ZitatOriginal geschrieben von 7650w
Mich wundert das nicht, wenn ich mir die Altersstruktur in Deutschland ansehe.
Ältere wählen eher konservativ.
Ohne es genau zu wissen, gehen konservative Wähler auch bei Regen und Mißstimmung gegen den Politikbetrieb zur Wahlurne.
Die Absenkung des Wahlalters auf 16 Lenze, zielt bei den Grünen doch klar auf zusätzliche Stimmenanteile.
Natürlich sollten konservative Wähler auch bei Mißstimmung zur Urne gehen - wie übrigens Wähler des Gegenlagers auch. Jeder Nichtwähler schadet ungemein.
Ich denke, wir haben kein Problem der politischen Inhalte. Das ganze ist strukturell. Wir befinden uns aufgrund der Trennung von Wahlen auf Bundes- und Kommunalebene die gesamte Legislaturperiode im Wahlkampf. Am Ende muss man bei der Würdigung der getätigten Aussagen also immer die Kirche im Dorf lassen...
Wichtig wäre für uns die "Sicherheit", eine kontiniuerliche Politik über zwei oder drei Legislaturperioden durchführen zu können. Das ist bei den derzeitigen Stimmverhältnissen jedoch utopisch. Insofern wird man sich immer wieder auf populistisches Gewäsch reduzieren müssen, um beim Wähler überhaupt noch im Gedächtnis verankert zu bleiben. Damit sind wir beim zweiten Problem:
Die Wahl ist auch ganz wesentlich eine Charakterfrage. Wir haben derzeit jedoch keine Persönlichkeiten wie Schröder, Kohl, Schmidt, Waigel, Genscher, Strauss, Lambdsdorf,... - nicht Mal im Ansatz. Die Leute identifizieren sich nicht mehr mit der Politik. Ich kann es verstehen, wenn ich mir das Gerede eines Narkosearztes als Wirtschaftsminister anhören muss. Man stelle sich nur mal vor, Frau Roth wird Vizekanzlerin
(Die Aussage verliert übrigens nicht an Bedeutung, wenn man Westerwelle oder Rösler einsetzt.)
Am Ende ist es fast egal, wen man wählt, Hauptsache man bewegt sich in den gemäßigten Lagern und man wählt überhaupt. Für meine persönliche Situation waren zumindest noch keine gravierenden Unterschiede erkennbar - außer vieleicht, dass meine Kinder jetzt keine Kindergartenbeiträge mehr zahlen müssen.