Bevor ich mit der Diskussion fortfahre, möchte ich noch berichten, dass mir gestern die Einzahlung bei der Comdirect angezeigt wurde. Buchungstag heute und Valuta Samstag.
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Diese Transaktionsverzögerung ist zweifellos technisch unnötig und für manchen sehr ärgerlich. Es geht mir jedoch um die breite Masse der Bevölkerung. Diese jongliert nicht mit mehreren Giro-, Tagesgeld- und Sparkonten und Geldanlage ist für sie ein Fremdwort. Wahrscheinlich schieben sie hohe Geldbeträge nur alle 10 Jahre von einem Konto zum anderen.
Wenn man das durchschnittliche Vermögen (inkl. Altersvorsorge) in Höhe von 150.000 EUR zugrunde legt, so sprechen wir von einem maximalen Zinsverlust von derzeit 34 EUR (Zins für 3 Tage bei 2,75 % Rendite), also 3,40 EUR jährlich. Im Vergleich zur Kontoführungsgebühr ihrer so sehr geliebten Sparkasse, dem hohen Dispositionskredit, den Kreditkartengebühren, dem niedrigen Sparzins, etc ist das verhältnismäßig wenig.
In Deutschland besitzen 13 % Aktien oder Fondanteile. Für mehr Leute dürfte eine Echtzeitbuchung keine Relevanz haben. Obwohl es meiner Meinung nach sogar nicht einmal für diese Kapitalanleger bedeutend ist, denn sie sollten nach dem Kauf von Qualitätsaktien lieber eine Schlaftablette einnehmen. Bei einer Langfristanlage sind 13 Tage Zinsverlust gar nichts. Die Rendite vom DAX (wo in meinen Augen viel Schrott gelistet ist) betrug seit seiner Einführung 7,7 %. Damit hätte man dieses Jahr sagenhafte 0,27 % Performance verschenkt.
Ich möchte noch einmal betonen, dass ich diese Buchungsverzögerung keinesfalls befürworte. Sie ist mir aus oben genannten Gründen jedoch relativ egal, auch wenn mir bewusst ist, dass wir hier insgesamt von etlichen Milliarden Euro sprechen, die die Banken sich erschummeln. Darüber hinaus sind mir andere Features wichtiger, z. B. weltweit kostenlose Bargeldabhebungen, keine oder niedrige Kreditkartengebühren, (bedingungslos) kostenlose Kontoführung.
Zitat
Original geschrieben von Eldschi
Lebe du in deiner Welt mit überwiegend Postsparern, für deren Betreuung die Dt. Bank mehrere Milliarden € bezahlt hat, ich bleibe in meiner. So long.
Kleinvieh macht auch Mist. Außerdem würde ich einen Postsparer nicht unbedingt weniger wertvoll einstufen als einen Girokontoinhaber. Für die 6,3 Mrd. Investition gibt es zudem weitere Kaufanreize. Da wären z. B. noch die Filialen in bester Lage, die BHW und die Abwicklungsgesellschaft für den Zahlungsverkehr, die unter anderem für die Transaktionen der Deutschen Bank zuständig ist.
Diese Übernahme sieht daher schon wesentlich lukrativer aus als der Kauf der Norisbank. Falls es sich doch als Fehlinvestition herausstellen sollte, wäre das für die Deutsche Bank aber wahrscheinlich sowieso nur Peanuts.
Apropos Parallelwelten, ich bleibe gerne in meiner Welt. Möge der Saft mit dir sein. 
Zitat
Postbank Gruppe in Zahlen
Kunden 14 Mio.
Privatgirokonten 4,99 Mio.
Sparkonten 13,55 Mio.
http://www.postbank.de/postban…fil_postbankinzahlen.html
Da passt mein Erlebnis doch sehr gut zu den Zahlen. Vorletztes Jahr habe ich bei der Postbank ein Betreuerkonto eingerichtet. Mir wurde später mitgeteilt, dass die Person bereits ein Sparbuch in Höhe von 0,51 EUR führt. Es wurde empfohlen, einen Freistellungsauftrag in angemessener Höhe zu erteilen. Hoffentlich lande ich nicht im Kittchen, weil ich erst letztes Jahr dieser Empfehlung gefolgt bin. 
Wenn ich die Daten richtig deute, hat die Deutsche Bank noch viel Arbeit vor sich, um aus dem häßlichen Entlein einen wunderschönen Schwan zu machen. Bin gespannt, was sie sich für die Postbank einfallen läßt.