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Du zweifelst ernsthaft daran, dass die Menschen ein verfügbares und zuverlässiges Nahverkehrssystem nicht nutzen würden?
Frag doch mal, warum die Leute nicht mit der Bahn fahren? Weil sie lange warten müssen, weil sie ständig die Anschlüsse verpassen, usw.
Über die Ursachen zu spekulieren bzw. Einzelfälle zu verallgemeinern hilft uns hier nicht wirklich weiter. Da müsste eine Studie oder ähnliches her, die die Ursachen untersucht.
Oft höre ich zum Beispiel:
- "zu teuer". Dass die Leute beim Auto aber oft nur die Spritkosten gegenrechnen und nicht die tatsächlichen Kilometerkosten (Wartung, Verscheiß, Versicherung, Wertverlust, ...) fällt hierbei keinem auf.
- "zu kompliziert". Gerade ältere Leute kommen mit den Automaten scheinbar nicht zurecht. Da ist durchaus was machbar, z.B. Sprachsteuerung oder, was bei der DB bereits als Konzept wohl existiert, ein Video-Reisezentrum (virtuelle Präsenz) für kleine Bahnhöfe. Aber auch ich bin erstaunt, welche Absurditäten es im Tarifsystem gibt, gerade bei Verbundübergängen.
Auch die Busanbindungen zum Bahnhof stellen oft ein Problem dar (gerade in den Abendstunden) und müssten entsprechend mit verbessert werden. Das liegt aber nicht im Einflussbereich der DB.
Aber wie gesagt: Kein Anspruch auf Repräsentativität.
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Ich würde sogar noch weiter gehen und den Nahverkehr vollständig aus Steuergeldern zu finanzieren. Der RMV in Südhessen wird bereits zur Hälfte aus Steuergeldern bezahlt. Warum geht man dann nicht einen Schritt weiter?
Es ist sogar die Aufgabe des Staats, sich um so etwas zu kümmern.
Nachdem Jahrzehntelang der öffentliche Personenverkehr systematisch kaputtgemacht und der Individualverkehr gefördert und subventioniert wurde, wäre es Zeit für ein generelles Umdenken.
Da sind wir einer Meinung. Anstatt etliche Untergesellschaften und Tarifverbünde existieren zu lassen, die alle ihr eigenes Süppchen kochen und nicht über ihre Verbundgrenzen hinausdenken, könnte man diese dann entsprechend gleich zusammenführen.