Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Legenden und Spekulationen
Zitat
Original geschrieben von bimmelbommel
Ich finde das gar nicht so schlimm.
Hallo,
ich finde das sehr schlimm. Mit dem Rest hast Du natürlich recht, aber es wirft schon ein armseligen Bild von den Usern, wenn es ein neues attraktives Angebot gibt, das eindeutig in die richtige Richtung geht, und alle Foren sind randvoll mit Diskussionen über mißbräuchliche Anwendung. Zumal Diskussionen über bestimmungsgemäßen Gebrauch kaum zu lesen waren.
Jedes Produkt hat Mißbrauchspotential, ob das ein Problem ist, liegt nicht am Produkt und seiner Gestaltung, sondern an Verbraucher bzw Mißbraucher.
Mit jedem großen Küchenmesser kann man jemanden abstechen, und mit jedem Auto jemanden totfahren. Trotzdem gibt's kein Messer und kein Auto mit einer Sperre gegen absichtliches Töten.
Was mich stört, ist die scheinbar in Deutschland besonders verbreitete Unsitte, Angebote aus dem Telekommunikationsbereich als erstes drauf abzuklopfen, ob man da irgendwas drehen kann, was der Anbieter sich nicht vorgestellt hat und im Preis nicht einkalkuliert ist.
Mag an den in D besonders hohen Preisen im TK-Bereich liegen, aber durch Mißbrauch bekommen wir bestimmt keine günstigeren und attraktiveren Angebote.
Und einige finden es auch noch cool, mit Loop und Up und Ebay Luft zu Geld zu machen. Die Zeche zahlen dann natürlich die normalen User, z.B. indem das Angebot einfach vom Markt verschwindet oder ähnliche Angebote nicht mehr kommen. und dann wird natürlich geschimpft, daß keine neuen attraktiven Angebote kommen - wobei genau diejenigen besonders laut schimpfen, die das Vorgängerangebot per Mißbrauch kaputtgespielt haben.
IMHO hat O2 beim Easymoney vor allem einen Fehler gemacht: sie haben es unbefristet angeboten. Für 6 oder 12 Monate und dann immer wieder verlängern. Bei Mißbrauch einstellen, oder zu angepaßten Konditionen fortführen, und sie hätten heute ein Problem weniger.
Es ist einfach nicht möglich, Mißbrauch von vornherein zu verhindern. So eine Firma hat bestenfalls 100 Spezialisten, die das Angebot vorher theoretisch abklopfen. Ist's mal auf dem Markt, hocken im Inet 100 Millionen Spezialisten, die gemeinsam drüber brüten, wie sich unerwartetes Kapital aus dem neuen Angebot schlagen läßt.
Und wenn für den Mißbrauch neue Dienstleistung benötigt wird, dann sind plötzlich entsprechende Anbieter da, die es natürlich nicht gab, bevor das Angebot auf den Markt kam.
Wenn heute eine reine Sprach-Flatrate angeboten wird - egal, ob Festnetz oder mobil, stehen morgen Bauanleitungen und fertige Akustikkoppler im Inet, und wenn man einen speziellen Provider braucht, um damit in's Netz zu kommen, dann gibt es übermorgen welche. (Erst als es XXL gab, gab's plötzlich haufenweise geeignete Einwahlnummern, vorher gab's ein paar solche Nummern für Spezialzwecke. Erst seit es gelockte Prepaidpakete gibt, gibt's plötzlich auf jedem Flohmarkt Datenkabel, vorher waren die Kabel eine teure Rarität. usw)
Wer Easymoney über normale eingehende Telefonate bekommt, schafft keine 10 Euro am Tag, hat also keinen Grund, sich über eine solche Beschränkung aufzuregen, und wird es auch nicht tun. Und wer drüber schimpft und argumentiert, daß man ja auch mal 16 Stunden am Tag angerufen werden könnte, der hat sein EasyMoney bestimmt nicht über echte Telefonate bekommen.
Schon wird über Sonderkündigung geschrieben. Ist doch kein Problem: Karte gelegentlich leertelefonieren, anschließend in der Mülltonne sonderkündigen. Braucht man noch nichtmal fragen, ob man ein Recht zur Sonderkündigung hat.
Aber nein, so war's ja nicht gemeint, man will das zusammenbeschissene EasyMoney, welches nichts anderes darstellt als ein Telefonierrecht und keinesfalls ein Geldguthaben, in klingende Münze oder besser knisternde Scheine umsetzen mit der einzigen Begründung, daß man nicht weiter zusammenbescheissen darf.
Armes Deutschland.
Gruß, Wolfgang