Die Sache mit dem kombinierten Studium ist eine höllische Keulerei. Das ist nur was für Leute ohne Privatleben. Ein "richtiges" Studium ist dagegen letztlich die schönste Zeit im Leben. Die "Kombinierten" haben es sicherlich leichter einen Job zu bekommen, aber Ingenieure sind eigentlich so gesucht, daß man sich darum keinen Kopf machen sollte. Die kombinierten werden dabei aber im Schnitt auf keinen Fall mehr verdienen, als die "normalen". Die Toppositionen werden sie wahrscheinlich auch nicht erreichen, da sie aufgrund Ihrer Ausbildung sehr detailverliebt werden und nicht über das breite "Halbwissen" eines Managers verfügen.
Bezüglich FH - Uni:
Ich kenne persönlich zwei Leute, die an der Uni durchs Vordiplom geflogen sind (dann ist Schicht an jeder deutschen Uni mit Maschinenbau und Etechnik) und dann an der FH ihr "Diplom" mit "sehr gut" gemacht haben. Uni ist somit auf jeden Fall "schwerer". Von der Schwere des Fachwissens wird es sich jedoch nur relativ wenig unterscheiden, das entscheidende ist das ständige "selbstindenHinterntretenmüssen". Man lernt extrem wichtiges für den späteren Beruf: Selbstmanagement, Prioritäten setzen, Zeitmanagement Aus diesem Grunde ist in den höheren Firmenetagen der Anteil FH-Ings auch geringer, da diese es nicht lernen mußten sich selbst durchzubeißen. Der zweite Grund dafür wird auch in diesem Fall die Detailverliebtheit sein.
Für Leute, die gerne Ingenieur sind und keinen Bock haben, sich mit Vorständen und Betriebsräten herumzuärgern, sprich, die gar nicht ins Management wollen, für diese ist es echt egal ob FH oder Uni, verdienen wird man in diesem Fall etwa dasselbe. Das liegt einfach daran, daß der FH-Mann schon zwei Jahre Berufserfahrung hat, wenn der Uni-Mann mit etwas höherem ANFANGS-Gehalt erst in den Job startet. Und diese zwei Jahre Vorsprung bleiben. Außerdem hat der FH-Mann natürlich zwei Jahresgehälter mehr kassiert. Dafür hat der Uni-Mann zwei Jahre länger einfach mal spontan Ausschlafen können und sicherlich mehr als 28 Werktage im Jahr frei gehabt. Kohle ist nicht alles! Ich würde immer wieder den Weg über die Uni gehen.
fahrsfahrwerkaus
Zitat: "Ums gelegentliche Zeichnen kommt nämlich kein Ingenieur drumherum."
Nö, stimmt so nicht. Für Maschinenbauingenieure gibt extrem viele Tätigkeitsbereiche. Bei Werkstoffkunde und Qualitätssicherung brauchst Du nie zu zeichnen. Und von den Jungs, die Thermodynamik machen, konstruieren nachher auch die wenigsten wirklich Turbinen.
Als Abiturient eine Lehre vor einem Maschinenbau-Uni-Studium zu machen, halte ich nur für jemanden sinnvoll, der nicht weiß, was er studieren soll. Ansonsten ist es absolut verschenkte Zeit. Fachlich hilft es Dir im Studium aufgrund der Vielschichtigkeit des Maschinenbaustudiums praktisch überhaupt nicht. Nach dem Studium hast Du zwar einen Hauch bessere Jobchancen, aber wenn Du die "verschenkten 3 Jahre" nach Deinem Studium sinnvoll einsetzt, sind Deine Jobchancen noch um Welten höher:
- Promotion
- Aufbaustudium BWL, Wirtschaft oder sowas
- einfach 3 Jahre im Ausland arbeiten
Und folgendes unbedingt bedenken: Wenn der Mann mit der Lehre sein Studium beendet, hat der "normale" schon drei Jahre Berufserfahrung. Wie soll das jemand aufholen? (Und 3Ingenieursjahresgehälter in der Tasche - verglichen mit 3 Azubijahresgehältern)
Oh, noch was wichtiges vergessen: Direkt nach dem Abi hat man das Lernen noch nicht verlernt! Das fällt nach der Lehre dann schwerer!