Beiträge von 01833

    [USER="983"]Anja Terchova[/USER] da bist du mächtig auf dem Holzweg. Auf die Schnelle hier Daten aus 2015:https://www.areamobile.de/Apple-Firm...hones-1316815/


    Apple machte damals 92% des Branchengewinns. Nunja. Es ist wie bei den Autos. Daimler verdient je S-Klasse ein Vielfaches der C-Klasse, geschweige denn der A-Klasse.


    Was lernt man daraus? Die Masse? Nichts! Im Gegenteil wird nicht einmal verstanden, dass es nichts bringt, Marken zu verwässern. Man dreht zwar dann ein großes Rad, wird aber fragiler und die Margen gehen in den Keller.


    Was könnte man daraus lernen? Suche dir eine lukrative Nische, die hinreichend groß und möglichst speziell ist. Dort lässt sich viel Geld verdienen. Das praktiziere ich seit 1995. Nur ist in meiner Nische auch bei Ausweitung auf das benachbarte Ausland eben bei 400 Angestellten Schluss. Ist leider so, reicht aber auch aus, um gut zu leben.


    Ein Bekannter verkauft in einer Manufaktur handgenähte Ledertaschen. Diese Taschen gehen für 400-500€ über den Tisch. Marge: 300-350€. Aber bei um die 150 Taschen pro Monat ist Schluss. Das nenne ich lukrative Nische, denn von 40-50000€ lässt es sich auch recht angenehm leben. Und er hat nur 1,5 Angestellte. Entsprechend ist seine Nische auf die Unternehmensgrösse umgerechnet sogar deutlich lukrativer als meine.


    Was wird wohl eine Mittelklassetasche dem Hersteller bringen??? Ich vermute mal nahezu nichts, denn nicht ohne Grund nähen die alle in China, während mein Bekannter auf einem Dorf östlich von Dresden wohnt und arbeitet. Man muss nicht immer dort hin gehen, wo alle sind... außer man steht auf Schmerzen und Stress oder will Angestellter sein.


    2016/2018: https://www.heise.de/mac-and-i…ler-zusammen-3971431.html

    Das nicht, aber gerade in den ersten Jahren wäre 5G ein Zugpferd fuer technikaffine Nutzer solange der Aufpreis nicht zu hoch ist.


    Wenn man jetzt bei Lidl Connect zum ganz normalen Discounterpreis Vodafone 5G bekommt ist das schon ein Argument fuer Lidl Connect.


    Mit dem First Movern verdient man in Massenmärkten kein Geld. Einfach mal die Technikblase verlassen und nicht affine Leute fragen. Was machen denn die Leute mit ihren Telefonen? Telefonieren? Tendenz sinkend. Messenger. Tendenz noch zunehmend. Fotos. Videos. Mail. Was davon schreit zwingend nach 5G? So laut, dass es wert ist, kurzfristig Milliarden in die Hand zu nehmen?


    Massen sind Kunde von Telefonica. Denen reichte bis dato ein löchriges LTE-Netz. Wären schnelle Daten eine Killerfunktion, würde Telefonica Hunderttausende Kunden jedes Quartal verlieren. Passiert aber nicht.

    Das es dazu gekommen ist, ist aber die Schuld der Mobilfunkanbieter.


    Bestimmte Features wie 5G, Zero-Rating-Optionen, Soundlogo, etc. haben durchaus noch einem gewissen "Coolnessfaktor" allerdings gibt es in Deutschland das Problem das die E-Netze da immer aussen vor blieben und die D-Netze solche Wucherpreise verlangen das die Kunden vergrault wurden.


    Und ausserdem hat man bei den Tarifen nur gegenseitig kopiert statt zu versuchen über die Tarife seiner Marke ein Gesicht zu geben.


    Märkte konsequent zu Ende gedacht, enden immer so. Der perfekte Markt ist der, in dem alle Anbieter kein bzw. zumindest kaum mehr Geld mehr verdienen. Märkte mit Skaleneffekten schreien doch nach solchen Entwicklungen.


    Bei den Handys klappt es doch auch. Außer Apple gibt es nahezu nur Massenschrott. Außer Apple verdient kaum einer nennenswert Geld damit, Handys zu verkaufen. Tja.

    Aber: Einen Boom gabs nicht mehr. Man freut sich zwar ueber die bessere Flaechendeckung durch LTE800 im Vergleich zu UMTS2100. Aber Mobilfunk ist heute nichts Innovatives mehr sondern langweilige Standardtechnologie wie ein Toaster oder ein Staubsauger.


    Womit wir exakt dort wären, wo Krammer (Ex-Eplus) den Mobilfunk schon vor x Jahren hingehen sah. Seinerzeit wurde er belächelt. Bestenfalls. Mobilfunk wird eine Art Versorgungsinfrastruktur, wie Strom, Wasser oder Müll. Ergo erfolgt die Auswahl über einen Kompromiss aus Leistung und Preis mit Übergewicht beim Preis. Zumindest bei der Masse.

    Die Chipsatzhersteller und Geraetehersteller koennen aber auf einen Schlag bezahltbare 5G Smartphones auf den Markt werfen. Des könnte moeglicherweise schon im zweite Halbjahr 2020 anfangen, spaetestens aber 2021 oder 2022.


    Aber die Mobilfunkanbieter koennen nicht so einfach mal mehr als 5.000 Standorte binnen weniger Monate auf 5G bringen. Deshalb sollte man frueh genug damit anfangen.


    Da 5G keine wirkliche Disruption bedeutet, auf die sich ausgezehrte Massen zeitnah stürzen, könnte der frühe Vogel mal wieder auf dem Holzweg sein und unverhältnismäßig zu viel Geld aufwenden, anstatt operativ nach Bedarf Überlastungsbereiche für verhältnismäßig kleines Geld zu erweitern.


    (Wir haben in Dresden am Altmarkt zum diesjährigen Weihnachtsmarkt ein WLAN komplett geöffnet (Freifunk), um mal zu gucken, ob und wie das angenommen wird. Wir haben erstaunliche Datenmengen bewegt. Es müsste nicht wirklich immer 5G sein. Es wäre vermutlich z.B. beim Szenario eines Weihnachtsmarktes oder eines Fußballspiels deutlich preiswerter, WLANs auszurollen. Wegen der Störerhaftung macht da aber niemand mit, denn dieser Haftungsfall hat sich in die Hirne gebrannt. Mit Freifunk kann man diese Haftung zwar umgehen, aber das "Produkt" ist für "normale" Händler zu komplex.)

    Ich denke am intressantesten ist der Software-Switch auf 5G theoretisch bei Standorten mit LTE2600. Denn der 2600 MHz Bereich ist nach dem 3600 MHz Bereich das zweitkompatibelste 5G Band.


    Bei Vodafone und o2 stehen schon etliche Standorte mit LTE2600 rum. Nur "dummerweise" sind die LTE2600 Standorte meist die alleraeltesten Standorte die schon 2012-2014 on air gingen. Ob die Technik von damals wirklich schon 5G faehig ist?


    Bei den neueren Standorten von 2015-2019 wurden als Erweiterungsbaender ja eher LTE2100 und LTE1800 eingesetzt, die helfen da nicht weiter.


    Wozu sollte man sich mangels Endgeräten beim Ausrollen von 5G überschlagen? Es wird noch zig Jahre dauern, bis 5G-Geräte in Massen unters Volk gestreut wurden. Parallel wird es Jahre dauern, bis überhaupt die Notwendigkeit besteht, 5G flächendeckend zu haben. Das Gros der Leute humpelt mit LTE-Verträgen im Bereich ≤ 5 GB/Monat herum und es scheint den Massen auch zu reichen. Und jetzt bitte nicht "neue Dienste", wie IP-basiertes Fernsehen ins Feld führen. Ich habe zuletzt meine Mutter von flatterndem Spiegel im Wind auf Waipu umgestellt. Datenverbrauch ging von 25 GB auf 550 GB/Monat hoch. Ergo wird bereits das Festnetz bei einem Wechsel der Massen zu IP-basierten Diensten an seine Genzen kommen. (Deshalb finde ich die Wühlarbeit der Lobby bezüglich Abschaffung von FM UND DAB+ und Ersatz durch IP-Dienste Wahnsinn. Im Katastrophenfall könnte dies dann Menschenleben kosten... Und nein, der bei DAZN übertragene Classico ist kein Katastrophenfall, bringt DAZN aber trotzdem (zumindest bei uns) 5-10 x pro Spiel zum Einfrieren.) Ich habe Kollegen in Dresden, die heute schon im Netz von Kabeldeutschland abends kaum ein Video gucken können. Da kann man sich ausrechnen, wie dicht 5G ausgebaut werden müsste, um zumindest vergleichbare Kapazitäten zu bieten.


    Zu vielen Dingen kann man unterschiedlicher Meinung sein: https://www.golem.de/news/netz…i-fi-ist-1912-145178.html
    Was man aber zumeist vermeiden sollte, sind unrealistische Träume. Das bewahrt davor enttäuscht zu werden.

    [USER="983"]Anja Terchova[/USER] Handbücher mit ausführlichen Beschreibungen? Nicht dein Ernst! Schnee von gestern. Dafür gibt es doch Google.


    Mehrere Apps? Dadurch wird das Telefon weder schwerer noch größer und es ist auch nicht komplex. Für mich spricht deshalb nichts gegen einen bunten Strauß von Messengern. Wir nutzen doch auch einen bunten Strauß aus Postdienstleistern, Essenslieferanten etc. In vielen Sektoren sind mehrere Lieferanten doch deutlich komplexer zu handeln und trotzdem tut man es.


    Ich denke, Voice und SMS/MMS sind Schnee von gestern. Dieser Markt wird durch diverse Messenger und voip zerrieben. Ergo wird es immer weniger lukrativ sich intensiv um diese Segmente zu kümmern. Krammer, ehemals EPlus skizzierte schon vor x Jahren ein Dasein der Netzbetreiber als Pipelinebetreiber, die Datenvolumen liefern.


    Grosse Teile der beschriebenen Segmente lassen sich schon heute kostenlos bzw. zu nahezu Nullkosten abwickeln. Deshalb nutzen die von dir beschriebenen Zielgruppen alternative Dienste. Wenn ein Türke zu Hause per WhatsApp anruft und dafür exakt nichts bezahlt, wird er auch nicht bereit sein, 10€ pro Monat für eine Flat oder eben 5 Ct pro Minuten für exakt die gleiche Leistung auf den Tisch legen. Wozu auch...


    lesen/googeln: Rifkin - Nullgrenzkosten


    Da geht es hin. Unaufhaltsam. In eine Gesellschaft mit besitzlosen Massen, die ihr Geld für Zugriffsrechte ausgeben. Und eine Elite, die Zugriffe gewährt. Die jungen Leute haben heute spät oder nie Wohneigentum. Viele haben keine eigenen Autos. Software gibts als Abo. Etc. Etc. Perfekt war/ist, den Leuten parallel einzuflöten, dass dieser Zustand „modern“ oder „ökologisch“ ist. Ein Sklave, der seine Ketten nicht sieht? Perfekt. Immer fleißig arbeiten muss er, sonst verliert er allesM weil ihm nichts gehört.


    Nochmal Rifkin: Access - Vom Verschwinden des Eigentums ... oder so ähnlich.


    Dieser Mann berät nicht nur Mutti Merkel regelmäßig. Also lesen und verstehen.


    ....


    Frohe Weihnachten. In 3 Stunden gehts nach Buenos Aires, Gretas Segeltouren ausgleichen.

    Ich denke schon das die Zielgruppe recht gross waere, von Leuten mit Balkan- oder Tuerkeimigrationshintergrund ueber Studenten mit Auslandskontakten bis hin zu Vielreisenden Rentnern und Geschaeftskunden.


    Den meisten Leuten geht es garnicht darum die letzten paar Cent rauszuquetschen sondern ein halbwegs faires Angebot zu bekommen.


    Die angesprochene Zielgruppe, zumindest die Vertreter aus dieser Gruppe, die ich kenne, haben ganz offenbar nicht das akute Bedürfnis unterwegs und mobil mit zu Hause zu telefonieren. Da nutzt man lieber kostenlose Dienste per WLAN von zu Hause oder aus dem Büro. Und gerade die Studenten sind die Centquetscher...




    eSIMs gibt es anderswo analog simquadrat mit Online-Authentifikation und Freischaltung binnen Minuten. Wer die Codes mit der Post verschickt, hat nur noch nicht verstanden, wohin die Reise geht und lernt es entweder oder wird eben abgehängt/aussortiert. Was macht es bitte für einen Sinn, einen Brief mit einem QR-Code zu versenden? Aber naja, wird in Deutschland schon eine Fans des "Papiervorgangs" finden, denn da hält man was in der Hand für sein Geld. Schön haptisch der Code-Zettel...


    Wir haben in der Firma für "Reisekader" eine Sammlung eSIMs aus diversen Ländern. Die scannt man und aktiviert binnen Minuten. Alles kein Problem. Und da es sich zumeist um reine Datenkarten handelt, läuft Telefonie eh über VoIP. Abroad geht das auch problemlos, weil dort die Datennetze eben einen winzigen Tick leistungsfähiger sind, als in der moralisch führenden bzw. vor Moralinsaueren triefenden Buntesrepublik. Ich weiß, ist politisch. ist es aber auch.


    interessant finde ich, dass in Südeuropa und Südamerika tendenziell immer häufiger Anrufe per Messenger oder FaceTime abgewickelt werden, anstatt irgendeine Telefonnummer zu nutzen. Ich habe vorhin mal ein bisschen gestöbert: Ich habe diverse Visitenkarten, die komplett ohne eine Telefonnummer auskommen, gefunden. Skype, FaceTime und der Name bei Telegram scheinen zumindest in Argentinien, Brasilien und Kolumbien den Leuten bereits zu reichen. Während man bei uns teilweise noch das Gesicht verzieht, wenn auf der Karte keine Festnetznummer drauf ist, weil nur mobil ja unseriös ist. So differenzieren sich Märkte aus.


    Und wenn die großen Netzwerke aus dem All angreifen, bekommt das bei uns auch seinen eigenen Drive.


    Wir haben auch Tschechen in der Kundschaft, die in Deutschland bauen. Kommunikation ausschließlich per WhatsApp und WhatsAppCall. Die kaufen sich doch keine deutschen Nummern.


    So werden die von dir benannten Nischen bedient bzw. komplett unterlaufen und dieser Marktanteil somit komplett ausgetrocknet.

    [USER="983"]Anja Terchova[/USER] du beschreibst eine nicht existente Zielgruppe. Wenn ich dienstlich in der Schweiz unterwegs bin, kalkuliere ich Tagessätze jenseits der 2000€. Ergo sind Telefonkosten lächerliches Grundrauschen. Da ich sparsam bin, nutze ich abgehend trotzdem „Spezial-SIMs“, die ich mir einfach und spontan als eSIM kaufen kann. Ich habe diverse Profile in meinem iPhone und aktiviere je nach Bedarf.


    Fliege ich nach Amerika (USA, Canada bzw. Argentinien), nutze ich ebenfalls SpezialSIMs. Es wird wohl nie eine terrestrischer eierlegende Wollmilchsau geben, die diese Nischen super optimal bedient. Muss es auch nicht, denn die Kommunikation verschiebt sich massiv von Voice in Richtung Messenger und VoIP. Zumindest bei uns.


    Und die, die im Urlaub um die Welt reisen, sind keine lukrative Zielgruppe. Die einen wollen gar nicht telefonieren. Die anderen wollen möglichst nichts zahlen. Ergo kann man diese Gruppe getrost links liegen lassen und lukrativere Segmente bearbeiten.


    Ich finde die eSIM revolutionär. Die wird noch für viel viel Wirbel sorgen, ehe vielleicht per Satellit kommuniziert werden wird.

    Ehrlich gesagt möchte ich gar keine Abhängigkeit von meinem Provider mehr und finde es sogar begrüßenswert, wenn Google diesen Part übernimmt. Über Umwege kann man dies übrigens auf jedem Android Handy bereits aktivieren, auch wenn das Land noch nicht offiziell freigeschaltet ist. Ich kommuniziere darüber mittlerweile zu gut 75%.


    Besser abhängig von Google, als von einem Mobilfunkprovider? Halleluja. Aber bitte nicht darüber echauffieren, dass die Plattformanbieter immer größer und größer werden und z.B. per Satellit irgendwann auch die Mobilfunkprovider und das Festnetz massiv angehen werden.


    Später, wenn allen klar wird, was läuft, wird es, wie üblich, zu spät sein.