn man eine Uhr mit Glasboden hat, wie z. B. die von Dir angepeilte Teutonia II.


    Normalerweise würde ich lieber ein technisch optimiertes, aber weitgehend undekoriertes Werk einem einfach nur fein dekorierten, aber technisch nicht modifiziertem Werk vorziehen. Und ich würde i. d. R. zu einer Uhr mit ETA-Werk raten, weil dort sichergestellt ist, daß auch nach vielen Jahren/Jahrzehnten noch Ersatzteile verfügbar sind oder verfügbar gemacht werden können. Technisch gesehen bietet ETA jedenfalls einen exzellenten Gegenwert fürs Geld, ebenso wie auch die japanische Firma Seiko mit seinen Serien 4S und 7S.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day


    ad 1.


    Die Uhr wird wohl so lange weiterlaufen, bis die Batterie/der Energiespeicher leer ist. Denn bei der Uhr handelt es sich wohl um eine batterie-, solar- oder rotorgetriebene Quarzuhr, aber ganz sicher nicht um eine Uhr mit mechanischem Automatikwerk. "Normale" Automatikwerke von ETA, Miyota (Citizen) oder Seiko haben eine Gangreserve von 38 bis 42 Stunden, einige speziell gefertigte Werke wie z. B. in der großen Fliegeruhr von IWC verbaut, sogar bis zu sieben Tagen. Aber mehr als eine Woche Betrieb ohne Aufzug (über Krone oder Rotorbewegung, d. h. Tragen der Uhr) ist bei einer Mechanikuhr effektiv nicht drin.



    ad 2.


    Die Mühle-Glashütte Teutonia II ist eine hervorragende Uhr, die für Herren in drei Varianten erhältlich ist:


    a) Als Großdatumsuhr mit einem ETA 2892-A2-Werk
    Die Werksqualität ist "Top Grade" (frühere Bezeichnung "Elaborée"); dies entspricht dem "Chronometer Grade", ist aber ohne C.O.S.C.-Zertifikat).
    Listenpreis: 2.490,- Euro


    b) Als Chronograph mit einem ETA-Valjoux 7750-Werk
    Die Werksqualität ist "Top Grade" (frühere Bezeichnung "Elaborée"); dies entspricht dem "Chronometer Grade", ist aber ohne C.O.S.C.-Zertifikat).
    Listenpreis: 1.990,- Euro


    c) Als Chronometer mit einem ETA 2824-2-Werk
    Die Werksqualität ist "Chronometer Grade" (frühere Bezeichnung "Chronométre", früher 1 Qualitätsstufe über Top Grade), dies entspricht heute dem "Top Grade", hat aber zusätzlich den offiziellen Chronometer-Gangschein (C.O.S.C.-Zertifikat).
    Listenpreis: 1.290,- Euro


    Das 2892-A2-Werk wird in vielen hochpreisigen Uhren verwendet, z. B. bei Omega (da heißt es Kaliber 1120), Breitling (da heißt es u. a. Kaliber 42, 44, 49) und selbst IWC setzt es ein. Es gilt als sehr ganggenau, zuverlässig und robust.


    Auch das Valjoux 7750 ist ein extrem beliebtes Werk, das unter vielen Bezeichnungen auch in zahlreichen Luxus-Chronographen eingesetzt wird (bei Breitling heißt es z. B. Kaliber 13). Auch hier gilt, was ich zum 2892-A2 geschrieben habe: Ganggenauigkeit, Zuverlässigkeit und Robustheit sind ohne Fehl und Tadel.


    Das 2824-2 ist ein erheblich preiswerteres Werk, das trotz seiner gegenüber dem 2892-A2 günstigeren Herstellung nicht erheblich schlechter oder ungenauer ist. Es hat aufgrund seines günstigen Preises den Ruf, das universellste aller Schweizer Uhrwerke zu sein, das sich ohne großen Aufwand regulieren und warten läßt und dabei lange Jahre zuverlässig seinen Dienst verrichtet.


    Mühle-Glashütte modifiziert die von ETA angelieferten Werke in folgenden Komponenten:


    - eigener Rotor und eigenes Rotorlager, bietet eine verbesserte Aufzugseffizienz und geringere Laufgeräusche gegenüber den Standard-Komponenten von ETA
    - eigener Regulator (Spechthals) mit eigenem Rückerkloben, bietet genauere Regelage als der standardmäßige ETACHRON-Regulator.


    Material und Verarbeitung sind bei allen drei Uhren auf absolutem Top-Niveau.


    Aus eigener Erfahrung mit einer Mühle-Glashütte M12 Big Sports (hat ein "Top Grade" 2824-2) kann ich Dir sagen, daß Mühle-Uhren hervorragend laufen und außerdem auch ein optischer Leckerbissen sind. Mein Frau hat sich mittlerweile in die Lady-Matic 99 aus der Mühle City-Linie verguckt. Nachdem sie erst jahrelang von einer Omega schwärmte, gefällt ihr die Lady-Matic nun erheblich besser (und mir - und unserem Bankkonto :D - ehrlich gesagt auch).


    Wenn für Dich Preise zwischen 1.290,- bis 2.490,- Euro "nicht gerade teuer" sind, beglückwünsche ich Dich von Herzen. ;)


    Viele Grüße und einen
    Happy Day


    Eher nicht, würde ich mal sagen:


    http://forums.watchuseek.com/showthread.php?t=20988


    http://www.timezone.at/cgi-bin…opic.cgi?forum=1&topic=36


    Auch auf der Webseite von N&S findet sich soviel in sich Widersprüchliches (angebliche Automatikuhren mit Valjoux 7750-Werk, die dann doch nur ein Quarzwerk haben, Tourbillon-Uhren, die mit einem Mineralglas ausgestattet sind statt mit Saphir u. ä.)


    Verdächtig ist auch, daß es zu Uhren von N&S überhaupt keine Berichte in den entsprechenden Uhrenforen gibt.


    Wenn Du die Chance hast, für 20, 30 oder meinetwegen 39,90 Euro eine solche Uhr zu kaufen - mehr ist sie wahrscheinlich nicht wert - dann kannst Du das riskieren. Ansonsten würde ich einfach sagen: Finger weg von dieser "Marke".
    Die Listenpreise, die da bei eBay genannt werden, sind jedenfalls vollkommen unrealistisch.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von mmg
    Happy:
    Wie sieht das denn z.b. bei den Mido's mit Bänderwechsel aus? Bzw bei Mechanik-Uhren allgemein?
    Kann man das auch selbst machen ? Fänds praktisch sowohl Stahl als auch Lederarmband zu haben und dann auch mal wechseln zu können.
    Wie sind denn so die Preise von Armbändern?


    Was sind eigentlich die Verhandlungsmargen, die Uhrenhändler haben? Weiß da jemand was?


    Klar, mit den geeigneten Werkzeugen, ein bißchen Know-how und handwerklichem Geschick ist ein Bandwechsel kein Problem. Problematisch sind zumeist die sogenannten Integralbänder, die nur an den einen Gehäusetyp passen, für den sie entworfen wurden - Mido hat mit der Oceanus so ein Modell, und auch bei einigen Modellen der Commander.


    Der Wechsel von einem Stahl- auf ein Lederband ist i. d. R. nicht sehr schwierig, da man beim Montieren eines Lederbandes in der Regel die Anstoßstücke nicht benötigt. Umgekehrt erfordert die Remontage des Stahlbandes meist ein wenig mehr Fingerfertigkeit. Grundsätzlich gilt: Bevor man als Unkundiger riskiert, sich Band oder Gehäuse zu verkratzen, weil man mit dem ganz großen Schraubenzieher oder einer Kombizange angreift, wo man ein Steg-Werkzeug verwenden sollte, empfiehlt sich der Gang zum Uhrmacher - aber das habe ich ja bereits ausführlich weiter oben beschrieben.


    Bei den Preisen von Lederarmbändern müssen wir unterscheiden, ob nur die Lederstücke oder eben auch ein Verschluß benötigt wird. Die Lederbandteile liegen zwischen 5 und 200 Euro (je nach Hersteller); für ein Band mit Dornschließe kommen nochmals zwischen 1 und 50 Euro dazu. Bei Lederbändern mit einer Falt- oder Doppelfaltschließe ("Butterfly-Schließe") ist das teuerste Teil eben die Schließe (alles zwischen 50 und 400 Euro ist möglich), aber die muß man auch nur einmal kaufen und kann sie dann entsprechend umsetzen, wenn man ein neues Lederband benötigt.


    Auch bei den Stahlbändern ist so ziemlich alles zwischen 20 und über 1.000 Euro drin - hängt eben vom Hersteller ab. Während ein Band für eine Mido oder Mühle-Glashütte zwischen 70 bis 120 Euro kostet, verlangt Rolex schon 500 bis 700 Euro. IWC schießt mit etwa 1.100 Euro für das Stahlband der Fliegeruhr Mark XV noch nicht den Vogel ab, denn Breitling und Omega verlangen für einige Bänder sogar bis zu 1.500 Euro. (Dafür kaufen sich manche Leute nicht einmal eine Uhr, geschweige denn ein Band. Und nicht vergessen: wir reden hier immer noch von Stahlbändern, nicht von Edelmetall!)


    Am günstigesten (preislich gesehen) fährt man i. d. R. mit generischen Bändern (bei Computern würde man wohl von OEM-Ware sprechen), d. h. man verzichtet zugunsten des besseren Preises auf das Logo des Uhrenherstellers auf der Bandschließe. Allerdings ist es manchmal schwierig - besonders bei so prägnanten Band-Designs wie bei Breitling - ein optisch halbwegs passendes Band zu finden.
    Originalbänder der Hersteller sind zumeist teurer, haben dafür aber den Vorteil, daß sie mechanisch und stilistisch zur Uhr passen.



    Was schließlich die Nachlässe bei Uhrmachern angeht: Auf sogenannte Luxusuhren (Omega, Breitling, Cartier usw.) kann man Rabatte bis zu 20 % herausholen, bei Herstellern wie Baume & Mercier oder Tag Heuer ist auch noch mehr drin. Wenn man weiß, welche Modelle wie Blei in den Regalen bzw. Schaufenstern liegen, gehen manche Uhren auch mit 40 - 50 % Nachlaß. Wenig bis gar kein Rabatt ist bei solchen Uhren zu erwarten, bei denen die Nachfrage größer ist als das Angebot (Patek Philippe oder A. Lange & Söhne, aber für die Leute, die dafür das "Kleingeld" haben, spielt der Preis eh' keine Rolle mehr). Bestimmte Stahlmodelle von Rolex werden nicht einmal zum regulären Listenpreis verkauft (es sei denn, man möchte jahrelang auf seine "Zuteilung" warten), sondern z. B. bei eBay meistbietend versteigert und erzielen dort Preise, die deutlich über dem Listenpreis liegen.


    Hoffe, das hilft Dir erst mal weiter.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    [Ingersoll Richmond]
    Seh ich genauso! Die schwarze gefällt mir eindeutig besser.


    [Mido Commander]
    Danke für deine kompetente Äußerung :top: Ich schau mich dann mal nach um.


    Wie pflegt man eine solche komplexe Uhr? Gibt es da auch "Wartungsintervalle"?


    Ja. Zunächst einmal sollte jede Uhr, unabhängig vom in ihr eingeschalten Werk, regelmäßig (alle zwei bis drei Jahre, bei Taucheruhren jährlich und auf jeden Fall nach heftigeren Schlägen oder Stößen) auf ihre Wasserdichtigkeit geprüft werden. Dabei müssen die Dichtungen an Krone und Gehäuseboden (nicht bei der Mido Commander, dazu kannst Du mal nachlesen, was ich vor einer knappen Woche bereits darüber geschrieben habe) regelmäßig geprüft und ggf. erneuert werden. Die Kosten dafür halten sich allerdings in Grenzen.


    Jede mechanische Uhr braucht überdies, und das darfst Du wörtlich nehmen, einen regelmäßigen Ölwechsel. Alle beweglichen Teile des Uhrwerkes, und dabei ganz besonders die Aufzugsfeder, die sogenannte Ankerhemmung und das Rotorenlager müssen regelmäßig gereinigt und neu mit Schmierstoff versorgt werden (bitte nicht Mutters Nähmaschinenöl verwenden, das würde das Uhrwerk nicht lange überstehen :) ). Die bekanntesten und am weitesten verbreiteteten Schmiermittel stammen von der schweizerischen Firma Moebius.


    Je nach Beanspruchung und Klima hält ein mechanisches Werk zwischen drei und fünf Jahren zwischen zwei Revisionen aus. Den etwas robusteren Manufakturkalibern von Rolex dürfte man theoretisch auch zwischen sechs und zehn Jahren zwischen zwei Wartungen geben, allerdings macht den meisten Krönchen-Trägern hier die gegenüber dem Kugellager-Rotor von ETA (1948 von Eterna entwickelt) erheblich empfindlichere und verschleißanfälligere rubingelagerte Rotorenachse einen Strich durch die Rechnung. (Rolex-Träger könnten sich teure Reparaturen ersparen, wenn sie bloß alle drei Jahre das Rotorachsenlager nachschmieren ließen statt zu warten, bis die Achse sich mangels Schmiermittel so weit heruntergeschliffen hat, daß die Schwungmasse beginnt, mit dem Distanzring Kontak aufzunehmen (das typische schleifende Geräusch, das einem Rolex-Besitzer signalisiert, daß er zu lange gewartet hat).)


    In jedem Falle gilt also: Nicht erst warten, bis das Werk anfängt zu knirschen, wenn man an der Krone dreht. Du wartest mit dem Zahnarztbesuch doch auch nicht so lange, bis die Schmerzen unerträglich werden und Dir der Eiter der entzündeten Zahnwurzeln aus der Nase tropft, oder?


    Also, etwa alle drei bis fünf Jahre solltest Du Deine mechanische Uhr einem qualifizierten Uhrmacher anvertrauen. Dabei gilt: Lieber ein Jahr früher als ein halbes Jahr zu spät.


    Der Uhrmacher wird Deine Uhr öffnen, d. h. den Gehäusedeckel (bei einer Mido Commander: das Glas, die Zeiger und das Zifferblatt) entfernen und dann das Werk fachgerecht ausschalen. Das Werk wird dann in seine Hauptbestandteile zerlegt (Schwungmasse, Feder/Federgehäuse, Hemmung und Unruhe sowie Platine mit Brücken und Räderwerk) und in einem Reinigungsbad (zumeist Reinigungsbenzin) gesäubert. Je nach Grad der Verschmutzung (verharztes Öl, Materialabrieb) dauert dies schon einige Stunden bis zu einem Tag. Danach müssen alle wesentlichen Teile auf Verschleiß und Maßhaltigkeit geprüft werden, bevor sie mit Schmiermitteln verschiedenster Viskositäten abgeschmiert werden. Dabei ist es sehr wichtig, nur die richtigen Schmiermittel in den richtigen Mengen an den richtigen Stellen zu applizieren. Mindestens ebenso wichtig ist es aber auch, genau zu wissen, welche Stellen auf jeden Fall NICHT geschmiert werden dürfen. - Es geht also keinesfalls nach dem Motto "viel hilft auch viel"; das Gegenteil ist hier der Fall.


    Zum guten Schluß, wenn das Werk gereinigt, geprüft, ggf. verschlissene Teile getauscht, das zusammengesetzte Werk wieder abgeschmiert und eingeschalt wurde, erfolgt die Regulierung auf der sogenannten Zeitwaage, einem elektronischen Meßinstrument, das aus den Schwingungen der Unruhe die Amplitudenlänge und daraus die Ganggenauigkeit errechnet und anzeigt. Über den sogenannten Regulator (ETACHRON oder des Uhrenherstellers eigene Entwicklung wie z. B. bei A. Lange & Söhne der berühmte Schwanenhals oder bei Rolex die Microstellar-Schrauben) wird dann die Uhr so eingestellt, daß sie am Handgelenk eine geringe Tendenz zum Schnellgang aufweist - dies, um auf jeden Fall zu vermeiden, daß eine Uhr nachgeht. Kein Uhrmacher wird also eine Uhr mit Nullage oder Nachgang einregulieren, und dies aus praktischen Gründen: Es ist höflicher, ein wenig zu früh zu kommen als zu spät (und den Zug oder das Flugzeug zu verpassen). Und es ist erheblich leichter und schneller, Schnellgang durch ein kurzes Anhalten des Werkes (Ziehen der Krone) zu korrigieren als Nachgang durch Anhalten, Vorstellen der Zeiger und wieder In-Gang-setzen des Werkes.
    Und weil die Regelage sich nicht auf einen kurzen Test auf der Zeitwaage beschränkt, behält der Uhrmacher die Uhr i. d. R. noch einige Tage, um mittels eines Uhrenbewegers zu testen, ob die eingestellten Werte auch über mehrere Tage konstant bleiben.


    So, jetzt weißt Du also über die Revisionen alles, was man als Uhrenbesitzer wissen sollte - bis auf die Kosten. ;)


    Für die Anhänger des "Green Oyster Cult" wird das alles kein billiges Vergnügen, aber für solche Leute spielt Geld ja ohnehin keine Rolex: eine komplette Revision der Uhr kostet bei Rolex (ohne irgendwelche Ersatzteile!) schon mal locker zwischen 250 und 350 Euro. Müssen Teile ausgetauscht werden, fallen auch schon mal Kosten zwischen 500 und 1.000 Euro an - wohlgemerkt: für eine Revision, nicht für eine Reparatur nach einem Unfall mit sichtbaren Beschädigungen an Gehäuse, Glas und/oder Band.


    Bei "normalen" Mechanikuhren sind die Kosten geringer, zwischen 120 und 200 Euro für eine komplette Revision. Im Mittel darfst Du mit ca. 150 Euro rechnen.
    Bei einer Mido-Uhr hast Du auf jeden Fall zwei Jahre Herstellergarantie, d. h. innerhalb dieser Zeit werden Reparaturen von authorisierten Mido-Händlern kostenfrei durchgeführt, wenn keine von Dir selbst verursachten Schäden vorliegen.


    Abschließend noch ein Hinweis, und der ist durchaus als Werbung für ein Handwerk zu verstehen, das mir sehr sympathisch ist, nämlich für das Uhrmacher-Handwerk: Es ist zwar manchmal billiger, sich eine Uhr über einen Internet-Händler zu kaufen. Aber ich möchte darauf hinweisen, daß man gerade "im Fall des Falles" auf einen qualifizierten Uhrmacher in seiner Nähe angewiesen ist. Daher würde ich meine Uhren immer dort kaufen, wo ich sie später auch warten und reparieren lassen kann. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, daß Uhrmacher erheblich freundlicher und flexibler auch auf Sonderwünsche wie "können Sie bitte mal eben das Band wechseln/kürzen oder die Uhr einregulieren" reagieren, wenn man dort auch kaufender Kunde ist. Die paar Euro mehr, die man vielleicht beim ortsansässigen Uhrmacher mehr ausgeben muß (bei Uhren wie der Mido Commander sind das sicher nicht mehr als 10 oder 20 Euro), sind da in jedem Fall gut angelegtes Geld, weil sie eine Service-Qualität schaffen, die man sonst nicht bekommt. Ich habe jedenfalls für Regelagen oder Bandwechsel noch nie auch nur einen Pfennig/Cent bei meinem Uhrmacher bezahlen müssen.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    Normalerweise wäre ich auch der allererste, der für sowas einen Fachman aufsucht (2 linke Hände... ;) ). Aber im Manual steht ja nun mal drin:


    Deshalb dacht ich, es wäre kein großer Akt. Nun ja, dann werde ich die nächsten Tage mal beim Juwelier meines Vertrauens vorstellig werden. Danke :)


    Ein Seamaster-Band ohne Steg-Werkzeug (nebst Fachwissen und handwerklichem Geschick) anpassen? Das kann nur ein schlechter Scherz sein. Schau einfach mal, was "Chronocentric" dazu sagt, eine der besten Seiten zum Thema Omega-Uhren (http://chronocentric.com/omega/):


    Selbst für Leute mit nur halbwegs bescheidenen Englisch-Kenntnissen (wobei ich meine, mich daran erinnern zu können, daß Du selbst hier schon einige Male aus englischsprachigen Artikeln, z. B. aus Time Zone Forums, zitiert hast, was auf gute Englisch-Kenntnisse schließen läßt), wird die Warnung deutlich: Versuche nicht, ohne passendes Werkzeug und ohne Wissen und Erfahrung, ein Omega Seamaster-Band selbst zu bearbeiten, weil das ziemlich sicher im Chaos enden wird.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

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    Original geschrieben von AdministratorDr
    Mir gefallen unter anderem die Ingersoll Richmond, aber auch die Mido Commander, um nur mal zwei zu nennen. Beide Designs empfinde ich als sehr klassisch und zeitlos...


    OK, dann wollen wir uns die beiden Stücke mal ansehen.


    Bei 135 Euro (so gesehen bei https://www.uhrendiskont.com/) kann man mit einer Ingersoll Richmond sicherlich nicht viel verkehrt machen. Die Uhr sieht so weit recht gut aus, ohne dieses vorgetäuschte Tourbillon (in Wirklichkeit nur eine offene Unruhe) sähe sie sogar eher besser aus. Mit 42 mm Durchmesser und 15 mm Höhe ist sie für zierliche Handgelenke mit Sicherheit schon zu groß, hier solltest Du also auf jeden Fall prüfen, ob Du so etwas tragen kannst. Mit weißem Zifferblatt und schwarzem Lederband gefällt sie mir persönlich besser als mit champagnerfarbigen Blatt und braunen Lederband, zumal die gebläuten Schrauben und Zeiger sehr gut zu Weiß und Schwarz, aber weniger gut zu Braun und Beige passen. Aber das ist zunächst reine Geschmackssache.


    Erwarte allerdings für den Preis bitte kein Uhrwerk des Schweizer Herstellers ETA. Alleine schon die angegebene Zahl der Steine (35!) ist für ein normales Schweizer Werk, wie es in der Preisklasse überhaupt nur möglich sein könnte, viel zu hoch. Sehr wahrscheinlich ist es also, daß dort irgendein Noname-Werk aus China tickt. Wie lange das Teil durchhält und wie präzise es läuft, kann ich Dir mangels Erfahrung mit chinesischen Uhrwerken nicht sagen. Fest steht jedenfalls, daß Automatikwerke "made in China" keinen sonderlich guten Ruf haben. Ingersoll wird sicherlich nicht den letzten Müll verbauen, der beim Ausfegen der Hinterhofwerkstätten von Hongkong und Shanghai übrig geblieben ist, aber das die Herstellung der kompletten Uhr nicht mehr als maximal 40-50 Euro gekostet haben darf, dürfte wohl klar sein. Dafür gibt es für einen Uhrenhersteller, der ein ETA 2824-2 ("DAS Schweizer Feld-, Wald- und Wiesenkaliber") verbauen will, genau ein halbes Werk - im Einkauf!



    Bei Mido gilt, was ich vor zwei Tagen hier im Forum bereits geschrieben habe:
    Solide, robust, zuverlässig, präzise und ganz klar eine Uhr für Leute mit einem sehr eigenen, aber sicheren Stilempfinden. Eine Mido Commander kann ich bedenkenlos empfehlen, sie ist technisch über jeden Zweifel erhaben und verfügt über hervorragend einregulierte ETA-Werke. Einziger Nachteil, wenn man es unter dem Aspekt der Kratzfestigkeit betrachtet: Das Uhrglas ist aus Hesalit (Acryl = Plastik), und damit zwar relativ schlag- und bruchfest, aber eben auch leicht verkratzbar. Politur hilft allerdings gegen kleinere Kratzer, bei tieferen Macken hilft dann aber nur noch ein Tausch (relativ billig).


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Na gut, ich geb zu ich bin Laie, aber das lässt sich ja ändern.


    Ein Freund besitzt eine Breitling, aber ich hatte sie noch nicht in den Fingern. Welche Uhr würdet ihr mir denn für den Anfang empfehlen?


    Man kann wohl niemandem einen Vorwurf machen, wenn er (noch) kein Experte ist. Alles läßt sich lernen. Dazu zählen auch solche Dinge wie z. B. "wie unterscheide ich eine Swatch von einer Patek Philippe?" u. ä. ;) Laß Dich also nicht entmutigen.


    "Welche Uhr für den Anfang"?
    Tja, da müssen wir erst einmal ein paar Fragen klären...


    1. Mechanische (Automatik)uhr oder batterie-/solarbetriebene Quarzuhr?


    Mechanik ist klassisch, interessanter und die Palette reicht je Hersteller und Modell von preiswert bis sündhaft schön, edel und extrem teuer.
    Quarz ist sehr viel präziser, langweiliger (weil's halt einfach funktioniert, wenn nicht: Batterie wechseln oder Uhrwerk tauschen lassen oder neue Uhr kaufen) und reicht selbst bei den Spitzenmodellen längst nicht an die Preisregionen traditionsreicher Mechanikuhren heran.
    Eine Zwitter- oder Hybridlösung ist die neu entwickelte SpringDrive-Technik von Seiko, die die Vorzüge des mechanischen Aufzugs mit der Genauigkeit und Robustheit einer sehr guten Quarzsteuerung des Uhrwerks verbindet. Allerdings ist diese Technik noch viel zu neu, um zuverlässige Erfahrungswerte vorlegen zu können, und es gibt auch erst zwei oder drei Modelle mit ausgesprochen japanischem Design. Mechanik-Puristen rümpfen die Nase, weil diese Löung "nicht Fisch, noch Fleisch" ist, und Sparfüchse fallen angesichts der Preise von z. Z. jenseits der 3.000 Dollar von einer Ohnmacht in die nächste. Pragmatiker verweisen darauf, daß Seiko bereits angekündigt hat, die alle fünf Jahre fälligen Wartungen ausschließlich in Japan durchzuführen, d. h., europäische und amerikanische Kunden müßten im Falle einer Instandsetzung oder Revision mal für zwei bis drei Monate auf ihr Schätzchen verzichten.


    2. Budget


    Auch wenn keiner gerne von Geld redet ("über Geld spricht man nicht, man hat es ganz einfach", gell?), wie sieht's denn mit der maximal verfügbaren Summe aus, die Du ausgeben kannst oder auszugeben bereit bist. Zwischen 50 und 5.000 € ist im "normalen" Segment alles möglich; ansonsten gilt "the sky is the limit" - handgefertigte Einzelstücke von Daniel Roth, Gerald Genta oder Patek Philippe erreichen auch schon mal Preise von über einer Million Euro!


    3. Stil


    Soll's eher eine rustikal-robuste Uhr sein, mit Stahlgehäuse, Stahlband, bei der Wasserdichtigkeit und Stoßfestigkeit eine größere Rolle spielen als möglichst viele Komplikationen (so nennen Uhrmacher alle Funktionen, die über die reine Zeitanzeige, d. h. Stunde und Minute, hinausgehen), oder eher eine elegante "dress watch", die in edlem Metall und mit einem komfortablen Lederband daherkommt und am besten zum feinen Zwirn aussieht?
    Es gibt natürlich auch noch alle möglichen "Zwischenlösungen", von der sportlich angehauchten Edeluhr, die auch zur Jeans paßt bis zur elegant angehauchten Sportuhr, die man auch zum Anzug tragen kann.


    4. Funktionen (Komplikationen)


    Welche Funktionen sind Dir wichtig außer der reinen Zeitanzeige? Auch hier gibt es eine Vielzahl von Komplikationen, die von "nützlich" über "nett, aber nicht nötig" bis hin zu "verspielt" reichen oder gar eine reine Machbarkeitsstudie ohne echten Gebrauchswert darstellen.



    So, das hilft Dir hoffentlich erst mal weiter. Es macht nämlich keinen rechten Sinn, jetzt schon über Marken und bestimmte Modelle nachzudenken, wenn die Rahmenbedingungen noch nicht geklärt sind.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Zitat

    Original geschrieben von Laubi
    Keine Sorge, HappyDay, ich halte es da mit oft und gerne zitierten Statment aus dem r-l-x.de-Forum: ;)


    Schön, daß Du es so entspannt siehst. Du weißt ja: Wer Rolex trägt, muß für den Spott nicht mehr sorgen. ;)


    Zitat


    Bischen OT: Lese deine Beiträge nach wie vor sehr gerne, wenn gleich ich mich auch frage, warum du deine geballte Fachkompetenz bzgl. Mechanischer Uhren einer Tlefon-Community zur Verfügung stellst und ich in den gängigen Uhrenforen (noch) nicht über deine flotten Zeilen gestolpert bin?! Im Gegensatz dazu, beteiligst du dich hier kaum an Themen, die dem Themenbereich Mobilfunk zuzuordnen sind ... evtl. magst du mich mal aufklären*?!


    [small]* Nicht, was du denkst: Das mit den Bienchen und Blümchen hab' ich im groben schon verstanden.[/small] :D


    Tja, das mit dem Uhrenwissen in einem Teflon-Forum ist tatsächlich eine merkwürdige Sache. Komisch ist nur, daß ich hier bei TT-Mitgliedern eher den Eindruck habe, daß hier auch einige richtige Uhrenliebhaber und ernsthaft am Thema "Armbanduhren" Interessierte lesen und schreiben.


    Bei vielen Uhrenforen habe ich dagegen den Eindruck, daß extrem viele - entschuldige das harte Wort - Schwachköpfe dort schreiben, die von ihren Uhren nur deshalb wissen, daß es sich um eine R...x, IWC, Omega usw. handelt, weil es dick und fett auf dem Zifferblatt aufgedruckt ist. Und jeder hält seine Uhr und seine Marke für den Nabel der Welt, ohne sachlich begründen zu können, warum das so sein sollte.


    Wenn ich mir z. B. die Threads im von Dir schon zitierten Forum http://www.r-l-x.de durchlese, habe ich manchmal den Eindruck, daß dort eine Schar verwöhnter, neureicher Blagen unterwegs ist, denen man statt Schüppchen und Eimerchen eine bestimmte Uhrenmarke zum 3., 4. oder meinethalben auch 5. Geburtstag geschenkt hat - jedenfalls bewegen sich die meisten Postings dort ungefähr auf diesem Niveau. Da postet irgendeines dieser Kinder dort ein halbes Dutzend Bilder von seiner Sub D mit einem gestreiften Nato-Band (sieht eh' Sch... aus) und merkt dabei nicht einmal, daß er das Band falsch herum (also mit dem langen Ende an der 12 und der Schließe an der 6) montiert hat - das ist ungefähr so, als würde ein selbst ernannter Autospezialist versuchen, die Scheinwerfer eines Fahrzeugs als Rückleuchten einzubauen. :( Einen anderen Thread aus diesem Forum, nämlich den mit den Haustierquälern, hatte ich hier ja schon vor ein paar Wochen erwähnt. :( Und so scheint dort überhaupt das durchgängige Niveau in diesem R...x-Forum zu sein. Mag sein, daß dort auch einige echte Perlen in diesem ganzen Mist zu finden sind, aber die Suche danach ist mir doch wirklich zu mühsam, zumal sich mein Interesse an den Krönchen-Zwiebeln in relativ engen Grenzen hält (im Sinne von "ich will auch eine").


    Auch in anderen Foren sieht es nicht viel besser aus. Im Marcello C.-Forum hat mich der Bannstrahl des Admins getroffen, weil ich gewagt habe, ihm gleich zweimal - durchaus höflich, muß ich hinzufügen - zu widersprechen, und zwar in dem Punkt, daß die von Marcello C. eingesetzten ETA 2824-2 Werke (von mir dort als "Feld-Wald-und-Wiesen-Kaliber" bezeichnet, was durchaus den Tatsachen entspricht) eben nicht vergleichbar seien mit den Manufakturkalibern von Rolex. Die dort häufig anzutreffende Meinung, eine Nettuno 3 sei einer Sub D in jeder Hinsicht mindestens gleichwertig, bloß viel billiger, ist genau so lächerlich wie die, daß Rolex die immer und unter allen Umständen besten, zuverlässigsten und genausten Uhren der Welt baut.


    So könnte ich Dir jetzt noch etliche Foren nennen, in denen zumeist markengebunden diskutiert wird und sehr viel dummes Zeug verfaßt wird. Und genau diese Art von "blindem Markenpatriotismus" möchte ich nicht mitmachen.


    Denn das alles bringt jemanden, der sich wirklich für Uhren interessiert, und dabei weniger auf irgendwelche Markennamen fixiert ist, sondern sich einfach für die Technik unter dem Uhrdeckel interessiert, nicht wirklich weiter.


    Mein Lieblingsforum ist daher auch kein Forum, sondern eine Newsgroup. Ich habe sie hier schon vor Monaten mal erwähnt, es handelt sich um "alt.horology", eine englischsprachige Gruppe, in der es neben Uhrenliebhabern und sogar richtig guten Experten und Uhrmachern nur ganz wenige Spinner gibt, so daß dort auch echte Diskussionen, ein echter Erfahrungsaustausch und sehr nette Kontake zustande kommen.


    Zu TT kam ich eigentlich durch reinen Zufall, weil ich eine Frage zu meinem damaligen Nokia 6310i hatte, zu der man mich in der Newsgroup (schon wieder!) "de.comm.geraete.mobil.nokia" eben auf TT verwies. Da mein Interesse an Mobilfunk eher gemäßigt ist (mir reicht, daß ich mit meinem Teflon telefonanieren kann ;) ), habe ich zwar so ab und an mal mitgelesen, aber nie wirklich was Großartiges geschrieben. So kam es, daß ich zwar fast anderhalb Jahre hier als Mitglied geführt wurde, aber dennoch nur ein Newbie mit einem einzigen Betrag war. Das änderte sich erst, als ich per Zufall diesen Thread hier entdeckte.


    So, jetzt kennst Du also den Grund, warum ich es vorziehe, keine Perlen vor irgendwelche Säue zu werfen. (Wie war das doch? Eigenlob stimmt!) :D


    In diesem Sinne: viele Grüße und einen
    Happy Day