Zitat
Original geschrieben von hottek
Aber um das ganze umzusetzten bräuchte man nicht nur Stuttgart 21, da müßte man ein "Deutschland 21"-Projekt starten und alle Schienen so verlegen dass kein Einfluss von Außerhalb mehr möglich ist. Entweder komplett Einzäunen, auch oben oder eben komplett unter die Erde. So dass garantiert kein Fremdkörper in den Bereich der Anlage kommt.
Das Argument hört man zu automatisierten Zügen immer wieder und ich verstehe es einfach nicht. Längsautonomes Fahren funktioniert auf der Straße schon heute (fast) im Serienbetrieb, auch ohne jede Absperrungen. Warum sollte es auf Schienen, bei denen die Einflussgrößen, wie weitere Verkehrsteilnehmer, Verkehrsregeln, Straßenschilder, Baustellen, etc., deutlich eingeschränkt sind, nicht auch möglich sein? Was ist der fachliche Grund, jeden Fremdkörper von der Anlage fernzuhalten?
Zum Punkt mit den Türen im Bahnsteigbereich: Ein Sensorsystem kann deutlich schneller reagieren, als jeder menschliche Fahrer, wenn ein Gast auf die Schienen stürzen sollte. Gerade deswegen wurden auch City-Notbremssysteme für Autos entwickelt. Ich würde die Türen eher bei einem vom Menschen gesteuerten Zug fordern.
Und wegen des Staubs auf der Sensortechnik: Es gibt deutlich mehr Sensorsysteme als Lichtschranken, die keine Probleme mit Staub haben. Und wenn jeder Xenonscheinwerfer eine Reinigungsanlage benötigt, kann man diese doch auch an Sensoren anbringen.
Aus meiner Sicht ist das kein technisches, sondern ein legislatives (Fahrerhaftung) und mentales (Uncanny Valley) Problem.