Beiträge von DJ Wisdom

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    Original geschrieben von Printus
    Mehr Menschen auf dem Planeten sind aber nur ein Problem in China, Indien und Entwicklungsländern, nicht in Deutschland. Hier kämpfen wir mit massivem Geburtenrückgang und allen negativen gesellschaftlichen Folgen desselben. Überalterung der Gesellschaft, fehlende Beitragszahler für zukünftige Renten usw. ....


    Stimme ich dir halb zu.


    Wobei man bei 4-7 Mio Arbeitslosen nicht wirklich von fehlender Arbeitskraft sprechen kann. Die "Überalterung" ist nicht nur von Nachteil. Wo willst du weitere sagen wir 1-2 Millionen Erwerbstätige denn hinpacken außer auf die Wartebanken der ARGEn?


    Die Überalterung schafft auch neue Jobs (vornehmlich im Gesundheitswesen), so verrückt es sich anhört. Optimal ist die Situation natürlich trotzdem nicht.



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    Jobs, die keine Maschine erfüllen kann, werden komplexe Jobs für Spezialisten sein, keine einfachen Tätigkeiten für wenig ausgebildete und leistungsfähige Menschen.


    Nein. Putzen werden Maschinen nie können, Haare schneiden auch nicht, Menschen pflegen ebenso wenig, den Müll abholen, streichen und lackieren, Autos reparieren etc. usw.


    Es werden sicher weiter Jobs am Fließband wegfallen, aber dafür anderswo entstehen - wenn auch die Politik dies akzeptiert und entsprechende Anreize setzt.


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    Der Dienstleistungssektor muss aber dann auch bezahlt werden. Wenn immer mehr Menschen nicht ausreichend verdienen, haben sie auch kein Geld, um es für Dienstleistungen auszugeben.


    Stimme ich zu. Mindestlöhne sind da ein adäquates Mittel das vielerorts auf der Welt erfolgreich funktioniert.


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    Indem sie die Position des "kleinen Mannes" stärken, wären die Folgen für dieses Klientel aber geringer gewesen.


    Ack. Aber wie gesagt - ohne wirkliche Konzepte anstatt einfacher Ideen bringt auch das nicht viel.



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    Siehst du... es geht um Konzepte, um Visionen, um die Frage, wie man sich zukünftig aufstellen könnte, wohin die Reise gehen sollte. Derartige Überlegungen waren bisher nur von neoliberalem Gedankengut bestimmt. Wenn linke Parteien auch wieder die Zukunft der kleinen Leute thematisieren, ist das nicht verkehrt. Dass nicht alle Ideen 1:1 umgesetzt werden, ist klar. Aber allein es zum Thema zu machen, ist wichtig.


    Stimme ich zu. Der Neoliberalismus ist, in seiner jetzigen Form, an seine Grenzen gestoßen. Ebenso wie die reine Orientierung am Shareholder-Value, eine Entwicklung die hoffentlich bald ihr Ende finden wird (auch wenn ich nicht so recht dran glauben mag).



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    Mag sein. Immerhin tritt diese Partei für die Interessen einer in der Politik ansonsten nicht repräsentierten Bevölkerungsschicht ein. Die SPD macht's ja nicht mehr... Die Bedeutung der Linken ist daher weniger, was sie konkret fordern oder durchsetzen können, sondern eher, dass sie die Grundinteressen vieler Menschen vertreten. Das kann aufgrund der Wahlergebnisse der Linken auf Dauer auch von anderen Parteien nicht mehr einfach ignoriert werden können. damit ist dann schon ein Ziel erreicht.


    Yep. Wir steuern auf ein dauerhaftes 5-Parteien System zu, was an sich nicht optimal ist. Die großen Volksparteien provozieren so eine Entwicklung und sollten sich, eigentlich, nicht darüber wundern.

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    Original geschrieben von Printus
    Bzgl. Bildung: alles schön und gut, natürlich ist sie wichtig. Man muss aber auch klar sehen, dass die Intelligenz des Menschen ist wie sie ist, d. h. wir sind heute nicht schlauer als die Menschen vor 30, 50, 100, 1000 Jahren.


    Aber unser Wissen ist deutlich größer, was entscheidend ist.


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    Dementsprechend bleiben in unserer Welt viele auf der Strecke. Früher hätten die ihren Acker umgegraben und und vom Salat, den sie dort züchten, gelebt. Dafür sind sie schlau genug. Heute erwartet man von denselben Menschen aber, dass sie anspruchsvolle Technik beherrschen und sich an permanent wechselnde, komplexe Anforderungen im Arbeitsleben und der Gesellschaft anpassen. Das kann nicht funktionieren, da kommt nicht jeder mit.


    Man erwartet primär Flexibilität. Menschen mit geringer Bildung werden öfter umziehen müssen bzw. i.A. flexibler sein müssen. Aber sie werden nichtsdestotrotz gebraucht.


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    Ich spreche damit nicht gegen die generell wünschenswerte möglichst gute Bildung, aber gegen die Idee, allein darin das Allheilmittel zu sehen und zu glauben, dass man damit alle Probleme löst.


    Das sagt niemand. Aber sie bildet die Basis für eine prosperierende Gesellschaft.


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    Wir steuern auf eine 80/20-Gesellschaft zu und allein weil es nicht mehr genügend Arbeitsplätze geben wird, löst Bildung nicht das Kernproblem, nämlich dass, Bildung hin oder her, zu viele Menschen zu wenigen Arbeitsplätzen gegenüber stehen.


    Das glaube ich nicht und halte ich sogar für Mumpitz. Arbeitsplätze werden in anderen Bereichen entstehen (mehr Menschen auf dem Planeten brauchen mehr Pflege, mehr Kinder brauchen mehr Kindergärtner etc.). Es wird immer Jobs geben die keine Maschine erfüllen kann. Und es sind nicht eben wenige. Der Dienstleistungssektor wird umso mehr an Bedeutung gewinnen.



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    Es ist offensichtlich, dass die Schere zwischen arm und reich immer extremer auseinander klafft und wir inzwischen in einer sozialen Schieflage sind. Das kann so nicht bleiben und erst Recht nicht so weiter gehen. Wenn man die Gesellschaft wieder etwas homogener gestalten will heißt das nicht, den Reichen einfach etwas wegzunehmen und es den Armen zu geben.


    Doch, unter anderem. Es sollte nicht das primäre Ziel sein, aber es muss ein Ziel sein Excesse zu unterbinden. Jeglicher Art. Für immer.


    (dazu: http://www.manager-magazin.de/…ecke/0,2828,46062,00.html)



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    Aber das System muss schon so gestaltet werden, dass leistungsfähigere Menschen mit sehr hohen Vermögen und Verdiensten mehr in die Gemeinschaft einbringen als Arme und Schwache.


    Ack.


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    In den vergangenen Jahren und auch wieder aktuell in der Finanzkrise lief es so, dass die Normalbevölkerung zuerst ihre Jobs verlor und dann über immer höhere Abgaben zusätzlich noch die hohen Unternehmensgewinne und Spekulationen abgedrehter Manager bezahlte - oder in den Bankenrettungspaketen die Folgen von Entwicklungen bezahlt, durch die sie schon mal geschädigt wurden.
    In Chefetagen wird oft nicht mehr nach langfristiger Leistung für das Unternehmen bezahlt, sondern allein der kurzfristige Gewinn führt zu immensen Gehältern, die in keinem Verhältnis mehr zum Verdienst der normalen Mitarbeiter stehen. Und das selbst dann, wenn Unternehmen heruntergewirtschaftet wurden. So kann das nicht gehen, wir entwickeln uns fast zurück in frühere Jahrhunderte, wo der Adel in Saus und Braus lebte, während der Pöbel hungerte und nach oben abgab, anstatt vom Ergebnis der eigenen Mühe auch angemessen leben zu können.


    Das man diesen Fehler jetzt endlich mal einsieht ist der erste Schritt. Sobald (hoffentlich) Wege gefunden werden dieses perfide System zu unterbinden wird es auch wieder ein stärkeres Gerechtigkeitsgefühl geben.


    (dazu aktuell: "Ein Handelsunternehmen braucht eigentlich Manager, die die Abläufe in einem Supermarkt oder im Kaufhaus von der Pike auf gelernt haben. Doch an der Spitze vieler Handelskonzerne agieren Finanzspezialisten - mit häufig verhängnisvollen Folgen."


    http://www.manager-magazin.de/…kel/0,2828,646044,00.html)



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    Wie man daran auch sieht ist unser gesellschaftliches und wirtschaftliches System absolut angreifbar und instabil. Die Pleite einer einzelnen Bank hätte beinahe zum Kollaps der Weltwirtschaft geführt und hat Auswirkungen auf unendlich viele Menschen in der Welt, es kostet weltweit Billionen.
    Jetzt also so zu tun, als würden die Linken eine bombensichere Gesellschaftsform destabilisieren, geht völlig an der Realität vorbei. Ob sie es besser machen könnten als die etablierten Parteien sei mal dahin gestellt. Viel schlechter können sie es aber auch nicht machen.


    Die Linken hätten die Entwicklungen des 9/11 und der Finanzkrise nicht verhindert. Wie auch, beides war nicht (kaum) vorherzusehen. Das Problem der Linken ist ihre Ideenlosigkeit hinsichtlich der Umsetzung ihrer Vorstellungen. Nicht das es die etablierten Parteien besser machen würden - aber das ist die Krux. Tolle Vorstellungen über die Zukunft hat jeder, aber auf die Umsetzbarkeit pfeiffen sie alle gleich-artig. Und daher ist die Linke im Kern nicht besser als alle anderen - denn Luftschlösser bauen kann jeder...


    Natürlich. Aber wie dein Beispiel zeigt - es geht. Da ist nichts "Unsinn".