Bei uns galt bis dato immer die Gesamtstrecke. Und es gilt die geplante Flugstrecke exkl. eventueller "spontaner" Umwege. Der Start- oder Zielort lag oft außerhalb der EU. Die Fluggesellschaft war aber immer aus der EU. Es gibt Entschädigung pro Passagier. Hat man günstig gebucht, kann es vorkommen, dass die Entschädigung deutlich oberhalb des Ticketpreises liegt. Das kommt bei mir relativ regelmäßig vor, da am Himmel aktuell Chaos herrscht. (Unsere kleinste Tochter ist regelrecht darauf spezialisiert, Flüge auszugraben, deren Verspätungshäufigkeit > 75 % liegt und so nahezu kostenlos zu fliegen. Das klappt, wenn man mehrere Umstiege zusammen bastelt, ganz gut.)
Wichtig: Als Ankunftszeit gilt der Zeitpunkt, ab dem der erste Passagier das Flugzeug verlassen kann. Steht die Kisten also wegen eines fehlendes Busses ewig auf dem Rollfeld und die Passagiere bleiben eingesperrt, zählt das mit. Am besten macht man dann Fotos mit Zeitstempel von innerhalb der Kabine, da erfahrungsgemäß bei knappen Überschreitungen seitens der Airlines gern gestritten wird, wann denn nun angekommen wurde.
Wer selbst zu faul ist oder Angst hat, Fehle rau machen, die Ansprüche über flightright o.ä.eintreiben lassen.
EXTREM WICHTIG: An Board keinerlei kostenlose Getränke, Decken, Snacks, Kopfhörer etc. annehmen. Auch einen eventuellen Taxigutschein nicht annehmen! All dies gilt als Entschädigung, so dass man alle Ansprüche verliert!
Würden mehr Leute ihre Rechte adäquat durchsetzen, gäbe es vielleicht mal ein Umdenken bei den Airlines. Jedoch ist es ausgehend von eigenen Erfahrungen eher so, dass sich die Masse mit einer Cola und einer Kuscheldecke als recyceltem HDPE abspeisen lässt.
PS: Ich bin persönlich an zwei der Entschädigungseintreibungsportale beteiligt. An welchen sage ich besser nicht. Also verfolge ich (natürlich) ein gewisses Eigeninteresse, wenn ich Leute dazu auffordere, auf ihren Rechten zu bestehen. Aus meiner Sicht ist es aber auch ohne diesen Hintergrund einfach dumm, Konzerne mit miesem Service durchkommen zu lassen.