Beiträge von bjweber

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    Original geschrieben von Anja Terchova
    Natürlich ist die Batterie extrem wichtig, aber das heisst ja noch lange nicht das man sie deshalb nicht zukaufen darf. Es macht doch sogar Sinn Batteriezellen von Herstellern zu kaufen die damit Jahrzehntelang Erfahrungen gesammelt haben statt selber bei null anzufangen. Der Vorsprung wäre eh nicht mehr einzuholen.


    Und auch bei Verbrennern gibt es genug Hersteller die selber keine Motoren entwickeln sondern nur zukaufen. Artega hat VW Motoren verbaut, Brilliance hat Mitsubishi Motoren verbaut.


    Das ist das Pfeifen im Wald. Deutschland verliert hier Kompetenz und es wird komplett verharmlost. Der Akku ist DAS wichtigste Teil im Elektroauto. Beim Infotainment und Clouddiensten sind wird auch nicht führend, gelinde ausgedrückt. Was bitte soll denn dann noch die Kompetenz der deutschen Autobauer sein? Bleche biegen? Kann jeder! Die Marke pflegen? So wie Grundig, AEG, Telefunken, Nordmende? Am Ende bleibt dann nämlichnicht allzu viel übrig, um gegenüber Wettbewerbern stark erhöhte Preise durchsetzen zu können. Denke ich. Aber vielleicht liege ich auch komplett falsch und die Kunden zahlen für einen VW mit BYD-Batterie und Infotainment von Apple immer noch einen satten Aufpreis, den allein VW einstreicht und bei dem VW trotzdem weiterhin seine Lieferanten, z.B. die Akkuleute und Apple knechtet. Es sollen ja manchmal Wunder geschehen.



    Das Geschäftsmodell der Autobauer in Deutschland geht doch aktuell so:
    1. Komponenten billig einkaufen
    2. Wertschöpfungsanteil des Herstellers selbst < 25 %
    3. gekaufte Komponenten zusammen stecken
    4. Preise der Lieferanten hochrechnen und mehr als verzehnfachen
    5. Auto teuer in den Laden stellen
    6. 30 % Rabatt auf den Listenpreis geben, um die Karren vom Hof zu bekommen


    Wie soll dieses Modell funktionieren, wenn beim Akku keine 100 % Umlage drin sind, weil der von Haus aus teurer ist? Wer bitte soll dann die Strukturen finanzieren? Der Infotainmentlieferant? Oder der Blechebieger?


    Ich denke, die gesamten Kosten- und damit Gewinnstrukturen verschieben sich gerade massiv. Und wenn die Akkus billiger werden, wird immer ein Hersteller kommen, der den günstigeren Preis einfach auf den VK umlegt. Das wird ein Rattenrennen wie bei den Smartphones, in dem am Ende 1-2 Hersteller überhaupt noch Geld verdienen (und das satt). Aber es verdienen nur die Hersteller wirklich noch Geld, die die Technologie von A-Z in den eigenen Händen halten. Alle anderen haben den Tisch voller Arbeit und am Ende des Tages mit viel Glück eine schwarze Null.


    Man muss sich doch nur die Android-Aufsteiger der letzten Jahre ansehen. Mehr oder weniger sind alle wieder verschwunden, weil sie über den Preis kamen und genau über diesen Preis wieder gingen.


    Und VW ist VOLKSwagen, somit schon namenstechnisch nur Massenschrott. Damit wird langfristig nichts zu machen sein, was erhöhte Preise rechtfertigt.


    Am Ende des Tages kann man das Geschäftsleben auf Zahlen reduzieren. Und da sieht es so aus, dass der Gewinn von VW in Deutschland bei lächerlichen << 700 € pro Auto liegt (Kernmarke VW). In China verdient man (noch) > 3000 € pro Fahrzeug (auch Kernmarke). Wenn also China wackelt, wackelt ganz VW. Und, wie oben beschrieben, tut die chinesische Regierung trotz abweichender Verlautbarungen der Bundesmutti gerade alles, um aus den 3000 € pro VW einen gehörigen Teil heraus zu schneiden. Entweder 8 % Elektro oder Strafzahlung. Und die Strafzahlung dann in die Elektroforschung der Chinesen. Win-Win-Loose sozusagen. Und nun sage mir, wo VW da steht... Aber es macht schon Sinn, Kompetenzen abzugeben. Da hat man am Ende des Tages mehr Freizeit. Flugs kommt VW dann wieder zu 25 h-Woche...


    Genug fantasierst. Schönes Wochenende.


    (1. Wieso nennen dich hier eigentlich viele Insider Martyn?
    2. dein Postkasten ist voll.)

    http://www.manager-magazin.de/…rik-pleite-a-1153582.html


    Man sollte sich das Versagen einfach mal eingestehen... Der Schlüssel zum Elektroauto ist die Batterie. Ohne eigene Zellenproduktion wäre das so, wie wenn man Verbrenner in Deutschland montiert, aber alle Motoren aus China kämen, deren patente von Chinesen gehalten würden...


    https://www.golem.de/news/elek…tschland-1705-127945.html


    In Kamenz wird nicht eine Zelle gefertigt. Es werden asiatische Zellen zu Batterien montiert. Hochautomatisiert.


    Aber die Kanzlerin sähe es ja gern, wenn wir die LithiumIonen übersprängen und uns gleich der danach folgenden Technologie widmen würden. Das klingt für mich wie die frühe DDR, in der es den Slogan "überholen ohne einzuholen" gab. Eine sogenannte Scheisshausparole. Heute sind wir wieder bei derartigen Parolen angelangt, aber "Wir schaffen das". Fragt sich nur, was wir schaffen.


    Dein Post erklärt, warum Deutschland so dolle weit vorn ist beim langsamen Internet, den Elektroautos, den Softwareplattformen (SAP lassen wir mal außen vor). Wir optimieren lieber die alten Industrien, sparen beim 2,8 T-SUV durch maximale Optimierung und Leichtbau 200 kg ein, statten diese Panzer mit 250 kW-Verbrennern aus etc. etc. Das alles nennen wir Innovation.


    Dieses Land reitet ein totes Pferd, weil alle bzw. die tonangebende Mehrheit findet, dass früher alles besser war. Aber werden wir exakt auf diesem Weg Wohlstand und sozialen Frieden verspielen. Da dies aber ein schleichender Prozess ist, wird man das, wie der Frosch im Wasserglas, zu spät bemerken und nicht mehr umsteuern können. Ist doch alles schön kuschelig und eingeebnet. Fast alle verdienen gleich wenig, können sich zwar immer weniger leisten, leben zu > 50 % zur Miete, sind also erpressbar, aber kuschelig ist es trotzdem. Man muss doch zufrieden sein.


    Das hat jetzt nichts mehr mit Elektroautos zu tun, aber irgendwie doch auch damit.


    Warum haben sich die neuen Plattformen gegen die alten durchgesetzt??? Sicher nicht, weil die neuen so Kacke sind der waren. Es wurde auch niemand gezwungen auf Facebook, WhatsApp, Apple etc. umzusteigen. Jeder der wollte/will, kann auch weiterhin bei ich sein sehr ruhiges Leben genießen.


    In diesem Sinn einen schönen Sommer. Wir fliegen morgen nach Kalifornien und verplempern die nächsten 8-10 Wochen im Land des bösen bösen Trumpismus.

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    Original geschrieben von diego206
    Das werden sie ja meistens auch, nur musst auch du dir mal langsam eingestehen das man die Autoindustrie eben nicht mit Apple, Google, Facebook, WhatsApp, etc.. direkt 1:1 vergleichen kann.


    1:1 vergleichbar sicher nicht. Aber ich erinnere mich noch gut an Nokias CEO, der das iPhone beinahe lächerlich machte. Warten wir doch einfach ein bisschen. Aktuell fahren viele Hersteller, insbesondere außerhalb Deutschlands Elektro hoch.


    Na denn: http://www.manager-magazin.de/…des-und-vw-a-1152982.html


    Sollte die Meldung stimmen, wurde die Bundesmutti über den Tisch gezogen, hat etwas falsch verstanden oder hat nicht die Wahrheit gesagt. Letztlich egal, die Chinamänners werden sich ihrer Sache immer sicherer.


    Aber solange das deutsche Elektro in Sachsen spielt, ist für meinen Geschmack alles mehr als ok. Nach VW und Benz investiert nun auch Bosch in meiner Heimat. Was will man mehr. Und es gibt ja 10000 Argumente gegen Elektro, also sollte das eh nichts für den Westen sein, nicht dass noch jemand über Ladekabel stolpert. :D:)

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    Original geschrieben von diego206
    Du nimmst dir die Antwort doch selbst vorweg. Der Streetscooter ist vom Nutzer für den Nutzer gedacht. Er ist genau auf die Einsatzzwecke der Deutschen Post zugeschnitten. Da kann sich das schon rechnen selbst ein E-Auto zu entwickeln, insbesondere wenn halt kein größerer Hersteller ein Fahrzeug speziell auf die Bedürfnisse der Post bauen wollte. Die Post hat auch genügen Verteilzentren damit sie mit der Reichweite hinkommen.


    Sollte es nicht immer so sein, dass Produkte für den Nutzer entwickelt und aus Sicht des Nutzers gedacht werden? Weshalb hatten wohl Apple, Google, Facebook, WhatsApp derartigen Erfolg.

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    Original geschrieben von diego206
    Ah ja, aber der Streetscooter der Post kostet halt zum jetzigen Zeitpunkt auch ab 32.000 Euro.


    Warum kauft dann die Post nicht fremd und billiger ein? Schon erstaunlich, denn offenbar ist der Scooter vom Nutzer gedacht. Interessant, mit welchen Preisen der Entwickler hantierte: http://www.kfz-betrieb.vogel.d…-street-scooter-a-545884/


    Ich finde es jedenfalls gut, dass Streetscooter dem Markt aufmischt, denn den Effekt der Postautos sollte man nicht unterschätzen.


    Den NV200, den Berlingo und den ZE haben wir getestet. Kannst du alle vergessen. Den NV200 Diesel verramscht Nissan für < 9000 netto. Den elektrischen geben Sie für > 22000€ raus. Wie soll sich das rechnen. Beim ZE und Berlingo ist es ähnlich. Unsere letzten Berlingos haben wir aus Tschechien geholt und keine 8000€ netto gezahlt.


    Den Vorwurf "arm" halte ich aufrecht, da keiner der Serienhersteller den Markt ernsthaft bearbeitet. In Dresden habe ich bisher EINEN ZE gesehen, der nicht zu einem Autohaus gehört. Außer natürlich die neuen Streifenwagen B-Klasse und Zoe.


    Schlimm finde ich, dass man einen Markt quasi kampflos abgibt. Ich denke mal, die Post hat eine der größten deutschen Transporterflotten und die scheint man verloren zu haben.

    2040. Das ist mal eine Ansage, die es sich zu merken gilt: http://www.spiegel.de/wirtscha…ahrzehnten-a-1152909.html


    Und 5% für Carsharing in 10-15 Jahren.


    Was meint DB Research eigentlich mit "Anpassungsfähigkeit". Nicht etwa die galante Umschiffung der rechtlichen Rahmen? Inwiefern hat diese Industrie Anpassungsfähigkeit bewiesen? Durch die Einführung der SUVs in der Grossstadt?


    "Das Produkt Automobil wurde in den letzten Jahrzehnten stetig verbessert. Dies gilt für ganz verschiedene Kriterien wie Leistungsfähigkeit, Sicherheit, Komfort, Energieeffizienz bzw. Umweltverträglichkeit oder Zuverlässigkeit. Das Design der Fahrzeuge hat sich im Laufe der Zeit ebenso gewandelt und spielt bis heute eine sehr wichtige Rolle für die Kunden. Auch das Image einer Automarke hat nach wie vor einen sehr großen Einfluss auf die Kaufentscheidung vieler Auto- fahrer. Insofern war und ist das Auto für viele Kunden ein sehr emotionales Pro- dukt und auch privater Rückzugsraum."


    Rückzugsraum? DB Research mag den ÖPNV ebenso wenig wie ich. :D

    Re: 10GB frankofone // EU-Roaming


    Zitat

    Original geschrieben von icasverige
    Hallo,
    ich habe einen alten TH3000 mit 10GB Option und NapsterFlat von frankofone.
    Im Juli bin ich für 2 Wochen in Schweden. Ich möchte gerne auf das Roaming-Basic Paket umsteigen. Hat das schon jemand gemacht? die Schweiz-Problematik kenne ich, ist für mich vernachlässigbar.
    Bleibt dann mein 10GB Pack erhalten und kann ich dieses komplett im EU Ausland nutzen?


    Grüße


    Ich habe auf das Roaming Basic umgeschaltet. Die 10 GB sind ja eine separate Option. Da sie aber eine Option sind, glaube ich nicht, dass die im Ausland nutzbar sind. Glauben heißt aber nicht wissen.

    Re: Ford und Deutsche Post


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    Original geschrieben von pithein
    Ein E-Transporter mit 80 km Reichweite von Ford und Deutscher Post.
    Für innerstädtische Lieferungen ausreichend, im ländlichen Raum brauchts aber mehr Reichweite.
    Quelle: https://www.heise.de/newsticke…-Transporter-3743259.html


    Die ersten Autos bezogen ihr Benzin aus der Apotheke. Ob man auf diese Art in den Urlaub nach Italien fahren konnte? Die Dinge müssen sich entwickeln. Aber am Anfang muss man eben erstmal anfangen... und ich denke mal Post & Co., die mehrere 10000 Kleintransporter nutzen, wissen exakt um ihre täglichen Nutzeranforderungen. Die meisten Handwerker sind auch ortsansässig und im Nahfeld unterwegs. Klempner, Wohnungsverwalter, Elektriker, Dachdecker etc. Und alle haben Flotten an Kleintransportern und Kleinbussen.


    Das Blamable ist, dass die klassischen Hersteller nichts liefern wollen oder können. Aber die werden ja weiter von Berlin gepampert. Da muss man nicht. Vorerst.