Zitat
setzten wir Herrn **** in der Folge als Abteilungsleiter am Standort **** ein. Dies brachte neben der Verantwortlichkeit für acht Mitarbeiter auch die Organisation der **** samt **** mit sich. Gekoppelt mit der Tätigkeit als Abteilungsleiter übernahm Herr **** zeitgleich die Zuständigkeit für den Bereich „****“. Als stellvertretender Bereichsleiter „****“ wirkte Herr **** fortan nicht nur in **** aktiv mit,
Hallo THWS,
Du hast in der Formulierung (bewusst?) vermieden, einen konkreten Termin für die Ernennung zum AL zu nennen. Gibt es einen Grund dafür? Es liest sich hier ein wenig nach "Wir haben ihn für gut und fleißig befunden, daher haben wir ihm Zug-um-Zug immer mehr Sachen obendraufgepackt."
Die weiter unten stehende, 10 Punkte umfassende Liste der "wesentlichen" Aufgaben lässt keinen wirklichen Schwerpunkt erkennen - für meinen Geschmack gehört der 1st-Level-Support nur dann dahin, wenn Du den lediglich gesteuert aber nicht selbst operativ ausgeführt hast - und den Ersthelfer würde ich mir an der Stelle tatsächlich auch klemmen. Ich schließe mich hier Printus an, der fehlende Stringenz ansprach (wobei sich das wohl auf eine vorherige Fassung bezog). Wenn diese 10 Punkte lediglich die wesentlichen gewesen sein sollten und es im Umkehrschluss also darüberhinaus noch diverse andere Dinge gab, für die Du zuständig warst, dann kann(!) leicht der Eindruck "Er war zu allem fähig aber für nix so wirklich richtig gut zu gebrauchen" entstehen.
Persönlich vermisse ich in dieser Zeugnisvorlage die tatsächlichen Verantwortungen, die Deine Position mit sich gebracht hat und an denen Du vermutlich auch gemessen worden bist. Die reine Nennung einer Verantwortung für die Inventur wird wertlos, wenn der Leser nicht weiß, ob Du ein Warenlager im Wert von 5 Mio. € oder lediglich das Büromaterial im Schrank der Assistentin durchzählen lassen hast. Hattest Du Zeichnungsvollmachten, Prokura o. ä.? Welche Entscheidungen konntest Du wirklich eigenverantwortlich treffen und welche musstest Du absegnen lassen?
In der bisherigen Fassung dieses Entwurfes hätte ich Schwierigkeiten, Dich einzuschätzen, weil ich nicht erkennen kann, wo Deine Kernkompetenz in dem Unternehmen lag. Ja, Du hast vieles gemacht - das erkennt man auf den ersten Blick, ohne das Zeugnis wirklich gelesen zu haben; die Gefahr bei solchen Zeugnissen ist halt, dass man den Arbeitnehmer (ungewollt) zu einem Factotum "degradiert" - sicher gibt es Unternehmen, die solche Multiskiller schätzen, dennoch wissen die dann gerne, wo sie Dich am ehesten einsetzen können.
Meine Stolpersteine beim Lesen:
- "welche er im Verkauf gut einzusetzen versteht" - Tempusfehler
- "Verantwortlichkeit für 8 Mitarbeiter" - zu geschwollen, entweder ganz simpel "mit Personalverantwortung" (inkl. hire and fire) oder keine - dann weglassen oder höchstens "fachlicher Ansprechpartner"
- Der Abschnitt mit der Blaupause für die anderen Niederlassungen kann kompakter formuliert werden. Nach dem zweiten Satz ist bereits klar, worauf es hinausläuft und ich musste mich zwingen, bis zum Ende des Abschnitts weiterzulesen.
- "Ohne seine Führungsqualitäten als Abteilungsleiter und seine Teamfähigkeit wären diese Leistungen so nicht möglich gewesen." - Meiner Meinung nach der größte Showstopper. Eine derartige Blöße in Form eines Abhängigkeitsverhältnisses zu Deiner Person wird sich ein Arbeitgeber klugerweise ersparen. Sollte dies tatsächlich in einem Zeugnis eines Bewerbers stehen, würde ich dies an dieser Stelle aussortieren und versuchen, aus den übrigen Unterlagen schlauer zu werden.
- "denn wir verlieren mit ihm einen wichtigen Mitarbeiter" - ebenfalls zuviel des guten.
Insgesamt ist der Wille erkennbar, Dich bestmöglich zu verkaufen - mit dem Vorschlag, den Du hier einstellst, tust Du Dir aus meiner Sicht allerdings keinen großen Gefallen.