Beiträge von 01833

    [USER="178133"]Snoogi[/USER] Jein. In meiner Kundschaft sind einige Firmen, die Funkzellen auf- und umbauen. Die treibt es eher nach Tschechien, Polen, Frankreich und Italien, als sich auf schlecht bezahlte Geschäfte mit Telefonica in Deutschland einzulassen. Wir sind ja aus den gleichen Gründen auch nach Polen, Tschechien und Österreich expandiert. Da gibts für die gleiche Arbeit mehr Geld... Krass, besonders, wo doch der Osten so billig sein soll.


    Österreich hat beim BIP pro Kopf Deutschland überholt. 48000/51000€
    In den 1990ern lag Österreich noch mehr als 20% hinten. Wunderbare Entwicklung, wenn ein Land wie Deutschland auf Lohndrückerei und Niedriglohnsektor setzt. Kann man machen, aber dann steigt man eben ab. Noch ist die bunte Republik weltweit auf Platz 17. Aber wir arbeiten konsequent weiter an der Teilhabe für alle. Ca. 6000 von 18000 frischen Medizinern p.a. verlassen das Land innerhalb der ersten 3 Jahre nach ihrer Approbation. Aber naja, das kann man leicht ausgleichen. Kost ja nüscht.


    Korrekt wäre, wie verbreitet beim „Fachkräftemangel“ die Beschreibung, dass es nicht genug Personal bzw. Lieferanten gibt, die sich freiwillig zu schlechten Konditionen verdingen. Aus diesem Grund gibt es Engpässe beim Netzausbau, in Bäckereien, Altersheime, Fleischereien, bei fast allen Handwerkern. Steigt der Preis, weitet sich das Angebot aus... aber nein, wir setzen lieber auf billige Ausländer.


    Das Telefonica in Deutschland dermaßen erfolgreich unterwegs ist, halte ich gelinde gesagt für Fakenews: https://www.finanzen.net/bilanz_guv/...ca_deutschland


    Umsatztendenz: sinkend
    Gewinne? Naja
    Dividende? Steigt, weil Mutti Geld braucht.
    Kundenzahl: seit 2018 wieder deutlich sinkend: https://de.wikipedia.org/wiki/Telefónica_Deutschland_Holding

    Ich hätte auch noch ein paar Stellen, wo ich gerne LTE hätte, aber das ständig zu wiederholen veranlasst niemanden bei Telefonica schneller zu bauen.


    Exakt. Alle die, die über Finanzeinsatz und Ausbautempo entscheiden, haben doch Filter in Form von Hotline etc. vorgeschaltet, um ja nicht vom Kunden, der den Zauber zahlt, behelligt zu werden. Deshalb gern eine Wiederholung einer Wiederholung: Im Kapitalismus ist und bleibt es so, dass man Schmerzen am besten und vollkommen gewaltlos per Umlenkung von Zahlungströmen verursacht. Unternehmen, die Kunden wie Dreck behandeln, verscheißern etc. kann man am besten durch Kündigung/Meidung und das Weiterverbreiten dieser Entscheidung umerziehen. Schließlich ist es so, dass die Entscheider große Teile aus dem Kuchen an Gehalt kassieren, entsprechend trifft das Trockenlegen des Teiches irgendwann auch die dickste Kröte...

    Ist der Link von der FAZ hinter ein Paywall?


    Mist. Ja. Sorry. Hier als Zitat der FAZ von gestern:


    “STUDIE ZUR NETZABDECKUNG: Deutschland im Mobilfunk nur auf Rang 70 der Welt


    Alle sprechen vom neuen Mobilfunkstandard 5G, tatsächlich gibt es in Deutschland mit Blick auf den Vorgänger 4G alias LTE noch viel zu tun. In ihrem jüngsten Jahresbericht machte die Bundesnetzagentur im vergangenen Jahr zwar Fortschritte aus. Die Zahl der Handy-Basisstationen stieg.


    Doch noch immer ärgern sich viele Deutsche über Funklöcher. Die Telekom erreicht eine LTE-Netzabdeckung von 98 Prozent der Einwohner, Vodafone von 93 Prozent und Telefónica von 88 Prozent. Diese Quoten stellen die Lage freilich besser dar, als sie ist, weil die Flächenabdeckung deutlich darunter liegt.


    Eine neue Studie des App-Anbieters Etrality (Speedcheck) beziffert die Netzabdeckung in der Fläche mit gerade 65,5 Prozent. Damit belege Deutschland im internationalen Vergleich lediglich Rang 70, heißt es: „Für die größte Wirtschaftsmacht Europas ein Zustand, der nicht den Selbstansprüchen der Bundesregierung und der deutschen Internetanbieter genügen sollte.“


    Der Untersuchung zufolge liegen Japan und Südkorea an der Spitze. Aber auch die Vereinigten Staaten, die Beneluxländer, Skandinavien und Teile Osteuropas erreichen eine Abdeckung von mehr als 80 Prozent. In der EU liegen jedoch auch die beiden großen Wirtschaftsnationen Italien und Frankreich wie Deutschland unter der Marke von 70 Prozent. Der vorgelegte „Mobilfunk-Report 2019“ stützt sich im wesentlichen auf Daten der Speedcheck-App, die der Messung von Internetgeschwindigkeiten dient.“


    https://www.faz.net/aktuell/wi…70-der-welt-16321069.html

    https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-16321069.html


    Nun. Was soll man da noch kommentieren. Digitalisierung und schnelles Internet sind seit spätestens 2012 in diesem ehemals weit vorn liegendem Land Chefsache. Chefsache bedeutet seit Dr. M. in etwa soviel, wie „Erstmal passiert nichts. Später dann auch nicht.“. Kann man so machen, dann steigt man aber eben ab.


    Platz 70. Naja. Bei Strompreisen, Sozialabgaben, Steuern für privat und Unternehmen, Flüchtlingszuzug, Bahnverspätungsquoten etc. sind wir dafür ja aber auf Platz eins oder zumindest unter den topp 3. Kann man machen, wie gesagt, nur irgendwann wird’s dann halt Kacke und beginnt zu eitern.

    [USER="60095"]marcometer[/USER] Dito. Brandgefährlich für die bunte Republik, die vergessen hat, dass jeder auszugebende Euro zuerst erarbeitet werden muss. Ich fasse das immer wieder gern unter „spannende Zeiten“ zusammen und finde es tatsächlich spannend ggf. binnen eines Lebens zwei kollabierende Staaten live erlebt haben zu dürfen. Bis vor kurzem hätte ich noch Sorgen wegen meiner Kids gehabt. Nun nicht mehr. Die gehen ihren Weg, zur Not eben nicht im ehemaligen Deutschland.


    Ich erlebe gerade in der Kundschaft, wie ein Autozulieferer nach dem anderen in den Leerlauf schaltet und die Arbeitszeitkonten plündert. Wenn man zwischen 2010 und 2018 mal kritisch war, wurde man ausgelacht. Nun beginnt das Schwitzen und Nachdenken, wie man Schuldenhütte, Leasingauto und Studentenbude der Kids finanziert bekommt...


    Setzt du auf ein einzelnes Pferd und mästest nur dieses, wie Deutschland seit 1990 bei den Autos von 11% des BIP auf über 20%, behandelst du automatisch alle anderen wie Dreck. Und irgendwann opponieren die, deinvestieren und gehen oder schrumpfen.


    Wie gesagt: Gehts dem Esel zu gut, geht er aufs Eis tanzen. Oder akquiriert sich weltweit eine neue Unterschicht. Spannende Zeiten.


    Am Thema vorbei. Sorry.


    Als mein Geburtsland zur BRD dazu kam, war die halbe Welt neidisch auf die westdeutsche Infrastruktur. Heute eher nicht mehr. Autobahnen, Bahn, Flughäfen, DSL, Funknetze alles bestenfalls noch unteres Mittelmaß. Nur die Löhne, die sind noch Spitze. Noch.


    [USER="217314"]Ggrimosa[/USER] Unsere Außendienstler fahren auch 50-70000 km p.a. Seit 2018 zunehmend per Tesla. Geht gut. Ist preiswerter.


    Wasserstoff? Eine Mähr der Industrie, die von den physikalischen und chemischen Wirkungsgraden gekillt wird. Nicht meine Meinung, sondern reine Natur.

    [USER="154363"]andreas-cb[/USER] Du hast doch nicht ernsthaft erwartet, dass ein Konzern eine verbindliche Auskunft gibt, sich Asche aufs Haupt streut o.ä.? Deren Marketinggelaber kann man getrost weg stecken. Bei uns gibt es LTE-Inseln in Bischofswerda, Radeberg, Bautzen (Grossinsel), Pulsnitz etc. Von Flächendeckung oder wenigstens Verkehrsachsen muss man gar nicht mehr träumen.


    Deren Gelaber vom Ausbau steht im Widerspruch zur Freitagsliste. Sachsen bekommt seit Wochen keine 5 Standorte pro Woche. Als Flächenland. Dafür arbeitet man eifrig daran, anderswo nachzuverdichten.


    Wie schon gesagt, checke ich die Liste unter der Prämisse eines später möglichen Rückwechsels, aber bei Licht betrachtet wird dieser Wechsel wohl ausfallen, da der Ausbau in Sachsen bei 5 Sendern pro Woche ja noch bis 2025 dauern wird. Da haben dann andere schon 5G.


    Schon oft geschrieben: Schmerzen bereite man Unternehmen nicht mit Sprüchen sondern mit dem Entzug finanzieller Mittel. Das wirkt grandios. Sieht man gerade auch beim Maschinenbau und der Autoindustrie. Entweder kommt man rechtzeitig aus der Knete oder man verhungert. In jedem Fall bedeutet eine Trockenlegung eine deutliche Beschleunigung grundsätzlicher Entscheidungen. BWLer handeln wie Politiker ausschließlich unter maximalem Druck.

    Drillisch ist gut beraten keine Funklösung als Festnetzersatz anzubieten. LTE@Home und Hybrid sind töter als tot, Vodafone stürzt sich ins Kabel und die Telekom hat in einer Panikreaktion den VDSL Ausbau durchgezogen. o2 kauft sich günstig in diese beiden Infrastrukturen ein. Funk ist eine gute Backuplösung, die Ausfallsicherheit des Festnetzes erreicht es aber nicht (Probleme bei DSL entstehen zumeist lokal im Haus, eher selten triffts mal nen größeren Bereich - bricht dir die Anbindung eines Mobilfunkstandorts zusammen ist ein größerer Bereich betroffen wenn andere Standorte die Last übernehmen müssen).


    Deine Argumente kann ich nicht bestätigen. Wir betreiben in Polen, Tschechien und Österreich temporäre Büros mit jeweils bis zu 10 Mitarbeitern. All diese Büros sind jeweils ausschließlich mit LTE angebunden und verarbeiten alle Dokumente in der Cloud. Töter als tot war bis dato keines der Büros. Wir hatten noch nie wirkliche Ausfälle, die zu Arbeitsausfall geführt hätten.

    Sie könnten also vor allem mit Telefonica so Deals machen wie "Wir dürfen umsonst an den Standort, dafür kostet euch die Anbindung nichts."
    Auf lange Sicht sehe ich trotzdem, dass die beiden (TEF und Drillisch) fusionieren oder sehr eng zusammenarbeiten (müssen).


    Sollte Südamerika weiter dermaßen ruckeln, könnte ein Zusammengehen schneller kommen, als gedacht. Telefonica hat sind, als Südamerika lief, dort relativ teuer eingekauft. Nun inflationieren die Währungen und jeder Erfolg wird dadurch pulverisiert. Wenn das so weiter gehen sollte, bleibt vielleicht nur die Abtrennung von Telefonica Deutschland. Ist doch heute bereits weniger als 7 Mrd Euro wert.

    Um Drillisch würde ich mir keine ernsthaften Sorgen machen. Die haben sich sicher eine aktuell preiswert zu bekommende Kreditlinie gesichert, die aus dem Cashflow bedient werden kann. Das Mitbieten auf Teufel komm raus, ist aus meiner Sicht eher dem absehbaren Ende der Untermiete des o2-Netzes geschuldet. Mit 5G baut man diesbezüglich vor, kann in Ballungsräumen partiell optimiert ausrollen und damit schnell Aufwand sparen.


    Ebenso kann man in verdichteten Gebieten statt DSL auf 5G setzen und die Telekom um die letzte Meile prellen. Es gibt vermutlich einiges an schnellem Sparpotenzial und das wird vermutlich locker ausreichen, um die Banken glücklich zu machen. Die hätten ja sogar eher ein Problem, flösse das Geld an sie zurück. Wir leben diesbezüglich in außergewöhnlichen Zeiten und man sollte nicht von der eigenen Geldbörse auf das große Geschehen schließen. Selbst meine kleine Krauterfirma wird derzeit für eine Expansion nach Italien und in die Schweiz regelrecht mit Geld überschüttet, obwohl ich das Geld gar nicht brauche/will. Da kann ich mir lebhaft vorstellen, was für Konditionen aufgerufen werden, wenn man Banken ein paar Milliarden abnimmt, ehe sie es mit Strafzinsen belegt bunkern müssen.


    Deshalb ist aus meiner Sicht genau jetzt die Zeit, Gas zu geben. Steigen dann die Zinsen, kippen die Zombies aus dem Markt (in meinem Sektor)...


    So wie ich Herrn Dommermuth einschätze, ist er nicht der damaligen 3G-Euphorie wie Quam verfallen, sondern hat sehr wohl und vermutlich sogar konservativ gerechnet.

    Wie üblich werden mal wieder die reinen Überbringer der schlechten Nachricht gehängt, und nicht die Verursacher.


    Ich kann, ehrlich gesagt, keine einzige Nachricht finden, in der Macrometer irgendwelche Vorwürfe wegen des Ausbaus gemacht werden. Wie auch. Im Gegenteil.


    Es sollte doch aber zulässig sein, monatelanges beinahe Nichts in Flächenländern als das zu bezeichnen, was es ist.


    2019 ist eben nicht das Jahr, in dem LTE-Stationen mit Sekt begrüßt werden. Der diesbezüglich zurück gestellte Sekt ist seit mehreren Jahren schal. Man nimmt den Ausbau zur Kenntnis. Es ist ein Haufen Arbeit, weiß ich. Nur ist es eben so, dass Aufschieberitis nicht durch Jubel begleitet wird. Bestenfalls durch ein müdes Abnicken.


    Um Macrometers Arbeit ging und geht es mir dabei gar nicht. Im Gegenteil ist er mein Seismograf, irgendwann man wieder zu testen.