Ich stimme Dir sofort zu daß WhatsApp runterfliegt wenn es preislich "ausflippt". Nur die Alternativen, naja das war genau das ausgeführte Beispiel. Deine Kommunikationspartner verteilen sich immer weiter, und ohne offene, oder nenn es normierte Schnittstellen, bist Du ebenfalls gezwungen überall ein Konto zu eröffnen. Es ist übrigens nicht kostenlos, Du bezahlst mit Deinen Daten, Deinem Nutzungsverhalten, ggf. mit Auswertung von Inhalten etc.
Du würdest doch aber auch bei offenen Systemen mit deinen Daten bezahlen. Ggf. on Topp noch mit Geld. Ergo ist das, was käme mindestens ebenso schlecht, wie das, was ist. Da du bei verschlüsselten Nachrichten eher mit Metadaten zahlst, halte ich es sogar für besser, einen ausgefransten Markt aus mehreren nicht zusammen geschalteten Messengern zu haben. So ergibt sich für keinen Anbieter ein großes = wertvolleres Gesamtbild deiner Metadaten. Das ist vergleichbar mit Zahlungen in Bar, mit Paypal, diversen Kartenanbietern... Wenn du mischst, ist dein Datensatz weniger wertvoll, als wenn du alles treu und brav mit einer Karte zahlst, die dann ein vollumfängliches Bild ermöglicht.
Ich finde es erstaunlich, wie sehr es offenbar so einige Leute stört, mehrere Messenger installieren zu müssen. Darüber habe ich bis dato kaum nachgedacht, da die Apps kaum Speicher brauchen, keine finanziellen Aufwendungen bedeuten und zumindest auf dem iPhone vergleichsweise einfach zu organisieren sind.
Wenn ich meine eigenen Kontakte und die meiner Kinder sehe, ergeben sich letztlich Klumpen einzelner Messenger. Die einzelnen Kreise können komplett in einem Messenger abgedeckt werden. (Bei mir zum Glück hauptsächlich iMessage auch wegen der Integration in die Mac und die iPads.) Käme ein offener Standard, was wäre das Resultat? Ähnlich wie bei Taschenlampen-Apps ein bunter Strauß aus Anbietern und wenn es zu bunt wird eine Vollintegration des Handyherstellers. Schwupp hast du am Ende Google und Apple als Player, die alles aus einer Hand bedienen. Ich denke, das wäre dann auch nicht im Sinne eines Wettbewerbs aber kaum zu verhindern, da es ein leichtes für die OS-Lieferanten wäre. Wer lädt heute noch eine Taschenlampenapp auf iPhone, die parallel zum Licht Werbung einblendet? Ich vermute, diese Apps waren zu ihrer Zeit Broterwerb für einige Programmierer. Nun nicht mehr. Google geht ja schon diesen Weg und damit im Prinzip den Weg den Microsoft mit dem Explorer ging. Internet als offenes System? Schön und gut. Ist der Browser vorinstalliert, wird das Gros der trägen Masse keine Ambitionen verspüren, Wettbewerber nachzuladen. Ciao Netscape etc. Und ehe durchreguliert ist, sind die kleineren Player tot.
RCS so gedacht, würde Google und Apple den den Netzbetreibern aus der Hand genommenen Ball zuspielen und der würde auf Jahre dann dort liegen. Ob das dann besser ist, ist die Frage.
Da kann man sich trotzdem fragen was von beiden stärker überbewertet ist.
Naja meine Wohnungen in München habe ich zu "KGVs" von 40-50 verkauft. Diese sind damit doppelt so hoch bewertet, wie Apple. Außerdem musst du bei den Wohnungen noch Verwaltung etc. einrechnen, so dass die effektiven Bewertungen noch höher liegen. Aber ich denke, wir sehen beide das selbe Bild und man kann nur noch die Augen rollen.
Bei Apple bin ich seit $18 (gesplitteter Preis) dabei. Bei Tesla seit $47. Wie reagiert man auf den derzeit laufenden Melt-up Boom richtig? Keine Ahnung. Ich habe widerwillig Trailing-Stopps eingezogen, frage mich aber, was ich im Fall der Fälle mit dem Geld machen kann/soll/muss. Vielleicht stehen wir vor einer kompletten Neubewertung der Aktien- und Immobilienwerte. Vielleicht aber auch nicht. Wer weiß das schon und wie sollte man sich auf eine ungewisse Zukunft vorbereiten können, außer man fährt mehrgleisig, um eine gewisse Resilienz aufzubauen. Früher haben wir Kohle in die Ausbildung der Kids gesteckt. Die sind nun durch... Mission accomplished. Nun erlebt man einen abartigen Boom und sitzt nur jeden Monat Kopf schütteln vor den Depot- und Kontoauszügen.
Noch 2019 haben mit Audi-Ingenieure, die keine 30 Jahre alt waren und in Begriff waren, Einfamilienhäuser auf dem Dorf für >> 500000 € zu bauen, aus tiefster Überzeugung erklärt, dass Immobilien wertstabil sind und auch die deutsche Autoindustrie... Für 2020 halten sich die Neuprojekte in den Autogegenden ziemlich in Grenzen, sind dabei kleiner und die Bauherren etwas älter. So schnell kann es gehen...