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    Zitat

    Eine andere Möglichkeit als vielleicht diese gibts es nicht.


    Das ist aber sehr endgültig! Dem möchte ich ganz freiweg widersprechen.


    Problemstellung:


    Pakete von Schnittstelle A (USB) auf Port 80 (zum Surfen) oder XY (andere Dienste) sollen durchgereicht werden auf Schnittstelle B (WLAN), damit die Anfrage rausgeht. Die Antwort seitens des Webservers müssen den umgekehrten Weg nehmen.


    Diese Funktion nennt sich Bridging (direkte Durchreiche), Proxy (sowas wie ein Cache) oder Tunneling (wenn Formatwandlung betroffen ist).


    Mir persönlich ist bisher außer Raccoon derzeit nichts bekannt, das für Symbian existiert und diese Funktion erfüllt. Das bedeutet noch lange nicht


    a) dass es nicht verfügbar ist
    b) dass man es nicht in Auftrag geben kann


    Ich könnte mir vorstellen zum Punkt a) dass sowas wie Putty solche Möglichkeiten des Tunnelings bietet (positiver Nebeneffekt: ssh sollte weitgehend abhörsicher sein) und zum Punkt b) dass man gegen einen sagen wir mal 5stelligen Betrag einen Programmierer findet, der eine der 3 Möglichkeiten umsetzt. Oder man lernt Programmieren, wenn man es nicht kann, und macht es selbst :D


    Es ist definitiv eine äußerst trickreiche Problemstellung und nur mit einiger Beschäftigung mit der Materie zu lösen. Angesichts der Tatsache, dass ein USB-WLAN-Stick für das Notebook (der die Verbindung sowohl zum Handy als auch ins Internet direkt anbietet) nahezu kein Geld kostet, ist jede Suche nach einer anderen Lösung aus Kosten-Nutzen-Sicht völlig blödsinnig. Aus Neugier, Bastelwut oder anderen Gründen (Spaß an technischen Möglichkeiten) können Kosten-Nutzen-Erwägungen aber in den Hintergrund treten, sonst wäre die Frage vermutlich nicht in dieser Form gestellt worden.

    Also, um noch etwas Werbung für diese tolle Freeware von Nokia zu machen, schildere ich mal, was Raccoon leistet und warum sich der Aufwand in meinen Augen lohnt:


    - Es ist ein Apache fürs Handy. Ein echter Webserver
    - Das Modul WebDAV ist meine persönliche Killerapplikation dafür, im Gegensatz zu SymSMB kostet es kein Geld und man kann es als Freigabe benutzen
    - Man kann den Kalender aufrufen (IP)/calendar, das geht auch lokal mit 127.0.0.1/calendar
    - Die Kamera kann benutzt werden (IP)/camera
    - Das Handy kann damit als Webcam funktionieren (IP)/webcam
    - Kontakte können abgerufen werden (IP)/contacts
    - Mitteilungen, inbox outbox etc. sind im direkten Zugriff (IP)/messages


    Abgesehen von WebDAV, bei dem man noch einiges konfigurieren muss, sind das einige der Beispiele, die bei Raccoon automatisch installiert werden und die sofort funktionieren. WebDav geht meines Wissens sogar auch direkt mit (IP)/edit, dort sieht man jedoch nur das Apache-Verzeichnis. Das habe ich nicht getestet, ich habe erst umkonfiguriert und dann benutzt. Es gibt noch deutlich mehr Anwendungen, und mit etwas Aufwand lässt sich einige mehr machen als in den Beispielen aufgeführt. Die Idee zum Beispiel, jemandem auf einer Webseite anzuzeigen, wo man ist. Oder welches Profil ausgewählt ist, dann sehen die Leute, dass man in einer Besprechung ist. Wenn man den Kalender freigibt, können sie sogar sehen, mit wem und wie lange sie dauert. Das sind alles Beispiele, die mich persönlich durchaus überzeugen, dass es sehr gute Anwendungen hierfür gibt.


    Das Programm selbst kostet nichts, nur ggf. der Traffic, wenn man nicht sein lokales WLAN benutzt, sondern Datentraffic im Netz via GPRS oder UMTS verursacht. Das kann allerdings heftig werden, und man sollte hiermit aufpassen!

    OK, kurze Anleitung:


    1. Python und PythonScriptShell installieren
    2. Raccoon 0.11.0 installieren. Man braucht noch Support-Dateien für die OpenC-Library von forum.nokia.com, die habe ich eh drauf
    3. Konfigurationsdateien in C:/data/apache/conf ändern (http.conf und extra/httpd-dav.conf)


    Derzeit habe ich das Problem, dass ich jedes Verzeichnis freigeben kann, aber nicht ein ganzes Laufwerk (E:/ geht nicht, E:/images geht). Mein OSX will .DS_Store und .Trashes und noch einiges lesen, das scheint ihn zu stören. Warum das im Ordner geht, verstehe ich nicht ...