Beiträge von Ma-Dai

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    Original geschrieben von archie83
    Wohl eher das Taxi. Mit eigenem Auto kann man auch die gesamte Strecke fahren.


    Ich dachte dabei eher an ICE-Pendler, die täglich 100-200 km einfache Strecke zurücklegen müssen. Aber das sind eher Minderheiten.


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    Original geschrieben von archie83
    Bei der DB AG klappt das schon mal nicht, weil die DB AG nicht börsennotiert ist.
    Nebenbei: Wäre die DB AG börsennotiert, müsste sie das Protokoll der Hauptversammlung gemäß AktG veröffentlichen, damit auch zukünftige Aktionäre informiert sind.


    Da hast du Recht, die DB AG ist aktuell eine bescheuerte Konstruktion. Weist einen Unternehmensgewinn aus, obwohl dieser nur ein Bruchteil der staatlichen Subventionen beträgt. Hat die Rechtsform einer AG, ist aber zu 100 % Staatsbetrieb, so dass alle "Gewinne" wieder an den Subventionierer zurückfließen. Hat jedoch den "Vorteil", das Personal nicht mehr verbeamten zu müssen, wodurch dieses überhaupt erst streiken darf.
    Und bei dem Investitionsstau der letzten Jahre kann ich mir auch nicht vorstellen, wer die Aktien irgendwann mal kaufen will. Oder es wird wieder eine Robert-T-Online Werbekampagne gestartet :p

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    Original geschrieben von archie83
    Nein, das Medien-Bild wäre: "Die übergeschnappten Lokführer wollen den ganze DB übernehmen", zumal DB und EVG gemeinsam dagegen vorgehen würden.


    In dem Punkt ist eine Diskussion sinnlos. Du hast deine Ansicht, ich habe meine. Dazwischen besteht keine Schnittmenge.


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    Das ist 1. nicht das Thema und 2. ginge das auch, wenn es innerhalb des DB-Konzerns nur 1 Gewerkschaft gäbe, wenn eine andere (ver.di) den Busverkehr lahmlegt.


    Doch, exakt das ist das Thema. Zwei Gewerkschaften können unabhängig voneinander die gleiche Infrastruktur lahmlegen, was ich für ein enormes gesellschaftliches Risiko halte. Beim Busverkehr ist in der Regel ein Auto noch eine Alternative, bei vielen Bahnpendlern ist das wegen der langen Strecke nicht unbedingt möglich. Zudem gibt es mehr als einen Busanbieter.
    Machen wir ein passenderes Beispiel: Bei RWE wird streikt, Garzweiler und die zugehörigen Kraftwerke stehen still. Da reicht ebenfalls eine kritische Berufsgruppe um alles lahmzulegen. Hättest du dabei das gleiche Verständnis für einen "Wir können mit unter einem Tag Vorlauf ohne Problem 100 h streiken" Black-Out-Weselsky?
    Oder nimm eine kommunale Wasserversorgung. Ein 100 h Stilllegungsstreik würde hier auch nicht zugelassen werden.


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    Und das wird dadurch besser, wenn sich GdL und EVG um alle Beschäftigten innerhalb des DB-Konzerns streiten? Komisch, beim öffentlichen Dienst klappt es auch mit 2 Gewerkschaften (komba und ver.di), was aber daran liegt, dass man sich dort respektiert und auf Augenhöhe miteinander spricht.


    Was auch daran liegen könnte, dass sich beide Gewerkschaften prinzipiell an alle Berufsgruppen im Unternehmen richten, also keine "Elitenbildung" stattfindet. Differenzierungsmerkmal sind bei diesen nicht Denkweisen wie "Wir sind im Zug und wollen eine Extrawurst" sondern tatsächlich mal die Gewerkschaftsleistungen, die über einen Erpressungs-Streik hinausgehen...
    Zudem gibt es im öffentlichen Dienst auch nur einen (bzw. 3) Tarifverträge für alle. Ich könnte die Bahnstreiks deutlich besser verstehen, wenn statt eines eigenen Tarifvertrags z.B. eine höhere Entgeltstufe für das gestresste Zugpersonal und eine Anpassung der Arbeitszeit für alle Tarifmitarbeiter gefordert werden würde. Aber wie gesagt, hier wird rein egoistisch für eine begrenzte Teilmenge der Belegschaft gestreikt, was jedem Zusammenhalt innerhalb der Gesamt-Belegschaft schadet.


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    Dann kannst du ja sicher verstehen, weshalb viele Lokführer sich dieser Gewerkschaft nicht anschließen möchten. Andererseits wird die EVG ihre Mitglieder auch nicht freiwillig der GdL überlassen.


    In dem Fall kann ich das verstehen. Daher sehe ich das Tarifeinheitsgesetz als Reaktion darauf mehr als kritisch. Leider gibt sich Weselsky alle Mühe, ein solches Gesetz zu begründen. Eine Tarifeinheit an sich befürworte ich, nur ist ein rein reaktionäres Gesetz in jedem Fall der falsche Weg.


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    In deinem Beispiel hast du ca. 1000 € pro Unternehmen investiert. Das bedeutet, dass der "kleine Mann" mehrere 1000 € übrig haben muss, um nicht nur in ein Unternehmen zu investieren.


    Zum Thema Stop-Loss:
    Wer am 22.09.2014 1000 € in Infineon investiert hat, sah am 13.10.2014 bereits einen Verlust von 25% in seinem Depot. Hätte der kleine Mann diesen Verlust jetzt realisieren sollen oder gegebenenfalls noch weitere Verluste riskieren? Wie hätte er vorhersehen sollen, dass der Kurs sich kurz danach wieder erholt?


    Ich habe gesagt, dass sich eigene Einzel-Order ab ca. 1.000€ lohnen, da sonst die Gebühren zu hoch sind, man aber immer diversifiziert anlegen muss. Dafür gibt es natürlich auch Managed Funds oder einfach einen DAX 30 ETF (allerdings ist zur Zeit nicht unbedingt der beste Einstiegszeitpunkt gegeben). Wie bereits gesagt, das Thema ist hier mehr als Off-Topic, daher nochmal zum Anfang:


    Der kleine Mann, der in einer AG arbeitet, kann sich bei seinem Arbeitgeber einkaufen, oft sogar mit Aktienoptionen. Dann arbeitet er in begrenztem Maße für sich selbst bzw. für seine Dividende / Kursrendite und kann beispielsweise an der Hauptversammlung teilnehmen, in der er deutlich mehr über sein Unternehmen erfährt, wodurch die Zusammenhänge seiner Tätigkeit als kleines Rad eventuell klarer werden.


    Und vor allem könnte er endlich damit aufhören, über das Klassenfeindbild "die Aktionäre und ihre Dividende" zu lamentieren, weil er dann selbst einer davon wäre ;)

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    Original geschrieben von mumpel
    21,- Euro ist nicht viel (je Aktie wäre schon feiner). [...] Aber wir schweifen zu weit ab.


    Vor allem wenn die Aktie nur 10€ gekostet hat ;)


    Das stimmt, war trotzdem eine nette Diskussion :)

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    Original geschrieben von mumpel
    Au fein. Da kaufe ich mir gleich einen Ferrari. Aber einen aus Kunststoff, für die Mülltonne. :D


    Bei 1000€ Einsatz bedeuten 21€ schon 2,1 % Auszahlung. Wie viel macht dein Tagesgeldkonto aktuell? ;)


    Und die +25 % Kurs in 12 Monaten blenden wir auch einfach mal aus ;)

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    Original geschrieben von Merlin
    Nein, deine Darstellung ist Stammtisch. Du blendest sämtliche Risiken aus. Der Ottonormalverbraucher kann sich nicht darum kümmern und wird deshalb Geld verlieren, da er eigentlich darauf vertraut, dass sein Bänker ihn anruft, wenn etwas anfängt schief zu laufen. Aber genau *das* passiert nicht. Der Bänker wartet einfach nur ab und es interessiert ihn überhaupt nicht, ob der "Anleger" Geld verliert oder nicht.


    Bestes Beispiel war die berühmte Telekom-Aktie. Alle Bänker rieten zur Investition und alle Kunden haben kräftig Federn gelassen und *das* war wohl kein Hochrisikopapier, nur völlig überbewertet, was aber für Kleinanleger nicht ersichtlich war und solche Beispiele gibt es viele. Es bleibt also *immer* ein Risiko und *immer* ein "zocken". Nur interessant, wenn man Geld *übrig* hat und nicht darauf angewiesen ist.


    Das ist einfach Fakt.


    1. Wer einfach nur Geld parken will ohne sich darum zu kümmern, sollte die Finger von Aktien lassen. Das widerspricht aber nicht meiner ursprünglichen Aussage, dass jeder in Aktien investieren kann.
    2. Es gibt genug Anbieter ohne "Bänker", z.B. Flatex. Da muss man sich aber selbst um alles kümmern (siehe Punkt 1).
    3. Einen Stop-Loss sollte man sich, wie bereits beim Nokia-Beispiel gesagt, in jedem Fall setzen.
    4. Die Telekom-Aktie war von Anfang an ein Bauernfänger. Allein dadurch, dass sie so stark beworben wurde. Zudem haben damals viele ohne sich zu informieren einfach "alle Eier in einen Korb" gelegt


    Wir können uns die Detaildiskussion sparen, geht eh zu sehr Off-Topic. Vorhin wurde der Aktionär als Feindbild des einfachen Mannes gezeichnet. Ich wollte nur aufzeigen, dass jeder die prinzipielle Möglichkeit hat, Aktien zu kaufen, und damit selbst Aktionär zu werden. Was man dann aus diesen Möglichkeiten macht, ist jedem selbst überlassen.

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    Original geschrieben von archie83
    1. Würden die Lokführer auch für Servicepoint-Mitarbeiter streiken, wäre der Aufschrei noch größer.


    Würden Lokführer für alle Bahn-Mitarbeiter streiken, wäre das Medien-Bild nicht "die Lokführer wollen nur einen größeren Kuchen" sondern "die Lokführer setzen sich für alle ein". Und genau das Bild wird ja gerade gegen jede dieser Kleinstgruppen gezeichnet.


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    2. Mit den Fahrdienstleitern gibt es eine Gruppe, die mindestens genauso kritisch ist wie die der Lokführer. Und die
    Fahrdienstleiter sind rein zufällig in derselben Gewerkschaft wie Servicepoint-Mitarbeiter.


    Und das zwei oder mehr Gewerkschaften unabhängig voneinander ein Unternehmen (und in diesem Fall eine öffentliche Infrastruktur) lahmlegen können, ist gut, weil...?


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    3. Hat die Trennung zwischen GDL und EVG nicht automatisch mehrere Tarifverträge innerhalb eines Unternehmens zur Folge. Denn in der Konzernstruktur sind Infrastruktur (Netz, Bahnhöfe, etc.) und Verkehr in unterschiedliche Gesellschaften aufgeteilt.


    Solange sich GDL und EVG über Berufsgruppen innerhalb einer Gesellschaft streiten, ist das leider irrelevant. Zudem ist das wieder eher ein Argument für eine große, übergreifende Gewerkschaft, damit Unternehmen den schwachen Arbeitnehmer-Gruppen nicht durch die Ausgliederung in eine Tochtergesellschaft jede Einflussnahme nehmen können.


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    4. Gibt es schon heute Haustarifverträge für einzelne Konzerngesellschaften wie DB Fernverkehr, für die somit andere Bedingungen gelten als im Rest des Konzerns. Und dahinter steckt auch die EVG.


    Da gebe ich dir Recht. Die EVG hat in ihrer Vergangenheit auch nicht unbedingt eine weißeste Weste *Hust* Norbert Hansen *Hust*



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    Original geschrieben von Merlin
    Bei Aktien? Nein, nicht wirklich.


    Bei Daytrading, Hochrisikozertifikaten usw. würde ich dir ja zustimmen, aber so ist das mal wieder einfach nur Stammtisch...

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    Original geschrieben von Merlin
    Doch, genau *das* wurde gesagt. "Jeder kann Aktien kaufen und davon profitieren" war die Aussage.


    Es gibt einen Unterschied zwischen spekulieren (zocken) und anlegen...

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    Original geschrieben von mumpel
    @ Ma-Dai
    Das lohnt aber auch nur bei einer ordentlichen Anzahl an Aktien.


    Bei den normalen Xetra-Ordergebühren würde ich sagen, dass sich das ab etwa 1.000€ pro Order lohnt. Und die Anzahl der Aktien hat ja eigentlich keine wirkliche Bedeutung, nur der prozentuale Kurs und die prozentuale Dividende sagt etwas aus.
    Beispiel:
    Für 1000€ bekomme ich aktuell etwa 10 Bayer Aktien oder 100 Infineon Aktien. Bayer hat 2,10 Dividende gezahlt, macht also 21€. Infineon hat 0,18 Dividende gezahlt, macht 18€. Mehr Aktien, aber weniger Ertrag. Ordergebühr wäre in beiden Fällen je nach Anbieter ca. 7€ für den Kauf gewesen.
    Das beide Aktien im letzten Jahr um 25 % gestiegen ist, blende ich mal aus, da wir ja über langfristige Investments reden :)


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    Original geschrieben von archie83
    So etabliert wie NOKIA?


    Naja, niemand redet von garantiertem Gewinn ohne Risiko. Daher sollte man auch nie all seine Eier in einen Korb legen oder nur auf eine Firma setzen. Zudem verlieren Aktien nur seeeehr selten ihren gesamten Wert auf einen Schlag, so dass man genug Zeit hat, auszusteigen, bevor man (hohe) Verluste fährt.

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    Original geschrieben von archie83
    Die GDL wurde doch gerade deswegen von den Medien zerrissen, weil sie auch für schwache Gruppen wie Zugbegleiter und Bordgastronomen die Verantwortung übernommen wollte und sich nicht damit zufrieden stellen ließ, das ausschließlich Lokführer eine Gehaltserhöhung bekommen sollen.


    Genau deswegen habe ich im Beispiel nicht die Zugbegleiter, sondern die Servicepoint-Mitarbeiter genannt. Ich habe wie gesagt einfach kein Verständnis für verschiedene Tarifverträge / Tarifverhandlungen in einem Unternehmen durch unterschiedliche Gewerkschaften, die jeweilige Partikularinteressen durchsetzen wollen. Kleine Tarifverträge für irgendwie geartete Sondergruppen führen meines Erachtens immer dazu, dass der Rest benachteiligt wird. Zudem führt das zu erheblichen Gruppendenken innerhalb eines Unternehmens.


    Was ist denn aus deiner Sicht besser?
    a) Die Elitengewerkschaft (Lufthansa-Piloten) erstreikt sich 6 % mehr Gehalt für ihre Berufsgruppen, die weniger Schlagkräftigen (Bodenpersonal) bekommen nichts.
    b) Die Piloten erstreiken 3 % für alle.


    Ich tendiere da sehr stark zu b)...


    Und bitte jetzt nicht wieder das fiktive Beispiel auseinander nehmen, mir geht es um den Grundgedanken.

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    Original geschrieben von mumpel
    Ich nicht. Ich verdiene nicht das Geld um mir Aktien leisten zu können. Das lohn nämlich nur wenn man Geld hat auf das man nicht zwingend angewiesen ist.


    Beim Zocken hast du natürlich recht.


    Ich dachte eher an langfristige Anlagen in etablierte Unternehmen. Da hält sich der Verlust in Grenzen. Die Ordergebühren halten sich inzwischen auch in Grenzen, so dass man diese selbst bei kleineren Beträgen relativ schnell durch Dividendenzahlungen wieder drin haben kann.


    Betrachte das einfach wie ein etwas unflexibleres Tagesgeldkonto mit halbwegs brauchbaren Zinsen.


    Edit:

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    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Jeder hat doch die Möglichkeit, in gemanagten Aktienfonds zu investieren, bei denen das Risiko breit gestreut ist. Und ich möchte mal behaupten, dass ein nicht unerheblicher Teil der "normalen Arbeitnehmer" so etwas in ihrer Altersvorsorge mit drin haben.


    Das ist natürlich die komfortablere Möglichkeit. Ich bin bis jetzt immer ganz gut mit einem eigenen Portfolio gefahren. Für die Altersvorsorge sollte man sich eh so breit wie möglich aufstellen.