Emissionen für Schule unter den Grenzwerten
Balzheim stellt zwei neue Mobilfunkmasten auf dem "Buchenberg" auf
Balzheim bekommt zwei Mobilfunkmasten, die auf dem "Buchenberg" aufgestellt werden. So sollen die Versorgungslücken geschlossen werden.
FRANZ GLOGGER
Balzheim Der Balzheimer Gemeinderat hat sich vor längerem dafür ausgesprochen, eine Verbesserung der Mobilfunk-Versorgung anzustreben. Mobilfunk sei ein Standortfaktor und könne in Notfallsituationen lebensrettend sein, wie Klagen aus dem Gewerbe und der Bevölkerung zeigten, sagte Bürgermeister Günter Herrmann. Derzeit gleiche die Situation einem Flickenteppich "mit gut, schlecht und gar nicht versorgten Gebieten".
Den will nun O2 schließen helfen. Wie das gehen soll, stellte O2-Vertreter Wilhelm Kielmann dem Gremium vor. Nach den Plänen wird auf dem westlich, etwa zwischen den beiden Gemeinden gelegenen "Buchenberg" ein Sendemast errichtet. Mit einer Höhe von zehn Metern ist der per Gesetz genehmigungsfrei. Der Standort sei nahezu optimal. Von dort könnte sowohl Unter- als auch Oberbalzheim gut versorgt werden.
Zudem sei der Abstand zu der zwischen den Ortsteilen liegenden Grundschule recht groß. 760 Meter hat Kielmann gemessen. Die bei der Schule ankommenden Emissionen prognostizierte der Physiker als "weit unter den gesetzlichen Grenzwerten". Bei der elektrischen Feldstärke erwartet er ein Prozent der Vorgaben, bei der Leistungsdichte ein 10 000stel. Und das nur bei voller Auslastung der Anlage. Die werde im Alltag aber kaum erreicht. Die Regel sei die Hälfte bis ein Drittel.
Nachteil des Standorts sei die fehlende Stromversorgung. Aber nachdem Vodafone (D2) inzwischen signalisiert hat, an selber Stelle einen Sendemast zu errichten, könnten die Kosten für ein Kabel geteilt werden. Ein gemeinsamer Mast, wie oftmals auch andernorts gefordert, sei nicht sinnvoll, da nur zwei Systeme auf einem Zehn-Meter-Mast Platz hätten. "Da wäre keine Weiterentwicklung möglich, beziehungsweise müsste dann doch eine zweite Anlage errichtet werden", sagte Kielmann.
So blieben die Unternehmen voneinander unabhängig. Mit der Vodafone-Antenne würden sich allerdings die Emissionen verstärken, aber immer noch deutlich unter den Grenzwerten bleiben. Der O2-Mast soll dieses Jahr errichtet werden, sagte Kielmann. Wann Vodafone baut, wisse er nicht.
Die Bedenken bei Elektrosmog würden die Unternehmen und besonders die Gemeinde ernst nehmen, versicherten Kielmann und Herrmann. "Deshalb legen wir großen Wert auf Transparenz", sagte der Balzheimer Bürgermeister.
Der Gemeinderat stand hinter seiner früheren Entscheidung und stimmte der Planung geschlossen zu. "Ich finde es gut, dass jetzt gleich zwei Netzbetreiber in Balzheim investieren", sagte Thomas Fackler. Es blieb die einzige Wortmeldung.
Erscheinungsdatum: Mittwoch 19.03.2008